Mit wem könnte ich darüber reden?

S

schascho

Guest
Hallo Leute!

Ich habe ein großes Problem, was mich momentan ziemlich bedrückt. Es hat jetzt nichts mit der Liebe zu tun, sondern was anderes! Hoffe, ich bin hier richtig! ;)

Ich bin jetzt 23 und seit einem Jahr Student. Vor dem Studium lebte ich noch bei meinen Eltern, seit einem Jahr jetzt habe ich eine zwei Zimmer Wohnung in meiner Uni-Stadt, in der ich alleine wohne.

Das Studium an sich verläuft bislang echt gut, hab bislang alle Prüfungen gut über die Bühne gekriegt. Dennoch fühle mich in meiner Uni-Stadt überhaupt nicht wohl. Dies liegt vor allem daran, dass ich noch nicht so richtig Anschluss gefunden habe dahinten und keine festen und regelmäßigen Kontakte dort habe. Obwohl ich ab und zu mal Unternehmungen mit anderen Leuten starte, fühle ich mich dahinten doch oft ziemlich einsam und sehr alleine.

Da ich dahinten eher nur viele zufällige und sporadische Kontakte habe, weiß ich auch jetzt nicht, mit wem ich darüber reden könnte, dass es mir eigentlich hundeelend geht in meiner Uni-Stadt! Die Uni-Bekanntschaften möchte ich damit nicht zutexten, weil ich viele nicht gut genug kenne, und es darum nicht erzählen möchte. Hier in meiner Heimatstadt habe ich auch einen eher kleinen Freundeskreis: Habe so drei Leute mit denen ich regelmäßig was mache. Zwei von ihnen sind so eher die Macho-Typen, denen ich generell meine Gefühle nicht mitteilen mag und beim Dritten weiß ich nicht genau, ob der das alles so für sich behalten kann - ich denke eher nicht!

Meinen Eltern möchte ich das auch nicht erzählen, weil es mir mega-peinlich ist. Schließlich bin ich ein Kerl von 23 Jahren, zweitens klappt es bei meinem Bruder der zwei Jahre jünger ist ja auch viel besser in seiner Uni-Stadt. Weiterhin bin ich immer schon das "Sorgen-Kind" gewesen, das schlechte Noten hatte, laufend krank war und auch sonst viele Schwierigkeiten im Leben zu bewältigen hatte. Daher hatten sich meine Eltern (vor allem meine Mutter) auch ständig Sorgen um ihren "armen, kleinen Jungen" gemacht. Die Eltern wollten ja auch zuerst nicht, dass ich studieren gehe, weil sie meinten: Wir haben Angst, dass du es in einer fremden Stadt nicht alleine schaffst! Ich habe das natürlich alles ignoriert und mir da keine Gedanken darum gemacht, weil ich es irgendwie immer geschafft habe, Kontakt zu anderen aufzubauen - nur eben jetzt irgendwie nicht! :(

Es tut mir unheimlich weh, sehen zu müssen, wie ich es dahinten doch nicht schaffe, mir ein neues, eigenes und selbstständiges Leben aufzubauen. Ich fühle mich dahinten einfach so klein, hilflos, schutzlos und alleine. Darum bin ich auch noch relativ häufig bei den Eltern, ist ja nur eine Autostunde bis dahin. Dabei möchte ich doch so gerne selbstständig und unabhängig sein, endlich mein eigenes Leben leben. Denn ich bin unter anderem auch von zu Hause ausgezogen, weil es mir tierisch auf den Senkel ging, dass meine Eltern mir nie etwas zugetraut haben. Und diese ständigen Kontrollen und das "Herumschlawenzeln" um meine Person haben mich teilweise echt genervt!

So, und nun bin ich endlich ausgezogen - auch wenn ich meine Eltern noch recht häufig besuche - aber ich komme dahinten einfach nicht zurecht! Das ist mir total peinlich, und ich weiß nicht, wie ich aus diesem Sumpf noch alleine herauskommen kann. Das Schlimmste ist aber, dass ich absolut keinen habe, dem ich die "Wahrheit" über meine Gefühle erzählen könnte! Meinen Eltern das zu sagen, traue ich mich absolut nicht, weil es mir mega-peinlich ist, vor allem weil ich es nicht ertragen könnte, dass sie sich wiederum starke Sorgen um mich machen würden. Und wenn meine Eltern sagen "Du schaffst das dahinten nicht" (vor dem STudium hatten sie die Befürchtung), da kann ich doch nicht allen Ernstes meinen Eltern das jetzt so erzählen wie es wirklich ist! 8o

