Hallo liebe Forumsmitglieder,
ich hätte gerne euren Rat/eure Meinung zu meinem aktuellen Problem.
Ich bin mit meinem Freund seit 15 Monaten zusammen, seit 3 Monaten leben wir in einer gemeinsamen Wohnung. Die erste Zeit des Zusammenlebens war sehr schwierig, wir hatten viel Streit, der auch nicht immer gimpflich abgelaufen ist. Er ist eher der aufbrausende Typ und neigt dazu, "dicht" zu machen und sich zurückzuziehen. Ich suche eher das Gespräch und versuche, auch im Streit fair zu bleiben und keine verletzenden Dinge zu sagen. Jedenfalls ist es in letzter Zeit nach zahlreichen Gesprächen besser gewesen, ich hatte das Gefühl, er gibt sich wirklich Mühe.
Ich glaube, ein Grund, warum es mit uns nicht so rund läuft, ist seine vorige langjährige Beziehung/Ehe (mittlerweile geschieden). Er ist von seiner ehemaligen Frau extrem verletzt worden, empfindet einen wahnsinnigen Hass auf sie (was ja zeigt, dass sie ihm immer noch nicht gleichgültig ist und er damit noch nicht abgeschlossen hat). Die Tatsache, dass er über seine letzte Beziehung noch nicht ganz hinweg ist, finde ich gar nicht so schlimm. Aber das führt eben auch dazu, dass er sich auf unsere Beziehung nicht 100%ig einlässt. Er hat wohl Angst, noch einmal so eine schmerzvolle Trennung erleben zu müssen, sich ausgenutzt zu fühlen, und beugt dem vor, indem er (noch?) nicht alles gibt. Und das ist der Punkt, mit dem ich Probleme habe, obwohl ich sein Verhalten nachvollziehen kann. Es macht, dass ich eifersüchtig auf seine ehemalige Frau bin, dass ich mich frage, warum sie alles von ihm bekommen hat und ich nicht. Es macht mich abwechselnd wütend, traurig, verzweifelt und hoffnungslos. Ich würde ihm auch gerne mal so viel bedeuten, wie sie ihm bedeutet hat. Wir haben schon oft darüber gesprochen und er sagte, es täte ihm leid, er würde mich lieben, aber er könne im Moment nicht anders, er hätte zu viel Angst davor, alles zu geben und hinterher wieder mit leeren Händen dazustehen. Mein Kopf begreift das auch und sagt mir, dass ich Geduld haben muss, aber mein Herz...
Tja, und diese Situation hat mich jetzt dazu gebracht etwas zu tun, was ich nicht hätte tun sollen. Als ich vor ein paar Tagen etwas gesucht habe, bin ich auf einen Stapel Fotoalben gestoßen, die er wohl dort deponiert hat. Nchdem ich eine Zeit lang darum herumgeschlichen bin, habe ich es schließlich nicht mehr ausgehalten und hab mir die Bilder angeschaut. Da waren z.B. auch seine Hochzeitsbilder dabei. Ich weiß nicht, was ich auf den Bildern gesucht habe, vielleicht einen Grund nach dem Warum, warum sie ihm so viel bedeutet hat. Vielleicht wollte ich auch einfach nur teilhaben an diesem Teil von seinem Leben oder wenigstens stellvertretend miterleben, was ich möglicherweise mit ihm nicht erleben werde. Ich hatte Herzklopfen, als ich mir die Bilder angesehen habe, und das nicht nur wegen dem Bewusstsein, etwas Verbotenes zu tun. Es hat mir weh getan. Jetzt habe ich Bilder im Kopf, die ich eigentlich gar nicht haben wollte, aber daran bin ich ja selbst schuld. Jedenfalls fühlte ich mich schlecht hinterher und das schlechte Gewissen hat an mir genagt. Gestern abend habe ich es ihm gesagt. Weil mir Ehrlichkeit in der Beziehung sehr wichtig ist. Vielleicht auch, weil ich mein Gewissen entlasten wollte? Er hat im Prinzip so reagiert, wie ich befürchtet habe. Er hat erst mal kurz geschwiegen und dann gefragt, ob ich mir auch sein Hochzeitsalbum angesehen hätte. Ich habe "ja" gesagt. Wieder kurzes Schweigen, dann hat er gesagt, er sei jetzt sauer, ich hätte kein Recht gehabt, das zu tun. Und ist aufgestanden und aus dem Zimmer gegangen (wir lagen schon im Bett und haben gekuschelt). Er ist nicht zurück gekommen, sondern hat im Nebenzimmer geschlafen. Auch heute morgen hat er nur das Nötigste mit mir geredet, ist gegen Mittag wortlos aus der Tür gegangen (zur Arbeit).
