Meine Geschichte

dwiz

Neuer Benutzer
26. März 2005
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Hallo!

Ich bin gerade auf dieses Forum gestoßen, habe mir einige Beiträge durchgelesen und gemerkt, dass viele Leute EXAKT das gleiche durchmachen wie ich. In der Hoffnung, dass es mir hilft und dass eventuell sogar ein paar hilfreiche Beiträge von euch kommen, möchte ich meine "Leidensgeschichte" auch gern mal erzählen.

Ich habe meine Ex-Freundin vor etwas mehr als einem Jahr kennengelernt und war vom ersten Moment an hin und weg. Sie war wirklich zu 100% mein Typ und nachdem wir uns näher kennengelernt hatten, wusste ich, dass sie das Mädchen meines Lebens ist.

Wir haben viel zusammen unternommen und viel Spaß gehabt, trotzdem wusste ich nie, woran ich war und ob sie für mich das gleiche empfindet, wie ich für sie. Nachdem ich ca. 2 Monate um sie "gekämpft" habe, sind wir tatsächlich zusammengekommen und es war plötzlich der Himmel auf Erden.

Ab diesem Zeitpunkt hat sie mich wortwörtlich vergöttert und mir bei jeder Gelegenheit gesagt, wie sehr sie mich liebt und dass sie den Rest ihres Lebens mit mir verbringen will. Mir ging es nicht anders und umso mehr schwebte ich auf Wolke 7 und hab mich oft gefragt, ob ich so etwas traumhaftes überhaupt verdient habe.

Für uns beide war es die erste ernstzunehmende Beziehung in unserem Leben und es war sehr schön, zum ersten mal die Familien des jeweils anderen kennenzulernen.

Ich verstand mich wirklich super mit ihren Eltern. Es hat nicht lange gedauert, bis ich zu jeder Familienfeier mit allen möglichen Angehörigen eingeladen wurde und eine Absage überhaupt nicht aktzeptiert wurde.

Auch meine Mutter (mit der ich allein lebe) hat meine Freundin vergöttert und sie wie ihre eigene Tochter behandelt.

Wir hatten eine absolute Vorzeigebeziehung, haben alles zusammen gemacht und neben der Liebe war es eine wunderbare Freundschaft zwischen uns, weil wir uns einfach super verstanden haben und alles, was wir gemeinsam taten, Spaß gemacht hat.

Im Laufe der Beziehung habe ich irgendwann gemerkt, dass wir beide uns aneinander gewöhnt haben und die anfänglich brennende Flamme der Leidenschaft von einer gewissen Vertrautheit abgelöst wurde.

Gerade weil der Winter kam, konnte man auch nicht mehr so viel unternehmen wie damals. Mir machte das nicht viel aus, aber ich habe unterbewusst gemerkt, dass sie sich mir gegenüber distanzierter verhält, als vorher. Besonders äußerte sich das darin, dass sie kaum noch mit mir schlafen wollte, nachdem wir anfänglich ständig und an den ausgefallensten Orten Sex hatten.

Trotzdem wollte sie mich ständig sehen und hat sich auch ansonsten verhalten, wie sonst auch immer. Nur ab und zu hat mein Unterbewusstsein mal ein kleines Anzeichen von Distanz wahrgenommen, aber aus irgendeinem Grund habe ich das immer verdrängt.

Ich weiß nicht, wieso ich sie nicht drauf angesprochen habe... ich habe mir lediglich vorgenommen, ihr in Zukunft wieder mehr zu bieten und wieder mehr mit ihr zu unternehmen, um "neuen Schwung" reinzubringen. Ich hatte schon so vieles für den Frühling geplant...

Den Anfang habe ich damit gemacht, sie mal wieder zum essen auszuführen... und da kam auch schon der Hammer.

Wir saßen im Restaurant und haben uns unterhalten wie immer, haben dumme Witze gemacht, usw.

Aber als wir bezahlt hatten und ich gerade aufstehen wollte, hat sie zu mir gesagt, dass ich sitzen bleiben soll, weil sie mit mir reden muss.