Nun "hänge" ich hier zwischen zwei STühlen (Orten), weiß nicht wo ich genau hingehöre. In meiner Uni-Stadt bin ich zum STudierern, fühle mich dort aber unwohl, weil ich so alleine da bin, also fahre ich oft zu meinen Eltern, damit ich nicht mehr alleine bin. Aber in meiner Heimatstadt "entfremdet" sich irgendwie auch alles, weil ich nicht mehr so oft da bin. Alte Kumpels treffen sich auch ohne mich und wenn ich da nicht x-mal hinterher Simse oder Telefoniere passiert da auch nichts mehr! Jetzt stehe ich da und fühle mich irgendwie nirgendwo "dazugehörig", sondern fühle mich irgendwie vielmehr als fünftes Rad am Wagen, irgendwie hänge ich so zwischen den Orten! Und das Gefühl keinen festen Ort zu haben, wo ich mich richtig wohl fühle, finde ich ziemlich erschreckend!

Ich würde gerne mit jemandem darüber sprechen, aber ich wüsste nicht mit wem!?? Zum einen gehts auch nicht jeden was an, und zum anderen ist das super-peinlich mir das als 23-jähriger Mann einzugestehen, dass ich damit nicht zurechtkomme! :rolleyes: . Habt ihr vielleicht eine Idee, wie ich aus dem Schlammassel wieder herauskommen kann?

 
Hey schascho!

Ich kann dich sehr gut verstehen, wie du dich fühlen musst!

So wirklich kann ich dir leider keinen Rat geben, wie du mit der Situation umgehen sollst. Es ist natürlich sehr schwer, zwischen zwei Orten hin und her gerissen zu sein. Du findest keinen richtigen neuen Anschluss und verlierst gleichzeitig den Anschluss zu deinen alten Kontakten!

Ich kann aber verstehen, wie das ist dieses Alleinsein zu spüren. Das Gefühl, einsam zu sein und niemanden zu haben, dem man ganz ehrlich erzählen kann, wie man sich grad fühlt, das ich furchtbar. Wenn man nicht weiß, wo man anrufen soll oder mit wem man sich treffen soll. Wenn man hinterher telefonieren muss, wenn man mal jemand hat, mit dem man sich treffen will.

Ich finde auch keinen Anschluss, obwohl ich gar nicht umgezogen bin. Ich weiß auch wirklich nicht, woran das bei mir liegt. Es gäbe bei mir eigentlich überhaupt gar nichts, wo die Leute sagen könnten, deswegen wollen wir mit der nicht, aber trotzdem habe ich keine Freunde. Die Freunde, die ich bis jetzt hatte, haben alle mit mir Schluss gemacht, als mein Freund mit mir Schluss machte, sozusagen. Jetzt bin ich ganz alleine. Weiß auch nicht, was ich machen soll.

An deiner Stelle würde ich versuchen, deine alten Kontakte aufrecht zu erhalten, dich da immer mal wieder mit einzuklinken und dann zu schauen, ob du neue Kontakte aufnehmen kannst, dann wirst du dich sicherlich in deiner Uni-Stadt auch wohler fühlen!

Aber das ist natürlich leicht gesagt! Zu mir sagen auch alle, du gehst doch noch zur Schule, da sind doch genug Leute! Aber es ist nunmal nicht das, was ich suche und Freundschaften bauen sich nicht von alleine auf. Aber ich schaffe es einfach nicht!

Frage mich schon mein Leben lang warum, eigentlich müsste jeder mit mir was machen wollen, aber es ist nicht so. Fühle mich sehr einsam.

Also rate ich dir, solange du noch Kontakte hast, halte sie aufrecht und versuche nebenbei dir neue Leute zu suchen! Irgendwie...

Ich fühle mich auch immer wie das fünfte Rad am Wagen und gehöre nirgendwo mehr dazu! Aber du hast doch Bekanntschaften, versuche die auszubauen, es heißt ja nicht gleich, dass du denen alles erzählen musst, aber ab und zu mal treffen ist doch schon schön! Ich bin auch mal wieder das ganze WE alleine zu Hause und denke, alle machen was nur ich nicht und wäre froh, wenn nur IRGEND JEMAND was mit mir machen würde. Also freu dich über die Leute, die du um dich hast, baue das aus und irgendwie geht es schon weiter.

