Niemand meldet sich bei mir

[Ziv]

Hallo Leute

Ich bin total down und weiss nicht was ich dagegen tun kann.

Mein Problem: Nie fragt mich jemand, ob ich was unternehmen will. Es passiert nur was, wenn ich die Initiative ergreife. Und auch dann nur selten, weil ich sehr oft absagen bekomme. Ich komm mir vor wie ein Bettler oder ein ungeliebter Hund, den man aus Mitleid ab und an mal streichelt.

Mein Kollegenkreis ist plus/minus meine aktuelle Schulklasse. Wir sehen uns jeden Tag und lachen eigentlich ununterbrochen. Selbst der härteste Schultag macht mit diesen Leuten Spass und ich habe eigentlich nicht das Gefühl, dass diese Leute schlecht von mir denken und ich akzeptiert bin. Auch wenn wir zusammen mal was machen, ist es immer witzig.

Aber warum wollen diese Leute sonst nichts von mir wissen? Warum muss immer ich den Stein ins Rollen bringen? Ich fühl mich jedesmal dabei schlechter, armseliger und als ungebetener Gast.

Liegt es daran, dass sie mich sowieso schon jeden Tag sehen?

Das gleiche ist auch, wenn ich neue Leute kennen lerne. Der Kontakt wird danach nur (evtl.) aufrecht erhalten, wenn ich etwas unternehme.

Dabei halte ich mich eigentlich nicht für einen unangenehmen Menschen. Ich habe zwar immer grosse Mühe das Eis zu brechen, aber sobald das geschafft ist, hab ich es eigentlich mit den meisten Menschen ziemlich gut(die Leute die ich nicht mag, da brech ich das Eis erst gar nicht). Aber trotzdem meldet sich danach nie jemand...

Mit jedem Tag der vergeht, nimmt mein Selbstwertgefühl ab. Inzwischen getraue ich mich nichtmal mehr zu Fragen, ob jemand was machen will, weil ich Angst vor einer Absage habe.

Weiss jemand woran das liegen könnte? Weiss jemand wie ich da auf lange Zeit etwas ändern kann?

 

[TomKyas]

Du solltest dir vielleicht verschiedene Standbeine aufbauen. Dies kannst du machen indem du dich in verschiedenen Vereinen anmeldest und dich dort einbringst. (Sport, Musik, Umwelt etc etc)

Oder dir vielleicht ein nettes Mädchen suchen um die "Lücken" zu schliessen?

Nicht jeder teilt zwangsläufig die Interessen des anderen. Oder wird in deiner Klasse auch viel OHNE dich unternohmen? Hast du das Gefühl man übergeht dich öfters?

 

[Ziv]

Für andere Standbeine habe ich leider kaum Zeit. Ich spiele Handball mit drei Trainings die Woche und trainiere auch selber noch eine Mannschaft ein Training die Woche. Die Leute aus meiner Mannschaft sind gute Kameraden und ich geniesse es mit ihnen zu trainieren und zu spielen, aber abgesehen von Handball befinden wir uns auf völlig verschiedenen Wellenlängen.

Und naja, mit Frauen hab ich so meine Probleme. Zumindest sobald es eine ist, von der ich etwas will. Und bei Kolleginnen hab ich die ganze Zeit Angst, sie würden meinen dass ich etwas von ihnen will, und mich dann abblocken(zum Beispiel weil sie schon einen Freund haben). Frauen... ich tu mich schwer mit ihnen, obwohl sie das schönste auf der Welt sind. Das schwierigste dabei ist, sie überhaupt erstmal anzusprechen.

Und den Leuten aus meiner Klasse kann ich nicht vorwerfen, dass sie mich ausschliessen. An Geburtstagspartys werde ich eigentlich eingeladen, wo ich dann auch hingehe, obwohl ich mich in, mit betrunkenen überfüllten Waldhütten und Diskotheken alles andere als Wohl fühle. Und ansonsten mag ich mich nur an eine Situation erinnern, in der ich mich verarscht gefühlt habe. Der Kollege hat sich danach auf ein Missverständnis berufen, und im Zweifel für den Angeklagten, muss ich das so glauben, besonders da er auch sonst ab und an was eigentlich simples missversteht.

Aber grundsätzlich geht dein Tipp auf neue, zusätzliche Freunde hinaus, richtig? Da hät ich eigentlich auch nichts gegen, aber warum wollen auch Leute, die ich erst neu kennengelernt habe, nichts von mir wissen, und rufen nie an?

