Da ich kein Interesse an einer "wirklichen" Beziehung hatte, habe ich in den letzten Jahren ein lockeres Verhältnis mit einem Mann (um Verwechslungen zu vermeiden, nenne ich ihn "Mann 1") gehabt, an dem mir zwar viel lag, ich aber nicht von Liebe sprechen wollen würde. Wir haben eine gute Zeit miteinander gehabt, er hat mir in vielen Bereichen geholfen, ich hatte den Eindruck, dass wir uns beide etwas geben, was wir woanders nicht finden und mehr oder weniger zufrieden sind mit dem, was wir gemeinsam leben. Er sprach zwar immer wieder davon, dass auch "mehr" daraus werden könnte, ein Wort würde genügen, dann würde er, etc., aber so weit kam es aus verschiedenen Gründen nicht.
Im letzten Jahr habe ich einen anderen Mann kennengelernt (den ich, richtig "Mann 2" nennen werde). Mann 1 ist beruflich sehr erfolgreich, hat viel Geld und mir auch in dieser Hinsicht viel ermöglicht. Er hat in der Vergangenheit viel Verantwortung für Angestellte & Kernfamilie übernommen.
Mann 2 schafft es mehr oder weniger sich zu ernähren, hat keine Familie, keine Verantwortung & keine großen Ambitionen.
Als ich Mann 2 kennenlernte, habe ich ihm von Mann 1 erzählt und davon, dass ich so lebe (mit einem Verhältnis), weil ich keine Beziehung möchte und es für mich, in meiner Situation (alleinerziehend mit Kind) die beste Lösung sei. Ich wollte mein Kind nicht verschiedenen Partnern etc. aussetzen und Gefahr laufen, dass es durch weitere Trennungen traumatisiert wird. Mein Kind hat kaum Kontakt zum leiblichen Vater, weil dieser im Ausland lebt.
Mann 2 und ich haben uns erst angefreundet und uns dadurch besser kennengelernt. Im Laufe der Monate ist mehr daraus geworden, ich habe mich ein bisschen in ihn verliebt und konnte mir durchaus mehr mit ihm vorstellen. Da ich es "nicht geschafft" habe, mit Mann 1 ehrlich zu sein, lief das mehr oder weniger im Hintergrund. Unser Verhältnis (Mann 1 und ich) war nur noch sehr oberflächlich, wir haben uns alle paar Wochen gesehen, zwar häufig SMS geschrieben oder mal telefoniert, aber - in meinen Augen - nichts, was meine Beziehung zu Mann 2 tangieren würde.
Mit Mann 2 ging es ein paar Monate hin- und her, er fragte, ob ich ihn heiraten wollte und mit ihm und meinem Kind zusammen wohnen.
Besonders wg. meines Kindes habe ich sehr lange überlegt und mich Weihnachten dann wirklich, aus tiefstem Herzen und ganzer Liebe, für ihn entschieden.
Geplant war, dass ich mich Anfang des Jahres mit Mann 1 treffe und ihm sage, dass unsere Beziehung beendet ist, die ja eh mehr einer guten Freundschaft glich, als etwas anderem.
Wir haben wunderschönes Weihnachtstage miteinander verbracht, ich bin voller Sehnsucht mit meinem Kind ein paar Tage weggefahren, wenn wir wiederkommen, würden wir mit der genauen Planung beginnen, es gab schon ein Haus zum wohnen und mein Kind war auch involviert.
Einen Tag, nachdem mein Kind und ich weggefahren sind, hat Mann 2 an Mann 1 eine Mail geschrieben. Dass er, Mann 2, ja von Mann 1 wüsste, aber Mann 1 wohl nicht von ihm. Dass er mein Lebensgefährte sei, wir planen zu heiraten und uns auf ein gemeinsames Leben freuen.
Dass mein Verhältnis zu Mann 1 ja eh eher freundschaftlich wäre, er ihn aber trotzdem bitten würde, mir nichts von dieser Mail zu erzählen, aber vielleicht könnte man sich mal auf ein Bier treffen...
Mann 1 ist aus allen Wolken gefallen und konnte nicht glauben, was er liest. Die verwendete E-Mail Adresse ist eine, die nur mir bekannt ist, die Mann 2 also aus meinem (passwortgeschützten) Computer haben muss. Ich bin immer achtsam mit meinen Mails etc., auch wenn ich nichts zu verbergen habe, möchte ich meine Privatssphäre schützen.