Ich weiß, es ist scheiße, wenn man sich unwohl fühlt... Aber es muss dich nicht peinlich sein, nur weil du schon 23 bist! Das kann jedem Menschen passieren und das ist völlig in Ordnung. Es ist ja nicht so, dass du das in deiner Uni-Stadt nicht hinkriegst. Du kriegst es ja eigentlich sehr gut hin, es klappt ja alles, nur fühlst du dich allein und das muss dir nicht peinlich sein! Es tut nur weh, ich weiß.

Wünsche dir alle Liebe

weakness

 
Hallo Schascho,

ich merke auch grad in dieser Zeit wie allein ich eigentlich bin. Mein Freund hat vor 6 Wochen mit mir Schluss gemacht (nach 4 ½ Jahren). Ich muss dazu sagen, dass ich leider leider den Fehler gemacht hab und in dieser Beziehung meine Freunde (zwar wenige, aber es waren welche) ziemlich vernachlässigt habe und auch mit seinen Freunden nichts zu tun haben wollte weil die nicht so ganz die Leute sind, mit denen ich klarkomme. Meine damals beste Freundin habe ich nun auch nicht mehr und ich kann ja nun nicht nach 4 Jahren wieder ankommen, noch dazu weil ich grad tierische Probleme hab (erst mal die Trennung und dann steck ich jetzt auch noch mitten in der wahrscheinlich kommenden Trennung meiner Eltern)... würde ja dann eh nur so aussehen als wenn ich nur ankomme weil ich Probleme hab und keinen weiter hab. Im Moment hab ich eigentlich nur meine Schwester, die nur am Wochenende zu Hause ist und an die ich mich schon ziemlich hänge (weiß nich ob sie das eventuell schon nervt), dann noch ein paar Freunde, mit denen man gut Party machen kann und mit denen ich mich ab und zu! mal treffe, wo das Treffen eigentlich auch mehr von mir ausgeht und ne Freundin die sich, wie ich früher, total an ihren Freund hängt und keine Zeit und Lust für wen andres hat, geschweige denn für die Probleme anderer. Ich sag mal so, mit dieser Freundin fahr ich 3 Mal die Woche ins Fitness-Studio, kann auch eigentlich über alles mit ihr erzählen, aber man merkt doch immer wieder dass sie eigentlich nur die Probleme mit ihrem Freund interessieren (obwohl die im Gegensatz zu meinen Problemen echt Pillepalle sind). Dieser Freundin hab ich total beigestanden als ihr Freund, kurz nachdem mein Freund mit mir Schluss gemacht hatte, mit ihr Schluss gemacht hat... mittlerweile sind sie wieder zusammen und ich bin wieder abgeschrieben. Am Wochenende bin ich dann ab und zu mit meiner Schwester unterwegs. Abends sind wir meist zusammen, auch noch mit anderen Leuten, inner Disco. Also so ist eigentlich schon wer da. Aber ich fühl mich nicht wirklich angenommen. Meist bin ich diejenige die überall anfragt ob wir irgendwas machen oder ob ich irgendwo mitkommen kann. Alle erzählen mir von ihren Problemen, aber meine Probleme interessieren nicht wirklich jemanden. Mir fehlt einfach total ne beste Freundin, die immer für mich da ist und der ich ALLES erzählen kann. Ich würde auch NIE WIEDER den Fehler machen, wegen ner Beziehung meine GUTEN Freunde (die es auch wirklich wert sind) zu vernachlässigen, aber bei denen die ich jetzt hab.... weiß nicht ob sies wert wären.... vielleicht sind sie auch noch zu jung (alle so um die 20... Ich bin 23, aber denke irgendwie schon etwas weiter als Party, Disco und Kerle...). Habe auch total Angst, mich deshalb wieder an nen eventuell neuen Kerl zu hängen und am Ende wieder so ziemlich allein dazustehen. Eigentlich bin ich noch gar nicht bereit für nen neuen Typen, aber da ich ja sozusagen keinen habe (auch keinen Rückhalt von meiner Familie) und n Haufen Probleme, ist die Gefahr leider sehr groß....

 
Vom Hin- und Herpendeln würd ich ganz klar abraten. Man muss schon ein festes Zuhause haben, denke ich. Habe aber auch am Anfang des Studiums etwas länger gebraucht zur Eingewöhnung. Mittlerweile fahr ich nur noch alle 3 Monate nach hause.