Ab dem Moment hat's in meinem Kopf "klick" gemacht und ich wusste, was sie mir jetzt sagen würde. Ich merkte, dass ich mir das alles doch nicht eingebildet habe und ich es lieber nicht hätte verdrängen sollen.

Nach 9 Monaten Beziehung sagte sie mir, dass sie nicht mehr glücklich ist und sie gern wieder was mit anderen Leuten machen würde, auch mit anderen Jungs... dass es wunderschön war, aber nun leider vorbei.

Ich konnte nichts sagen, gar nichts! Ich hab keinen einzigen Satz rausbekommen, bin aufgestanden und mit ihr zusammen rausgegangen.

Auf dem Weg hat sie mir noch gesagt, dass wir ja Freunde bleiben könnten und ich sie gern anrufen kann, wenn ich möchte. Ich müsse sie nicht mehr fahren, sie fährt mit dem Bus nach Hause. Darauf hab ich nur gesagt, dass ich mir das alles noch überlegen muss, bin in mein Auto eingestiegen und wie ein Bekloppter ziellos irgendwohin gefahren. Mein Herz hat gerast und ich konnte überhaupt nicht begreifen, was da gerade passiert ist. Erst als ich dann irgendwann zu Hause war, bin ich in Tränen ausgebrochen. Das war der schlimmste Tag meines Lebens... bis heute.

Das ist jetzt etwas mehr als 2 Wochen her und mir geht es heute noch viel schlimmer als an jenem Tag.

Nachdem sie schluss gemacht hat, habe ich eine Woche lang nur nachgedacht, bin oft an verlassene Seen gefahren und habe mir den Kopf zerbrochen.

Ich verstehe sie ja und sehe ein, dass hauptsächlich ich an allem schuld bin, weil ich kaum noch Mühe in die Beziehung gesteckt habe... aber warum hat sie nie ihren Mund aufgemacht? WARUM HAT SIE NIE IRGENDWAS GESAGT?

Anstatt mit mir zusammen eine Lösung zu finden, wirft sie alles einfach weg, als wäre unsere Beziehung ein Stück Müll. Ich habe über die letzte Zeit nachgedacht und immer wieder kleine Ereignisse entdeckt, bei denen ich jetzt im Nachhinein meine Fehler erkannt habe. Ich hasse mich dafür, dass ich das alles nicht rechtzeitig bemerkt habe.

Ich hätte das alles schon damals erkannt, wenn sie mir nur gesagt hätte das es schon so ernst ist.

Meine ganze Hoffnung habe ich in ein klärendes Gespräch gesteckt und mich gezwungen, erstmal eine Woche vergehen zu lassen, bevor ich mich bei ihr melde, damit auch sie darüber nachdenken kann und vielleicht auch erkennt, was sie da getan hat.

Genau eine Woche danach habe ich mich dann mit Ihr verarbredet und als ich sie dann endlich wiedergesehen habe, war alles so merkwürdig. Wir standen erst völlig steif voreinander, bis wir uns dann umarmt haben. Ich habe vorgeschlagen, dass wir uns in's Auto setzen und sie hat direkt betont, dass sie nicht viel Zeit hat. Schon zerbrach meine kleine Illusion, wir würden eventuell irgendwo hinfahren und uns richtig aussprechen, ganz langsam.

Als wir dann im Auto saßen, hab ich sie gefragt, ob sie einen neuen hat, was sie verneinte.

Dann habe ich sie gefragt, warum sie nie irgendein Wort darüber verloren hat, dass sie sich unwohl fühlt. Sie meinte, sie hat das lieber in sich reingefressen. Sie möchte mich nicht verändern, sie muss ihren Freund so lieben, wie er ist und sie hat nunmal Eigenschaften an mir entdeckt, die sie nicht mag.

Außerdem hätte ich sie als im Laufe der Zeit als selbstverständlich angesehen, es sei aber nunmal nicht selbstverständlich, dass sie meine Freundin ist.