Das war der schlimmste Weg, wie Mann 1, den ich ja trotz allem sehr mochte, davon erfahren konnte. Er wünscht mich natürlich zum Teufel, beschimpft mich, schreibt lange Mails, stellt die ganzen Jahre in Frage - so, wie wahrscheinlich jeder in der Situation reagieren würde.
Ich hätte mir nie, nie, nie gewünscht, dass Mann 1 so davon erfährt, aber ich bin erleichtert, dass es nun geklärt ist. Ich nehme die ganze Schuld auf mich, alle Verantwortung etc., ich möchte einfach nicht mit weiteren Lügen und Unehrlichkeiten leben.
Was mein eigentliches Problem ist, ist Mann 2 und die Frage, ob es nach so einem Vertrauensbruch noch einmal möglich sein kann, Vertrauen zueinander zu bekommen. Ich weiß, dass er eifersüchtig war, mehr oder weniger zu recht in seinen Augen, aber diese Aktion war ein totales "No Go". Nachdem ich davon erfahren habe, habe ich ihn angerufen und ihm gesagt, dass ich nie wieder von ihm hören möchte, er soll mir meine Sachen schicken und alles, was organisatorisch nötig ist (Schlüssel etc.) klären.
Seitdem habe ich von ihm nichts mehr gehört. Von seiner Familie weiß ich, dass es ihm sehr schlecht geht und er unter der Situation leidet.
Mein Problem ist, dass mein Gefühl an dem Tag, an dem wir auseinandergegangen sind, stehen geblieben ist, d.h. ich immer noch voller Liebe und Zuversicht an unsere Zukunft denke. Seine Tat finde ich so unbeschreiblich, dass ich gar nicht wirklich daran denken kann.
Ich muss - für mich und mein Kind (das von der Entwicklung nichts mitbekommen hat und immer noch davon ausgeht, dass wir wahrscheinlich umziehen werden) eine Entscheidung treffen, mit der wir glücklich werden können.
Wie seht ihr das "von Aussen"?
Sollte ich mich bei ihm melden?
Mir seine Sicht der Dinge anhören?
Kann es nach so einem Bruch noch einmal funktionieren?
Wäre es sinnvoll, diesen Prozess zu begleiten, z.B. durch eine Paartherapie?
Ich bin für alle ernstgemeinten Antworten und Kommentare dankbar!
Im letzten Jahr habe ich einen anderen Mann kennengelernt (den ich, richtig "Mann 2" nennen werde). Mann 1 ist beruflich sehr erfolgreich, hat viel Geld und mir auch in dieser Hinsicht viel ermöglicht. Er hat in der Vergangenheit viel Verantwortung für Angestellte & Kernfamilie übernommen.
Mann 2 schafft es mehr oder weniger sich zu ernähren, hat keine Familie, keine Verantwortung & keine großen Ambitionen.
Als ich Mann 2 kennenlernte, habe ich ihm von Mann 1 erzählt und davon, dass ich so lebe (mit einem Verhältnis), weil ich keine Beziehung möchte und es für mich, in meiner Situation (alleinerziehend mit Kind) die beste Lösung sei. Ich wollte mein Kind nicht verschiedenen Partnern etc. aussetzen und Gefahr laufen, dass es durch weitere Trennungen traumatisiert wird. Mein Kind hat kaum Kontakt zum leiblichen Vater, weil dieser im Ausland lebt.
Mann 2 und ich haben uns erst angefreundet und uns dadurch besser kennengelernt. Im Laufe der Monate ist mehr daraus geworden, ich habe mich ein bisschen in ihn verliebt und konnte mir durchaus mehr mit ihm vorstellen. Da ich es "nicht geschafft" habe, mit Mann 1 ehrlich zu sein, lief das mehr oder weniger im Hintergrund. Unser Verhältnis (Mann 1 und ich) war nur noch sehr oberflächlich, wir haben uns alle paar Wochen gesehen, zwar häufig SMS geschrieben oder mal telefoniert, aber - in meinen Augen - nichts, was meine Beziehung zu Mann 2 tangieren würde.