Was ist mit Übungsgruppen? Gibt es da keine Gelegenheiten, Leute zu finden?

Allgemein ist zu sagen, dass die Abkopplung von zuhause, von den Eltern, einen schon verändert. Es ist einfach ein notwendiger Schritt. Ich behaupte mal, dass Du Dich bald damit "arrangiert" haben wirst, selbst wenn Du nicht so einen wirklichen Freundeskreis findest.

Es gibt so viele Leute, die auch kaum Freunde haben. Das denkt man als selbst betroffener nur gar nicht, weil man die "Studentenschaft" oft verallgemeinernd als abgeschlossene Spassgemeinschaft wahrnimmt und sich ausgegrenzt sieht.

 
Ja, mein festes Zuhause ist und bleibt einfach meine Heimatstadt! Seit einem Jahr kämpfe ich "dagegen" an und versuche stattdessen meine Uni-Stadt zu meiner neuen Heimat zu machen, aber es klappt absolut nicht! Ich finds dahinten einfach zum Kotzen, ich fühle mich da schlecht, alleine und hilflos. Es gibt auch mal Tage an denen es besser läuft, aber meistens wünschte ich mir ich wäre wieder in meiner Heimatstadt, in meiner alten Umgebung.

So bin ich gerade wieder bei meinen Eltern eingetrudelt, weil ich es nicht länger ausgehalten habe wegzubleiben. Ich war am Montag ABend weg, Donnerstag hab ich eine Mit-Studentin besucht, Freitag war ich beim Uni-Sport und vorhin war ich bei einem WG-Abend eingeladen. Danach bin ich aber sofort ins Auto und ab nach Hause. Wäre am liebsten gestern (Freitag) schon rübergefahren, aber da ich ja eingeladen wurde zu einem WG-Abend, wollte ich da nicht fehlen, weil sonst wieder eine Gelegenheit verstreicht, feste Freundschaften entstehen zu lassen. Also bin ich halt heute (Samstag) dahin gegangen.

Es ist eben für mich persönlich einfach total hart in meiner Uni-Stadt. Es ist einfach ein ewiger Kampf gegen die Einsamkeit und für mehr Kontakte. Das alles kostet total viel Kraft und Nerven, so dass ich häufig ziemlich schlapp und kaputt bin. Ich muss einfach hinter alles und jedem hinterhersitzen, damit ich überhaupt mal eine Verabredung hinbekomme. Daher fühle ich mich erdrückt von der Last des Studierens. Ich merke, dass ich damit irgendwie doch alleine dastehe und da irgendwie alleine durchmuss, und dann denke ich: Es bricht alles über mich zusammen!! Ich bin nicht dazu im Stande, diese Last alleine zu tragen.

Ich weiß nicht ob ich das hier schon geschrieben hatte, aber ich leide an einer Angststörung. Das heißt, wenn ich dahinten lange Zeit in meiner Wohnung alleine bin, krieg ich irgendwie richtig Schiss. Ich denke dann halt, wenn ich jetzt umkippe, dann findet mich dahinten keiner etc.! 8o . Das ist auch einer der Hauptgründe, warum ich heute nacht noch nach Hause gefahren bin. Irgendwann wird die Angst und Panik halt so groß, dass ich richtig üble Angstzustände bekomme und dann wird mir alles zuviel und ich setze mich in das Auto und fahre wieder zu den Eltern! :(

Ich reiß mich immer schon zusammen, und gebe mir große Mühe, etwas "härter" zu werden, mir ein dickeres Fell zuzulegen und so weiter. Aber es ist so sauschwer dahinten, wenn ich das Gefühl habe, dass mir da keiner bei hilft. Ich versuche es alleine zu schaffen, aber irgendwie schaffe ich das nicht! ;(

 
Hey du...

Ich kenn diesen "ewigen Kampf gegen die Einsamkeit und für mehr Kontakte". Ich weiß, wie schwer das ist und dass es weh tut. Aber ich weiß nicht, woran das bei mir liegt!!!? Es ist wirklich so, dass man total kaputt ist und schlapp.

Ich kann es mir gut vorstellen, dass du dich "zuhause" wohler fühlst als in deiner Uni-Stadt. Wenn es so schlimm ist, dass du Angststörungen hast, warum überlegst du nicht, einfach wieder in deine Heimatstadt zu ziehen? Oder geht das nicht?