Sie war wie ausgewechselt, völlig eiskalt, hat mir nicht in die Augen gesehen und war mir richtig fremd.

Ich habe immer zu ihr rübergeschaut, ihr wunderschönes Gesicht betrachtet und hätte sie so gern gestreichelt, geküsst oder umarmt.

Irgendwann habe ich gesagt, dass ich alles darum geben würde, dass sie mir nochmal eine Chance gibt, dass die letzte Woche die Hölle für mich war und dass ich mich ändern werde.

Sie meinte, dass es aus ist und es ihr gut geht, so wie es ist. "Wenn wir uns in 10 Jahren wieder treffen, wird es vielleicht wieder was." Das hat sie wortwörtlich gesagt.

Alle Hoffnung brach in sich zusammen und ich hätte mich am liebsten auf der Stelle umgebracht. Alles was ich zu ihr sagen wollte, hatte gar keinen Sinn mehr, weil ich nie gedacht hätte, dass sie tatsächlich nach all der wunderschönen Zeit sowas zu mir sagen wird.

Nachdem ich schon wieder nicht wusste, was ich sagen soll, hat sie dann gefragt, ob ich noch was sagen möchte. Ich meinte, es hätte doch eh keinen Sinn und dann hat sie sich verabschiedet und ist gegangen.

Das ist nun wie gesagt etwas mehr als eine Woche her und mein Alltag ist von Erinnerungen an sie erfüllt, an den wunderschönen letzten Sommer, den wir hatten, an ihr Lachen, all die süßen und tapsigen Dinge, die sie ständig gemacht hat und an ihre wirklich vollkommene Schönheit.

Draußen wird es Frühling und ich bin einsamer als je zuvor, kann an nichts anderes denken, als an sie. Kann nicht essen, nicht schlafen, ohne von ihr zu träumen und mich über nichts mehr freuen.

Ich wünschte, ich hätte mehr zu schätzen gewusst, was ich an ihr hatte.

Ich kann sie nicht loslassen, weil ich weiß, dass ich niemanden außer ihr jemals lieben könnte. Es gibt niemanden auf der Welt, der besser zu mir passt, als sie.

Ich kann nichts machen, als warten, dass sie sich vielleicht irgendwann mal meldet, oder wir uns über den Weg laufen und ich nochmal Gelegenheit habe, vernünftig mit ihr zu reden. Ich möchte ihr nicht hinterherlaufen, weil ich weiß, dass das alles noch viel schlimmer macht.

Aber mich zerfrisst der Gedanke daran, dass sie in dieser Zeit jemand anderes kennenlernt. Ich weiß, dass das sehr merkwürdig klingt, aber niemand außer mir hat dieses Mädchen verdient, weil niemand sie so sehr lieben kann, wie ich es tue. Während wir zusammen waren, wurde sie oft angebaggert, weil sie nunmal sehr hübsch ist. Wenn sie am Wochenende weggeht, sprechen sie mindestens 3 Typen an und mich zerfrisst der Gedanke, dass sie zu irgendeinem einfach ja sagt.

Sie ist aber viel mehr als diese schöne Fassade, sie ist intelligent, stilvoll und einfach völlig vollkommen... die meisten Männer würden sowas nie zu schätzen wissen.

Wenn sie mir nochmal eine Chance geben würde, wüsste ich genau, was ich ändern muss und ich weiß, dass ich der perfekte Freund für sie wäre.

---> weiter gehts im nächsten Beitrag.

 
---> Fortsetzung:

4 Tage nachdem sie schluss gemacht hat, kam auch ein Paket für meine Mutter an, in dem ein Buch war, das sie sich von ihr ausgeliehen hatte, zusammen mit einigen Sachen von mir, die noch bei ihr waren.

Dabei war noch ein Brief an meine Mutter, in der sie sich bei ihr für die Mütterlichkeit, das leckere Essen, usw. bedankt hat. Meine Mutter hat den ganzen Tag nur geweint und zu mir gesagt, sie will ihre kleine Maus wiederhaben.

