Schreiben als Selbstreflektion - Verknallt und Mist gebaut

verloreneLiebe

Erfahrener Benutzer
01. Jan. 2010
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Hallo,

ich will mal meine Geschichte aufschreiben, damit ich durch das Schreiben ein wenig reflektieren kann. Ich brauche auch knallhartes Feedback. Ich hatte vor genau 3 Jahren in dieses Forum geschrieben, weil ich starken Liebeskummer hatte. Der ging nach einiger Zeit vorüber, wie alle Sorgen, die man so im Leben hat. Nach ein paar Monaten schrieb mich eine Bekannte an, weil sie fragte, was los sei. Ich hatte bei Facebook ein Profilfoto, welches meinen Kummer ausdrückte. Wir trafen uns und ich erzählte ihr was mit mir los sei und das es wieder vorübergehen wird. Sie erzählte mir auch, dass sie gerade mit ihrem Freund auseinandergegangen ist.

Unsere Konstellation

Wir kannten uns von einer Party und hatten privat nie etwas miteinander zu tun gehabt. Seit diesem Treffen sahen wir uns öfter, unternahmen auch mal etwas. Ich ging dann für ein Semester ins Ausland, in dieser Zeit haben wir noch sporadisch Kontakt gehabt. Während ich im Ausland war, hat sie sich in einen Kumpel von mir verliebt, aus den beiden ist nichts geworden. Noch ein anderer Kumpel hat sich in sie verliebt, sie aber nicht in ihn, auch daraus ist nichts geworden. Sie schickte mir dann Nachrichten, was ich für Kumpels habe, zumal der, der sich in sie verliebt hatte, merkwürdige Nachrichten aus unerwiderter Liebe gesendet hat. Ich habe ihr gesagt, dass ich mich da raushalte und sie solle einfach Abstand halten. Sie hatte noch Liebeskummer, weil der, in den sie sich verliebt hat, nichts erwiderte. (Das sie Liebeskummer hatte, erfuhr ich später).

Soweit die Konstellation. Später, als ich aus dem Ausland wiederkam, war die Freude auf beiden Seiten sehr groß. Wir trafen uns öfters und haben hin und wieder etwas unternommen. Jedesmal kam das Thema meiner beiden Kumpels auf. Ich ließ mich auf die Gespräche ein und merkte irgendwann, dass mir das zuviel wurde. Ich habe dann klargemacht, dass ich nicht darüber sprechen möchte. Sie versuchte immer wieder, das Thema aufzugreifen, manchmal ließ ich mich auch darauf ein, aber letztlich gab ich ihr zu verstehen, dass das Thema nicht mehr angesprochen werden soll. Bis dato waren nie Gefühle, von beiden Seiten, im Spiel. Sie war immer sehr nüchtern und ich auch, man möchte meinen, wir waren beide fast schon sehr Gefühlskalt. Doch mit der Zeit kamen Gefühle bei mir auf, es fing damit an, dass ich sie vermisste. Ich ließ mir nichts anmerken und habe, ich weiß nicht mehr warum, gesagt, dass sie nicht mein Typ ist. Wahrscheinlich wenn es um das Thema Beziehung oder ähnliches ging.

Die Irritationen

Wenn ich im Urlaub war, brachte ihr eine kleine Aufmerksamkeit mit. Sie hat sich sehr gefreut, vielleicht ein wenig verhalten, aber es kam dann so ein Satz wie "das hat H (Ihr Ex-Freund) nie gemacht". Hin und wieder brachte ich auch mal einen Blumenstrauß mit. Ich lud sie auch zum Essen zu mir nach Hause ein und viele weitere Dinge. Merkwürdig war z. B. auch, dass sie, bevor ich in den Urlaub flog, zu mir kam. ich weiß, zunächst einmal nichts ungewöhnliches, aber die Art und Weise. Komisch waren auch die Situationem, wo ich sehr viel beschäftigt war und sie versucht hatte, mich zu erreichen, ich aber nicht erreichbar war (hatte mich auch rar gemacht). Auch gingen wir auf Partys, um gemeinsam zu feiern, zumal wir beide unsere Staatsexamen bestanden hatten.