Ich weiß nicht, vielleicht solltest du wirklich einfach das machen, was dich glücklicher macht! Es bringt ja nicht viel, wenn du jetzt ein paar Jahre studierst, aber dich super unwohl fühlst und immer so kaputt bist! Dann ist es vielleicht besser, du ziehst einfach wieder nach Hause, also in die Heimatstadt, nicht unbedingt wieder zu den Eltern, weil du dich ja irgendwann abkoppel musst. Aber zumindest dahin, wo du dich wohl fühlst.

Kannst du vllt irgendwo anders studieren oder was anderes machen? Inwiefern ist dein Studium denn dein Traum? Würdest du dafür alles geben?

Ich weiß, dass man immer etwas schaffen will, aber es einfach nicht schafft.

Das ist total ernüchternd und erdrückend! Ich weiß nicht wirklich, wie ich dir da helfen soll oder was ich dir sagen soll!

Vielleicht gewöhnst du dich irgendwann dran, wenn du doch da weiter studieren willst und findest Leute...

Aber sagt sich so einfach. Es ist vom inneren Gefühl her immer noch was anderes.

Aber so oder so: Du schaffst das schon! Ich drück dir die Daumen!!

 
Ich weiß nicht, hab eigentlich nicht vor, noch einmal hier zu Hause wieder fest einzuziehen. Ich bin ja schließlich nicht umsonst ausgezogen, sondern weil mich die ständige Kontrolle genervt und erdrückt hat. Ich habs hier einfach nicht mehr ausgehalten. Anfangs war das noch recht schön, endlich mal Ruhe zu haben und sein eigener Chef zu sein. Aber irgendwie kommt das dauerhat wie ein Boomerang mit doppelter Geschwindigkeit zurück. ;(

Im ersten Semester fand ich mein Studium themenmäßig sehr interessant. Auch jetzt gefällt es mir themenmäßig schon in größeren Teilen. Ich sags mal so: Mir gefällt nicht alles, aber es ist auch nicht so, dass ich alles total zum Kotzen finde. Aber mir gefällt es ja eigentlich nur nicht, weil ich mittlerweile so depressiv geworden bin, dass mich alles und jeder langweilt dahinten. Darum schleppe ich mich mit großer Unlust zur Uni und wenn ich dann mal da bin, gehts eigentlich, aber sobald ich wieder in meiner Wohnung bin, schmeiß ich die Uni-Sachen in die Ecke und mach erstmal nix mehr! Mir fehlt einfach die Motivation, mich da alleine hinterzuklemmen. Wenn Prüfungen anstehen, habe ich mich bislang doch noch ganz gut reingehangen, auch wenn ich keine Lust hatte, die Noten waren ja bislang ganz ordentlich.

Aber ich kriege immer mehr den Eindruck, dass es weniger am Studium selbst liegt, als an meiner persönlichen psychischen Labilität. Wäre ich woanders, würde es mir auch schlecht gehen, wenn es einmal derbe schief läuft. Ich komme damit einfach nicht zurecht, wenn es in meinem Leben *scheiße* läuft. Dann gehts mit dem Selbstbewusstsein direkt bergab, und ich muss mich jedesmal aus dem Tief wieder herauskämpfen.

Tja, und mit dem "was anderes machen". Ich fürchte, es werden so oder so wieder Probleme auftreten, also kann ich auch gleich hier bleiben. Denn wie ich eben schon erwähnte, ist das eigentlich Problem meine Psyche bzw. der Umgang mit Negativerlebnissen. Mein langsam aufgebautes Selbstbewusstsein löst sich bei auftretenden Schwierigkeiten sehr schnell auf und tangiert dann den Nullpunkt. Außerdem habe ich die Hoffnung, dass ich im Hauptstudium das machen kann, was mich interessiert, weil es einfach deutlich praktischer zugeht als diese elenden Theorien momentan. Also will ich mich da noch zwei Semester durchquälen, und hoffe dann auf Besserung. Uni-Wechsel ginge evlt. in einem Jahr, aber das steht auch noch alles in den Sternen.

Und mein Hauptproblem "fehlende Kontakte" bzw. "zu wenig Freunde" löst sich auch nicht, wenn ich morgen mein Studium abbreche, denn der mangelnde Kontakt bleibt ja erstmal bestehen. ;( . Wenn ich hier in meiner Heimat etwas mache, ist ja auch kaum einer da, weil die mit denen ich mich am besten verstanden habe, jetzt auch alle weg sind zum Studieren! Da wäre ich dann auch irgendwie alleine, bis auf dass meine Eltern dann noch hier sind.

