Plötzliche Trennung

enny4ya

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04. Jan. 2022
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Vor zwei Monaten hat sich mein Freund nach über 1 1/2 Jahren von mir getrennt. Wir kamen in der Zeit zusammen, in der Corona angefangen hat und haben uns dann aufgrund des Lockdowns jeden Tag gesehen und es war für beide Seiten ok. Er hat mir oft erzählt dass er Zukunftspläne hat (reich werden, im Beruf aufsteigen,..) und hat irgendwann immer mehr seinen Fokus darauf gerichtet. Nach ca. einem Jahr wollten wir uns eine gemeinsame Wohnung suchen (beidseitige Entscheidung), fanden auch eine passende, aber er zog sich einen Tag vor der Wohnungszusage zurück und sagte ,,Er möchte doch nicht mehr‘‘. Ich vermutete, dass seine Mutter da mit im Spiel war, da sie schon öfter in der Beziehung mitmischte. Ein paar Wochen darauf folgte von seiner Seite aus eine Beziehungspause, da er sich über alles nicht sicher sei. Jedes Mal wenn ich ihn etwas fragte zu Beziehung, Zukunft & Co kam JEDES MAL ein ,,Ich weiss es nicht‘‘. Nach drei Tagen ohne Kontakt meldete ich mich bei ihm und suchte das Gespräch. Bei dem Gespräch sagte er mir dass er gemerkt hat dass etwas fehlt und er mich vermisst hat. Also entschieden wir uns beide dafür, der Beziehung noch eine Chance zu geben. Danach lief alles perfekt, wir versprachen uns, ab da 100% ehrlich zueinander zu sein. Wir hatten einen Tag in der Woche (Donnerstag) ausgemacht, an dem wir den TAG miteinander verbringen. Irgendwann suchte er sich allerdings (aufgrund seiner Zukunftspläne) einen 2. Job als Fitnesstrainer. Natürlich machte ich mir irgendwo Sorgen, aber akzeptierte es. Er arbeitete DI & Samstags dort, kam aber irgendwann auf die spontane Idee den Dienstag mit Donnerstag zu tauschen, so hatten wir also keinen freien Tag mehr zusammen. Mich störte das natürlich und sagte ihm das auch, aber akzeptierte dies dann irgendwann auch da ich ihm einfach seine Freiheit geben wollte. Ein weiteres Streitthema was ich öfter angesprochen habe war, dass er absolut abhängig von seiner Mutter war. Sie macht die Wäsche, putzt sein Zimmer, räumt auf, &&& und da mir das sehr ins Auge fiel sprach ich es irgendwann an WEIL ER ZU MIR SAGTE er möchte so gerne selbstständiger in allen Formen werden. Die letzten Wochen vor der Trennung verhielt er sich irgendwie anders, wurde distanzierter. Auch das sprach ich an weil es mich beschäftigte. ,,Das ist mir gar nicht aufgefallen/nicht bewusst gewesen‘‘ und ,,Ich bin momentan einfach unzufrieden mit mir und meiner Arbeit, ich habe keine Motivation mehr‘‘ war die Antwort darauf. Tage vergingen, er sagte mir jeden Tag wie wohl er sich bei mir fühlt, wie sehr er mich liebt. Aufgrund seines stressigen Alltags entschloss ich mich dazu, ihm eine Freude zu machen und ein Geschenk zu machen war er sich die ganze Zeit wünschte (am Trennungstag). Als ich ihm dann das Geschenk überreichte kam nur ein: ,,Eigentlich wollte ich ein anderes, aber du hättest mir das echt nicht kaufen müssen‘‘. Ich daraufhin komplett traurig, er hat sich aufgrund seiner Aussage schlecht gefühlt und irgendwann das weinen angefangen. Nach längerem Schweigen und entschuldigungen fuhr er dann heim und ich ging zu Freunden um mich abzulenken. Irgendwann meldete ich mich dann bei ihm und er holte mich dort ab. Wir sprachen bei mir dann über die ganzen Themen die beide schon eine Weile beschäftigten (Selbstständigkeit, Zeitmangel, Gefühle, Zukunft, &&&) und jedes Mal kam von ihm : ,,Ich weiss es nicht‘‘ und er weinte. 
Seine letzten Worte:
,,Es ist besser wenn wir uns trennen, wenn wir der Beziehung noch eine Chance geben wird es von der Beziehungspause wie bis jetzt.‘‘ ,,Es tut mir so leid‘‘ ,,Ich kann ja gar nicht wissen was Liebe ist weil du meine erste Freundin bist und ich noch nichts anderes ausprobiert habe.‘‘
Ich war komplett am Boden, habe ich angefleht dass er mich nicht alleine lässt (Er: ,,Daran merkst du doch dass irgendwas falsch läuft.‘‘) , habe geweint und so abhängig wie ich war, wollte ich ihm in der Tür noch einen letzten Kuss geben. er zog zurück und gab mir einen Kuss auf die Stirn. Einen Tag drauf sah ich ihn auf einer Feier, er wirkte erleichtert und glücklich, schaute aber oft zu mir rüber. Ein paar Tage darauf brachte ich seine Sachen zurück und sah wie er am Fenster (so komisch seitlich) stand und das ganze beobachtete weil er aufgrund der quarantäne ,,leider nicht rauskommen konnte‘‘. Danach bedankte er sich per Whatsapp dass ich ihm seine Sachen brachte, und fragte wie es mir geht. Ich antwortete ,,Mir gehts gut, danke‘‘ und führte keine Konversation weiter. Später kam noch ein Text von ihm: ,,Auch wenn wir jetzt nicht mehr zusammen sind möchte ich mich für die 1 1/2 Jahre die wir zusammen verbracht haben bedanken. Ich bin froh dass du meine erste Freundin warst. Ich weiß ich habe Fehler gemacht und hoffe du kannst mir verzeihen und wir gehen nicht im Bösen auseinander.‘‘ darauf antwortete ich nicht. 
Nach weiteren Tagen kein Kontakt hielt ich es nicht mehr aus und fragte wie es ihm geht. Es kam nur eine kalte Antwort zurück, die er stichpunktartig (,,abarbeitend‘‘ aufbaute. Also beschloss ich die komplette Kontaktsperre. Tage darauf kam wieder eine Nachricht in der er aber normal wirkte und mir Bilder von meiner Familie von einem Event schickte, ich antwortete nicht. Seitdem haben wir keinen Kontakt mehr und ich versuche mein Leben wieder zu ordnen, aber es fällt mir aufgrund der ganzen unklaren Situation trotz Therapie, Reden mit Freunden, Sport sehr schwer. Ich habe ihn am 06. Dez und  an meinem Geburtstag im Gym getroffen, das eine mal war er normal, hat mich gegrüßt…Er hat mir immer wieder Blicke zugeworfen..Als ich dann raus wollte habe ich vergessen auszuchecken und ging nochmal runter..Da kein anderer vom Personal da war musste ich ihn fragen, er war so komisch. Er meinte nur ,,er checkt mich aus“ und dann bin ich gegangen. Als ich an meinem Gebi im Gym war und ihn dort auch persönlich angetroffen habe kam nichts. Keine Gratulation, GAR NICHTS.