Mein Problem - Eifersucht und wie ich das Problem angehen kann

Wenn wir auf Partys waren, war es immer komisch für mich. Und ich weiß, dass ich hier ein Problem habe, weiß aber nicht, wie ich es angehen soll. Es ist meine Eifersucht, woraus dann mein Zurückziehen resultiert. Wenn wir auf einer Party waren, hatte ich immer das Gefühl, sie ignoriert mich. So war sie einmal längere Zeit nicht auffindbar und ich habe mich danach zurückgezogen und geschwiegen. Ich war verletzt, zutiefst verletzt. Mein Eindruck war, dass es ihr immer egal war. Sie ist eine Person, die sehr stark auf sich selbst achtet, was sie möchte, nicht was andere wollen. Ich weiß, dass ich mit meinem Schweigen versuche, meinen Willen durchzusetzen und sie eigentlich genau das Richtige macht, sich nämlich nicht darauf einzulassen. Sie spricht zwar mit mir und fragt mich dann auch, was los sei. Ich sage dann, das nichts los sei, alles sei in Ordnung.

Einmal habe ich, wir waren im Urlaub für 3 Tage, 2 Tage nicht mit ihr gesprochen und habe sie eiskalt ignoriert. Ich war so dermaßen verletzt und konnte einfach nicht aus mich raus. Der Auslöser war, dass sie mit einen anderen getanzt und gleichzeitig erzählte sie mir, dass sie zu einer Person Kontakt aufgenommen hat, der Interesse an ihr hat (kein Kumpel von mir). Später verzieh sie mir meine Trotzigkeit schnell wieder. Ihr fiel auch auf, dass ich nur dann so bin (also mich zurückziehe usw.), wenn wir unter Leuten sind, sind wir alleine, passieren sehr selten Streiteren. Solche Aktionen, dass ich mich zurückziehe, passierten immer dann, wenn wir unterwegs waren, meistens hatte ich Alkohol intus, es gab aber Fälle, wo ken Alkohol im Spiel war (der 3-tätige Urlaub). Häufig verfiel ich dann auch in Melancholie (wenn ich Alkohol trank) und erzählte ihr viel. Sie hörte bereitwillig zu, stand dann aber irgendwann auf und verabschiedete sich, weil sie müde wurde.

Im November hatte ich meinen Geburtstag gefeiert und verdammt spontan (4 Tage vorher) Freunde eingeladen. Da wir uns mehrere Wochen nicht gesehen haben, sie hatte viel zu tun, worüber ich sehr verärgert war, schrieb ich ihr auch eine Einladung mit sehr kurzem Inhalt (in etwa: "Freitag 19:00 Uhr bei mir"). Auch vielen anderen schrieb ich so eine kurze Nachricht. Daraus entstand eine heftige Diskussion mit ihr, weil sie den Informationsgehalt der Nachricht nicht richtig verstanden hatte, natürlich zu Recht. Unterschwellig habe ich sie dann ausgeladen, was sie bemerkte. Da ich mich kenne, wusste ich, dass es eigentlich nicht gut ist, sie einzuladen, weil ich mich dann irgendwann zurückziehen und es nicht verkraften würde, wenn sie mich ignoriert. Diese gefühlte Ignoranz rührt daher, dass ich Gefühle für sie entwickelt habe, von denen sie nichts wusste.

Der Tag, der alles auslöste

Die Party war ausgesprochen ausgelassen. Es kamen viele Freunde von mir und es wurde gegessen und auch getrunken. Irgendwann stoßte sie zur Party. Ich habe sie sehnsüchtig erwartet und öffnete ihr die Tür und zeigte ihr auch meine Freude. Sie setzte sich in das Partyzentrum und ich setzte mich zu ihr. Sie war von der Arbeit erschöpft und ich versuchte mich mit ihr zu unterhalten. Nach einer Weile, wir haben nicht viel gesprochen, stand sie auf und ging zum Buffet. Ab diesem Moment zogen schon die Gewitterwolken in meinem Kopf auf. Ich fühlte mich wieder irgendwie ignoriert, zeigte es aber noch nicht. Ich ging dann ebenfalls zum Buffet und gesellte mich zu ihr. Sie unterhielt sich mit den anderen Gästen, suchte das Gespräch und war sehr kommunikativ. Sie sagte mir später, sie habe sich nie von mir bedrängt gefühlt. Ich suchte nicht den ganzen Abend ihre Nähe, auch war ich bei Kollegen und unterhielt mich mit denen. Aber immer wieder zwischendurch suchte ich ihre Nähe.