Morgen mach ich erstmal die Uni "blau" und bleibe noch einen Tag länger bei den Eltern. Hatte mir was zu lernen mitgenommen, und der Rest steht im Internet. Hab nämlich keine Lust, schon morgen wieder um neue Kontakte "kämpfen" zu müssen.

Achja, und Anfang 2006 möchte ich in eine WG ziehen, vielleicht wirds ja dann besser mit den Kontakten! :)

 
Hallo Sascho!

Ich habe bis hier hauptsächlich deinen Text überflogen. Aber ich kann dich soooo gut verstehen. Ich bin im Studium mit 25 (die erste Uni war 1,5 h entfernt, mein Freund in der Heimatstadt) ca. 4 Stunden weit weggezogen. Und obwohl ich mit meinem Freund (bzw. damals schon Mann) zusammen hier hingekommen bin, lief ich die ersten 1,5 Jahre rum wie Falschgeld und dachte mir fällt die Decke auf den Kopf, hier leben lauter komische Menschen. Ich wollte ganz oft nur noch heim.

Rückblickend merke ich erst, wie vielen Leuten es genau so ging! Und das wird in deiner Unistadt ähnlich sein. Ist es eine kleine Unistadt, oder eher größer? Egal, jedenfalls zeigst Du doch schon jede Menge Antrieb: gehst zum Unisport, gehst zu WG-Abenden usw.

Gib dir selbst einfach noch ein bißchen Zeit! Und den anderen um Dich herum auch!

Wie wäre es, wenn Du vor Weihnachten nochmal ein paar Leute einlädst? Weihnachtsbrunch - ... oder Weihnachtsbier? Keine Ahnung, oft sind andere total dankbar, wenn jemand die Initiative ergreift. Im Januar stehen doch sicher Klausuren an: gibt es vielleicht jemanden, mit dem Du zusammen lernen könntest? Geteiltes Leid ist oft halbes Leid! Vor allem beim Lernen!

Wegen Deiner Eltern: in Deiner Situation kann ich gut verstehen, dass Du "die Gäule nicht unnötig scheu machen willst". Aber vielleicht wäre ein offenes Gespräch genau das Richtige, in dem Du zeigtst: Hey, mir fällt das in der anderen Stadt echt nicht so leicht wie ich dachte und würde mich über Motivation (nicht Kümmerei und Sorgerei) von euch wirkich freuen! Aber gebt mir bitte auch die Chance, diese Herausforderung (alleine, andere Stadt, Studium) alleine zu meistern. Es hilft nicht, wenn Du Deinen Eltern etwas vorspielst.

Gib ihnen auch Zeit, sich von Dir zu lösen (und da können beide Seiten ruhig zugeben, dass ihnen das nicht immer leicht fällt). Auf einer solchen ehrlichen und vertrauensvollen Basis werdet ihr sicher einen Weg finden, als Familie füreinander da zu sein, aber für Dich auch die Gelegenheit da sein, erwachsen zu werden!

Das mit der WG ist übrigens auch ne Superidee!

Alles Gute!

Aida

 
Hallo aida!

Vielen lieben Dank für deinen Beitrag! :)

Original von aidaRückblickend merke ich erst, wie vielen Leuten es genau so ging! Und das wird in deiner Unistadt ähnlich sein. Ist es eine kleine Unistadt, oder eher größer? Egal, jedenfalls zeigst Du doch schon jede Menge Antrieb: gehst zum Unisport, gehst zu WG-Abenden usw.Gib dir selbst einfach noch ein bißchen Zeit! Und den anderen um Dich herum auch!
Die Stadt ist groß, die Uni relativ klein. Es gibt hier schon etliche Möglichkeiten was zu machen, nur die sind viel für die Allgemeinheit gedacht und nicht für Studenten! Und zweitens: Mit wem soll ich denn was machen?? Mehr als die Hälfte aller Leute aus meinem Studiengang wohnen dutzende Kilometer entfernt von mir, und haben darum unter der Woche auch nie Zeit! ;( . Dabei möchte ich doch so gerne etwas machen, nur mir fehlen einfach die Leute. Und wenn die Leute, die ich frage, keine Zeit haben, dann steh ich schon wieder alleine da! Dies geht schon seit einem Jahr so und es ist echt zum :heulen: , weil man sich irgendwie so "zurückgelassen" fühlt.

