Nie richtig Zeit füreinander gehabt und jetzt aufgegeben, Geht es weiter???

drunkmasterflash

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07. Dez. 2011
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Hallo Zusammen

Ich und meine Freundin haben uns vorgestern getrennt. Wieder. Nach einer langen, turbulenten und schwierigen Zeit.

Teil 1: Der Anfang

Ich bin 22 männlich, meine Ex-Freundin 21. Ich habe sie vor gut 1½ Jahren in der Disco kennengelernt. Aus einer anfänglichen Affäre entwickelten sich dann doch schnell ernsthafte Gefühle, zuerst bei Ihr, dann bei beiden. Wir sind dann zu Beginn des Sommers im Mai zusammengekommen und hatten eine schöne Zeit. Das ging vielleicht 2 Monate. Vor uns lag dann eine schwierige Zukunft.

Ich ging darauf im Juli für 6 Wochen nach China (Kampfsport Trainingscamp). Meine Freundin hat sich für den Militärdienst gemeldet (längere Geschichte), selbiges stand leider auch bei mir noch an.

Teil 2: Militär-Zeit

Die 6 Wochen in China waren eigentlich ganz okay, wir haben uns viel geschrieben. Als ich nach Hause kam, war sie bereits im Militär. Sie kam jeden Samstag Morgen nach Hause und musste Sonntag Abends wieder einrücken, uns blieb defakto also eigentlich nur einen fixen Abend pro Woche, um uns überhaupt zu sehen. Anfangs war noch alles schön, doch schon bald entstanden dadurch die ersten Probleme. Ich wollte sie natürlich jedes Wochenende sehen, Sie hatte neben mir natürlich auch noch eine Reihe an Freunden, Familie und auch einfach Zeit für sich, für das sie nur am Wochenende Zeit hatte.

Dazu ein kleiner Einschub zu ihrer Person: meine Ex-Freundin ist von eher draufgängerischer, wilder Natur, ein bisschen Power-Frau halt. Dahinter versteckt sich allerdings eine verletzliche, einfühlsame Frau. Sie hat starke Bindungsängste, was sie mir bereits am Anfang erklärt hatte. Es gibt einen Punkt, an der ihr einfach alles zuviel wird. Wenn sie sich bedrängt fühlt oder sich von einer Verantwortung erdrückt fühlt, dann zieht sie sich zurück, lässt alles fallen, wird kalt und unannahbar. Diese Eigenschaft wird jetzt wichtig für die weitere Geschichte.

Ich bin der Auffassung, das jeder Partner seine eigenen Träume leben dürfen soll, seine Ziele verwirklichen können soll und sich durch eine Partnerschaft nicht eingeschränkt fühlen soll, insbesondere nicht, wenn dieses "Bedrängnis" genau ihr wunder Punkt ist. Jeder soll sein Leben leben dürfen und der Partner muss nicht partout immer an erster Stelle über allem stehen. Aus diesem Grund bin ich auch immer hinter ihr gestanden. Sie entschied sich, im Militär weiterzumachen, was eigentlich hiess, dass die Geschichte so über ein Jahr (bis im August 2011) weitergehen soll. Aber ich habe trotzdem hinter ihr gestanden.

Ich wollte, blind vor Liebe, unsere Beziehung deswegen nicht beenden. Ich dachte, wir bringen diese schwierige Zeit hinter uns. Vielleicht muss ich noch einfügen, dass sie trotz allem starke Gefühle für mich hegte, solange ich sie nicht unter Druck setzte.

Ja, so ging das dann weiter. Irgendwann im November musste ich dann selber ins Militär. Wir hatten zwischendurch immer wieder schöne Wochenenden zusammen, was auch der Grund war, warum ich es nicht einfach gelassen habe. Doch im Grossen und Ganzen habe ich in der Zeit stark gelitten, war traurig, enttäuscht, hatte eine unerträgliche Sehnsucht nach ihr. Die Beziehung gab mir einfach zu wenig, auch wenn ich verstand, dass die Herausforderung für Sie, mit ihren Bindungsängsten umzugehen mit gleichzeitig so wenig Zeit und Nähe, sehr schwierig ist.

