Meine letzten 5 Jahre (lang)

brenolio

Neuer Benutzer
13. Dez. 2004
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Hallo,

ich weiß nicht wie ich beginnen soll, am besten schreibe ich alles nieder was mir in den Sinn kommt.

Irgendwie stehe ich momentan vor einem Loch, beziehungsweise ich befinde mich inmitten dieses Loches und versuche mich mit aller Kraft herauszuziehen.

Ich weiß einfach nicht mehr was ich machen soll, bzw. was richtig und was falsch ist.

Vielleicht stelle ich euch einmal meine beiden Probleme vor, das Wohnproblem und des Perspektivenproblem. Dazu muss ich allerdings ein wenig ausholen.

2000 schloss ich die Wirtschaftsschule nicht gerade gut ab, daran war ich aber selber schuld wenn ich jetzt daran zurückdenke. Ich ging das letzte halbe Jahr mit der „ach ich hab einen Ausbildungsplatz, mir kann nichts mehr passieren“ Einstellung in die Schule.

Was dabei herauskommt dürfte jeden von euch klar sein, was ich immer noch sehr bereue.

September 2000 begann ich dann eine Ausbildung als Informatikkaufmann was mir auch total super gefiel, bis zu dem Zeitpunkt als bekannt wurde dass aufgrund von Umstrukturierungsmaßnahmen die EDV-Abteilung geschlossen werden soll. Ich suchte mir also mitten in der Ausbildung einen neuen Arbeitgeber was ich erfolgreich schaffte, allerdings konnte das Betriebsklima nie mit dem Klima das im alten Betrieb herrschte schritt halten.

Nach der Abschlussprüfung welche ich gut abschloss und anschließender Übernahme in dieser Firma arbeitete ich noch bis September dieses Jahres in dieser Firma wo ich dann betriebsbedingt gekündigt wurde.

Diese Umstände haben mich allerdings nichts sonderlich belastet, bzw. ich war nicht traurig darüber das ich gekündigt wurde. Ich hatte schon ein Jahr vorher innerlich gekündigt nur hab ich mich nicht durchringen können den entscheidenden Schritt zu wagen. Gründe hierfür waren unter anderen das ich in diesen Unternehmen keinen bis kaum Menschenkontakt hatte und wen dann war es immer die gleichen Menschen, diese Umstände haben mich sehr traurig gemacht. Hinzu kam noch das immer schlechter werdende Betriebsklima von einem Mitarbeiterstamm von 50 Personen haben in den letzten 2 Jahren 20 gekündigt. Das dürfte schon einiges über das Betriebsklima sagen.

September 2005 zog ich dann Hals über Kopf nach Nürnberg, zu meinen Bruder da ich noch kurzfristig einen Schulplatz an der Technikerschule bekommen habe. Allerdings fühlte ich mich nicht lange in Nürnberg wohl, da ich einerseits mit meinen Bruder in einem 20qm Zimmer wohnen musste und zweitens mich der Stoff an der Technikerschule zum Teil auch überforderte. Da ich der einzige in der Schule bin der nichts mit Elektronik am Hut hat, tue ich mich in den Elektronikrelevanten Fächern sehr schwer, da immer wieder auf Grundlagen verwiesen wird, die in den Elektronikberufen in der Grundschule vermittelt wurden.

Ich bin hier irgendwie zum lernen gekommen, da ich mich nie wohl in dem Zimmer fühlte in dem ich zusammen mit meinen Bruder wohnen musste. Sicher haben wir versucht in Nürnberg eine größere Wohnung zu finden, allerdings bis jetzt ohne Erfolg, da diese 1. zu teuer oder 2. zu runtergekommen war.

Ich fahr jetzt seit ca. 4-Wochen wieder jeden Tag täglich mit den Zug zur Schule (Einfache Fahrt 1:30 – 2:00 Std), dies bedeutet das ich morgens um 5:30 aufstehe und das Haus verlasse und Abends um ca. 18:00 wieder nach Hause komme, wo ich dann wirklich nicht mehr viel Zustande bringe, da ich total erschöpft vom ganzen Tag bin.