Auch an Weihnachten, Silvester, GAR NICHTS. Ich versuche alles um ihn loszulassen, aber die ganze Situatuon bricht mir wirklich das Herz und tut so wahnsinnig weh…Aber eine Aussprache kommt für definitiv nicht mehr in Frage, da es meiner Meinung nach die Wunde nurnoch mehr aufreißen würde..Über Ratschläge/Meinungen wäre ich wirklich sehr dankbar!

 
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Hi, auch wenn es weh tut: es ist besser, dass er sich nicht mehr meldet.  Solange du noch Hoffnung hast,  wirst du nicht abschließen können. Und für ihn scheint die Entscheidung endgültig zu sein.

Es ist normal,  dass es weh tut, wie sollte es anders sein? Du hast damit nicht gerechnet und es ist ein Verlust,  du brauchst jetzt Zeit, um es zu verarbeiten. 

Der Schmerz und die Trauer gehören dazu, du wirst davor nicht weglaufen können,  versuche zu akzeptieren,  dass es so ist. Jetzt tut es weh, weil jede Verletzung weh tut, aber es wird nicht so bleiben,  nichts bleibt so, wie es ist, alles ändert sich, auch unsere Gefühle,  nur manchmal braucht es viel Zeit. 

Auch wenn ich grundsätzlich keine Ratgeber mag, möchte ich dir ein Buch empfehlen: Das Buch der Trauer von J. Bucay.

 
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Fürs Loslassen ist es bestimmt einfacher, wenn ihr keinen Kontakt mehr habt. Kann ich aus eigener Erfahrung bezeugen, kam nie richtig darüber weg und dachte oft am meine Ex. Nun habe ich meine Hoffnung aufgegeben und ihre Kontaktdaten gelöscht. Dies war ungefähr vor 2.5 Wochen und es geht mir schon viel besser. Weihnachten war hart aber es heilt mit der Zeit :)

 
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...Ich bin froh dass du meine erste Freundin warst. Ich weiß ich habe Fehler gemacht und hoffe du kannst mir verzeihen und wir gehen nicht im Bösen auseinander.‘‘ darauf antwortete ich nicht. 
Hallo enny4ya,

eure Beziehung klingt wirklich sehr kompliziert. Seine letzte, oben zitierte Aussage hingegen m.E.n. doch ziemlich eindeutig.

