Ohne Antrieb und Heimweh

feli.7

Neuer Benutzer
30. Dez. 2007
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Liebe Forumsmitglieder,

ich weiss leider nicht ganz, wie ich anfangen soll, mein Problem zu schildern, und ich hoffe, dass mein erster Beitrag hier nicht allzu wirr klingt.

Vielleicht stelle ich mich erst einmal vor: Ich bin 20 Jahre alt und studiere seit Semesterbeginn ca. 500 km von zuhause entfernt, weshalb ich auch nur alle drei Wochen nach Hause fahren kann.

Mein Freund studiert auch seit diesem Sommer, allerdings in der Nähe unseres Heimatortes, weshalb er auch weiterhin zuhause wohnt.

Eigentlich war ich sehr froh, überhaupt einen Studienplatz in diesem Fach bekommen zu haben, der Ort war mir anfangs relativ egal, aber mittlerweile ermüdet mich dieser Zustand zusehend. Die Fahrt mit dem Zug dauert recht lange, kostet viel und nach dem Wochenende habe ich das Gefühl, überhaupt nichts gemacht oder geschafft zu haben, weil es einfach viel zu schnell vorbeigegangen ist.

Die Aussicht, dass dies die nächsten vier Jahre so sein wird, belastet mich sehr.

Ein Studienortswechsel kommt leider auch nicht infrage, da ich auf Diplom studiere und sich die Unis in NRW alle bereits auf den Bachelor umgestellt haben.

Ich vermisse meinen Freund sehr, obwohl ich mich eigentlich schon an Entfernungen gewöhnt haben sollte, da ich im letzten Jahr eine Zeit lang im Ausland gewesen bin und auch sonst Praktika in anderen Bundesländern gemacht habe.

Trotzdem fällt es mir immer schwerer, jetzt auch noch nach Weihnachten möchte ich am liebsten gar nicht mehr zurück und überlege schon, ob ich nicht sogar das Studienfach wechseln soll, um näher bei meinem Freund zu sein und vielleicht sogar mit ihm zusammenziehen zu können, obwohl ich andererseits so froh bin, diesen Platz an der Uni überhaupt bekommen zu haben.

Ausserdem bin ich auch insgesamt in den letzten Monaten (auch schon vor dem Studium) sehr antriebslos geworden, nichts macht mir wirklich Spaß ohne meinen Freund (was ich von mir selbst ehrlich schrecklich finde, weil ich dadurch so abhängig bin).

Ich hätte gerne ein Hobby, das mich richtig ausfüllt, und das mich von all meinen Gedanken ablenkt, sodass ich insgesamt zufriedener werde und diese Gedanken vielleicht gar nicht mehr auftauchen.

So z.b. auch meine Eifersucht. Ich habe oft Angst, dass mein Freund sich in eine andere Frau verlieben könnte, weil sie einfach interessanter und witziger ist als ich.

Denn irgendwie habe ich nicht so viel vorzuweisen, obwohl ich mich gerne mit meinen Freunden treffe und es mag, Leute um mich zu haben.

Ich möchte so gerne, dass das endlich aufhört und ich auch unabhängig von ihm glücklich sein kann. Besonders da er dieses Problem nicht zu haben scheint, was ich wiederum auch in schlechten Momenten so auffasse, als ob er mich nicht so vermisst und mich nicht so sehr braucht wie ich ihn.

Mir ist klar, dass es normal ist, dass nach über zwei Jahren die Schmetterlinge nicht mehr da sind, aber trotzdem macht mich das traurig, und die Angst ihn zu verlieren wächst.

Hat jemand von euch vielleicht schon einmal eine ähnliche Phase durchgemacht, und falls ja, wie seid ihr dort wieder herausgekommen? Ich weiss einfach nicht, wo ich anfangen soll, wie ich mich selbst motivieren kann, irgendetwas neues zu beginnen.

Hoffentlich hat jemand einen Ratschlag für mich.

Vielen Dank fürs Lesen, und liebe Grüße,

Feli