Ich bin nun am überlegen ob es vielleicht besser ist die Schule abzubrechen und etwas anderes zu machen, da ich selber gemerkt habe das dieser Beruf nichts für mich ist habe ich mich informiert und gemerkt das es mir sehr viel Freude bereiten würde etwas im sozialen Bereich zu machen. Ich stehe momentan in Kontakt mit einer Drogenhilfe in Nürnberg wo ich wenn alles klappt Anfang nächsten Jahres ein Praktikum beginnen kann. Allerdings ist eines klar das ich hier Zuhause raus muss, da wir uns, was mir selber immer wieder leid tut, nur noch am streiten sind, außerdem fühle ich mich hier irgend wie unwohl, obwohl ich hier eigentlich alles habe was ich mir wünsche. Zurückblickend muss ich allerdings sagen das ich schon immer weg wollte, da das Gefühl des Unwohlseins schon länger andauert, auch wenn ich momentan zuhause wohne, ich bin trotzdem sehr selten zuhause, ich bin öfter bei Freunden anzutreffen. Nürnberg ist wirklich ein Traumwohnort für mich, allerdings habe ich Angst davor, da ich teils schüchtern bin und keine neuen Freundschaften hier zu finden (keinen Anschluss). Es sehe das Nürnberg als eine Art Neuanfang.

Ferner kommt das Problem auf, was ist nach dem Praktikum, ich habe mir überlegt auf die soziale FOS zu gehen um mein schon lang angestrebtes Ziel zu erfüllen, das Fachabitur nachzuholen um hinterher auf der FH Soziale Arbeit studieren zu können. Allerdings hab ich doch ein wenig Bammel davor da ich doch eine gewisse Deutschschwäche (=Ausdrucksschwäche) habe wie ihr hier evtl. teils auch gemerkt habt. Ich weiß einfach nicht wie ich diese beheben könnte, bin für jeden Tipp dankbar, zusätzlich kommt noch dazu, das mein Englisch miserabel ist, welches ich wieder up to date bringen müsste. Dafür habe ich mir für den Sommer eine Sprachreise vorgenommen um wieder fit zu werden. Zusätzlich will ich mir von Langenscheidt einen Intensivkurs besorgen um wieder fit zu werden, dann dürfte das mit Englisch klappen (Erfahrungen?)

Das größte Problem für meinen Plan mit der FOS ist allerdings die Aufnahmeprüfung, welche ich in Mathematik und Deutsch machen muss, da ich in den Wirtschaftschulzeiten hier ziemlich faul war, ja hatte in Deutsch sogar eine 5, habe halt Angst das ich die Aufnahmeprüfung in Deutsch nicht schaffen werde. Ach ja ich bin mittlerweile 23 Jahre.

Ziemlich chaotische 5 Jahre oder?

Bin für jede Antwort bzw. Hilfestellung dankbar!

 
Hallo brenolio,

Die letzten fünf Jahre - so chaotisch sind die gar nicht!

Denn ich entnehme aus Deinem Text, das Du probiert hast, das Beste daraus zu machen. Dazu gehört auch, das Du Deine "Sorgloseinstellung" ausgelebt hast. Mit Deinen Nachgedanken dazu, hast Du erkannt, das dies aus Deiner Sicht nicht unbedingt gut war, deshalb hast Du doch nun die Chance es besser zu machen.

Hierzu hast Du auch schon ganz klare Ziele - FOS und dann FH

Zu Deinen Ängsten, erstens schau Dich mal um, ob auf allen FOSs in D-Land die Aufnahmebedingungen gleich sind. Es kann sein, das Du in anderen Bundesländern, andere Aufnahmebedingungen hast. Z.B. das Du ein bestimmtest Praktikzum machen mußt. Selbst wenn die Aufnahmeprüfung nicht bestanden wird, gibt es auf diesem Sektor auch andere Schulen wodurch Du die FHreife erhälst.

Also nicht soviel muffesausen vor irdenwelchen Prüfungen, sondern einfach machen.

Gruss

Toni

 
Hallo,

ich finde auch nicht, dass dein Leben so extrem chaotisch ist/war...ich mein, du warst/bist auf der Suche!! bei manchen ist das halt einfacher und geradliniger und andere kommen erst auf Umwegen drauf, was sie wirklich machen wollen.

Ich hab auch die letzten drei Jahre seit dem Abi vieles ausprobiert und bin im Moment auch wieder auf der Suche.

