Hi Danae
auch wenn du vielleicht schon weißt, was du (nicht) willst, möchte ich auch was sagen.
Ich musste ein Jahr lang ein Medikament aus der Gruppe der Psychopharmaka nehmen. Allerdings nicht, weil ich depressiv war oder Stress hatte, sondern wegen Migräne (na ja, die hat vielleicht aus Stress resultiert aber man hat nie wirklich rausgefunden, was der Grund dafür war/ist).
Ich habe keine allzu hohen Dosen davon bekommen (lag im mittleren Bereich von dem, was es auf dem Markt so gibt), aber es hat mir wirklich total geholfen. Meine Kopfschmerzattacken sind jetzt nicht mehr so lang, seltener und bei weitem nicht mehr so intensiv. Ich habe nach diesem einen Jahr aufgehört, ich habe zwar immer noch Attacken, aber ich habe gesagt, es hat sich so verbessert, dass ich damit leben kann. Was ich aber eigentlich sagen will, da taten sich gewisse Nebenwirkungen auf, für mich aber im positiven Sinn. Die Dinger haben die allgemeine Stimmung einfach etwas gehoben, nicht, dass ich im einen Moment todtraurig war und im anderen dann Luftsprünge gemacht habe, das nicht. Es war einfach ein kleines bisschen ein verbessertes allgemeines Lebensgefühl. Ich konnte einfach mal schön durchatmen und in gewissen Situationen einfach locker bleiben. Ich schätze, lockerer als ich es unter normalen Umständen gewesen wäre. Und eine Abhängigkeit hat sich auch nicht eingestellt. Ich ziehe sogar noch mehr positives daraus: Meine Stimmung blieb auf dem selben Niveau, wie mit den Tabletten, auch nach dem Absetzen! Vielleicht war es einfach bis dahin Gewohnheit, einfach ein bisschen fröhlicher zu sein und das Gefühl, dass man es leichter hat, wenn man fröhlich statt etwas stinkig ist, das ist geblieben... Was ich noch sagen möchte, ich durfte mit den Tabletten Auto fahren und ich hatte niemals ein Gefühl von "zugedröhnt sein".
Ich muss auch noch sagen, dass ich nicht unbedingt ein Freund von Naturheilmitteln bin. Klar, Johanniskraut, Baldrian usw. ist kein schlechter Ansatz. Doch mir hat das nie geholfen. Bei mir wurde so viel wegen der Migräne, wegen Schlafstörungen und Menstruationsbeschwerden ausprobiert, diese pflanzlichen, schonenden Medikamente sind ja immer das erste. Bachblüten, Baldrian, Hopfen, Johanniskraut, Mönchspfeffer... bla bla bla. Bis hin zu Licht- und Aromatherapie, was nicht ganz billig war, auch bei den pflanzlichen Arzneimitteln aus der Apo zahlt man ganz schön. Aber rausgekommen ist dabei gleich null. Und so scheine ich auch gewissermaßen gezwungen zu sein, die "chemische Keule" anzusetzen...
Klar, jeder reagiert anders darauf, ich wollte nur erzählen, wie es mir geht. Und dass diese Horrorstories, die man manchmal so hört, auch nicht immer stimmen.
Aber ich bin mir sicher, du tust das richtige für dich. Ich hoffe, dass deine Prüfungsangst vorbei geht und wünsche dir viel Glück!