Keine Ahnung, wie alt er ist und weshalb er seine Mutter derart einbindet. Klingt nach einem eher ungesunden Abhängigkeitsverhältnis, wo er sich, als Sohn, lange noch nicht vom Elternhaus losgelöst hat. Das aber, ist im Ergebnis allein sein Problem, denn er könnte, wenn er wollte, das sehr wohl tun. Offenbar bist Du hier unbeab-

sichtigt in eine ähnliche (ihn bedienende) Mutter-Rolle verfallen, anstatt "Partnerin" zu sein, die ihm auch gesunde Grenzen usw. aufzuzeigen weiß.

Aus dem Bauch heraus würde ich eher sagen: "Sei froh, so einen kindlichen Mann losgeworden zu sein". Das mag hart klingen, aber, was hatte er Dir denn bitte wirklich auf der Paarebene zu "geben"?

Verhafte liebe nicht in deinen Gedanken usw. darin, Schuld bei der Mutter, ihm usw. zu suchen, sondern frage Dich selbst lieber: "Was zum Teufel hat mich da gerade ungünstig selbst begleitet und geritten, dass ich mich darauf eingelassen habe?". Mit der Antwort darauf kommst Du m.E.n. nämlich definitiv viel weiter, als würdest

Du weiter nur spekulieren, was im Außen nicht stimmte.

Oft ist es auch nur die eigene "Bequemlichkeit", die einen hieran hält oder eben eigene Ängste usw. usf.

Erkenne an, was ist bzw. nicht war und zieh weiter, lass ihn als "Lehre" zurück. Nerv lieber deine Freunde, deine Familie, als ihn in Momenten der Verzweiflung nochmals zu kontaktieren. Er hatte nicht wirklich etwas zum Geben. Das muss Dir auch nicht peinlich usw. sein. Wir sind alle "nur" Menschen, die eben auch ihre Fehler haben bzw. machen.

Auch Du solltest Dir hier erst einmal vorallem selbst etwas Gutes gönnen! Achja, deine Therapeutin ist mithin auch gerade deine Ansprechpartnerin, um all deinen "Seelenschmerz" auszuhalten und anzuhören.

Dir ein gutes, viel besseres und glückliches 2022.

 
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Hallo enny4ya,

eure Beziehung klingt wirklich sehr kompliziert. Seine letzte, oben zitierte Aussage hingegen m.E.n. doch ziemlich eindeutig.

Keine Ahnung, wie alt er ist und weshalb er seine Mutter derart einbindet. Klingt nach einem eher ungesunden Abhängigkeitsverhältnis, wo er sich, als Sohn, lange noch nicht vom Elternhaus losgelöst hat. Das aber, ist im Ergebnis allein sein Problem, denn er könnte, wenn er wollte, das sehr wohl tun. Offenbar bist Du hier unbeab-

sichtigt in eine ähnliche (ihn bedienende) Mutter-Rolle verfallen, anstatt "Partnerin" zu sein, die ihm auch gesunde Grenzen usw. aufzuzeigen weiß.

Aus dem Bauch heraus würde ich eher sagen: "Sei froh, so einen kindlichen Mann losgeworden zu sein". Das mag hart klingen, aber, was hatte er Dir denn bitte wirklich auf der Paarebene zu "geben"?

Verhafte liebe nicht in deinen Gedanken usw. darin, Schuld bei der Mutter, ihm usw. zu suchen, sondern frage Dich selbst lieber: "Was zum Teufel hat mich da gerade ungünstig selbst begleitet und geritten, dass ich mich darauf eingelassen habe?". Mit der Antwort darauf kommst Du m.E.n. nämlich definitiv viel weiter, als würdest

Du weiter nur spekulieren, was im Außen nicht stimmte.

Oft ist es auch nur die eigene "Bequemlichkeit", die einen hieran hält oder eben eigene Ängste usw. usf.

Erkenne an, was ist bzw. nicht war und zieh weiter, lass ihn als "Lehre" zurück. Nerv lieber deine Freunde, deine Familie, als ihn in Momenten der Verzweiflung nochmals zu kontaktieren. Er hatte nicht wirklich etwas zum Geben. Das muss Dir auch nicht peinlich usw. sein. Wir sind alle "nur" Menschen, die eben auch ihre Fehler haben bzw. machen.

Auch Du solltest Dir hier erst einmal vorallem selbst etwas Gutes gönnen! Achja, deine Therapeutin ist mithin auch gerade deine Ansprechpartnerin, um all deinen "Seelenschmerz" auszuhalten und anzuhören.

Dir ein gutes, viel besseres und glückliches 2022.

 
Vielen lieben Dank für deine Worte, das gibt mir wirklich Kraft, so habe ich es nämlich noch nie gesehen…

Danke, das wünsche ich dir ebenso!🙆🏻‍♀️☺️

 
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