Falls ich gehofft hatte, mir würde es nach der Beichte besser gehen, habe ich mich gründlich geirrt. Ich fühle mich schäbig. Ich schäme mich zutiefst. Und ich habe furchtbare Angst, dass er mir das nicht verzeihen kann, dass das das Ende unserer Beziehung bedeutet. Schließlich habe ich sein Vertrauen missbraucht, eine Erfahrung, auf die er sicher verzichten kann. Er ist bestimmt total enttäuscht von mir. Ich weiß nicht so recht, was ich jetzt tun soll. Ich habe mich schon bei ihm entschuldigt, ihm gesagt, wie leid es mir tut und dass ich mich schäme (daraufhin sagte er, das würde es nicht besser machen). Und dass ich hoffe, dass er mir verzeihen kann. Seitdem warte ich einfach ab. Was kann ich auch sonst tun? Was sollte ich tun? Ich will ihn nicht bedrängen, will ihm Zeit lassen, diese Enttäuschung zu verdauen. Ich frage mich allerdings, ob das ein Fehler war, es ihm zu sagen? Der zweite Fehler sozusagen nach meiner "Tat"? Letzten Endes hat mein Geständnis nichts ungeschehen gemacht, sondern nur zur Folge, dass etwas kaputt gegangen ist, dass wir beide uns jetzt schlecht fühlen. Ich habe es ihm gesagt, weil ich ihn nicht belügen will. Aber auch, um mein schlechtes Gewissen zu entlasten, was ja eher ein egoistisches Motiv ist.
Ach, ich weiß nicht, ich habe das Gefühl, damit erst recht alles kaputt gemacht zu haben. Wie denkt ihr darüber?
LG
isti
ich hätte gerne euren Rat/eure Meinung zu meinem aktuellen Problem.
Ich bin mit meinem Freund seit 15 Monaten zusammen, seit 3 Monaten leben wir in einer gemeinsamen Wohnung. Die erste Zeit des Zusammenlebens war sehr schwierig, wir hatten viel Streit, der auch nicht immer gimpflich abgelaufen ist. Er ist eher der aufbrausende Typ und neigt dazu, "dicht" zu machen und sich zurückzuziehen. Ich suche eher das Gespräch und versuche, auch im Streit fair zu bleiben und keine verletzenden Dinge zu sagen. Jedenfalls ist es in letzter Zeit nach zahlreichen Gesprächen besser gewesen, ich hatte das Gefühl, er gibt sich wirklich Mühe.
Ich glaube, ein Grund, warum es mit uns nicht so rund läuft, ist seine vorige langjährige Beziehung/Ehe (mittlerweile geschieden). Er ist von seiner ehemaligen Frau extrem verletzt worden, empfindet einen wahnsinnigen Hass auf sie (was ja zeigt, dass sie ihm immer noch nicht gleichgültig ist und er damit noch nicht abgeschlossen hat). Die Tatsache, dass er über seine letzte Beziehung noch nicht ganz hinweg ist, finde ich gar nicht so schlimm. Aber das führt eben auch dazu, dass er sich auf unsere Beziehung nicht 100%ig einlässt. Er hat wohl Angst, noch einmal so eine schmerzvolle Trennung erleben zu müssen, sich ausgenutzt zu fühlen, und beugt dem vor, indem er (noch?) nicht alles gibt. Und das ist der Punkt, mit dem ich Probleme habe, obwohl ich sein Verhalten nachvollziehen kann. Es macht, dass ich eifersüchtig auf seine ehemalige Frau bin, dass ich mich frage, warum sie alles von ihm bekommen hat und ich nicht. Es macht mich abwechselnd wütend, traurig, verzweifelt und hoffnungslos. Ich würde ihm auch gerne mal so viel bedeuten, wie sie ihm bedeutet hat. Wir haben schon oft darüber gesprochen und er sagte, es täte ihm leid, er würde mich lieben, aber er könne im Moment nicht anders, er hätte zu viel Angst davor, alles zu geben und hinterher wieder mit leeren Händen dazustehen. Mein Kopf begreift das auch und sagt mir, dass ich Geduld haben muss, aber mein Herz...
