Schein-Beziehungen

Morpheus

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23. Juli 2007
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Hallo Miteinander.

Irgendwie habe ich mich vor kurzem noch amüsiert, über den einen oder andern dämlichen Thread hier drin.

Nun, einige Stunden und Threads später, musste ich merken, dass ich irgendwo auch ein Problem habe, auf welches es vielleicht der eine oder andere Rat gäbe.

Ich schildere mal:

Vor ca. zwei Jahren ging meine bisher erste richtige und auch längste (drei Jahre) und intensivste Beziehung zuende. Das Ende kam von beiden Parteien in Einverständnis, und auch jetzt sind wir noch gut befreundet und treffen uns mal im Ausgang, am See u.s.w.

Nach dieser Beziehung (eigentlich war ich ja auch froh, dass es zu ende war, weil es halt eher eine Schein-Beziehung war) stürzte ich irgendwie in eine unendliche Leere/Einsamkeit.

Nach Aussen bemerkten meine Mitmenschen sicherlich nichts davon, aber innerlich sehnte ich mich nach einer Partnerin welche an meine Schultern lehnt, welche in meiner nähe ist, und welcher ich Liebe schenken und erhalten kann. Jedes mal wenn ich ein glücklich verliebtes Paar sah (sei es im Schulalter, oder ein Rentnerpaar, einfach alle Paare) wurde ich innerlich extrem traurig und einsam.

So nebenbei noch zu erwähnen: Ich will nicht mit den Frauen spielen, keineswegs nicht. Jedoch Flirte ich sehr gerne mit neuen Bekanntschaften, um zu sehen wie ich auf sie wirke, oder wie viel „Marktwert“ ich denn eigentlich habe!

Ca. Ein Jahr nach diesem Beziehungsschluss lernte ich auf einem Openair ein paar Mädels kennen. Wie es kommen musste fing ich mit einem netten Girl an zu flirten. Es wurden zusammen Konzerte besucht und Abends am Feuerchen gekuschelt, was ich sehr genossen habe.

Nach diesem Openair hat man sich mal wieder getroffen, zuerst einmal dann nochmals und dann immer öfters. Ca. 2 Wochen später bezeichneten wir uns als Paar, obwohl wir uns ja kaum kannten und dazu noch 150km / 1.5h Fahrzeit zwischen uns lagen.

Man sah sich so im Schnitt zwei mal die Woche (Mittwochabends und Wochenende) dazwischen telefonierten wir oft und lange.

Ein halbes Jahr ging das gut. Danach merkten wir, dass unsere Interessen sich immer weiter entfernten, und wir doch eigentlich ganz verschiedene Menschen sind. (wir lernten uns wohl erst richtig kennen)

Im letzten halben Jahr bahnte sich jedoch zunehmends Ärger an. Sie war nicht zufrieden mit mir, ich nicht mit ihr, und obwohl wir einander immer wieder Liebesgeständnisse machten, endete die Gemeinsame Zeit immer öfters in Streit, Wortlosigkeit und zwanghafte Versöhnung. Ich, sowie auch sie merkte dass es das nicht sein kann. Nur wegen der Angst vor der Einsamkeit habe ich nichts daran geändert.

Gestern, nach einem Jahr Beziehung, während eines Telefonats einigten wir uns darauf, dass es so nicht weitergehen kann, und wir mal eine unbestimmte Pause machen werden, in der wir uns in Ruhe entwickeln und geschehenes ruhen lassen wollen.

Ich bin voll einverstanden damit, obwohl ich ziemlich sicher im voraus ahne, dass es das nun gewesen war, und sich schlimmstenfalls sogar der Kontakt mit der Zeit im Sande verläuft. (Weil man ja auch in verschiedenen Ecken der Schweiz wohnt) Ich würde letzteres sehr bedauern, und tue alles daran, dass es nicht soweit kommen wird, weil sie mir ja trotz allem sehr viel bedeutet!

Dennoch fühlte ich mich nach dem Telefonat (und jetzt immer noch) als hätte man mir mit dem Dolch ein Stück aus mir raus geschnitten. Da ich aber kein Teenie mehr bin weiss ich, dass dies halt so ist, dass das auch einmal vorbei geht und man drüber hinweg kommt.

Nun aber mein wesentliches Problem: Ich fühle in mir, dass ich diese Beziehung nur so lange akzeptiert habe um nicht alleine zu sein. Ich habe sie zwar unendlich gerne gehabt, bezweifle aber, dass es echte Liebe war. Irgendwo in mir bin ich sogar froh, wieder single zu sein, damit ich denn bereit bin, falls mir irgendwann meine wahre Lebenspartnerin über den Weg läuft. *Schmacht* (Ach Gott, dieser Kitsch, hab ich das jetzt etwa gerade geschrieben?)