Ich hatte auch vor, ihren Eltern einen Brief zu schreiben und ihr ihre Sachen zu schicken, aber ich scheitere bis heute an dem Brief. Jedes mal, wenn ich anfange zu schreiben, breche ich mittendrin in Tränen aus, zweifle immer wieder daran, ob das gut ist, was ich schreibe und im Nachhinein liest sich alles wie ein Wasserfall von Selbstmitleid.

Gerade weil ich weiß, dass auch sie das lesen wird, fällt es mir sehr schwer, die richtigen Worte zu finden.

Zudem spiele ich mit dem Gedanken, ihr eine eMail zu schreiben, in der ich nochmal alle meine Erkenntnisse der letzten Zeit klar mache und ihr vorschlage, sich irgendwann in ein paar Monaten vielleicht als Freunde wieder zu treffen und gemeinsam was zu unternehmen.

Mir macht nämlich nicht nur der Verlust meiner Freundin zu schaffen, sondern auch der Verlust des guten "Kumpels", den ich in ihr hatte. Insgeheim steckt darin aber der Wunsch, dass sie sich dann eventuell neu in mich verliebt... eine dauerhafte Freundschaft würde ich niemals aushalten, gerade wenn ich wüsste, dass sie zum Beispiel einen neuen Freund hat.

Deshalb weiß ich nicht, ob es gut ist, ihr sowas zu schreiben. Sie nie wieder zu sehen, würde mich aber ebenso fertig machen.

Es ist alles ein elendiger Teufelskreis und ich bin mir nicht sicher, ob ich das Ganze noch lange aushalte, wenn der Schmerz nicht langsam mal anfängt, nachzulassen.

Ich freue mich auf Kommentare von euch und bedanke mich schonmal bei denen, die sich die Zeit genommen haben, das hier zu lesen!

Markus

 
Hi!

Ich kenne die situation leider nur zu gut deshalb erst mal etwas vorneweg. Glaub nicht, dass du alleinige Schuld für das Scheitern eurer Beziehung hast. Das macht es nicht besser und es stimmt auch nicht. Meistens gehören dazu immer zwei.

Wenn ich das richtig mitbekommen habe habt ihr nicht über die Probleme geredet, die in jeder noch so guten Beziehung auftauchen. Daran trägt sie zwangsläufig eine Mitschuld. Wenn sie sagt, sie habe alles in sich hineingefressen, um dich nicht zu verändern ist das ein relatives schwaches Argument. Man kann auch kleine, wichtige Dinge ändern, ohne gleich ein komplett anderer zu werden.

Die Idee mit der Mail finde ich gut. Allerdings würde ich die Sache mit der Freundschaft noch etwas warten lassen. Schreib ihr lieber mal wie du die ganze Sache siehst und das du es schade findest, dass sie dir nicht vorher gesagt hat wie sie sich fühlt. Und das du vielleicht gerne auch ne Antwortmail bekommen würdest, in der sie vielleicht etwas detaillierter angibt warum es für sie nicht mehr lief. Es ist immer leichter so etwas zu schreiben, als es ihr direkt ins gesicht zu sagen. Du kannst nur daraus lernen...für die nächste Beziehung, die sicherlich kommen wird, auch wenn du es jetzt nicht glaubst.

Ich weiß, dass das als Unbeteiligter leicht gesagt ist... Versuch es trotzdem. Tut mir auch leid, falls sich das etwas hart angehört hat.

Viel Glück

Mephisto

 
Vielen Dank Mephisto, das hat mir schonmal sehr geholfen und ich verstehe schon, wie du das meinst.

Du hast wohl auch recht, mit dem was du sagst... leider.

Ich habe ihr jetzt eine sehr ausführliche Mail geschrieben, in der ich ihr einfach alles offengelegt habe, was ich fühle und wie ich denke. In der Hoffnung, dass sie mir vielleicht zurückschreibt...

Mal sehen, was kommt.

Dir jedenfalls nochmal danke, Mephisto!

Gruß,

Markus