Nichtigkeiten?

basels_ella

Neuer Benutzer
21. Sep. 2011
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Hallo Liebeskummer-Gemeinde,

wie ich mich freue, dass es diese Seite gibt.

Ich schreibe - wie soll es anders sein - weil mich der Liebeskummer plagt, ich mich gedanklich im Kreis drehe und einfach nicht weiter komme. Ich erhoffe mir, anhand neuer Blickwinkel Denkanstöße zu bekommen an denen ich ansetzen kann. Ich brauche einfach Meinungen um einschätzen zu können, ob ich vielleicht zu verschroben denke was meine Beziehung, meine Liebe angeht.

Nunja, dafür benötigt Ihr Daten, die sollt Ihr bekommen. Ich bin 31 mein Freund ist 3 Jahre älter. Wir sind seit fast 10 Jahren ein Paar. Seit etwa 3 Jahren leben wir in einer gemeinsamen Wohnung. Es geht uns gut - jobmäßig, finanziell, familiär, gesundheitlich und emotional. An dem Emotionalen setze ich später an, möchte vorweg die grobe Beziehungssituation darstellen.

Wir sind sehr eigenständige Persönlichkeiten und definieren uns beide nicht über unsere Beziehung. Wir geben uns viele Freiheiten, keiner vergeht an Eifersucht oder Neid, wir sind uns sehr vertraut und vertrauen einander. Zudem sind wir auf Augenhöhe miteinander, lachen viel zusammen und haben ein tolles Sexleben.

Die 10 Jahre vergingen so schnell. Es ist nicht zu fassen, dass wir inzwischen zögerlich, mit zeitlichem Abstand aber immer mal wieder versuchen uns zu einigen was Dinge wie heiraten und Kinder betrifft. Er versucht mir deutlich zu machen, dass er es schön fänd, wenn es durch eine Heirat "fester" würde. Ja und hier beginnt mein Kummer.

Um das die Beziehung läuft wie sie läuft, muss ich einen Teil meiner Emotionen unterkühlt halten. Die ersten Jahre war es kein so großer Teil und ich fand mich damit ab, weil es ja ansonsten prima lief und ich es als Beziehungskompromiss abhaken konnte. Dann wurde dieser Kompromiss größer, wir hatten eine Krise deswegen und ich trennte mich. Es siegte aber bald die Liebe zwischen uns und wir rauften uns wieder zusammen. Das Niveau meiner emotionalen Unterkühlung ging auf das von den ersten Jahren der Beziehung zurück und es lief. Seit nun etwa einem Jahr zieht das Niveau permanent arg an. Die Unterkühlung der Emotionen basierte anfänglich auf Dingen wie, dass ich herzlicher und vielleicht auch etwas romantischer veranlagt bin wie er, ich unternehmungslustiger bin und er sich schwer aufraffen kann, wir keine wirklich tiefen tiefen Gespräche führen weil er lieber lustig ist uns seine Scharfsinnigkeit auf Witzeleien konzentriert. Ich reagierte indem ich meine Erwartungshaltung in bezug auf herzige Aufmerksamkeiten drosselte und selbst immer weniger davon für ihn hergab.

Was meine Unternehmungslust angeht, bin ich nur mit Freunden weg und wegen der tiefen Gespräche hielt ebenfalls ein Teil der Freunde her. Ich empfand das als okay.

Unser jetziges Niveau sieht aber ganz anders aus. Die anfänglichen Punkte haben sich insofern hingeschleppt, dass er oft eine schlechte Grundstimmung hat und alltäglichen Sachen negativ gegenüber tritt - alles ist ein Problem und nervt.

Ich gehe nur mit Freunden weg. Wir haben die 10 Jahre 1 x Silvester zusammen gefeiert. Er und ich haben 2,3 Rituale die wir zusammen "Draußen" machen. Basketball zum Beispiel und danach zischen wir ein Bier auf der Bordsteinkante. Inzwischen muss ich für solch Momente kämpfen wie ein Tier. Ich verbinde ihn fast nur noch im Zusammenhang mit unserer Wohnung. Ich habe so tolle Sachen gesehen und bei fast nichts war er dabei.

Die Gespräche sind nun nicht mehr nur nicht tief. Oftmals wirkt er abwesend wenn ich ihm von einer besonderen Neuigkeit berichte, bei der ich völlig aus dem Häusschen etwas erzähle und seine Gegenfrage lautet ob ich Hack eingekauft habe.

Unsere Streitkultur ist nur noch ätzend. Wir haben es wirklich lang geschafft wie Freunde zu streiten und uns fair zu einigen. Nun läuft es so, dass er sich angegriffen fühlt und er den Rest des Streits an zornesröte nicht zu toppen ist.

Ich versuche es cool und locker, mit schmollen, mit ach allem aber nix. Die Streits werden so unsinnig, er beißt sich dann an einer zurecht gedrehten Aussage fest, die besagt das ich denke, dass er der Trottel ist. Dann wird geschwiegen, so lange bis wir zu Bett gehen, einen Gute-Nacht-Kuss gibt es immer und am nächsten Tag entschuldigt er sich. Sagt, dass er mich liebt und all unsere Liebesschwüre die wir uns so angesammelt haben. Geklärt wurde nichts! Will ich reden, unsere Beziehung wieder in die richtige Bahn schupsen, wird leise ausgeflippt.