Sie hat dann den Militärdienst im Februar abgebrochen. Dafür zwei ½-jährige Sprachaufenthalte gebucht. 1x in Kanada, dann 1x in Südamerika. Ein ganzes Jahr!! Jetzt denkt ihr bestimmt langsam: Jetzt reichts aber... :D Aber ich muss fairerweise sagen, dass sie mir das von Anfang an gesagt hat. Ich wusste, dass sie nach dem Militär auf Reisen geht (ich selber auch, das kommt noch). Aber ich habe es halt verdrängt. Ich dachte, dass geht schon irgendwie. Ich wollte sie nicht verlieren.

Ich war im Februar allerdings immer noch im Militär. Es war nicht besser. Ich fühlte mich so oft verletzt, zurückgewiesen, benutzt. Die Diskrepanz zwischen unseren Vorstellung von Nähe und Freiraum hielten an und wir entschieden beide, uns für das halbe Jahr in Kanada zu trennen. Und *pufffff* kaum haben wir uns "getrennt", kaum war der Druck der Beziehung weg, war ihre ganze Kälte wie weggeblasen. Plözlich konnte sie mir wieder Nähe zeigen, liebte mich heiss und sehnte sich nach mir. Ich wusste, dass sie es kann! Ich wusste, dass sie mich eigentlich fest lieben würde, wenn all die schwierigen Umstände nicht wären. Wir hatten nach der Trennung und vor ihrer Abreise nach Kanada eine wunderschöne Zeit.

Teil 3: Kanada

Anfangs in Kanada hatte wir gute Gespräche und trotz der Distanz war unser Verhältnis besser denn je. Bis es eines Tages wieder jäh kippte. Quasi ein Tag auf den Andern war sie wieder ein anderer Mensch, hat sich zurückgezogen, jede Form von Zuneigung abgewiesen, war trocken und kalt. Tja...ich ging dann selber für 2 Monate auf Reisen,war wiedereinmal ziemlich sauer, enttäscht, verletzt, traurig. Die Reise tat mir gut, ich kam auf andere Gedanken, lebte mich auch wieder mal etwas aus, auch mit anderen Frauen. Schliesslich waren wir getrennt. Doch ganz vergessen habe ich sie nie. In mir schlummerte die Hoffnung. Wir hatten trotzdem regen Kontakt. Geplant war, dass sie nach Kanada für 3 Wochen nach Hause kommt und dann nach Südamerika. "Leider" hatte sie den Fuss gebrochen und kam bereits früher nach Hause, kurz bevor ich nach Hause kam. Und was kommt jetzt????

Teil 4: August - Die schöne Zeit :verliebt:

Endlich! Wir hatten die schönste Zeit die wir je hatten. Endlich, nach all den Problemen hatten wir endlich Zeit füreinander. Endlich keine äusseren Zwänge, kein Warten, kein Skype, keine Emails. All meine Hoffnungen gingen in Erfüllung. All das "Warten" hat sich gelohnt. Wir haben alles aufgearbeitet, geredet, abgeschlossen. Es war wirklich schön. Sie konnte sich öffnen, ihre Bindungsängste und Zweifel besiegen. Sie hat mich heiss geliebt. Und das war echt, das weiss ich. Tausende Male hat Sie mir versprochen, dass es jetzt "Klick" gemacht habe, dass sie jetzt wisse wo ihr Plätzchen sei, etc.

Ich war nach all den Enttäuschen im letzten Jahr sehr zögerlich, getraute mich nicht mehr, mich so zu öffnen und verletztbar zu machen. Doch es war so echt, so richtig, so umwerfend nach all den Qualen. Naiv wie ich war, dachte ich, jetzt wären die Probleme für immer gelöst. Langsam gab ich mich wieder hin, bis ich mich wieder vollständig geöffnet habe und ihr vollständig vertraut habe. Doch wir wussten, jetzt kam noch ein halbes Jahr Südamerika. Diesmal waren die Umstände anders, wir trennten uns nicht vorher. Wir versprachen uns einander. Sie wollte mit mir zusammenbleiben. Wir schworen, aufeinander zu warten und dass wir gemeinsam kämpfen, wenn es schwierig wird. Wir waren nicht dumm, wir wussten dass es schwierige Momente geben würde, doch ich war so voller Zuversicht. Vielleicht wieder völlig verliebt, aber nicht naiv.

