Plötzliche Trennung

AW28

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07. Dez. 2018
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Hallo,

Ich wurde vor 1 Woche verlassen und das ganze ging von heute auf morgen. 

Wir waren knapp 1 Jahr zusammen und meine Freundin ist im Sommer offiziell zu mir gezogen. Die Beziehung war immer offen und zukunftsorientiert. So war uns schnell klar dass wir eine feste Zukunft planen, das Haus absichern wollen und irgendwann auch heiraten möchten. 

Meine Freundin hat bis kurz vor Ende auch mit jedem so gesprochen dass wir beide ernste Absichten haben. 

Vor etwas über einem Monat hat sie sich noch für mich ein Tattoo stechen lassen!!!  (Klein aber Bedeutsam). Wir haben angefangen  unsere Wohnung zu renovieren. Sie war so glücklich über den frischen Wind in der Wohnung und hat schon Pläne gemacht was wir 2019 erneuern wollen. 

Die letzten Wochen waren bei ihr voller Arbeit und Stress. Sie hat mich aber immer beruhigt und meinte wenn sie mal genervt ist brauche ich mir keine Sorgen machen, bei uns beiden ist alles gut. 

Das war vor 2 Wochen also 1 Woche bevor sie sich trennte. 

Sie trennte sich weinend mit den Worten sie ist nicht glücklich, wäre nicht ehrlich gewesen und will zu ihrer guten Freundin erstmal. Die war auch mit dabei,  die beiden haben schnell ein paar Klamotten gepackt und sind dann weg. Seitdem haben wir keinen Kontakt mehr. 

Aber: Ihre Sachen und ihr ganzes Hab und Gut sind noch hier. Sie macht keinen Versuch etwas abzuholen oder mal zu fragen wann sie was holen kann. Ich wiederrum meide den Kontakt da er mich zu sehr verletzen würde. 

Ich verstehe dieses Verhalten nicht, auch jeder andere der uns kennt konnte das nicht glauben. 

Als einzige Möglichkeit fällt mir ein, dass sie eine etwas angeknackste Psyche hat (früher geritzt, nimmt immer noch täglich Tabletten damit es ihr "gut geht") 

Kann hier die Ursache liegen? Ein Grund für dieses plötzliche Handeln? 

 
Hallo Matilda. 

Ja ich habe gute Freunde und Familie und alle geben mir ein gutes Gefühl. 

Danke für deine Worte. Ich habe jetzt viel nachgedacht und versuche nach 1 Woche auch nicht dauerhaft traurig zu sein, jedoch steht noch so vieles im Raum. Wieso macht sie bestimmte Dinge noch in den letzten Wochen wenn sie gar nicht wirklich mehr bei mir sein wollte? 

Ich hätte nie gedacht dass ich wegen ihr mal so einen Kummer verspüre. Das sie in der Lage ist mir das anzutun. 

Nach einem Gespräch mit einem Bekannten habe ich erkannt, dass ich niemals etwas als Garantieschein hinnehmen sollte. (Wenn sie bestimmte Dinge macht/sagt dann ist alles in Ordnung).

Das meine ich nicht böse sondern ich hoffe ich kann mir so zukünftig ein Stück weit "Realität" wahren. 

Vielleicht lebte ich in einer Scheinwelt? Ich muss nun schmerzlich feststellen dass etwas,  was ich für grosses Glück empfand nun nicht mehr da ist (Ausgang offen). 

Wenn ihre Sachen hier weg sind realisiere ich erst dass sie weg ist. Ich denke ich habe davor Angst. 

 
Lieber AW26

So ein Verhalten ist natürlich schwierig zu verstehen und ich fühle mit dir. Dennoch solltest du es so hinnehmen wie es ist. Viele Menschen tun Dinge, die sie vielleicht gar nicht wollen oder sich kurzfristig gesehen noch nicht ganz bewusst sind. Speziell jüngere Menschen neigen dazu. Ich wurde vor genau 1 Jahr vor Weihnachten und meinem Abschluss verlassen und dies obwohl wir 3 Wochen vorher noch zusammen Wohnungen anschauen gingen und ich mich im Sommer in den Ferien mit ihr verloben wollte. Auch ich habe gekämpft, habe gelitten und mir enorme Vorwürfe gemacht, nicht sofort mit ihr zusammengezogen zu sein und sie aufgrund meiner geringen Zeit durch Studium und Job vernachlässigt zu haben. Ich wollte mit ihr reden...es verstehen...doch gebracht hat es nichts, da sie abgeblockt hat. Ich habe lange gebraucht, um eine relativ kurze Beziehung von ca. 10 Monaten zu verkraften.

Müssen wir ein derartiges Verhalten unserer Ex-Partnerinnen verstehen? Nein, ich denke nicht. Das einzige was wir in solchen Situationen tun können ist bei uns selbst zu bleiben. Hört sich egoistisch an, ich weiss, aber ist leider so. Ich rate dir ausserdem davon ab, dir den Kopf darüber zu zerbrechen dir die quälenden Fragen des "warums" beantworten zu wollen. Wenn Frauen sich trennen, dann meistens ganz und nicht halbherzig. Sie hat sich entschieden und Punkt. Inwiefern allenfalls Drittpersonen (Freundin) involviert gewesen sind, sie in ihre Entscheidung zu bestärken, ob vielleicht nicht doch ein anderer im Spiel war, oder ob du unbewusst Dinge getan hast, die sie anders interpretiert hat, sei dahingestellt. Wir könnens nicht beweisen und deshalb bringt auch Spekulieren nichts. Zudem ist es sicher hilfreich, wenn du dich selbst reflektierst, um deiner Handlungen und deiner Position in der Beziehung bewusst zu werden und Erkenntnisse für die Zukunft gewinnst. Aber bitte im gesunden Masse. Denn der Übergang von Selbstreflexion zu übertriebenen, nicht realistischen Schuldeingeständnissen ist relativ schmal und führt lediglich dazu, dass du das reale Bild verkennst und dich noch schlechter fühlst. Denn Fakt ist immer noch, dass sie sich getrennt hat. Sie hätte mit dir auch zuerst sprechen können und nicht darauf zu vertrauen, dass man als Partner sämtliche Gefühlslagen, auch unterdrückte, zu erkennen hätte und sie dann noch richtig interpretiert. Kommunikation ist immer noch das wichtigste Gut einer Beziehung. Aber dies hat sie demnach nicht getan und für sich selbst entschieden, da es für sie nicht mehr stimmte. Deshalb solltest du nicht allzu sehr darüber rätseln, warum und wieso alles passiert ist. Wenn ich was gelernt habe, und ich dir auch gerne mitgeben will, dann dass das Leben zu jederzeit in eine andere Richtung schlagen kann, ohne dass man vielleicht so viel falsch gemacht hätte. Es ist uns nicht bestimmt, für andere Menschen zu entscheiden oder ihren Weg zu verstehen. Denn jeder hat seinen freien Willen und kann tun und lassen was er/sie möchte. Man braucht es nicht zu verstehen, denn du bist du, und das ist gut so. Besinne dich deiner Stärken, was dich selbst ausmacht, denn so wirst du auch wieder glücklich werden.

 
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