Also vermeide ich das immer mehr.

Wir haben uns in der ganzen Zeit beide sehr verändert. Mir werden Herzlichkeiten, Feinsinn, Harmonie immer wichtiger er jedoch wurde durch das Leben härter und härter. Teils sogar stumpfsinnig. Er sagt mir immer wieder, dass ich keine Schuld daran habe, wenn er launisch und genervt vom Leben ist - eben schlechte Stimmung verbreitet. Ich versuche ihn aufzufangen und abzulenken, fange an zu witzeln aber es verliert immer mehr an Wirkung. Immer öfter lasse ich mich davon nicht irritieren, Ruhe dabei in mir selbst und bewege mich in der Wohung als wenn ich allein wäre.

Das nennt man wohl aneinander vorbei leben, oder?

Trotz allem ist unsere Verbindung und unsere Liebe zueinander sehr stark.

Hier überschlagen sich meine Gedanken immer und immer wieder. Ich kann ihn nicht ändern. Wir haben schon viel und oft geredet oder eben gestritten, schlussendlich hat er sich so entwickelt wie er jetzt ist und es sind charakterliche Züge die ihn ausmachen. Da stell ich mir immer die Frage, kann ich damit Leben? Und immer wieder denke ich mir das ich es wollen will. Nur tut es immer mehr weh und die emotionalen Stiche häufen sich. Ich habe immer öfter intensive Trennungsgedanken trotz der Liebe. Abwägende Gedanken wie, ich will seine launische Stimmung nicht Teil meiner Zukunft werden lassen oder darf ich so etwas überhaupt denken weil ich vielleicht zu empfindlich bin oder im egoistischerem Sinne, werde ich das Vertrauen was wir zu einander haben, jemals mit einem anderen Mann teilen können?

Heute habe ich hier im Forum eine Antwort auf ein Thema, dessen Titel ich nicht mehr weiß, gelesen, dass Trennungen die nicht aufgrund von Betrug und ähnlichen Gründen ausgesprochen werden sondern weil es vielleicht einfach nicht passt oder Entwicklungen statt gefunden haben, der Grund der Trennung hinterher oft als nichtig abgetan wird. Davor habe ich Angst! Werde ich die Punkte die mich in der Beziehung traurig stimmen im Nachhinein noch wie jetzt bewerten? Oder werde ich Schlimmes tun in dem ich das Wort Trennung ausspreche? Ich bin an einem Punkt an dem ich meine Emotionen nicht gewillt bin weiter zu drosseln, da ich ansonsten platzen werde.

Mir ist der Ernst des Lebens ebenso bewusst wie ihm nur ist mir die Leichtfüßigkeit nicht verloren gegangen und ich will mit reißen und mit gerissen werden. Offen der Welt gegenüber sein, einfach auch genießen. Das alles ist nicht "mehr" in seinem Sinne.

Ich weiß, eine universelle Lösung gibt es nicht. Aber ich freu mich auf neue Gedanken.

Einen großen Dank für`s Lesen.....Ella

 
Hm, was hat er denn für ein schlechtes Leben, das ihn so launisch, desinteressiert und oberflächlich macht?

 
Liebe Ella,

das was Du geschrieben hast sind keine Nichtigkeiten. Meine Ehe ist daran zerbrochen. Erst als ich weg war ist er aufgewacht. Meine Trennungsmitteilung und auch das Mitteilen meiner Gedanken haben ihn nicht beeindruckt. Ich habe lange versucht das Problem für mich zu lösen.

Im Nachhinein kann ich mir nur vorwerfen nicht Jahre früher viel stärker auf einer Änderung beharrt zu haben. Als er mich ernst nahm, war meine Liebe weg. Ich war emotional verhungert.

Ich will Dir damit nur sagen: rede mit ihm, teil ihm Deine Bedenken mit, so schnell wie möglich. Gib ihm die Chance an Eurer Beziehung zu arbeiten.

Sorry, aber zu dieser Uhrzeit kann ich nicht mehr schreiben. Aber ich hatte das dringende Bedürfnis Dir meine Gedankenblitze mitzuteilen

 
Danke für Eure Antworten zu meinem Kummer.

@Roxor - eine sehr gute Frage, die Du da stellst. Er hat kein schlechtes Leben. Es gibt eben Menschen, die sich im Laufe der Zeit zu Pessimisten entwickeln und die zwischen Arbeit, Arbeitswegen und Haushalt vergessen, dass das Leben schön sein kann. Es ist eine reine Einstellungssache, hinzu kommt ob der jeweilige Mensch dazu geschaffen ist, sich selbst zu regulieren oder anders, zwar im Strom des Alltags mit zu ziehen, sich jedoch eine kleine Insel im Inneren zu schaffen auf der man sich an erfreulichen Kleinigkeiten hochziehen und albern sein kann.

Als ich geschrieben habe, dass ich wenn er launisch ist, immer öfter in mir selbst ruhe und mich bewege als wäre er nicht da, scheint ihn meine Gelassenheit zu ärgern.

Es scheint als wären unsere grundlegenden Charaktere, in den Jahren in verschiedene Richtungen gegangen. Das macht mich sehr traurig, wo unsere Beziehung immer sehr besonders war und wir an der Liebe nie zweifelten.