Jedoch fühle ich mich innerlich wieder schon seit längerem dermassen Einsam, dass ich selbst davor Angst habe, dass sich diese Geschichte gleich nochmals wiederholen könnte sobald ich das nächste nette Girl treffe welchem ich Nähe vermitteln darf und ich mich geborgen fühle. Ja sogar mit jedem Tag Singleleben mehr, sehne ich mich nach einer Partnerin für welche ich da sein kann, mit welcher ich zusammen Abends Kerzenscheinstimmung geniessen und kuscheln kann.

Ich weiss, ich bin nur ein Mensch von Abertausenden welcher so fühlt, nur weiss ich einfach nicht mehr wie ich damit fertig werden soll. Ich werde krank beim Gedanken, dass ich vielleicht die nächsten 5 Jahre (was sind schon 5 Jahre) keine liebevolle Beziehung führen werde. So krank, dass ich vielleicht die nächste über den Weg gelaufene, welche ich kaum kenne (wie obige Geschichte beschreibt) wieder an mich heranlasse, nur um mich geborgen zu fühlen und Nähe schenken zu dürfen! Ist es normal ein dermassen Geborgenheits-defizit mit sich zu führen?

Dumme Idee, welche vielleicht überhaupt nicht hierher passt:

Wenn es Prostitution gäbe wo man statt Sex, Nähe und Geborgenheit kaufen könnte, ich glaub ich hätts schon längstens getan..........

Danke fürs lesen, ich hoffe es war nicht zu weit ausgeschweift.

Vielleicht hat auch der eine oder die Andere einen Rat wie damit umzugehen ist..... ?(

Morpheus

 
Salut Morpheus...!

(zum zweiten) :rolleyes:

Mich hat dein Post sehr ins Grübeln gebracht.

Ich denke grundsätzlich ist dein Verlangen, dein Drang nach Liebe und Geborgenheit doch ganz normal, wer sehnt sich schon nicht danach...?

Naja, aber wenn du quasi dann "die erst beste" nimmst und mit ihr eine Beziehung aufbaust, finde ich das schon daneben. Du hast selbst geschrieben, dass es wahrscheinlich keine Liebe war... Und du hast auch geschrieben, dass du nicht mit Frauen spielen willst... Hast du mit deiner letzten Freundin so offen über deine Gefühle gesprochen?

Wie sähe sie das wohl?

Du sprichst auf der einen Seite sehr nüchtern über deine (ex) freundin, auf der anderen Seite aber auch wieder sehr emotional... Sie ist dir als Mensch ja nicht egal, nur weiss sie, wie du denkst und fühlst?

Warst du denn schon mal länger alleine also single? Dass du solche Panik hast vor dem Leben ohne Freundin?

Was erwartetst du? Dass dir morgen (oder besser schon gestern) deine Prinzessin über den Weg lauft und du mit ihr bis ans Ende eurer Tage eine wunderbare Liebe ausleben dafrst?

Ja?

Gut, ich hoffe auch, dass ich bald meinem Prinzen begegne dem ich all meine Liebe schenken kann und der mir seine gibt. =)

Ne, spass beiseite.

Ich bin nun schon eine Weile (fast schon 3 Jahre 8o ) Single. Ich hab' es satt.

Aber was will ich. Abwarten und Tee trinken.

Versuch dein Geborgenheitsdefizit in den Griff zu bekommen. Schau zuerst, dass du selber zurecht kommen kannst. Dass du alleine auch glücklich sein kannst.

Übrigens:Wäre es wirklich sooooo toll mit IRGENDJEMANDEM Zärtlichkeiten auszutauschen? Auch wenn es nur ein in den Arm nehmen oder eine Umarmung oder so ist?

Also ich finde nicht. Mindestens eine emotionale Bindung müsste da schon vorhanden sein, dass es mich befriedigen würde. Aber eben, dass Mass aller Dinge ist immer noch die LIEBE.

Bis dahin ...

Alles Liebe

 
Hallo Sad Girl

Danke für deine Antwort, ich musste sie erst einmal mehrere male durchlesen, und sie auf mich wirken lassen, bevor ich mich nun an die Antwort mache....

Original von sad girlNaja, aber wenn du quasi dann "die erst beste" nimmst und mit ihr eine Beziehung aufbaust, finde ich das schon daneben.
Genau das möchte ich ja eben vermeiden.