 

[Tylli]

Schade, du bist erst 17, da wird mein Tipp dir nicht allzu viel helfen. Aber geh mal deinen Interessen nach. Dort wirst du neue Leute finden. Wenn du jetzt niemanden für irgendwas begeistern kannst, kann es auch daran liegen, dass ihr keine gemeinsamen Interessen habt. Sie finden das halt nicht hitverdächtig, was du mit ihnen unternehmen willst.

Verbieg dich bitte nicht wegen ihnen. Du wirst schon noch die richtigen Leute treffen. Das dauert zwar ein bissel und ist für dich im Moment sehr frustrierend, aber ich kann dir versichern, die Zeiten werden auch mal wieder besser.

Frag dich, was dich noch so interessiert und schau mal dort, ob du noch mehr Leute kennenlernen kannst. Such sie auch nicht unbedingt unter Gleichaltigen sondern auch mal unter Älteren. Sie sind toleranter und offener. Und "keine Zeit" zählt nicht , da du ja nicht dauernd suchen sollst. Mitunter ergibt sich aus spontanen, nicht erwarteten Kontakten manchmal mehr als wenn man "ganz gezielt" danach sucht.

 

[TomKyas]

Aber grundsätzlich geht dein Tipp auf neue, zusätzliche Freunde hinaus, richtig? Da hät ich eigentlich auch nichts gegen, aber warum wollen auch Leute, die ich erst neu kennengelernt habe, nichts von mir wissen, und rufen nie an?

Nun, kann nur aus meiner Jugend parallelen ziehen. War im Fussballclub. War ein, hier in der Schweiz sagt man, "Töffli-Bub", was ins Hochdeutsche übersetzt soviel heisst wie "Moped-Junge". Dazu meine Kontakte aus Schule.

Da gab es massig überschneidungen. Leute die ich vom Club kannte waren auch in der Moped-Clique. Schul-Kollegen waren auch im Club. So kamen massig Leute in mein Leben. Dazu noch die ersten Kontakte zu Mädchen, ganz natürlich und ungezwungen. So wurde mir nie langweilig.

War vor 23 Jahren. Ohne Internet, Playstation, SMS und all das andere Zeugs was jetzt bei euch sicher einen grossen Teil eurer Beschäftigung und Kommunikation ausmacht.

Dazu muss ich sagen, dass ich mit so max. 3 Leuten engeren Kontakt hatte, mit denen ich auch telefonierte und was abmachte. Diese Freundschaften sind organisch gewachsen. Über Jahre.

Hoffe konnte dir ein paar Anhaltspunkte geben.

 

[Ziv]

Danke für die Antworten.

Und: achte mehr auf Dich selbst, dass Du Dich gut fuehlst, das heisst, Du verbringst Zeit alleine mit lesen, Musik hoeren, einen Film schauen....

Wenn ich Handball spiele bin ich glücklich. Ich kann dabei jedes Problem vergessen. Das ist auch der Grund, warum ich kein Training auslasse, egal wie viel Schulmaterial zu Hause zum lernen herumsteht. Die anderen Vorschläge sind alles Dinge, die ich ja mache. Und ich mach sie vorallem an Freitag und Samstag-Abenden, weil niemand was unternehmen will und ich irgendwie die Zeit überbrücken muss. Unter der Woche habe ich sowieso keine Zeit, da ist Handball angesagt.

Nun, kann nur aus meiner Jugend parallelen ziehen. War im Fussballclub. War ein, hier in der Schweiz sagt man, "Töffli-Bub", was ins Hochdeutsche übersetzt soviel heisst wie "Moped-Junge". Dazu meine Kontakte aus Schule.

Ich bin selber aus der Schweiz, und ich kann mir die Jugend von damals einigermassen vorstellen, denke ich(Erzählungen von Eltern).

War vor 23 Jahren. Ohne Internet, Playstation, SMS und all das andere Zeugs was jetzt bei euch sicher einen grossen Teil eurer Beschäftigung und Kommunikation ausmacht.