@maria - es beruhigt mich zu lesen, dass es keine Nichtigkeiten sind, ansonsten würde es bedeuten, dass ich zimperlich wäre. Nur macht es auch angst, weil ich scheinbar handeln muss bevor die jetzige entwickelte Situation unsere schönen Zeiten überschattet. Das will ich nicht. Bitte glaub mir, wir haben sehr viel geredet. Er kennt mich, weiß das ich eine harmonische Atmosphäre brauche um ganz ich sein zu können. Vor einigen Wochen, sagte er, dass er weiß das er mir nicht gut tut und nicht will, dass ich emotional vermickere und er daran schuld ist. Er gibt sich dann eine zeitlang Mühe aber sein charakterlichen Züge kommen im Alltagsstress schnell wieder durch. Ich möchte auch nicht, dass er sich krumm macht, damit es für mich wieder stimmt. Ich möchte, dass er das selbe Verlangen hat und wieder Lebensmut und Freude ausstrahlt. Das sind Facetten die man im unnatürlichem Zwang nicht lange pflegen kann.

Ich denke mir, dass wir so viel Schönes hatten und Kompromisse eben nötig sind für Beziehungen und das man nicht immer nach dem Optimum streben darf sondern man an den Schwierigkeiten wachsen, zusammen wachsen soll. Und ohne das ich jetzt religiös oder spirituell werden will, frage ich mich, ob ich später für eine eventuelle Trennung nicht büßen muss, "nur" weil ich micht nicht länger anpassen konnte! Ich habe unsere Verbundenheit immer so genossen und kann mir überhaupt nicht mehr vorstellen einen neuen Partner in Erwägung zu ziehen bei dem sich erst wieder alles einpegeln muss, man die Grenzen festeckt und die Lebensgeschichten austauscht.

Wirklich schön, das mal alles los zu werden!

Ella





EDIT (automatische Beitragszusammenführung)





gibt es eventuell nicht weitere Anregungen? Ich habe gestern Abend dieses Thema gestartet, weil wir gestern Streit hatten und er mich mit Aussagen sehr verletzt hat.

Nun haben wir heute eine Aussprache und ich weiß nicht ob ich das Thema Trennung ansprechen soll oder ob ich dies in anbetracht der Situation "noch" nicht gerechtfertigt ist?

Was meint Ihr zu der Problematik, dass die Trennungsgründe im Nachgang zu nichtig sind und man sich damit vielleicht nur unglücklich macht?

 
liebe ella

erstmal möchte ich dir ein kompliment für deine schreibweise machen, es ist eine wohltat deine posts zu lesen :)

zu deinem problem:

ich denke, dass sich die persönlichkeit eines menschen zwischen dem 20. und 30. lebensjahr wegweisend entwickelt. gut möglich also, dass sich eure "schnittfläche" über die jahre immer weiter verkleinert hat und ihr nichts dagegen machen könnt. nach einer so langen gemeinsamen zeit ist eine solche einsicht natürlich äusserst schmerzhaft.

es ist aber auch möglich, dass sein es-dir-nicht-gönnen-können daher kommt, dass er eine enorme unzufriedenheit entwickelt hat, die er alleine nicht in den griff bekommt. ist es möglich, dass er depressiv ist? das würde eventuell auch seine antriebslosigkeit und seinen zynismus erklären....

und hast du vielleicht schon mal an eine paartherapie gedacht? vielleicht auch, damit er aus seinem miesepetrigen schneckenhaus rauskommt, die therapie beinhaltet ja auch einzelsitzungen.

die frage für dich wäre, ob du bei einer trennung ihn oder die institution beziehung vermissen würdest (jmd. ist zu hause wenn man nach hause kommt, nähe und sex sind garantiert, der haushalt ist aufgeteilt, etc.)?

 
Liebe sadpk,

lieben Dank für Deine Anregungen und für das Kompliment.

Das Wort "Schnittfläche" trifft es sehr gut. Dies scheint unser Problem zu sein. Wir schaffen es einfach nicht mehr, dass unsere Charaktere ungezwungen miteinander harmonieren.

Es ist schon fast ein - auf Zehenspitzen durch die Beziehung wandeln - um keine Auseinandersetzungen zu provozieren oder verletzt zu werden. All die Zeit habe ich nicht aufgehört ihn zu Unternehmungen einzuladen, in der Hoffnung, dass er erkennt das es schön ist, sich bei egal was zu zerstreuen um anschließend im Alltag vom Erlebten zehren zu können. In den letzten Monaten habe ich ihn nicht mehr gefragt, um nicht verletzt oder gar trotzig zu werden.

Lange habe ich darüber nach gedacht ob er depressiv sein könnte. Ich bin natürlich kein Profi, bin mir aber sehr sicher, dass dies nicht der Fall sein kann. Er ist einfach ein mürrischer Zeitgenosse und hat auch mit Aggressionen zu kämpfen. Das machte ihn wohl schon als Kind aus. Er hat aber eine Sportart für sich entdeckt, mit der er die Aggressionen zügeln kann, dass mürrische allerdings ist nach Abflauten der Glücksgefühle nach dem Sport schnell wieder da. Ich rechne ihm wirklich hoch an, dass er, was die Aggressionen angeht mich damit wirklich kaum behelligt hat.