Mit zunehmender Zeit stieg auch mein Alkoholpegel, da ich sehr viel Wodka getrunken hatte. An vieles kann ich mich leider nicht mehr erinnern. Ich habe mir allerdings von Freunden sagen lassen, was passiert ist. Zu später Stunde wollte ich noch mit einem Kumpel losziehen und hatte versucht, die Gäste mitzuziehen. Keiner wollte mit, was mich wohl enttäuscht hatte und ich dies auch durch meine lautstarken Gesten zum Ausdruck gebracht wurde. Viele haben versucht, mich zu überreden, zu bleiben und ein Spiel zu spielen. Ich sagte wohl immer wieder, dass ich solche schwulen Spiele nicht spiele. Mein Kumpel und ich zogen daraufhin los, kamen aber nirgendswo rein. Nach knapp einer Stunde waren wir wieder zu Hause. Ich war enttäuscht, dass niemand mitgekommen ist und das ich in keinen Club kam.

Alle saßen sie da und spielten, sie war auch noch da. Ich war geladen und irgendwie sauer auf sie. Warum? Ich weiß es nicht. Ich drehte die Musik auf (Aufmerksamkeit!), machte mich sonst irgendwie bemerkbar. Nach einer Weile gingen die ersten Gäste, es war bereits 5 Uhr morgens. Sie war noch da und rauchte. Ich kann mich erinnern, dass ich mich dann wieder zu ihr "gesellte" und sie giftig, ja vorwurfsvoll anschaute und irgendwas gesagt hatte, woraufhin mein Mitbewohner sich einmischte, was ich überhaupt nicht mochte.

Der endgültige Knall

Ich schrie sie dann aus heiterem Himmel an, sie solle sich aus meinem Leben verpissen, sie habe meine ganze Party versaut. Sie solle sich nie wieder bei mir melden. Sie schaute mich ruhig an und sagte, sie gehe ja schon, ich solle mir deswegen keine Sorgen machen und ging. Daraufhin sagte mir mein Mitbewohner ich sollte mal runterkommen. Ich griff ihn an, sodass Kumpels von mir mich losreißen mussten. Ich zog danach meine Jacke an und ging dem Mädchen hinterher. Statt mit ihr zu sprechen, schrie ich sie wieder an, genau wie ich es zuvor tat, mit den gleichen Sätzen. Sie ging daraufhin endgültig nach Hause, ohne einen Kommentar. Was dann passierte, kann ich mir selbst nicht erklären. Ein Passant kam vorbei, woraufhin ein Streit entstand (sie war nicht mehr da). Es kam zur heftigen Rangeiei.

Ich schlief dann nur 3 Stunden, dann schrieben wir uns, ich entschuldigte mich für den Vorfall und alles andere. Ich erklärte ihr, dass mein Verhalten asozial war und dies wohlmöglich aus der Kindheit herrührt. Ich das eigentlich alles gar nicht will, zumal ich jetzt mein Examen mit Bestnoten bestanden habe und die Möglichkeit habe, bei der Staatsanwaltschaft zu arbeiten. Sie sagte dann, dass sie gleich vorbeikommen wird.

Das Gespräch

Wir redeten dann, obwohl sie und auch ich zu tun hatten. Ich entschuldigte mich und sagte, dass ich wohl Gefühle für sie entwickelt habe. Sie sagte, dass das bei ihr so nicht ist. Sie liebe mich zwar, aber eben auf eine andere Art und Weise, eben auf freudschaftliche Art und Weise. Ich versuchte cool zu bleiben, fragte sie, ob sie sicher sei. (Nach den Vorkommnissen kann ich das allerdings sehr gut verstehen!). Sie bejahte dies, sie sei sich sicher. Mir kamen tausend Fragen auf, die ich sie auch fragte. Zum Beispiel, warum sie Sätze wie "das hat H (Ihr Ex-Freund) nie gemacht" sagt. Unter anderem sage sie mir auch, sie sei nicht die Richtige für mich. Sie brauche eher die romantische Liebe. Klar, bei uns kam irgendwie nie Feuer auf, aber das führe ich darauf zurück, dass sie wenig zulässt, vielleicht, weil sie einfach wirklich nicht will. Habe ihr dann klar zu verstehen gegeben, dass ich an einer Freundschaft nicht interessiert bin. Das war für sie völlig okay, zumal ich, seit wir uns kennen, immer wieder gesagt habe, dass es für MICH keine Freundschaft zwischen einem Mann und einer Frau gibt.