Ja, Facebook, Email und SMS sind da vorherrschend. Sie sind neben dem Telefon auch die einzigen Mittel, die eine Kommunikation mit meinen Freunden ermöglichen. Da wo ich wohne, habe ich keine Leute mit denen ich mich abgeben will, und dass obwohl ich hier aufgewachsen bin. Meine Freunde wohnen im ganzen Kanton verstreut. Ich kann nicht einfach schnell mal über die Strasse um einen von ihnen zu treffen. Das ist sicher auch ein Grund warum hin und da nichts zustande kommt. Ich kann verstehen, dass sie nicht jedes Wochenende in die Stadt fahren wollen. Sie machen dann halt lokal bei sich etwas mit den Freunden aus ihrer Umgebung. Und da ist ja auch nichts falsch dran. Ich hätte auch nichts dagegen, dort hinzufahren(am Wochenende fahren ja Nachtzüge, da ist auch die Heimreise kein Problem), aber bisher bin ich noch nie gefragt worden. Und mich selbst einladen find ich bischen frech.

Und "keine Zeit" zählt nicht

Naja... ich habe nur den Freitag, Samstag und Sonntag um was zu tun. Die anderen Tage sind voll ausgebucht. Und sobald die Saison wieder beginnt, kann ich am Freitag auch nicht zu lange weg, da ich Samstags dann Spiel habe und zu einer christlichen Zeit ins Bett sollte. Und wie ich bereits gesagt habe, brauche ich etwas Zeit um das Eis zu brechen. Mindestens ein paar Stunden. Also muss ich die neuen Leute gleich beim ersten Mal eine längere Zeit lang sehen oder dann regelmässig. Und auf zusätzliche Regelmässigkeiten am Wochenende habe ich keine Lust. Ich brauche etwas Flexibilität, um auch andere Dinge anzupacken, die immer Mal wieder anstehen.

Habt ihr mir vielleicht Tipps wie man ungezwungen mit neuen Leuten in Kontakt kommt? Ich habe letzens einen Trainerkurs besucht. Da war ich drei Tage mit diesen Leuten zusammen. Während dem Essen kommt man dann zwangsläufig ins Gespräch und auch am Abend, wenn wir dann noch einen Trinken gegangen sind hat sich das von selbst ergeben. Aber ich kann ja nicht regelmässig Kurse besuchen. Zum einen geht dabei jede Menge Zeit drauf(nicht dass sie mir zu Schade wäre, aber ich habe auch anderes zu tun) und diese Kurse sind auch nicht gerade billig. Und als Schüler ist meine Kasse sowieso mehr leer als voll.

Die Frage klingt jetzt vielleicht etwas doof, aber wie lernt man neue Leute kennen? Klar man muss ins Gespräch kommen, aber genau da tue ich mich schwer. Ich bin vor einigen Monaten in Paris gewesen. Das ist eine Reisezeit von 4h30minuten mit dem TGV. Ich habe ungefähr 2 Stunden gebraucht, bis ich mich dazu überwunden habe, mich mit meiner Sitznachbarin zu unterhalten(und da waren keine sprachlichen Schwierigkeiten). Wie soll ich das machen, wenn ich zum Beispiel wiedermal irgendwo(am See, im Zug, an der Bar, usw) neben einer fremden Person hocke? Wie soll ich die ansprechen?

 

[Tylli]

muss ich die neuen Leute gleich beim ersten Mal eine längere Zeit lang sehen oder dann regelmässig.

Der erste Teil des Satzes ist völlig verkehrt. Du kannst mit einem Menschen beim ersten mal 5 Std. am Stück zusammen sein - und er vergisst dich trotzdem. Nicht die Dauer macht´s sondern die Häufigkeit.

Und dann schaff dir etwas an, was dich interessant macht. Äußerlich. Das brauch bloß ein besonderes Kleidungsstück sein, was dich von anderen abhebt. Hat nix mit supermodern zu tun sondern mit auffällig. Damit hast du auch einen höheren Wiedererkennungswert. Wenn du in der Masse untergehst, gerätst du schnell in Vergessenheit. Das Besondere merkt man sich an einem Menschen, nicht das alltägliche.

Wie soll ich das machen, wenn ich zum Beispiel wiedermal irgendwo(am See, im Zug, an der Bar, usw) neben einer fremden Person hocke? Wie soll ich die ansprechen?