Er beißt sich an der Sportart aber zu sehr fest. Wenn es dann im Alltag zu Phasen kommt, in denen er dem Sport nicht nachgehen kann, ist die Welt noch grauer als sonst.

Ich denke bei Depressionen könnte er sich für den Sport erst gar nicht aufraffen. Ich wiederhole mich aber ich nehme wirklich an, dass es eben solche und solche Menschen gibt und er ist einer dem es nicht leicht fällt sich an einem besonders hübschen Sonnenstrahl oder was auch immer zu erfreuen, deswegen aber nicht unbedingr depressiv ist. Ich empfand seinen geistigen Zustand, seinen Verstand immer als gesund.

An eine Paartherapie habe ich auch schon gedacht. Bringt in unserem Fall aber nichts, weil ich ihn da nie und nimmer zu bewegen könnte. Klar könnte ich darauf bestehen und er würde es mir zu liebe sicher auch machen aber was das angeht ist er sehr sehr eigen. Als Kind war er wegen seiner Aggressionen ständig beim Psychologen, bekam autogenes Training etc. Ihm wurde dort viel in den Mund gelegt und er hat eine sehr ausgeprägte Anti-Haltung entwickelt. Wenn ich mal ein Buch am wickel habe, was in die Richtung geht, hat er gleich angst es beeinflusst mich in meinem Wesen.

Zu Deiner letzten Frage, ob ich die Institution Beziehung oder IHN vermissen würde, kann ich ganz klar sagen: IHN! Ich habe keine Angst vorm Allein sein. Hatte in den ganzen Jahren oft die Fantasie, dass wenn es ihn nicht geben würde, ich ein glücklicher Single sein könnte. Natürlich "profitiere" ich von den Beziehungs-Vorteilen wie Nähe und einem geregeltem Sexleben nur lasse ich mein kritisches und liebendes Auge davon nicht beeinflussen.

Womit ich auch zum Punkt komme. Wir hatten ja gestern unsere Aussprache und naja wir trennen uns! Wir haben seit langem wirklich gut geredet, uns zugehört und geweint.

Diese Entscheidung fühlt sich richtig an, nur mussten wir uns eingestehen, dass wir auf einer Art versagt haben. Es tut sehr weh und ich könnte im wahrsten Sinne k****tzen! Mir krampft sich mein Magen zusammen wenn ich daran denke, dass wir jetzt am Wochenende eine Gütertrennung zu bewerkstelligen haben und dabei in die Augen desjenigen blicken den wir lieben.

Eine Vernunftstrennung - pffff! Traurig! Wir gehen zärtlich auseinander, ohne Groll - ich bin mir sogar sicher, dass wenn wir eine Weile keinen Kontakt hatten (diesen Kontaktabbruch brauchen wir beide, damit wir das für uns verarbeiten können und da wir uns gegenseitig in diesem Falle nicht als Stütze dienen dürfen) wir als Freunde wieder zueinander finden. Er ist mein absoluter Lieblingsmensch und ich denke ich bin seiner. Wäre doch schlimm wenn wir uns von nun an ignorieren würden.

Alles ein Schlamassel! Wir haben es nicht geschafft, dass müssen wir irgendwie verarbeiten können. Mir graust es derart vorm offiziell machen. Seine Familie, meine Familie - alle haben sich gemocht.

In einer Art bin ich ruhig und etwas distanziert was diese ganze Situation betrifft aber ich weiß, dass ich an der Trennung noch ordentlich zu knabbern haben werde. Es werden schreckliche Momente kommen in denen ich allein in der neuen Wohnung sitzen werde aber ich versuche optimistisch zu sein und hoffe das dies kein riesen Fehler ist und mir die Gründe auch in einem Jahr noch ausreichen um diese Entscheidung unterstreichen zu können.

Hat jemand hier schon die selbe oder ähnliche Erfahrungen gemacht und kann davon berichten ob die Gründe später so noch nachvollziehbar sind?

Traurige Grüße Ella

 
liebe ella.

erstmals tuts mir echt leid für dich, für euch beide. da ihr anscheinend sehr aneinander liebt. umso grausamer fühlt sichs an, da, wie du zu glauben vermagst, nicht mal wirklich gründe für eine trennung da sind. warum glaubst du dafür "büßen" zu müssen, bzw. inwiefern??

aber ich denke, wenn man sich für einen menschen anfängt zu verbiegen, alles in sich hineinzufressen, dass man ständig redet und redet, aber im grunde wird nicht zugehört, dann ist das ein verdammt guter grund sich zu trennen. ihr habt euch beide verändert, oder eigentlich mehr er. und so steht ihr euch momentan beide im weg für eine weitere zukunft.

ich schreibe momentan, weil ihr euch ja noch liebt. ihr habt kontaktabbruch und du glaubst dass ihr als freunde wieder zueinanderfindet. hast du viell nicht doch noch hoffnung dass ihr als liebende zueinander findet? viell merkt er ja, wenn er allein ist, was in seinem leben, in seiner art schief gelaufen ist.

sorry dass ich nicht mit eigener erfahrung dienen kann, aber ich finde du solltest aufhören damit, zu glauben dass du für irgendwas büßen musst.