Ratschläge? Feedback?


Nun kennt ihr oberflächlich meinen Charakter. Gibt es Möglichkeiten, in dem Moment, wo diese unkontrollierte Trotzigkeit und diese Angst aufkommen, damit umzugehen? Kennt jemand dieses Gefühl oder war auch schon einmal so? Es ist nämlich nicht nur bei ihr so gewesen, sondern ein Teil meines Charakters. Ich bin mir sicher, dass das genau mein Hindernis ist, diese Leidenschaft, das Knistern und die Romantik bei Frauen zu entfachen. Wenn ich es schaffe, locker damit umgehen zu können, dann ist es mir möglich, bei der nächsten Frau alles anders zu machen. Seit ungefähr 10 Jahren lebe ich ohne eine Frau, ich war nie auf der Suche, gestört hat es mich auch nie. Aber so langsam wird mir bewusst, was die Ursachen sind.

 
Erschreckender Charakter. Hör mal das Saufen auf und lass die Frau in Ruhe, vor allem komm mal selbst zur Ruhe.

 
Erschreckender Charakter. Hör mal das Saufen auf und lass die Frau in Ruhe, vor allem komm mal selbst zur Ruhe.
Hallo Noidea100,

danke für den wirklich umheimlich hilfreichen Tipp. Klang es so, als würde ich immer saufen? Dem ist nämlich nicht so. Und klar, erschreckender Charakter, wenn man nur das schreibt, was auch erschreckend ist, war ja beabsichtigt, so kommt es auch sehr unruhig rüber. Ich möchte ja Feedback von Gleichgesinnten erhalten, vielleicht gibt es jemanden, der/die sich wiedererkennt. Oder vielleicht weiß gar jemand, wie man damit umgehen kann.

Übrigens, nur auf der Geburtstagsfeier hatte ich soviel getrunken, dass ich scheiße gebaut habe. Ich würde sie ja in Ruhe lassen, wenn sie nicht selbst immer wieder den Kontakt suchen würde.

 
Wiewohl ich damit sonst vorsichtig umgehe, würde ich bei dir doch sagen, dass du anderweitige Hilfe brauchst, da du dir selbst am allermeisten schadest. Du sorgst dafür, dass dich jede Frau verlässt. Du setzt dich ja selbst auf die Anklagebank, bekennst dich schuldig im Sinne der Anklage und nun?

Was muss denn passieren, damit du locker bleibst?

 
Wiewohl ich damit sonst vorsichtig umgehe, würde ich bei dir doch sagen, dass du anderweitige Hilfe brauchst, da du dir selbst am allermeisten schadest. Du sorgst dafür, dass dich jede Frau verlässt. Du setzt dich ja selbst auf die Anklagebank, bekennst dich schuldig im Sinne der Anklage und nun? Was muss denn passieren, damit du locker bleibst?
Du kannst es ruhig raushauen, ich bin für Rückmeldungen jedweder Art dankbar. Ja, das habe ich mir auch überlegt, anderweitige Hilfe. Ich bekenne mich voll und ganz, um bei meiner Berufung zu bleiben, schuldig. Es hat mir im Nachhinein gut getan, dass ich meine Gedanken hier 'runtergeschrieben habe. Ich glaube, dass ich beruhigt sein muss, damit ich locker bleibe. Es sind irgendwie Verlustängste, die ich ausgemacht habe. Wenn wir unterwegs waren und ich merkte, wie sie sich anderweitig beschäftigte, löste es diese Gefühle in mir aus. Wenn ich nicht verknallt bin, bin ich ganz normal auf Partys, unterhalte mich, bin gesellig und habe auch keine Hemmungen. Und anders als es im Eingangspost von mir wahrgenommen wurde, bini ch kein regelmäßiger Trinker, kann auch ohne Alkohol feiern.