Naja, im Gegensatz zu dir hatte ich eigentlich schon einen Plan, wollt Medizin studieren. Hat aber von den Noten her nicht gereicht...tja, und deshalb bin ich seit 3 Jahren auf der Suche nach ner Alternative, die mir genauso taugt wie Medizin.

ein Beispiel: meine beste Freundin hat mit 16 mittlere Reife gemacht, dann 1 Jahr Rechtsanwaltsgehilfin, geschmissen, dann kinderpflegerin, dann weiter auf Erzieherin und dann hat sie Grundschullehramt studiert, hat mit 26 Examen gemacht und ist jetzt im Referendariat und total glücklich (hat übrigens ihr Examen mit 1,23 gemacht)

ein anderer Kumpel hat Hauptschule gemacht,dann hat er mittlere Reife nachgemacht, dann hat er Kaufmann gelernt, dann in nem großen Hotel in München den Fitnessbereich geleitet, dann war er bei MTV (sagt dir ja was, denk ich), hat zwei eigene CDs gemacht und im Moment macht er mit 30 seine 4. Ausbildung zum Mechaniker für Motorräder - ist krank, denkst jetzt bestimmt..ja, bisserl verrückt ist er wohl wirklich,dass er so gute jobs mit viel Geld aufgibt für sowas...tja, darüber lässt sich wohl streiten...wollt dir damit nur sagen, dass es viele Leute gibt, die erst auf Umwegen dahin kommen, wo sie wirklich hin wollen!!!

Und meine Tante, hat nachm Abi erst mal ne CTA ausbildung gemacht, dann zwei Jahre gearbeite, dann Chemie studiert, dann Public Relation studiert, dann promoviert, dann Dozent an der Uni gemacht, dann für das Gesundheitsministerum gearbeitet, und jetzt arbeite sie bei ihrem Mann in einer sehr sehr gut gehenden Computerfirma mit. Tja, so spielt das Leben!!!

einige meiner Freunde haben auch jetzt mit 23 seine Ausbildung angefangen und auch sonst kriegen viel ihr Leben erst mit Mitte 20 auf die Reihe...(wir hatten alle sehr viel mehr mit Spaß haben und Scheiße bauen zu tun - bin nicht stolz drauf, aber war halt so)!!

Wenn du wirklich die Fos machen willst, dann solltest du dir überlegen, ob du nicht

Nachhilfe in Deutsch nimmst (Mathe ist ja anscheinend kein Problem, oder?)

Mathe hilft einfach nur Aufgaben rechnen, irgendwann hast schon alle möglichen Aufgabentypen durch.

Deutsch ist halt schwerer zu üben. Musst herausfinden, obs am Ausdruck, Grammatik oder Rechtschreibung liegt und vor allem lesen lesen lesen.

der soziale zweig ist eh der Lässigste (laut meiner Freunde); da kommst schon mit!!

Fürs Englisch lernen ist ein Sprachkurs am besten oder überhaupt Au pair!! allerdings sind so Sprachkurse sehr teuer und unter 4 Wochen bringts wohl net viel, wennst wirklich so schlecht bist.

Aus Büchern lernen ist gut für Wortschatz und Grammatik, aber Sprachpraxis und Ausdruck kriegst nur beim aktiven Reden.

In Nürnberg gibts doch auch viele Studentenwgs, da kannst billig wohnen und hast auch gleich ein paar Mitbewohner,die dich auf Parties mitnehmen können. Dann hast auch das Problem mit der Schüchternheit nicht mehr so arg.

So, vielleicht hat es dir a bisserl geholfen...

 
Ich habe einfach irgendwie Angst davor das ich nach dem Studium, falls ich soweit komme zu alt bin und keinen Job bekomme.

Allerdings machen einen deine Beispiele wirklich Mut und ermuntern mich es einfach zu versuchen.

Es wird wohl das beste sein das ich in Deutsch Nachhilfe nehme da vor allem mein Problem im Ausdruck liegt, was an meinen Texten die ich hier geschrieben haben, eindeutig erkennbar ist. Zusätzlich fällt es mir sehr schwer gut klingende Texte zu formulieren. In der Grammatik und Rechtschreibung hab ich eher weniger Probleme. Weshalb ich auch für jede Hilfe dankbar bin, wie ich diese Ausdrucksschwäche beheben kann.

Zur Erklärung ich hatte schon immer Probleme im Fach Deutsch und Englisch. Hatte / habe eine Lese-Ausdrucksschwäche in Deutsch. In Englisch fehlt mir einfach der Wortschatz.

Ich habe mir für diesen Sommer schon seit 2 Jahren vorgenommen eine Sprachreise zum aufbessern meiner Englisch Kenntnisse eine Sprachreise vorgenommen. Kennst du da eventuell gute Anbieter.

LG