Teil 5: Südamerika

Das war vor 3Monaten. Jetzt ist sie in Südamerika. Am Anfang wars zwar hart aber schön. Sehnsucht, Emails, Skypen etc. Doch jetzt: ........Alles wie beim Alten. Nach einem Streit der volle Niederschlag. Kälte, Gefühlslos, Gleichgültig. Ich habe aus meinen Fehlern gelernt, ich habe sie nicht bedrängt, als sie sich zurückgezogen habe. Ich habe versucht, sie nicht mit Erwartungen und Gefühlskrims-krams zu überfahren. Aber es hat mich unendlich verletzt. Nicht schon wieder, nicht nach dem wir alles geklärt haben, nicht nachdem nach dem ganzen scheiss Militär und Kanada endlich alles gut war. Ich bekam panische Angst, dass das jetzt alles wieder passiert.

Ich habe jetzt einen Monat versucht, dass zu akzeptieren und nichts falsch zu machen. Ich habe sie nicht bedrängt, nicht gefordert. Doch ich hielt es nicht aus. Ich habe einfach gemerkt, dass das für mich nicht geht. Wie soll ich auf sie warten, ohne das kleinste Zeichen, ob sie noch was fühlt? Ohne ein Zeichen von Vertrauen, von Sicherheit, von Zuneigung? Ist das zuviel verlangt? Es ist passiert, was ich befürchtet habe. Strand, Party, Sonnenschein. Sie hat entdeckt, wie schön das Reisen ist, wie unbeschwert das Leben ist. Endlich fühlte sie sich nach der schwierigen Zeit mit sich selbst (Militär, Familie, Ich etc.) frei, endlich frei. Und dann kommt der Freund zuhause und meckert über fehlende Nähe und Verantwortung etc. Ich fühlte, wie ich sie langsam wieder verliere...Also habe ich doch wieder das Gespräch gesucht, ihr meine Gefühle mitgeteilt. Und ihre Verlangen nach mir damit endgültig gekillt. Ich habe gemerkt, dass man Gefühle nicht herbeizaubern kann, dass das Gespräch und das Disskutieren mit ihr alles nur schlimmer macht, sie nur noch mehr unter Druck setzt. Tja, vielleicht hätte ich länger "schweigen" sollen aber einfach zusehen, wie sie das Leben geniesst wenns mir mies geht, das konnte ich nicht. Ich wollte ihr nichts vorspielen und ich will auch für meine Gefühle und Bedürfnisse einstehen können.

So. Und jetzt haben wir beide begriffen, dass es halt eben doch nicht geht und uns getrennt. Wieder. Ich wünsche mir von ihr eine Nähe, die sie mir nicht geben kann. Ich setze sie (trotz all meiner Bemühungen das nicht zu tun) unterbewusst doch dauernd unter Druck, wodurch sie sich nur noch mehr entfernt hat.

Tut mir leid für die ellenlange Beschreibung, aber ich konnte es nicht kürzer fassen. Ich habe es versucht, so erträglich wie möglichst zu formulieren und formatieren.

Aber zu meiner eigentlichen Frage nun:

Ich bin völlig hin- und hergerissen, was ich über das ganze denken soll und vorallem wie es weitergehen soll, wenn sie mal wieder nachhause kommt.

Meine wütende, enttäuschte Seite:

Ich hab 1½ Jahre praktisch nur gewartet auf die Frau. Ich habe ihr jede Freiheit gelassen, die sie brauchte, ich wollte sie nie einschränken. Trotzdem fühlte sie sich unter Druck gesetzt? Sie möchte zwar meine Nähe, wenn es ihr schlecht geht, aber wenn es ihr gut geht, lässt sie mich fallen wie eine heisse Kartoffel. Ich habe getan, was ich konnte, um unsere Beziehung über die schwierige Zeit zu erhalten. Und jetzt, tja dann geben wir einfach auf, weil sie sich jetzt nicht mit dieser komplizierten Angelegenheit auseinandersetzen möchte? Ich stehe voll alleine da, plözlich sind ihre Zweifel und Ängste einfach weg, es ist einfach scheissegal. Sie weiss nicht was sie im Leben möchte, mal die Geborgenheit in einer Beziehung, mal die absolute Freiheit.