In der Regel bin ich sehr locker, lasse nichts anbrennen und genieße mein Leben in vollen Zügen. Nur was das Thema Frauen angeht, da muss bei mir irgendwo der Knacks sein. Denn es passiert nur, wenn ich verknallt bin. Gut möglich, dass ich mit dieser Komplexitätssteigerung nicht zurechtkomme. Es gab Phasen, da merkte ich, dass das alles zuviel wird und ich habe mich zurückgezogen. Nur sie suchte immer wieder den Kontakt, kam vorbei, rief an. "Aha, du gehst ohne mich feiern". ich weiß, dass das keine Liebeserklärung ist und sie hat es mir ja auch gesagt, dass sie nicht verliebt ist. Ich hätte ihr einfach klip und klar sagen sollen, dass ich nicht mehr möchte, dass es mir zuviel wird. Oder ich hätte einfach deutlichere Signale aussenden und ein Feuer der Leidenschaft entfachen sollen. Das Tolle an ihr ist, dass sie überhaupt kein bißchen nachtragend ist, sie verzeiht sehr schnell und sagt dann auch, dass sie weiß, dass das nicht meine gewöhnliche Seite ist.

Jedenfalls weiß ich für mich, dass da mal ein Profi ran muss. Einen Termin habe ich bereits vereinbart. Ich werde mich um mich selbst kümmern und entweder hat es mit uns noch eine Chance, oder eben nicht. Bei der nächsten weiß ich, was ich anders machen werde.

 
Denke in solchen Situationen an vergangene Vorkomnisse und wie du dich am folgenden Tag dafür geschämt hast. Ich kenne das von mir, wenn das Blut auf einmal kocht. Wenn dann noch Alkohol im Spiel ist kams früher dann ganz blöd, wofür ich mich dann geschämt habe. Trinke nur noch Alkohol wenn du auch gut drauf bist und du nicht schon depri bist, denn di anderen können nichts dafür und man kann so gute Freunde verlieren.

 
Denke in solchen Situationen an vergangene Vorkomnisse und wie du dich am folgenden Tag dafür geschämt hast. Ich kenne das von mir, wenn das Blut auf einmal kocht. Wenn dann noch Alkohol im Spiel ist kams früher dann ganz blöd, wofür ich mich dann geschämt habe. Trinke nur noch Alkohol wenn du auch gut drauf bist und du nicht schon depri bist, denn di anderen können nichts dafür und man kann so gute Freunde verlieren.
Hallo Gold,

danke für deinen Ratschlag. Ich war super drauf, nur als ich mich ignoriert gefühlt hatte, zogen die Gewitterwolken auf. Mit meinem Mitbewohner, der auch ein sehr guter Freund ist, hat sich wieder alles geklärt. Hab mich entschuldigt und ihm auch angeboten, auszuziehen, wenn ihm das zuviel war. Er hat mir verziehen. Das Problem ist, dass mir die Geschehnisse überhaupt nicht unangenehm sind. Ich ärgere mich eher, dass ich das nicht unter Kontrolle bekomme.

Erging es dir auch immer dann so, wenn es um eine Frau ging? Mir passiert das nämlich nur, wenn ich verknallt bin.

 
Oder ich hätte einfach deutlichere Signale aussenden und ein Feuer der Leidenschaft entfachen sollen.
Da kannst mit anfangen. DU kannst nicht jede Frau haben!

Erschreckend ist für mich, dass Dir das Gefühl für den Anderen fehlt.

Du willst ja Antworten, ob meine passt oder gar Dir passt weiß ich auch nicht. Es ist meine Antwort und meine Meinung, es ist auch nur eine Meinung.

Ich denke mir, wenn ich es deutlich genug schreibe wird es vielleicht am ehesten helfen.

Viele Grüsse

 
Naja wenn ich merke das ich verknallt bin und es nicht so läuft wie ich es will bin ich natürlich gefrustet. Aber dann trinke ich jetzt nicht mehr soviel, weil ich denke, dass es unterbewusst schon brodelt und man sich dann leichter nicht mehr unter kontrolle hat. Ihr verhalten dir gegenüber finde ich aber mehr als fair. Jede andere hätte nach so einer Szene den Kontakt sofort beendet aber sie verzeiht dir noch und ist ehrlich zu dir.