Als Beispiel deine Busreise nach Paris. Einstiegsthema ist das Wetter. Das ist zwar ziemlich abgedroschen, aber es klappt immer. Dann kannst du dich lobend über den Fahrstil des Busfahrers äußern. Dann kannst du etwas positives über den Bus sagen. Halt immer mit etwas Positivem anfangen. Wer nörgelt, fällt gleich unten durch. Die Leute wollen sich (selbst wenn sie selbst schlecht drauf sind) mit netten Menschen abgeben. Und dann stell Fragen Du kannst fragen, wie er zu der Reise gekommen ist, wo er sie gebucht hat, ob er sie geschenkt bekommen hat, was dich zu der Reise bewogen hat, nach den Sprachkenntnissen fragen, über deine Kenntnisse sprechen - ach, und dann denkt ich, wenn du nett rüberkommst, bist du schon in einem wunderbaren Gespräch drin.

Tja, und mit ein bissel Phantasie kannst du das jetzt auch auf alle anderen Gelegenheiten übernehmen.

Ich habe letzens einen Trainerkurs besucht.

Das ist das, was ich meinte, als ich schrieb, dass du Leute kennenlernen wirst, wenn du deinen Interessen nachgehst. Erst das macht dich ja für andere interessant. Was interessiert dich denn noch so? Vielleicht gibt es auf dem Wege noch mehr Möglichkeiten. Das muss jetzt kein Super-Hobby wie das Handball. Überleg mal, vielleicht gibt es da noch mehr.

 

[Ziv]

Der erste Teil des Satzes ist völlig verkehrt. Du kannst mit einem Menschen beim ersten mal 5 Std. am Stück zusammen sein - und er vergisst dich trotzdem. Nicht die Dauer macht´s sondern die Häufigkeit.

Hmmm... hat was. Es ist bei flüchtigen Kontakten halt nur sehr schwierig wieder ein Treffen auf die Reihe zu kriegen. Finde ich jetzt. Aber ich merk mir die Regel.

Und dann schaff dir etwas an, was dich interessant macht. Äußerlich. Das brauch bloß ein besonderes Kleidungsstück sein, was dich von anderen abhebt. Hat nix mit supermodern zu tun sondern mit auffällig. Damit hast du auch einen höheren Wiedererkennungswert. Wenn du in der Masse untergehst, gerätst du schnell in Vergessenheit. Das Besondere merkt man sich an einem Menschen, nicht das alltägliche.

Ja klar. Nur was ist auffällig? Und für den Wiedererkennungswert bräuchte ich ja einen ganzen Kleiderschrank voll mit solchen Kleidern. Ich kann ja nicht immer das gleiche anhaben. Und coole Kleider sind in der Regel ziemlich teuer, ausser man hat die Möglichkeit in England oder in den USA zu shoppen.

Tja, und mit ein bissel Phantasie kannst du das jetzt auch auf alle anderen Gelegenheiten übernehmen.

Ich bin mir immer sehr unsicher, ob es nicht unangebracht ist, einfach jemanden anzusprechen. Besonders wenn er irgendetwas liest, Musik hört oder auf den Bildschirm seines Handys starrt. Besonders wenn ich dann mit etwas so belanglosem wie dem Wetter komme.

Ich habe kein Problem mit Leuten ansprechen, solange ich etwas bestimmtes will. Zum Beispiel eine konkrete Frage habe wie nach dem Weg oder ähnliches. Ich war auch schon an Messen und hab da am Tag sicher 100 wildfremde Leute angesprochen, um mein Produkt zu verkaufen. Aber sobald es darum geht einfach in ein simples Gespräch zu kommen, krieg ich kalte Füsse.

Überleg mal, vielleicht gibt es da noch mehr.

Irgendwie ist diese einfache Frage ziemlich schwierig zu beantworten. Handball ist bei mir schon ziemlich dominant. Ich lese und schreibe gerne. Ich lauf ab und zu Langdistanzläufe. Ich liebe die Natur und das Urtümliche. Aber wie ich das jetzt auf neue Bekanntschaften ummünzen soll weiss ich nicht.

 

[Tylli]

Es ist bei flüchtigen Kontakten halt nur sehr schwierig wieder ein Treffen auf die Reihe zu kriegen.

Ich glaub, ich hab das nicht so ganz fertig geschrieben. Wirklich gute Kontakte entstehen nur, wenn du immer wieder an den gleichen Ort gehst. Das erlebst du ja auch beim Handball. Dort lernst du die Leute genauer kennen, weil du mit ihnen trainierst. Und so ist es auch mit sonstigen Kontakten. Das muss nicht jede Woche sein, dass du sie siehst. Einmal bis zweimal im Monat würde schon reichen. Kann ich jetzt aber schwer bei dir einschätzen, was du so machst und was du ändern könntest.