Tja, und diese Situation hat mich jetzt dazu gebracht etwas zu tun, was ich nicht hätte tun sollen. Als ich vor ein paar Tagen etwas gesucht habe, bin ich auf einen Stapel Fotoalben gestoßen, die er wohl dort deponiert hat. Nchdem ich eine Zeit lang darum herumgeschlichen bin, habe ich es schließlich nicht mehr ausgehalten und hab mir die Bilder angeschaut. Da waren z.B. auch seine Hochzeitsbilder dabei. Ich weiß nicht, was ich auf den Bildern gesucht habe, vielleicht einen Grund nach dem Warum, warum sie ihm so viel bedeutet hat. Vielleicht wollte ich auch einfach nur teilhaben an diesem Teil von seinem Leben oder wenigstens stellvertretend miterleben, was ich möglicherweise mit ihm nicht erleben werde. Ich hatte Herzklopfen, als ich mir die Bilder angesehen habe, und das nicht nur wegen dem Bewusstsein, etwas Verbotenes zu tun. Es hat mir weh getan. Jetzt habe ich Bilder im Kopf, die ich eigentlich gar nicht haben wollte, aber daran bin ich ja selbst schuld. Jedenfalls fühlte ich mich schlecht hinterher und das schlechte Gewissen hat an mir genagt. Gestern abend habe ich es ihm gesagt. Weil mir Ehrlichkeit in der Beziehung sehr wichtig ist. Vielleicht auch, weil ich mein Gewissen entlasten wollte? Er hat im Prinzip so reagiert, wie ich befürchtet habe. Er hat erst mal kurz geschwiegen und dann gefragt, ob ich mir auch sein Hochzeitsalbum angesehen hätte. Ich habe "ja" gesagt. Wieder kurzes Schweigen, dann hat er gesagt, er sei jetzt sauer, ich hätte kein Recht gehabt, das zu tun. Und ist aufgestanden und aus dem Zimmer gegangen (wir lagen schon im Bett und haben gekuschelt). Er ist nicht zurück gekommen, sondern hat im Nebenzimmer geschlafen. Auch heute morgen hat er nur das Nötigste mit mir geredet, ist gegen Mittag wortlos aus der Tür gegangen (zur Arbeit).
Falls ich gehofft hatte, mir würde es nach der Beichte besser gehen, habe ich mich gründlich geirrt. Ich fühle mich schäbig. Ich schäme mich zutiefst. Und ich habe furchtbare Angst, dass er mir das nicht verzeihen kann, dass das das Ende unserer Beziehung bedeutet. Schließlich habe ich sein Vertrauen missbraucht, eine Erfahrung, auf die er sicher verzichten kann. Er ist bestimmt total enttäuscht von mir. Ich weiß nicht so recht, was ich jetzt tun soll. Ich habe mich schon bei ihm entschuldigt, ihm gesagt, wie leid es mir tut und dass ich mich schäme (daraufhin sagte er, das würde es nicht besser machen). Und dass ich hoffe, dass er mir verzeihen kann. Seitdem warte ich einfach ab. Was kann ich auch sonst tun? Was sollte ich tun? Ich will ihn nicht bedrängen, will ihm Zeit lassen, diese Enttäuschung zu verdauen. Ich frage mich allerdings, ob das ein Fehler war, es ihm zu sagen? Der zweite Fehler sozusagen nach meiner "Tat"? Letzten Endes hat mein Geständnis nichts ungeschehen gemacht, sondern nur zur Folge, dass etwas kaputt gegangen ist, dass wir beide uns jetzt schlecht fühlen. Ich habe es ihm gesagt, weil ich ihn nicht belügen will. Aber auch, um mein schlechtes Gewissen zu entlasten, was ja eher ein egoistisches Motiv ist.
Ach, ich weiß nicht, ich habe das Gefühl, damit erst recht alles kaputt gemacht zu haben. Wie denkt ihr darüber?
LG
isti