Ich will nicht, dass sich meine Sehnsucht nach Nähe und Geborgenheit überhand erhält, und ich dadurch bei der nächsten Gelegenheit ohne zu Denken, oder auf mein Herz zu hören gleich wieder eine Beziehung eingehe, obwohl es nicht richtige Liebe ist.

Original von sad girlDu hast selbst geschrieben, dass es wahrscheinlich keine Liebe war... Und du hast auch geschrieben, dass du nicht mit Frauen spielen willst... Hast du mit deiner letzten Freundin so offen über deine Gefühle gesprochen?

Wie sähe sie das wohl?
Nein, wir haben leider nie richtig darüber gesprochen, was aus unserer Beziehung geworden ist, oder was denn der/die einzelne sich erhofft hätte.

Ich spürte aber in jeder Begegnung, dass sie gleich (oder sogar noch viel weniger) für mich fühlte, wie ich für sie. Was ja auch niemandem übelzunehmen ist, da wir uns ja beide bewusst waren, dass wir uns während dieser Beziehung erst richtig kennenlernten.

Original von sad girlWarst du denn schon mal länger alleine also single? Dass du solche Panik hast vor dem Leben ohne Freundin?
Ich war bis zu meinem 19. Lebensjahr single, d.h. hatte keinerlei Kontakt zu irgendjemandem des anderen Geschlechts, was mein Selbstwertgefühl mit jedem Jahr tiefer in den Keller sacken liess.

Schlussendlich dachte ich sogar dass ich hässlich, dumm, und nicht beziehungsfähig sei und akzeptierte das als Grund, weshalb alle Kolleginnen und Kollegen während den Jahren fortlaufend Erfahrungen in Beziehungen und Partnerschaften sammelten (was ich als sehr wichtig ansehe, und ich in dieser Richtung ein Defizit aufweise.), und ich von weitem zuschauen durfte.

Erst meine erste Freundin flickte mich einigermassen zusammen, und zeigte mir, dass es mit mir doch nicht so übel steht und half mir dabei, mich einigermassen wieder aufzubauen.

(Diese Beziehung ging übrigens zuende, weil ich nicht wusste, wie man sich in einer harmonischen Beziehung verhält, was für Pflichten man zu pflegen hat, wie man mit einer Partnerin umgeht, u.s.w. ---> es fehlte mir schlicht an Erfahrung)

Original von sad girlIch bin nun schon eine Weile (fast schon 3 Jahre ) Single. Ich hab' es satt.

Aber was will ich. Abwarten und Tee trinken.

Versuch dein Geborgenheitsdefizit in den Griff zu bekommen. Schau zuerst, dass du selber zurecht kommen kannst. Dass du alleine auch glücklich sein kannst.
Das Versuch ich schon lange, aber draussen gibt’s immer wieder Momente, welche sich wie ein Dolch anfühlen, wenn man wieder mal einem Glücklichen Pärchen begegnet.

Danke jedenfalls für deine Worte, sie haben mir ein Stück weit eine andere Blickrichtung gezeigt.

So, nun werd ich mir auch mal wieder einen Tee machen........ ;)

 
Hallo Morpheus!

Nein, wir haben leider nie richtig darüber gesprochen, was aus unserer Beziehung geworden ist, oder was denn der/die einzelne sich erhofft hätte.
Ich spürte aber in jeder Begegnung, dass sie gleich (oder sogar noch viel weniger) für mich fühlte, wie ich für sie. Was ja auch niemandem übelzunehmen ist, da wir uns ja beide bewusst waren, dass wir uns während dieser Beziehung erst richtig kennenlernten.
hmm...wo ist denn da die Basis für eine gute Beziehung? Warum ward ihr überhaubt so lange zusammen? Wenn es doch dem Schein an für beide nicht das richtige war....

Vielleicht täusche ich mich ja, aber denkst du nicht, dass es vielleicht gut wäre, wenn ihr euch richtig aussprecht? Über diese Dinge sprecht, die ihr in eurer Bezihung zu Tode gschwiegen habt. Ihr seid euch nicht egal, denke ich, das wäre doch der erste Schritt zu einer Freundschaft.

hmm, für mich geht da aber was nicht ganz auf... :schief:

Vor ca. zwei Jahren ging meine bisher erste richtige und auch längste (drei Jahre) und intensivste Beziehung zuende.
Man rechne: Du bist jetzt 22. Dann wärst du ja zu beginn dieser Bezihung 17 gewesen. Aber:

Ich war bis zu meinem 19. Lebensjahr single, d.h. hatte keinerlei Kontakt zu irgendjemandem des anderen Geschlechts,
hab' ich das was falsch verstanden, oder was..? :tink:

(Diese Beziehung ging übrigens zuende, weil ich nicht wusste, wie man sich in einer harmonischen Beziehung verhält, was für Pflichten man zu pflegen hat, wie man mit einer Partnerin umgeht, u.s.w. ---> es fehlte mir schlicht an Erfahrung)
Weisst du denn jetzt, wie man mit seinem Partner umgeht, was für

Pflichten man in einer Beziehung hat? Welche wären das denn?Ich frage nur so dumm, weil ich es mir nicht voestellen kann, dass DAS der Grund für die Trennung war.

Ihr habt euch im gegenseitigen Einverständnid getrennt.

Wie kann es denn Paare geben, die ihre erste Liebe heiraten? Wie kann es sein, dass Schulzeitpaare über Jahre hinweg zusammen bleiben? Sie haben ja auch nicht mehr "Erfahrung" als du gehabt hast. Klar macht man Erfahrungen, Erfahrungen mit Schmerz, Trennung...usw... aber die Erfahrungen, die man in einer Beziehung macht, wachsen doch mit einem. Man wächst mit ihnen. Verstehst du was ich damit sagen will?

Du lernst die Bedürfnisse deiner Partnerin kennen und versuchst diese so gut wie möglich zu befriedigen...zum Beispiel. Du brauchst doch nicht 10 Beziehungen gehabt zu haben um "erfahren" zu sein! Und zudem bekommt man ja doch noch einiges aus dem Bekannten- Freundeskreis mit.

Das versteh ich nur zu gut....

Das Versuch ich schon lange, aber draussen gibt’s immer wieder Momente, welche sich wie ein Dolch anfühlen, wenn man wieder mal einem Glücklichen Pärchen begegnet.
Lass es nicht zu, dass es dich schmerzt! Freu dich für ihr Glück und denk dir: "Irgendwann, werde ich auch wieder so glücklich sein, mit einer Frau an meiner Seite"

Einfacher gesagt, als getan, das weiss ich selbst... Aber ein Versuch wär's wert...

Na dann Prost! Hab' mir eine Milchkanne Tee aufgesetzt :D

 
Original von sad girl
hmm...wo ist denn da die Basis für eine gute Beziehung? Warum ward ihr überhaubt so lange zusammen? Wenn es doch dem Schein an für beide nicht das richtige war....
Dies sehe ich ja als Teil meines Problems. Ich habe nie die Initiative ergriffen, da ich davor Angst hatte den Status Quo zu verändern. Erst als es wirklich nicht mehr gut zusammen war, haben wir uns auf diese Trennung geeinigt.

Geredet haben wir schon das eine oder andere mal. Als es jedich tiefgründiger wurde, bemerkten wir beide immer mehr, dass es keinen Zweck hat, da wir in komplett verschiedene Richtungen Denken.

Aber es geht mir hier eigentlich weniger um Vergangenes, als um solches wo bevorsteht.

Original von sad girlhmm, für mich geht da aber was nicht ganz auf... :schief:

Man rechne: Du bist jetzt 22. Dann wärst du ja zu beginn dieser Bezihung 17 gewesen. Aber:

hab' ich das was falsch verstanden, oder was..? :tink:
Hab mich da wohl beim rechnen und runden vertan.

War so: alleine bis 18 (somit 19tes Lebensjahr) dann 2 ½ J. Bez. - -> mitte 20ig dann 3/4J. alleine. Dann 1 Jahr Bez. Ergibt mitte 22

Ist nur Ungefähr, spielt ja auch keine Rolle.

Original von sad girlWeisst du denn jetzt, wie man mit seinem Partner umgeht, was für

Pflichten man in einer Beziehung hat? Welche wären das denn?Ich frage nur so dumm, weil ich es mir nicht voestellen kann, dass DAS der Grund für die Trennung war.
Habe sie Vernachlässigt. Mich zuwenig um sie gekümmert, wusste nicht wie auf ihre Probleme einzugehen, war oft ein Ego u.s.w....... um nur wenige Beispiele zu nennen.

P.S. irgendwie hab ich das Gefühl mir werden hier die Worte im Munde umgedreht.

Bin ja gespannt auf weitere Reaktionen.

So, es pisst mal nicht draussen, drum hüpf ich jetzt auf meine Kawa und verbrenne meine Sorgen auf der Strasse.

*Tee austrink* und *motorstart*