 
Hallo kleines Mädel,

danke für Deinen Zuspruch.

Büßen müssen ist eine doofe Redewendung, ich weiß, hat aber irgendwie das getroffen was ich meinte.

Weißt Du, ich komme nicht drum herum zu denken, dass der Großteil der Menschen immer mehr und mehr möchte und dabei wirklich Wichtiges aus den Augen verliert. Werte, Liebe, sich im positivem Sinne durch beißen und daraus lernen. Solch Sachen.

Anderen Menschen geht es so gar nicht gut und was würden viele für eine Beziehung geben, die wir hatten. Und ich schmeiße es weg weil ich mich nicht länger anpassen mag - letztlich um mir selbst treu zu bleiben. Ich weiß, diesen Fakt darf ich nicht unterschätzen aber was für ein Mann wird als nächstes kommen? Es gibt kein perfektes zusammen sein. Vielleicht betrügt mich dieser Neue oder ist nur auf mein Geld aus :D (kleiner Scherz mit dem Geld, muss ja auch mal sein) oder subtiler, er raubt mir Energien um sich wertvoller, kräftiger fühlen zu können. All das gibt es zu Hauf in Beziehungen. Und vielleicht war das, dass ich unterkühlen musste unser Kompromiss dem ich in vielen Jahren vielleicht hinter her trauere und mir denke das das im Vergleich ein Klacks war. Wer weiß?

Aber schön, dass Du sagst, das ich dafür nicht büßen muss. So bin ich gezwungen über mein eben Geschriebenes und über die Buße-Angst noch einmal genau nach zu denken.

Liebe Grüße

 
liebe ella

tut mir wirklich leid das zu lesen. andererseits finde ich es sehr wichtig, dass man sich selber trotz aller annehmlichkeiten die man hat immer wieder selber prüft. auch in einer beziehung.

deine befürchtung, dass du dich aufgrund von "luxusproblemen" getrennt hast, verstehe ich. dennoch finde ich es in einer beziehung enorm wichtig, dass man die gleiche grundstimmung miteinander teilt. denn tut man das nicht, geht meiner meinung nach die gemeinsame freundschaft flöten. und gerade die ist in einer beziehung enorm wichtig.

trennungen sind immer schwierig, sie schaffen aber immer auch platz für neues. ich wünsche dir für die kommende zeit jedenfalls viel kraft :eek:

 
Hallo sadpk,

schön noch einmal von Dir zu lesen. Es war wirklich eine gute Idee mich an dieses Forum zu wenden.

Ja genau "Luxusprobleme" meine ich. Manchmal geht es mit einem einfachen Wort und ich Depp schreibe ganze Absätze um mich erklären zu können!

deine befürchtung, dass du dich aufgrund von "luxusproblemen" getrennt hast, verstehe ich. dennoch finde ich es in einer beziehung enorm wichtig, dass man die gleiche grundstimmung miteinander teilt. denn tut man das nicht, geht meiner meinung nach die gemeinsame freundschaft flöten. und gerade die ist in einer beziehung enorm wichtig.
Das wird eines meiner zukünftigen Mantren sein um das Ganze in schlechten Zeiten durchstehen zu können! :] Vielleicht mache ich mir eine Liste, eine Art Shitlist (ich weiß böse gedacht) die mich in schwachen Momenten immer an das Wieso und Weswegen erinnern soll. Man ist ja so vergesslich wenn es einem schlecht geht.

 
liebe ella

Vielleicht mache ich mir eine Liste, eine Art Shitlist (ich weiß böse gedacht) die mich in schwachen Momenten immer an das Wieso und Weswegen erinnern soll. Man ist ja so vergesslich wenn es einem schlecht geht.
oh ja, diese vergesslichkeit kenne ich :p

ich habe mir als krücke ein "bestellbuch" zugelegt, in dem ich niederschreibe, was ich mir beim universum für mein leben bestelle und von was ich mich verabschiede, sprich was ich nicht mehr in meinem leben haben möchte. klingt schrecklich esoterisch, funktioniert für mich aber einwandfrei. will man sich von menschen verabschieden kann man genau notieren, wieso man sich von ihnen verabschiedet. das hilft dann tatsächlich in den schwachen momenten.

hilfreich ist auch alles, was als krücke dienen kann, um das temporäre vakuum nach der trennung auszuhalten. das kann wellness sein, eine neue sportart, eine reise, eine neue einrichtung, soziales engagement, u.ä.. wobei ich bei dir aufgrund deiner schilderungen zu deiner lebenshaltung keine angst habe, dass dir nichts einfallen wird ;)

 
Hallo liebe Leser,

seit meiner letzten Meldung ist nun ein wenig Zeit vergangen. Es hatte mir sehr geholfen hier zu schreiben und unabhängige Meinungen/Denkweisen einbeziehen zu können.

Ich lebe nun mit meinem Hund in meiner neuen Wohnung. Ich habe es mir hübsch gemacht und fühle mich wohl, komme gern nach Hause und mag das Viertel.

Ich gehe meinem eigenen Rhythmus nach und verstehe für mich, dass die Trennung richtig ist.

