Meiner Freundin geht's sehr schlecht

estrella de mare

Neuer Benutzer
30. Nov. 2011
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Ich kenne mein Freundin seit 1 und eine halben Jahr und sie hat mir im Verlauf unserer Freundschaft immer mehr anvertraut. Sie ist 16 und wirklich schwere psychische Schäden. Um kurz zu erklären worum es geht, denn ich will ihr Vertrauen auch nicht missbrauchen:

Ihre Mutter hat Leukämie und meine Freundin hat mit 5 Jahren einen von ihren Rückfällen miterlebt und hat diesen nie richtig verarbeitet. Das hat eine Kettenreaktion ausgelöst, mit ihrer Mutter ist sie seitdem nur noch im Streit. Einmal hat sie schon versucht sich umzubringen, was ihr zum Glück nicht gelungen ist. Lange Zeit hat sie ihre Sehnsucht nach Liebe auch in Alkohol und Zigaretten ertränkt, oder hat alle Typen an sich rangelassen um etwas zu spüren. Es gibt viel zu viele unschöne Geschichten mit ihr und den Jungs (auch ihr erstes Mal). Das schlimmste sind seit neustem Halluzinationen.

Bei einem Psychiater ist sie schon, aber sie vertraut ihm nicht. Sie sagt, dass sie sich ja helfen lassen will aber ich sei momentan die Einzige der sie vertraut. Ich möchte ihr unbedingt helfen und gebe alles um für sie da zu sein. Aber ich weiss einfach nicht mehr weiter. Ich selber bin auch erst 14 und habe selber auch sehr wenig Erfahrung und Wissen was man tun kann in einer solchen Situation. Ich kann auch mit niemandem darüber reden, weil ich sie nicht verraten will.

Wie kann ich ihr helfen und sie nicht verlieren, denn ich habe sie wirklich unheimlich lieb, und gleichzeitig mich schützen?

Lg estrella del mare

 
Endlich mal ein vernünftiger Mensch, mit einer vernünftigen Frage und einem vernünftigen Hilfegesuch!

Ich find Dich Klasse. Das gleich mal vorab, Du machst absolut alles richtig, da Du gerade mal 14 bist, Wow, Wahnsinn, Hut ab. Daß Du Dich selbst schützen willst ist das aller wichtigste, so viel Dir Deine Freundin bedeutet, Du hast auch ein eigenes Lben, wenn Du runter gezogen wirst geht Dein Leben kaputt, Deiner Freundin geht es davon aber nicht besser. Als ihre einzige Vertrauensperson ist das eine enorme Belastung für Dich. Es ist schön, daß Du das nicht so einfach abtust.

Wenn Deine Freundin solch schwerwiegende psychsiche Probleme hat, wird Dich das sehr leicht überfordern, auch Dein Selbstschutz. Deswegen wäre der erste Schritt, den Du gehen solltest, Dir selbst Hilfe suchen und zwar erstmal für Dich. Schulpsychologen. Irgendwem in der Richtung, möglichst erwachsen und möglichst erfahren in solchen Dingen und zu dem Du Vetrauen hast. Du solltest dort nicht unebdingt über Deine Freundin reden, da die das als Vertrauensbruch auffassen und das für sie einem Weltuntergang gleich käme, trotzdem musst Du Dich selsbt wichtiger nehmen als sie. Wenn Du drauf gehst hat nämlich keiner was gewonnen. Und irgendwie wirst Du Hilfe von Erwachsenen brauchen, die Dir widerum mit Kontakten aushelfen können. Also, such Dir'n Schulpsychologen, Arzt oder sowas mit dem Du reden kannst, die sind erstmal verpflichtet zu Schweigen! Auch wenn Dir das echt Angst macht, unter dem Druck mit Niemandem reden zu können, gehst Du kaputt. Wie labil ist Deine Freundin? Kannst Du ihr vielleicht erklären, daß Duch auch Jemand brauchst mit dem Du reden kannst? Könnte sie das verstehen?

Deine Freundin braucht ausserdem 'n anderen Psychiater, denn ohne Vertrauensverhältnis geht gar nichts. Hat sie Einfluss auf die Auswahl des Psychiaters? Würde sie sich trauen, vielleicht auch indem Du mit gehst, dem Psychiater offen zu sagen, daß sie kein Vertrauen zu ihm finden kann? Der muss dann handeln und selbst dafür sorgen, daß sie woanders hin kann.

Bevor ich es vergesse, kannst Du Deiner Freundin in einem guten Moment klar machen, daß Du ihr zwar dankbar für ihr Vertrauen bist, ihr alleiniger Ansprechpartner zu sein, Dich aber völlig überfordert und ihr unbedingt Verstärkung braucht und weiter Vertrauenspersonen finden müsst?

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo Charlies Berta,

Danke für das Kompliment, ich versuche halt mein Bestes! :)

Ich weiss, dass ich ein eigenes Leben habe, zum Glück! Ich habe auch eine ziemlich gute Beziehung zu meiner Mutter, da meine Eltern geschieden sind, seit ich ganz klein bin. Ich habe mit ihr auch schon mal über meine Freundin geredet, aber nur so am Rande und nicht wirklich hilfesuchend. Vielleicht sollte ich versuchen mit ihr eine Lösung zu finden? Aber wenn ich mit ihr nicht direkt über meine Freundin reden soll, wie soll ich denn Hilfe holen?

Mein Freundin will auch nicht, dass ich an ihr kapputt gehe und sagt mir immer wieder, dass ich es sagen soll wenn es zu viel wird. Demnach würde sie es wohl auch verstehen, wenn ich sie darum bitten würde, dass ich mit jemanden darüber reden kann. Aber ich habe irgendwie Angst, dass sie mir dann nichts mehr erzählt, und sich noch mehr in sich hineinzieht, denn so fröhlich sie nach aussen wirken mag, und wie es scheint, wie viele Freunde sie hat, eigentlich ist sie sehr in sich selbst zurückgezogen und ich möchte das Ganze nicht verstärken.

Das mit dem anderen Psychiater habe ich ihr auch schon geraten, das Problem ist aber, dass sie schon einmal gewechselt hat, und ihre Eltern keinen erneuten Wechsel mitmachen wollen. Bei ihr zu Hause scheint es sowieso immer schlimmer zu werden, ihre Eltern wollen sich vielleicht trennen und ihre kleine Schwester wird auch immer mehr hineingezogen. Mir scheint es so, als ob meine Freundin mit unglaublich Vielem zu kämpfen hat, und ich möchte ihr doch nur beistehen und ihr nicht noch mehr Probleme bereiten. Auch wenn sie stark ist, irgendwann wird sie einbrechen, und dann möchte ich sie auffangen. Deshalb habe ich so grosse Angst, sie mit Irgendetwas zu belasten.