Mit Mann 2 ging es ein paar Monate hin- und her, er fragte, ob ich ihn heiraten wollte und mit ihm und meinem Kind zusammen wohnen.
Besonders wg. meines Kindes habe ich sehr lange überlegt und mich Weihnachten dann wirklich, aus tiefstem Herzen und ganzer Liebe, für ihn entschieden.
Geplant war, dass ich mich Anfang des Jahres mit Mann 1 treffe und ihm sage, dass unsere Beziehung beendet ist, die ja eh mehr einer guten Freundschaft glich, als etwas anderem.
Wir haben wunderschönes Weihnachtstage miteinander verbracht, ich bin voller Sehnsucht mit meinem Kind ein paar Tage weggefahren, wenn wir wiederkommen, würden wir mit der genauen Planung beginnen, es gab schon ein Haus zum wohnen und mein Kind war auch involviert.
Einen Tag, nachdem mein Kind und ich weggefahren sind, hat Mann 2 an Mann 1 eine Mail geschrieben. Dass er, Mann 2, ja von Mann 1 wüsste, aber Mann 1 wohl nicht von ihm. Dass er mein Lebensgefährte sei, wir planen zu heiraten und uns auf ein gemeinsames Leben freuen.
Dass mein Verhältnis zu Mann 1 ja eh eher freundschaftlich wäre, er ihn aber trotzdem bitten würde, mir nichts von dieser Mail zu erzählen, aber vielleicht könnte man sich mal auf ein Bier treffen...
Mann 1 ist aus allen Wolken gefallen und konnte nicht glauben, was er liest. Die verwendete E-Mail Adresse ist eine, die nur mir bekannt ist, die Mann 2 also aus meinem (passwortgeschützten) Computer haben muss. Ich bin immer achtsam mit meinen Mails etc., auch wenn ich nichts zu verbergen habe, möchte ich meine Privatssphäre schützen.
Das war der schlimmste Weg, wie Mann 1, den ich ja trotz allem sehr mochte, davon erfahren konnte. Er wünscht mich natürlich zum Teufel, beschimpft mich, schreibt lange Mails, stellt die ganzen Jahre in Frage - so, wie wahrscheinlich jeder in der Situation reagieren würde.
Ich hätte mir nie, nie, nie gewünscht, dass Mann 1 so davon erfährt, aber ich bin erleichtert, dass es nun geklärt ist. Ich nehme die ganze Schuld auf mich, alle Verantwortung etc., ich möchte einfach nicht mit weiteren Lügen und Unehrlichkeiten leben.
Was mein eigentliches Problem ist, ist Mann 2 und die Frage, ob es nach so einem Vertrauensbruch noch einmal möglich sein kann, Vertrauen zueinander zu bekommen. Ich weiß, dass er eifersüchtig war, mehr oder weniger zu recht in seinen Augen, aber diese Aktion war ein totales "No Go". Nachdem ich davon erfahren habe, habe ich ihn angerufen und ihm gesagt, dass ich nie wieder von ihm hören möchte, er soll mir meine Sachen schicken und alles, was organisatorisch nötig ist (Schlüssel etc.) klären.
Seitdem habe ich von ihm nichts mehr gehört. Von seiner Familie weiß ich, dass es ihm sehr schlecht geht und er unter der Situation leidet.
Mein Problem ist, dass mein Gefühl an dem Tag, an dem wir auseinandergegangen sind, stehen geblieben ist, d.h. ich immer noch voller Liebe und Zuversicht an unsere Zukunft denke. Seine Tat finde ich so unbeschreiblich, dass ich gar nicht wirklich daran denken kann.
Ich muss - für mich und mein Kind (das von der Entwicklung nichts mitbekommen hat und immer noch davon ausgeht, dass wir wahrscheinlich umziehen werden) eine Entscheidung treffen, mit der wir glücklich werden können.
Wie seht ihr das "von Aussen"?
Sollte ich mich bei ihm melden?
Mir seine Sicht der Dinge anhören?
Kann es nach so einem Bruch noch einmal funktionieren?
Wäre es sinnvoll, diesen Prozess zu begleiten, z.B. durch eine Paartherapie?
Ich bin für alle ernstgemeinten Antworten und Kommentare dankbar!