Reden oder Distanz? Verliebt in verheirateten Arbeitskollegen

Schneewittchen2017

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13. Nov. 2021
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Hallo, ihr Lieben!

Es fällt mir so schwer, das Ganze aufzuschreiben - und ich habe so dringenden Bedarf an "unbeteiligten Meinungen von aussen". Vielleicht gibt es unter euch ja sogar etliche Menschen, die schon in einer ähnlichen Situation waren. Ganz kurz zur Übersicht die Faktenlage:

- ich w(28), single, er m(48), verheiratet, erwachsene Kinder (20/21)

- arbeiten seit einem Jahr zusammen

- sehr enge Verbindung, tiefgründige und lange Gespräche, dazwischen viele Neckereien und sehr viel Gelächter

- sehr viele Gemeinsamkeiten, ähnliche Werte, Interessen, im weitesten Sinne gemeinsames Umfeld

- er zeigt viel Interesse (Fragen, viel Aufmerksamkeit, hin und wieder Telefonate, E-Mails, kleine Geschenke) und ich auch. Alles stets "getarnt" unter Freundschaftlichkeit, Kollegialität, vieles unter dem Deckmantel von Humor oder gespielter Coolness, mit einem Augenzwinkern und viel Herzklopfen. Die Stimmung ist "gespannt" und elektrisiert, aber keiner von uns überschreitet je eindeutig eine Grenze. Was mir auch lieb ist.

- von ihm kommen hin und wieder kleine Andeutungen/Vorschläge ("können ja mal nach der Arbeit was machen"), ich merke aber, dass es an mir wäre, das zu konkretisieren und das möchte ich in diesem "unklaren" Rahmen nicht

- wir sind beide sehr schüchtern

- in letzter Zeit häufen sich die kommunikativen Missverständnisse. Mein Eindruck ist, dass sich (da wir nie Klartext reden) einiges angestaut hat und wir beide rumeiern und angestrengt sind. Andererseits habe ich grosse Angst, dass ich mir all die Anziehung und Zuneigung vielleicht doch nur einbilde. Er ist generell ein sehr offener Mensch, vielleicht mag er mich einfach "nur".

- er wirkt so, als hätte er keinen blassen Schimmer, wie gern ich ihn mag und als könnte er sich überhaupt nicht vorstellen, dass eine Junge Frau ihn toll findet

- er erwähnt (fast) nie seine Frau, ich weiss aber, dass die beiden zusammen wohnen. Er hat ein sehr schönes, festes familiäres Setting (damit meine ich auch den erweiterten Familienkreis), ist sehr eingebunden in seinem Umfeld, hat viele Hobbies usw.

- in letzter Zeit nimmt es mit den Neckereien seinerseits etwas überhand, sodass es mich verletzt. Es wirkt auf mich so, als würde er es aus Unsicherheit und völlig unbeabsichtigt damit übertreiben.

Meine Frage an euch:

Ist es schlau, mit ihm (ich mag ihn ja einfach auch als Mensch wahnsinnig gerne) mal Klartext zu reden?

Könnte sich dadurch das Verhältnis irgendwie regeln - ob nun in die eine oder die andere Richtung - sodass wir weiterhin gut zusammenarbeiten können?
Oder ist das unprofessionell und ich sollte lieber auf Distanz gehen?

Mich belastet das Ganze sehr - und gleichzeitig habe ich ihn so gern, dass ich mir nicht vorstellen kann, mich von ihm abzuwenden und ihn nicht mehr in meinem Leben zu haben.

So wie jetzt kann es für mich nicht mehr lange weitergehen, da ich wirklich schwer verliebt bin.

Just for the record: Eine Affaire oder dergleichen kommt für mich überhaupt nicht in Frage. Auf keinen Fall.

Aber irgendwas muss passieren, sonst drehe ich noch durch.

Ich bin so gespannt, was ihr sagt....

 
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Hallo Schneewitchen 2017,

Ich fang mal an, erwarte nicht zuviel, man kann beobachten das am Wochende hier nicht allzuviel los ist.

Ich komme dir jetzt auch nicht mit allerlei vernünftigen Ratschläge.