Meine verständnisvolle und selbstzweifelnde Seite:

Sie hat mich immer gewarnt. Ich wusste, dass Sie fortgehen würde. Ich wusste, dass Sie unter Bindungsängsten leidet und dass sie dicht macht, wenn ich ihren wunden Punkt treffe. Ich kann ihr nicht vorwerfen, dass sie ihre Reise frei leben möchte, dass sie den Druck dieser Verantwortung nicht erträgt. Ich war selber 2 Monate in Thailand und weiss, wie unbedeutend alles plözlich wird zuhause. Ich war bereit, vieles einzustecken, auf vieles zu verzichten, mir war bewusst, auf was ich mich einlasse. Sie war sich ihrer "Schwierigkeiten" bewusst und konnte mit mir auch darüber reden. Schlussendlich wollte sie sich von mir trennen, weil sie es nicht ertragen konnte, mich dauernd so zu verletzten. Sie ist wütend und enttäuscht von sich selber, dass sie mir die Liebe nicht geben kann, auch wenn sie das eigentlich wollte, das glaube ich ihr. Sie sagt, wie man so schön sagt, dass es nicht an mir läge, sondern dass sie es im Moment einfach nicht kann, so sehr sie es versuche. Sie will mir nichts vorspielen.

Und was sind meine Fehler? Habe ich zuviel verlangt? Habe ich sie bedrängt? Klammere ich? Laufe ich ihr nach? Ich weiss, dass jede kalte Phase damit begann, dass ich mich nicht zurückhalten konnte und ihr vorwarf, mir zuwenig zu geben. Aber ist das falsch? Soll ich das nicht? Ich muss meine Bedürfnisse doch auch einbringen können.


Wie geht es weiter? Geht es überhaupt weiter?


Vorerst sicher nicht. Jetzt haben wir uns getrennt. Es herrscht Funkstille - Auf meinen Wunsch. Ich ertrage diesen oberflächlichen Kontakt zu ihr nicht. Doch wir haben beide gesagt, wer weiss...vielleicht klappts ja wenn sie nach Hause kommt. Weil dann sind wir beide Zuhause. Für ein paar Jahre. Kein Reisen, kein Militär. Und ich weiss, dass all die Probleme 10000000x kleiner sind, wenn man einfach mal Zeit hat. Ich weiss, das es funktionieren könnte. Ich weiss, dass sie mich eigentlich liebt, dass sie mich jedesmal innig geliebt hat, als wir endlich Zeit hatten. Aber ein richtiger Alltag haben wir noch nie erlebt. Vielleicht sind die Erwartungen an die Paradieszeit nach dem Sturm so gross, dass wir/ich nur enttäuscht wären.

  1. Soll ich die Frau für immer vergessen? Ignorieren, Abschreiben, nie mehr sehen? Neu orientieren, tschüss?
  2. Soll ich jetzt mein eigenes Leben leben, Spass haben, weiterschauen etc. (dass mal sowieso) und, FALLS es zwischen uns wieder funken soll im März, mich wieder darauf einlassen? Soll ich mich wirklich nochmals darauf einlassen? Ich weiss, dass sie anders kann, ich weiss, dass sie so nicht sein möchte, ich weiss, dass wir nebst all den schwierigen Umständen eigentlich super zusammenpassen, super reden können, genialen Sex haben und einfach alles stimmt.



Aber ich habe so Angst wieder so fest verletzt zu werden...

Sorry, dass die Geschichte so lang wurde...ich hoffe man blickt da durch :)

Hoffe es hilft mir, wenn das mal jemand von aussen beurteilt und mir mal den Kopf waschen kann.

Danke und liebe Grüsse

Drunkmasterflash

 
Hmm...sagt mal, ist es zu lang? Oder habt ihr einfach keine Antwort?

Soll ich eine Kurzversion verfassen?

Grüsse und Danke

Drnk