Und coole Kleider sind in der Regel ziemlich teuer, ausser man hat die Möglichkeit in England oder in den USA zu shoppen.

Nein, das müssen keine supercoolen Klamotten sein. Das kann auch ein bestimmter Stil sein, der dich von anderen abhebt.

Mal ein Beispiel von mir: Ich gehe seit vielen Jahren in weiß bzw. hellen Sachen. Immer. Ob Sommer, ob Winter. Hab ich mir angewöhnt, um mich von anderen abzuheben. Klappt auch - in dunklen Sachen werde ich nämlich übersehen. Also werd ich schon mit weißen/hellen Sachen in Verbindung gebracht. Und ich hab auch Klamotten, die wirklich nicht jeder hat. Ist keine Markenware, weil ich so was nicht anziehe. Würde ich ja schon mal wieder jeder andere aussehen. Naja, und so gibt es halt noch einige andere Details an mir, die mich unverwechselbar machen.

Bei Männern ist das natürlich ein bissel schwieriger. Frauen können ein besonderes Schmuckstück haben? Männer? Fällt mir im Moment nix ein. Aber vielleicht findest du etwas, was zu deiner Persönlichkeit passt.

Und für den Wiedererkennungswert bräuchte ich ja einen ganzen Kleiderschrank voll mit solchen Kleidern.

Nein. Es braucht nur eine ganz besondere Jacke oder eine ganz bestimmte Hose zu sein. Das ist das einfachste. Es muss natürlich auch zu dir passen und du musst dich wohlfühlen. Die auffälligste Jacke nützt nix, wenn du dir wie der letzte Clown darin vorkommst. Dann fällst du höchstens auf, weil jeder merkt, wie mies du dich fühlst.

Ich bin mir immer sehr unsicher, ob es nicht unangebracht ist, einfach jemanden anzusprechen.

Das muss man ausprobieren - und darf eine Ablehnung nicht persönlich nehmen. Ich hab aber die Erfahrung gemacht, wenn man jemandem mit einem offenen Lächeln nett anspricht, dass man das auch wieder zurück bekommt.

Beim Lesen und Musikhören ist das schwer. Da muss man darauf achten, wie konzentriert das derjenige wirklich macht. Meist merkt man daran schon, ob es nur eine "Alibi-Handldung" ist, damit er beschäftigt und nicht so einsam & verloren wirkt oder ob da wirklich ein "Ich will jetzt lesen" dahinter steckt.

Handyspielereien sind meistens solche "Alibi-Handlungen". Selbst ein E-Book wird kein Mensch 2 Std. lang von nem Handy-Display lesen. Und SMS-Schreiben in Marathon-Form kommt auch selten vor.

Aber sobald es darum geht einfach in ein simples Gespräch zu kommen, krieg ich kalte Füsse.

Ein Trick: Überleg dir einen Grund. Sooo "ganz einfach mal so" quatsche ich auch niemanden an. Ich will dann schon von demjenigen etwas wissen. Deswegen schrieb ich auch "Frag...". Wenn du Fragen stellst, machst du dich interessant. Du interessierst dich für den anderen, er fühlt sich wichtig und ernst genommen von dir. Damit punktest du.

Ich denke, diese beschriebenen Situationen wirst du selbst schon bei dir selbst erlebt haben. Du wirst es doch auch angenehm finden, wenn dir jemand eine Frage stellt und Interesse zeigt, oder? Davon kannst du eigentlich auch bei anderen ausgehen. Versuch doch mal einfach das zu machen, was du auch gerne erleben möchtest, was du auch von anderen erwartest. Du willst angesprochen werden? Schön - aber versuch es vorher umgekehrt. Geh du auf Menschen zu und du wirst interessanter. Und das wirst du auch zurückbekommen.

Erwarte nun aber von solchen Tipps keine Wunder. So etwas braucht Zeit. Nicht das du das jetzt in den nächsten 2 Wochen ausprobierst, es geht schief und du sagst dir "Alles für die Katz". Du wirst es vom Sport her kennen: Erst das Training macht/bringt die Leistung."

Aber wie ich das jetzt auf neue Bekanntschaften ummünzen soll weiss ich nicht.

Warte einfach mal ab. Erwarte nix davon, sondern gehe einfach mal diesen Interessen nach.