Von mir nur eine ähnliche Erfahrung. Allerdings mit umgedrehten Alter. Er ist der jüngere, ich die ältere, verheiratete Kollegin mit Kind. 

Wie bei dir, rumgeeiere, anschmachten, flirten. Das ich die verheiratete war, war in dem Fall optimal für ihn. So stellte ich keine Forderungen an ihn. 

Glaub mir, dein Kollege ist heiss auf dich. Es macht ihn an das diese junge Frau, Du, anscheinend Interesse an ihm hat. Du kannst klartext mit ihm sprechen und wirst erfahren das er Frau und Familie hat und vielleicht ist er ehrlich und gibt zu das er keinerlei Trennungsabsichten hat. Vielleicht erzählt er dir von seinem unglücklichen Zustand zuhause und das er eine Trennung in Erwägung zieht. Man kann es drehen wie man will. Es läuft auf eine Affaire hinaus. Oder du macht's einen krassen Rückzieher und meidest ihn und versuchst deinen Liebeskummer zu bezwingen. 

 
Dankeschön für deine ehrliche Antwort und auch für den Hinweis mit dem Wochenende! Es hilft mir einfach, die Blickwinkel von aussen dazu zu sehen. Auch wenn ich mir jetzt (deiner Antwort entsprechend) weder Affaire noch den krassen Rückzug vorstellen kann. Das ist ja das Problem. Es hängt ja auch viel Berufliches dran.

Aber vielleicht komme ich auch schliesslich an den Punkt, dass ich das auch sehe...?

 
Nun, du bist offensichtlich noch im Anfangsstadium😉. Alles ist rosarot. Du bist verliebt und genießt das Gefühl. Auch wenn du bereits erkannt hast das dieser Weg wohl mit Stolpersteinen gepflastert ist. Du kannst garnicht anders. Du willst das schön rosa mit Happy End sehen. Das ist absolut blauäugig.

Den Blickwinkel von aussen😁..., tschuldige, ich muss schmunzeln. Von aussen wirst du nur hören, lass die Finger von ihm. 

Ich leide noch heute, nach über 3 Jahren an dieser Situation die ich damals, ebenfalls blauäugig und rosarot, zugelassen habe. 

Aber du musst deine eigene Erfahrung machen. Alle Ratschläge der Welt werden dir leider nicht weiterhelfen.

Bin gespannt auf weitere Kommentare hier in der Gruppe...

 
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Reaktionen: Leela
Hi,,das glaube ich auch. Bei ihm midlife crisis,  vielleicht Eheprobleme,  und da kommst du, das schmeichelt ihm sicher und vielleicht überlegt er tatsächlich,  etwas mit dir anzufangen. 

Das kommt aber für dich nicht in Frage.

Deine Frage war,ob du es ihm sagen solltest.  Was versprichst du dir konkret davon? Er müsste dann dankend ablehnen und vorschlagen,  dass man etwas auf Abstand geht. Die Atmosphäre wird gespannt sein und es wird euch beiden unangenehm sein.. vielleicht passiert doch etwas anderes, er bietet dir vielleicht ein Date an, was machst du dann? 

Ich weiß nicht, ob so  ein Geständnis deine Lage verbessert. Im Zweifel weiß oder ahnt er das schon ohnehin. Kontaktabbruch wäre die beste Lösung,  auch wenn es sehr weh tut.

Bei mir war es anders, der Mann hatte Null Interesse und hat es auch zum Ausdruck gebracht,,ich hatte trotzdem Probleme,,den Kontakt abzubrechen. Und ich vermisse ihn immer noch... An deiner Stelle wüsste ich überhaupt nicht, wie ich es schaffen soll. Wenn er mich auch mögen würde,  hätte ich es vermutlich nicht geschafft.

Aber jeder ist anders und in diesem Forum wirst du unterschiedliche Ratschläge bekommen.  Am Ende musst du selbst entscheiden, was für dich besser ist,  wie lange du die Situation so wie sie ist, noch ertragen kannst..ob du den Kontaktabbruch bereuen würdest.