Mir geht es gut, oft sogar so gut, dass ich ein schlechtes Gewissen bekomme und Sachen denke wie, dass doch eigentlich ein Loch kommen müsste oder das ich der langjährigen Beziehung doch eine Trauerzeit in einer Art "schuldig" bin und sich dadurch mein Wohlbefinden falsch anfühlt. Meine momentane Theorie dazu ist, dass ich die Trennung vielleicht schon am Ende der Beziehung verarbeitet habe. Weil er sich immer mehr entfernte. Ein paar Tage nach der Trennung sagte er mir, dass er sich nicht mehr ändern kann, er ist wie er ist, er wäre zu alt für Veränderungen.

Das hat gesessen und hat jegliche Hoffnung aus mir entfernt. Zusätzlich hat die Aussage dazu beigetragen, dass ich meine Entscheidung zur Trennung gedanklich dick, dicker, am dicksten unterstreichen konnte. Vielleicht also kommt gar kein Loch, vor dem ich, zugegeben, Angst habe.

Mit all dem Gedanken-/Herz-Kram kann ich leben. Was mich im Kreis drehen lässt, sind die Reaktionen auf die Trennung von außen. Vielleicht fällt Euch dazu ja wieder etwas ein? Ich wäre so froh! Es beeinflusst mich schon sehr. Immer wenn ich entspannt und zufrieden mit mir selbst bin, kommt ein Kommentar der mich wieder zum grübeln bringt.

Im Kern gehen die Aussagen der Familie, von Freunden seinerseits und insbesondere meiner Familie alle in die Richtung, dass ich mich wegen Peanuts getrennt habe oder aber wegen einem anderen Mann. Das mit dem anderen Mann, beleidigt mich zwar aber ich überhöre es, weil was soll man dazu sagen? Fällt also weg und so bleibt das Wort Peanuts mein Problem. Trifft das Wort Nichtigkeiten (meine Bedenken und der Grund warum ich anfing hier mein Leid zu klagen) ganz fast. Mir wird das Gefühl vermittelt, als wäre das von mir nur ein Flipp gewesen. Gestern gipfelten die Sticheleien meiner Familie bei einem Geburtstagsbrunch. Schon irgendwie schräg oder? Ich meine eigentlich komme ich mit der Trennung gut zu recht nur meine Familie macht es mir schwer und bringt mich dazu, dass ich hier sitze und mir den Kopf zermater.

Ich wünsche mir nicht viel Mitgefühl aber im Zweifel wenn die Aussage einfach nur vernichtend und wertend ist aber keinen Wert beinhaltet, plädiere ich zum Klappe halten von Familie und Freunden. Davon angestachelt hänge ich dann doch öfters den graueren Gedanken nach und frage mich ob es stimmt, dass ich so jemanden wie ihn nie mehr finden werde und ich die Messlatte zu hoch angelegt habe. Schlimmer sind dann die Gedanken, die der von mir benutzen Bezeichnung "Buße tun" ähneln. Ich bin nicht religiös, glaube aber an dies und das – vor allem aber glaube ich, dass man sich nicht für einen Glauben kasteien darf und Gott oder wer oder was auch immer sich damit zufrieden geben muss, dass man/ich das Leben so lebe, dass ich mir jederzeit selbst in die Augen schauen kann und ich rücksichtsvoll mit meinen Mitmenschen umgehe. Auch das ich nicht raffgierig oder arrogant durchs Leben gehe. Einfach, dass man sich mit wenig zufrieden geben kann und nicht immer dem Optimum hinter her rennt, weil das (für mich) einfach zu sehr Instinkt als Gleichgewicht bedeutet. Schon mein ganzes Leben lang, glaube ich an eine Art Punktekonto. Wenn dieses überstrapaziert ist, weil man zu gierig war, kommt alles wie ein Bumerang zu einem zurück. Bitte tut mich nicht als irre ab deswegen, ansonsten bin ich nämlich sehr realistisch. Aber auch die Kommentare von Außen zielen in diese Richtung. Sätze wie: „dafür bekommst Du Deine Quittung“ sagen ja nichts anderes. Wiederum, wenn ich allein bin oder mit Freunden zusammen bin, bei denen ich weiß, dass sie mich verstehen, geht es mir gut und ich denke mir, ja was hätte ich denn anderes tun sollen? Ich war verletzt, immer öfter, immer mehr. Mein Selbstbewusstsein war angekratzt. Ich habe es nicht mehr geschafft gute Stimmung für uns beide zu machen. Mir wurde auch schon gesagt, dass ich hoffentlich bedacht habe, dass ich auch nicht mehr die jüngste bin. Was soll das heißen, dass ich allem Übel zum trotz die Pobacken hätte zusammen kneifen sollen?

Ich weiß gar nicht, was ihr auf meine Ausführung schreiben könntet. Vielleicht erhoffe ich mir Zuspruch aber in jedem Fall hätte ich gern Einschätzungen zu meinen Gedanken. Geht es Euch auch so? Denkt ihr so etwas? Bin ich zu verkopft? Haben wir heut zutage zu viel Zeit zum nachdenken und unsere Großeltern sind immer noch zusammen, weil sie den Luxus Zeit nicht hatten und in den meißten Fällen das Überleben im Vordergrund stand?

Herzlichst Ella





EDIT (automatische Beitragszusammenführung)





irgendein Gedankengut was mich aus der Grübelschiene heraus bringt?