 
Da kannst mit anfangen. DU kannst nicht jede Frau haben!
Erschreckend ist für mich, dass Dir das Gefühl für den Anderen fehlt.

Du willst ja Antworten, ob meine passt oder gar Dir passt weiß ich auch nicht. Es ist meine Antwort und meine Meinung, es ist auch nur eine Meinung.

Ich denke mir, wenn ich es deutlich genug schreibe wird es vielleicht am ehesten helfen.

Viele Grüsse
Hat doch keiner behauptet? Du übeträgst, das, was ich im Thread von Lost geschrieben habe auf meinen Fall. Ich würde es gut finden, wenn du die Aussagen von dir begründest, sonst kann ich damit nichts anfangen. Warum glaubst du, fehlt mir das Gefühl für den Anderen? Ich versuche das nachzuvollziehen.

Naja wenn ich merke das ich verknallt bin und es nicht so läuft wie ich es will bin ich natürlich gefrustet. Aber dann trinke ich jetzt nicht mehr soviel, weil ich denke, dass es unterbewusst schon brodelt und man sich dann leichter nicht mehr unter kontrolle hat. Ihr verhalten dir gegenüber finde ich aber mehr als fair. Jede andere hätte nach so einer Szene den Kontakt sofort beendet aber sie verzeiht dir noch und ist ehrlich zu dir.
Ja, du hast vollkommen Recht. Normalerweise habe ich in ihrer Gegenwart nichts getrunken, nachdem das einmal passiert ist. Auf meiner Geburtstagsparty, auf der sie gekommen ist (obwohl ich das nicht wirklich wollte), wollte ich es mir gutgehen lassen. Das war mein Fehler. Selbst wenn ich nichts getrunken hätte, wäre ich ja frustriert, weil ich ich mich ignoriert gefühlt hätte. Genau das versuche ich zu verstehen. Ich will ja in Zukunft nicht, dass das noch mal passiert, sondern reflektieren, woher das kommt.

 
Ich würde es gut finden, wenn du die Aussagen von dir begründest, sonst kann ich damit nichts anfangen. Warum glaubst du, fehlt mir das Gefühl für den Anderen?
Du siehst NUR DICH, was sie fühlt wenn sie rausgeschmissen wird oder wie sie sich fühlt wenn Du sie besoffen anschuldigst die Party versaut zu haben, warum andere nicht mit euch gehen wollen, wieso man euch in keinen Club läßt - Gott, Du willst REFLEKTIEREN, dann fang mal an!

Ja, du hast vollkommen Recht. Normalerweise habe ich in ihrer Gegenwart nichts getrunken, nachdem das einmal passiert ist. Auf meiner Geburtstagsparty, auf der sie gekommen ist (obwohl ich das nicht wirklich wollte), wollte ich es mir gutgehen lassen. Das war mein Fehler. Selbst wenn ich nichts getrunken hätte, wäre ich ja frustriert, weil ich ich mich ignoriert gefühlt hätte. Genau das versuche ich zu verstehen. Ich will ja in Zukunft nicht, dass das noch mal passiert, sondern reflektieren, woher das kommt.
Du bist noch nicht Erwachsen. Handeln hat im Erwachsenenleben KONSEQUENZEN. Werd Dir darüber bewusst - erst Denken dann Handeln.

Bitte jetzt ist genug, ich bin doch nicht hier um andere zu tadeln. Nimm doch was ich schreibe als eine (meine) Sichtweise. Ich muss doch nicht richtig liegen. Du kennst doch die Situation viel besser.

Trotzdem noch mal. Lass sie völlig in Ruhe. Triff sie nicht mehr und finde zu Dir selbst, das ist schwierig genug und es wird Dich erwachsener machen.

Viele Grüsse

 
Du siehst NUR DICH, was sie fühlt wenn sie rausgeschmissen wird oder wie sie sich fühlt wenn Du sie besoffen anschuldigst die Party versaut zu haben, warum andere nicht mit euch gehen wollen, wieso man euch in keinen Club läßt - Gott, Du willst REFLEKTIEREN, dann fang mal an!
Du bist noch nicht Erwachsen. Handeln hat im Erwachsenenleben KONSEQUENZEN. Werd Dir darüber bewusst - erst Denken dann Handeln.