Ich mache doch schon einiges, nur mach ich es meistens nicht, weil mir die Dinge Freude machen, sondern ich mache vieles schon mit großer Unlust, aber ich machs nur, damit ich überhaupt mal etwas mache. Vor ein paar Tagen war ich auf einem Geburtstag eingeladen, das war auch ganz schön dort, weil die Leute auch in meiner Nähe wohnen, aber als ich den Morgen danach aufwachte, war ich schon wieder fast am Weinen, weil ich mich so alleine fühlte! ;( . Und so geht es mir echt oft: Ich unternehme was, gehe raus, aber der morgen danach ist wieder totale Depri-Stimmung angesagt.

Alles, was ich lerne, mache ich mit absoluter Unlust und quäle mich so durchs Studium, weil ich einfach so enttäuscht von dem Uni-Leben bin, bzw. eher von mir selbst, dass ich das nicht auf die Reihe kriege! :(

Original von aidaWie wäre es, wenn Du vor Weihnachten nochmal ein paar Leute einlädst? Weihnachtsbrunch - ... oder Weihnachtsbier? Keine Ahnung, oft sind andere total dankbar, wenn jemand die Initiative ergreift. Im Januar stehen doch sicher Klausuren an: gibt es vielleicht jemanden, mit dem Du zusammen lernen könntest? Geteiltes Leid ist oft halbes Leid! Vor allem beim Lernen!
Ich lad nicht gerne Leute in meine Wohnung ein. Die Wohnung ist viel zu klein, um da was machen zu können aus meiner Sicht. Ich hab immer das Gefühl, ich könnte den anderen da nichts (an-)bieten!?? ?( . Damit ich überhaupt Platz habe, müsste ich erstmal mein halbes Inventar ausräumen und das ist mir zu umständlich. Zum Lernen will ich mir jetzt sogar Nachhilfe nehmen, weil ich nicht alleine lernen möchte. Ich lerne zwar schon mit einer Kollegin zusammen, aber bei ihr hab ich das Gefühl, als würde ich trotzdem alleine lernen! :(

Hab letzten Montag einmal mit meiner Mutter darüber geredet, dass es mir schlecht ging, weil ich echt nicht mehr konnte. Aber sie kapiert das irgendwie net so richtig. Sie meint dann halt, ich solle halt mein Ding machen! JA, toll, mein Ding mache ich schon seit einem Jahr alleine und dieses "Tu etwas für dich selbst" geht mir tierisch aufn Wecker. Ich will nix für mich selbst tun, sondern MIT ANDEREN!! :] . Nachteil der Geschichte ist natürlich, dass Mutti jetzt täglich durchklingelt und sich da wieder soviele Sorgen macht, das wollte ich doch gar nicht! :nono:

Ich glaube schon, dass es vielen Studis so geht wie mir, nur ist das immer noch ein Tabu-Thema mit den fehlenden Kontakten. Ich finde sowieso das ganze Uni-Zeugs ist eine reine Show-Veranstaltung, wo jeder seine beste Seite zeigt und keiner auch nur im Ansatz Probleme hat! :rolleyes: . Denn egal wo man hinschaut oder mit wem man spricht, alle findens super-klasse und haben super-viele Leute kennengelernt und bla,bla, bla! :( . Darum ist es mir auch super peinlich, wenn ich irgendjemandem davon erzählen würde, dass es mir mies geht.

Denn von mir würde man das auch nicht so unbedingt erwarten. Als ich mit einem Studi-Kollegen zusammenstand, und ich ein paar Leute grüßte, die gerade an uns vorbeiliefen, meinte er zu mir: "Du kennst hier ja auch jeden!" . Ich glaube, wenn ich einigen das so erzählen würde, wie ich das hier schreibe, würden sie erstmal alle groß gucken, weil sie das so in der starken Form von mir nicht erwarten würden! 8o

Einerseits mag ich das keinem erzählen, andererseits ist es auch total anstrengend und nervig, sich hinter einer Fassade zu verstecken, damit es keiner mitkriegt, wenn es mir *scheiße* geht. Aber das ist wohl überall so in unserer Gesellschaft - der Schein trügt! :(
 
hey schascho,

ich hoffe es hilft dir wenigstens schonmal ein bißchen, dass du uns das hier alles erzählst?!?

da hast du welche, die dir zuhören, und die dich auch verstehen. das ist doch schonmal gut. oder?!?