 
Hallo Ella!

Ich lebe nun mit meinem Hund in meiner neuen Wohnung. Ich habe es mir hübsch gemacht und fühle mich wohl, komme gern nach Hause und mag das Viertel. Ich gehe meinem eigenen Rhythmus nach und verstehe für mich, dass die Trennung richtig ist.
Mehr musst du gar nicht wissen. Für dich fühlt sich die Trennung absolut richtig an, also welches Recht haben andere, die nicht zu dieser Beziehung gehörten, dir da reinzureden oder dir ein schlechtes Gewissen zu machen? Ich finde das ehrlich gesagt ziemlich unverschämt von deiner Familie und einigen deiner Freunde.

Warum sollte etwas Schlechtes auf dich zukommen? Musst du in einer Situation verharren die du nicht mehr möchtest, um anderen gerecht zu werden? Ich denke nicht! Es gibt genug Menschen die nicht den Mut aufbringen sich zu lösen und das bringt oftmals viel mehr Chaos und Schmerz. Du hast nur dieses eine Leben und das solltest du dir so gestalten, dass du dich zufrieden und glücklich fühlst. Lass dich nicht irre machen. ;)

 
Ich gehe meinem eigenen Rhythmus nach und verstehe für mich, dass die Trennung richtig ist.
Mit dieser Aussage unterstreichst Du, dass Deine Entscheidung für Dich richtig war.

Wir möchten alle, dass vor allem die eigene Familie eine solche Entscheidung mitträgt und damit auch einverstanden ist. So wären wir auch bestärkt, dass es richtig war.

Nur hat Deine Familie jetzt damit mühe, denn sie sehen keinen wirklichen Grund, warum Du Dich getrennt hast. Wahrscheinlich sind sie mit Deinem Freund auch sehr gut ausgekommen und haben ihn ins Herz geschlossen. Das macht es für sie noch unverständlicher.

Geh Deinen Weg weiter und lass Dich von Anderen nicht verunsichern.

 
Eure Antworten haben mich gestern Abend noch sehr aufgebaut. Leider konnte ich wegen Internetproblemen nicht mehr antworten.

Es stimmt, dass er bei meiner Familie sehr beliebt war. Für alle passten wir zusammen wie Arsch auf Eimer. Wir machten zusammen immer einen sehr leichtfüßigen, glücklichen Eindruck. Das machte uns sehr lange aus und oft war es so, dass Familie und Freunde lächelten wenn sie uns zusammen beobachteten. Nur war von all dem Schönen zum Schluss kaum noch etwas da und das wurde nicht bemerkt und deswegen war es für alle wohl ein Schock. Auch weil ich keinen triftigen Grund wie Betrug vorbringen kann oder wenigstens das ich sagen könnte es wäre keine Liebe mehr da.

Ich muss den anderen nicht gerecht werden, richtig. Schön, dass zu lesen. Ich weiß das ja eigentlich auch aber ich war einfach zu verunsichert. Ich empfinde mich eigentlich in der ganzen Situation als sehr stark aber es gibt eben auch die schwächeren Momente und zack dann erhalte ich wieder ein Statement zum Ganzen worum ich nicht gebeten habe, weil ich auch keinen Anlass gebe durch jammern oder so.

Wirklich toll diese Seite. Ich kann nur jedem raten, hier zu schreiben wenn man sich gedanklich im Kreis dreht. Man denkt, man ist sich allen Gedanken bewusst und doch erhält man Antworten, die einen Gedankengang mehr gewichten als man es selbst tut.

Vielen Dank!

 
liebe ella

schön von dir zu lesen :)

was du beschreibst kommt mir allzu bekannt vor, zumal ich in den letzten monaten vermehrt mit dem thema "meinungsübergriff" konfrontiert war.

meine beste freundin ist anfang diesen jahres an brustkrebs erkrankt und was ich bei ihr an übergriffen und kommentaren von familie, freunden und ärzten erlebt habe, nachdem sie sich für den alternativen weg entschieden hatte, hat mich regelmässig aus den socken gehauen. nie sind menschen grausamer als wenn man ihre projezierten ängste abweist und auf sie zurückspiegelt.

ich habe in den letzten monaten folgendes gelernt:

- unbedingt auf das eigene bauchgefühl hören, denn so weiss man immer, wieso man wohin geraten ist im leben

- einen scheiss drauf geben was familie und bekannte denken

- sich erlauben, gewisse "freunde" auszusortieren

- spass haben

und das wichtigste: nicht dauernd eine katastrophe erwarten nur weils mal gut läuft und sich richtig anfühlt. dieses christliche schuldgefühl-programm kannst du kübeln, das ist für nix :p

geniess dein neues leben und lass es dir von den schisshasen nicht madig machen. davon gibts nämlich ne menge in der schweiz, einfach nur schrecklich :rolleyes:

und übrigens: ich hab mich damals mit 32 Jahren getrennt und hab nach einem einjährigen männer-sabbatical meinen jetzigen verlobten kennengelernt. also lass sie reden....

 
Hallo Ella,

was hindert dich daran, deine Beziehung fortzuführen - allerdings mit getrennten Wohnungen?

Wenn ich dich richtig verstanden habe, liebst du deinen Freund noch, ihr wart ein tolles Paar, aber im Alltag haben sich Dinge eingeschlichen, die zumindest dich zunehmend bedrückt haben, richtig?