Bitte jetzt ist genug, ich bin doch nicht hier um andere zu tadeln. Nimm doch was ich schreibe als eine (meine) Sichtweise. Ich muss doch nicht richtig liegen. Du kennst doch die Situation viel besser.

Trotzdem noch mal. Lass sie völlig in Ruhe. Triff sie nicht mehr und finde zu Dir selbst, das ist schwierig genug und es wird Dich erwachsener machen.

Viele Grüsse
Entspann dich mal, du schreibst ja so, als würdest du schreien. Aber danke für dein wertvolles Feedback, es hilft mir ungemein. Kann es sein, dass du das gleiche wie sie erlebt hattest? Man sieht manchmal vieles nicht, deshalb habe ich auch nur die negativen Details geschildert. Aber du hast Recht, ich habe mich nie gefragt, wie sie fühlt, wenn ich sie angeschrien habe. Auch habe ich sie nie danach gefragt. Ich glaube, jetzt wird es mir ein wenig bewusst. Das tut mir jetzt ein bißchen weh, zumal sie ja am nächsten Tag zu mir kam und mir stundenlang zugehört hat. Sie hat mich auch gefragt, ob ich mich bei meinem Mitbewohner entschuldigt habe. Und ich habe sie nicht einmal gefragt, wie es ihr geht... oh man... Wenigstens das hätte ich fragen können, das hätte meine Entschuldigung noch einmal untermauert.

Das tut mir grad sehr Leid, wo ich das jetzt lese. Sie war nie nachtragend. Vielleicht sollte sie mal richtig sauer auf mich werden, aber dafür ist sie zu verständnisvoll und geduldig, eine wertvolle Person eben. Ich danke dir für das Feedback.

Das die anderen nicht mitgehen wollten, lag daran, dass es zu spät war, die hatten einfach keine Lust mehr, in die Clubs kamen wir nicht, weil wir wohl zu dicht waren. Ich habe sie in Ruhe gelassen, sie sucht immer wieder den Kontakt, sie möchte es gerne, wohl nur freundschaftlich.

 
Okay, hier mein Feedback, Du hast mich drum gebeten, Umschweifen werde ich nicht machen.

Ich hatte bei Facebook ein Profilfoto, welches meinen Kummer ausdrückte. Wir trafen uns und ich erzählte ihr was mit mir los sei und das es wieder vorübergehen wird. Sie erzählte mir auch, dass sie gerade mit ihrem Freund auseinandergegangen ist.
Dieser Anfang ist nicht selten. Der gemeinsame Kummer verbindet. Das kann zum Problem werden, weil der Beginn auf einer Basis statt findet auf der sich nichts aufbauen lässt. Kann trotzdem was werden, wenn man irgendwann die Basis ändert - habt ihr aber nicht. Besonders Du nicht, Du hast Dich auf der anfänglichen leicht zu habenden Verbindung ausgeruht weil Du dachtest das bleibt so.

Jedesmal kam das Thema meiner beiden Kumpels auf. Ich ließ mich auf die Gespräche ein und merkte irgendwann, dass mir das zuviel wurde. Ich habe dann klargemacht, dass ich nicht darüber sprechen möchte. Sie versuchte immer wieder, das Thema aufzugreifen, manchmal ließ ich mich auch darauf ein, aber letztlich gab ich ihr zu verstehen, dass das Thema nicht mehr angesprochen werden soll.
Schonmal gut, daß Du Grenzen setzt und Dich nicht zu ihrem Mülleimer machst.

Bis dato waren nie Gefühle, von beiden Seiten, im Spiel.
Das stimmt nicht, Du scheint Dich nicht gut zu kennen, denn selbst da hast Du schon mehr empfunden.

Ich ließ mir nichts anmerken und habe, ich weiß nicht mehr warum, gesagt, dass sie nicht mein Typ ist.
Und ab dann wo Du Deine Gefühle bemerkst, mutierst Du zum Idioten. Angst abgelehnt zu werden, was?

aber es kam dann so ein Satz wie "das hat H (Ihr Ex-Freund) nie gemacht"
Und das ist ganz bescheiden. Sie sieht überhaupt nicht Dich, sondern Dich nur im Vergleich zu Anderen. Das liegt auch an Dir, weil Du in dauernde Konkurrenz zu diesen Anderen trittst.