ich hoffe, dass du dich bald irgendwie wohler fühlst, auch wenn ich dir jetzt keinen sehr guten tipp geben kann ... (hab dir ja schon ne email geschrieben)

liebe grüße rinchen

 
Hallo! War hier schon länger nicht mehr online hier, aber jetzt wieder! :]

Ich habe mal einen Test gemacht, indem ich aufgeschrieben habe, wieviele Leute ich bereits kenne, mit denen ich mich auch unterhalte. Ich komme insgesamt auf 40!!-Leute. Das hört sich ja ganz toll an, aber ich fühle mich irgendwie trotzdem alleine! ;( . Denn von den 40 Leuten, wohnen bestimmt 25 nicht in meiner Stadt, weitere 10 sind nicht aus meinem Studiengang, also bleiben noch fünf übrig, von denen aber nur ZWEI meinen Studienschwerpunkt haben. Also hab ich ganze zwei Leute, die erstens in meiner STadt wohnen und zweitens das gleiche Fach studieren. Also ist der eigentliche Uni-Freundeskreis doch recht stark eingeschränkt!

In den letzten 1-2 Wochen war es eigentlich ganz okey, nur die Freude über kurzfristige Kontakte kann auch schnell wieder verfliegen. Denn diese sind manchmal schneller wieder "weg" als mir lieb ist. Ich hätte einfach gerne einen oder mehrere regelmäßige Ansprechpartner, die einfach (fast) immer erreichbar sind, denen ich es erzählen könnte, wenn es mir mal sau schlecht geht! :)

Aber aida hat schon Recht, es geht ja auch mehreren Leuten so, nur gibt das irgendwie keiner zu! Den Leuten, die ich besser kenne, würde ich es auch nicht so ohne weiteres erzählen, weil es mir einfach zu peinlich ist. Ich versuch mich ja immer wirklich irgendwo einzuklinken, oder "dazwischenzumogeln", bin da durchaus aktiv - nur manchmal fehlt mir echt die Lust dazu, weil es extrem nervenaufreibend und anstrengend ist.

Achja, hab übrigens mal eine Anzeige aufgegeben für eine WG! Vielleicht meldet sich ja dann mal einer und es wird ab dann etwas besser! ;)

 
hi!

ich habe jetzt nur dein erstes posting gelesen und weiss deshalb nicht so genau, wie es jetzt weiter ging.

ich schlage vor, du veranstaltest eine "bottle-party".

mach nen aushang am schwarzen brett oder lade schriftlich/verbal einige leute ein, die du bisher nur vage kennst, diese sollen auch ein paar leute anschleppen und jeder muss ne flasche irgendwas mitbringen.

so steigt bei dir ne party und du lernst ne menge leute kennen, bekommst anschluss.

bis auf zwei kisten bier und ein paar tüten chips entstehen für dich keine grossen kosten, da ja jeder was mitbringt.

ich komme auch! :D

 
hi also party ist immer gut,

ich mein als ich noch studend war, gab es jeden tag was zu feiern:) Mach auf jeden fall ne party, das ist klar, ansonsten such dir eine stammkneipe, einen verein, geh zu lesungen, austellungen, mach was verrücktes las dich verhaften (scherz), es gibt so vil was man machen kann, schaudir dein schwarzes brett an, wenn du nicht so vielkohle hast,gehzumtierheim, nimm einen hund geh mit ihm spazeren, ich lernte dauernd leute kennen, versuch aber in viele dinge eine regelmässigkeit zu bekommen, seih öfters an einem gleichen ort, das erhöht den wiedererkennungsfaktor, dadurch bekommst du gespräche.

Reih dich ein ( zumindest vom umgang her) ich bringe sogar wenn ich zum arzt gehe ne packung süsskram mit, dadurch bekommst du ein lächeln und kontakt, sogar bei der bank odersonst wo mach ich das, es gibt soviele möglichkeiten menschen kennen zu lernen.

Mach nen sprachkurs, geh in einen speziellen folklohre club, damit meine ich jetzt nicht die holzahaker buben, aber wenn es dir spass macht geh halt auch da hin,ich mein geh in nen spanish deutschen feundschaftsclub, oder vonmir aus nen finnischen, geh in die sauna, what ever es gibt so viel nur wie gesagt, du must an manchen orten öfter sein und nicht gleich beim ersten mal erwaten das du mit ner telefon liste so dick wie das telbuch von new york zurück kommst, es braucht halt zeit und die haben nunmal studenten:)

also geh ab!!!!