Du musst dich doch gar nicht "hochoffiziell" trennen.

Getrennte Wohnungen bedeuten ja nicht das Ende der Beziehung, sondern nur das Auseinanderdividieren unterschiedlicher Lebensführungen. Wenn ansonsten alles passt - warum nicht? Damit lebst du übrigens einen Trend, der sich "LAT" nennt, living apart together (kannste ja mal googeln =) ).

Mach dich aber drauf gefasst, dass du trotzdem mit Unverständnis (=versteckter Neid) konfrontiert wirst. Alle finden es normal, dass man nach einer gewissen Zeit zusammenzieht. Dass man nach einer gewissen Zeit auseinanderzieht, wirkt auf viele irritierend. "Das macht man doch nicht!" oder "Oha, ihr wollt wohl bloß die Schokoladenseiten vom anderen genießen...?" Ja und wenn es so wäre?

Das Leben ist hart genug, Ella, und wenn das eine Möglichkeit für euch ist, eure Liebe weiterzuleben, bloß halt unter anderen Umständen, dann solltest du davor nicht aus Angst von den Reaktionen der anderen zurückschrecken! Good luck!

Liebe Grüße

Spread your wings

PS: Sollte sich die Liebe mit deinem Freund bereits erledigt haben, na dann sei's drum...

 
Liebe sadpk, schön das Du schreibst.

Über das Kübeln des christlichen Schuldgefühl-Programms habe ich herzlich gelacht ;) Merci dafür. Mit diesem Satz mach ich dem Programm den Gar aus und werde mehr Freund mit meinem Bauchgefühl.

Darf ich fragen ob Deine Freundin mit der Entscheidung der alternativen Behandlung überm Berg ist? Ich hatte einen ähnlichen Fall im Freundeskreis. Leider ist sie gestorben bevor ich sie gedrängt habe die Schulmedizin beiseite zu lassen und sie das dann in die Tat umsetzen konnte.

Spread your wings - ja das wäre vielleicht eine Möglichkeit gewesen. Also insgeheim hatte ich darauf ein ganz kleines bißchen gehofft. Ich hatte ihm dann aber kurz nach der Trennung den ersten Brief in all den Jahren überreicht. Der Abschlusssatz lief darauf hinaus, dass wenn er denkt das wir es WERT sind, er sich eventuell anfängt zu hinterfragen und wenn er überzeugt ist, ja weiß wo ich zu finden bin. Darauf erhielt ich die Antwort, dass er zu alt sei etc. Seitdem ist dieses Thema für mich durch. Ich habe dadurch Achtung vor ihm verloren. Ja, ich liebe ihn noch und er mich aber ich weiß das unsere Zeit abgelaufen ist. Außerdem ist er etwas almodisch was so Sachen mit getrennten Wohnungen angeht. Wir haben von den 10 Jahren auch nur 3 Jahre zusammen gewohnt. Er hatte mich dann irgendwann dazu gedrängelt zusammen zu wohnen. Und wenn ich ganz ehrlich bin, finde ich diese Art der Beziehungsführung zwar klasse aber auch vorm zusammen ziehen gab es das Problem schon spürbar. Es war eben der Kompromiss, der immer umfangreicher wurde und irgendwie ist das nun nicht mehr zurück zu drehen.

Ganz lieben Dank für Eure Antworten!

Ella

 
liebe ella

wir haben einen naturheilarzt im freundeskreis, der sich als jackpot erwiesen hat :eek:

sie hat in zwei wochen noch eine nachfolge-operation und dann arbeitet er mit ihr daran, dass sie sich wieder als gesund betrachtet. metastasen hatte sie keine.

wir glauben fest daran, dass der krebs sich verabschiedet hat. und dass jeder fall anders ist und für sich beurteilt werden muss. eine andere freundin von uns hatte knochenmarkkrebs und hat eine chemo gemacht. auch das war richtig.

es gibt einen sehr berührenden DOK auf youtube mit dem titel "children full of life" der das motto, nämlich "be happy" wunderbar wiedergibt. aber achtung: heulanfall ist garantiert :D

ich wünsche dir einen schönen abend liebe ella :)

 
liebe sadpk,

dann drück ich meine Daumen für Deine Freundin mit natürlich für die Gesundheit aber auch, dass sie ihrem Körper wieder vertrauen lernt.

Gestern Abend habe ich leider nur 2 Teile von "children full of life" sehen können. Ich war so müde, dass ich mehr nicht geschafft habe. In den nächsten Tagen schaue ich mir die restlichen an. In jedem Fall sehr ergreifend.

Deine Aussage zu dem Bauchgefühl und das man somit immer weiß, wie man im Leben wohin geraten ist begleitet mich. Sehr schön hast Du das geschrieben und so wertvoll im Kern, dass man das nach der Geburt gleich auf die Stirn tätowiert bekommen sollte.

Natürlich muss man seine eigenen Erfahrungen sammeln aber ein kleines Regelbüchlein mit Weisheiten fürs Leben wäre vielleicht so schlecht nicht.

Ich mach nun eine Hunderunde im neuen Viertel. Einen schönen Abend an Dich sadpk und an alle Mitleser.