Mit der schnellen Liebeserklärung solltest du aber tatsächlich vorsichtig sein, auch wenn ich dieses Bedürfnis sehr gut nachvollziehen kann. 

 
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Reaktionen: Schneewittchen2017
Ich leide noch heute, nach über 3 Jahren an dieser Situation die ich damals, ebenfalls blauäugig und rosarot, zugelassen habe. 
Du hast damals das Richtige getan und würdest es immer noch bitter bereuen,  wenn es anders gelaufen wäre. Davon bin ich überzeugt,  obwohl es mir klar ist, wie furchtbar es alles weh getan haben muss.

 
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sosehr ich weiss, wie schwer es ist Klartext zu sprechen bin ich immer mehr Befürworter davon. 

Ich hab einfach die Erfahrung gemacht, dass offene Gespräche es in solchen Situationen oft einfacher gemacht haben. 

Aber ein Stück weit muss das Gegenüber dafür halt auch offen sein. Kommunizieren heisst immer sich mit dem was ist zu befassen und manchmal kann oder möchte man das nicht und dann verkompliziert es die Situation nur. 

Aber da wir ihn nicht kennen ist das etwas, dass du herausspüren musst - kann er offen über die Situation sprechen? Was denkst du? 

Aber offen wäre dann halt wirklich offen: sag ihm auch, dass du keine Affäre willst, dass dir eine gute Zusammenarbeit wichtig ist etc. 

Wenn er genauso offen ist für ein Gespräch könnt ihr evtl. gemeinsam eine Lösung finden? z.B. euch darauf einigen einfach gute Freunde zu sein? Oder was halt für euch dann wirklich stimmt. 

Mir ist es auch schon passiert, dass durch die offene Kommunikation etwas zu Bruch ging. Aber schlussendlich war das trotzdem "lösend". Naja vermutlich weil die Situation schon vorher verkorkst war und durch die Kommunikation stellt man sich dem dann halt einfach. 

 
Wenn man an einen anderen Menschen mit dem Wunsch nach einem Gespräch herantritt, muss man sich auf die Gegenfrage: "Worüber möchtest Du mit mir sprechen?" vorbereiten. Du hast uns einiges über die Situation erzählt und was du auf keinen Fall möchtest. Was Du Dir aber wünschst und wie es weitergehen soll, wenn es nach Dir geht, hast Du uns nicht erzählt. Das brauchst Du auch nicht wenn Du das nicht möchtest. Nur wenn Du mit ihm reden möchtest, solltest Du die oben erwähnte Frage beantworten können.

Wenn zwei Menschen immer wieder mit dem Feuer spielen kann es schonmal unübersichtlich werden. Wenn man sich in dieser Situation unwohl fühlt, muss man das Spiel beenden (das kann man einfach umsetzen und muss es nicht ankündigen).

Die Vorstellung das ihr Beide eine Liebesbeziehung beginnt, ist natürlich mit den Umstand das er eine Frau hat und mit dieser zusammen wohnt belastet. Auch sein sozial gefestigtes Umfeld, und wie es auf so eine große Veränderung reagieren würde, kann ihn(bzw. eine Entscheidung) beeinflussen. Ob er so eine große Veränderung und eine dauerhafte Trennung von seiner Frau möchte,... vielleicht. Denn nur darum geht es ja. Alles dazwischen zumindest hast Du ausgeschlossen. Ob Du weiterhin flirten willst oder nicht kannst Du ja einfach jeden Tag neu entscheiden.

Niemand muss sich für seine Gefühle schämen, aber überlege Dir gut, wem Du sie wann erzählst und Dich damit öffnest. Was möchtest Du konkret mit dem Gespräch erreichen oder genauer gesagt: Was möchtest Du erreichen oder verändern, und kann das überhaupt durch ein Gespräch mit ihm erreicht werden.

Nachdem was Du schreibst kann ich aktuell keinen Gesprächsbedarf zwischen Euch beiden erkennen was Eure zwischenmenschliche Beziehung betrifft, aber ich mag mich irren. Manchmal bleibt die Erkenntnis das man eine Liebe einfach nicht leben kann weil es auch immer Umstände gibt.