Es ist meine Eifersucht
Und hier wird's ganz übel und kommt dicke.

Ich weiß, dass ich mit meinem Schweigen versuche, meinen Willen durchzusetzen
Das hast Du richtig erkannt, man nennt das passive Aggression. Das ist sehr schwierig damit umzugehen, viel schwieriger noch als mit offener Aggression. Letzten Endes ist es blockierte Wut. Die Wut entsteht daraus, daß Du sie als Deinen Besitz ansiehst. Möglicherweise unbewusst. Du empfindest etwas für sie - und sie muss das Gleiche für Dich empfinden. Tut sie das nicht wirst Du wütend, weil sie nicht so ist wie Du es willst. Diese Wut blockierst Du aber. Das ist wahrscheinlich ein anerzogener Mechanismus obendrüber, daß man ja nicht austicken "darf" obwohl Du's gerne würdest. Also wirst Du eben bockig.

Zwei Fragen dazu. Warum ist es wichtig für Dich, Deinen Willen durchzusetzen?

Was blockiert Dich offen in einen Konflikt zu gehen?

Der Rest ist eigentlich nur die Folge. Der Alkohol hebelt die Schuldgefühle aus die oben auf die Aggression drücken, so daß die Aggression offen zu Tage tritt. Finger weg vom Alkohol. Ganz. Und zwar solange Du Dir diesen Mechanismen noch nicht bewusst bist.

Leider muss ich Dir sagen, daß Du unbewusste narzisstische Züge hast, vor allem das ergreifen des Besitzes des "geliebten Objekts". Narzissmus entsteht immer aus einer Ablehnung des Selbst und das sucht sich dann ungesunde Wege nach aussen.

Ich kann nicht vorhersagen, ob das mit euch was werden kann, möglich ist aber alles. Nur wirst Du das nicht erzwingen können, auch nicht passiv. Du stehst Dir selbst sehr stark im Weg. An den Stellen an denen eine offene Konfrontation und das zu Dir selbst stehen nötig und angebracht wären, meidest Du sie, während Du sie an anderen Stellen an denen sie völlig unangebracht sind widerum voll und aggressiv auslebst.

Ich versuchte cool zu bleiben
Hier zum Beispiel. Durch das Gespräch hättest Du die Chance gehabt offen zu sein und eben nicht "cool" sondern zu zeigen, daß Du traurig darüber bist, daß sie diese Gefühle nicht hat. Das darfst Du durchaus und würde der Wahrheit entsprechen. Den Coolen spielen ist immer unangenehm, weil es spielen ist und nicht authentisch. Statt Du zu sein, versuchst Du "richtig" zu sein. Das verhindert letzten Endes, daß man überhaupt tiefere Gefühle für Dich entwickeln kann. Du sabotierst das.

Klar, bei uns kam irgendwie nie Feuer auf, aber das führe ich darauf zurück, dass sie wenig zulässt
Da schaust Du nur leider in die völlig falsche Richtung. Daß sie nichts zulässt ist eine Reaktion auf Dich!

Das alles macht Dich in gewisser Weise unscheinbar durch Deine enorme Überanpassung, in anderer Weise aber auch wieder sehr unangenehm.

Kennt jemand dieses Gefühl oder war auch schon einmal so?
Ja :D

Gibt es Möglichkeiten, in dem Moment, wo diese unkontrollierte Trotzigkeit und diese Angst aufkommen, damit umzugehen?
Ja, jede Menge, sich selbst kennenlernen und Ursachenforschung und bewusstes gegensteuern. Das geht aber nicht mal eben so aus dem Ärmel. Der Anfang ist immer Ursachenforschung. Warum löst gefühlte Ablehnung bei Dir solche immense Angst aus und unkontrollierte Wut? Was schlummert da?

Aber so langsam wird mir bewusst, was die Ursachen sind.
Ja stimmt, Du merkst die Ursachen in Deinem Verhalten. Aber noch stellst Du Dir nicht die Frage - warum bin ich so?

 
Okay, hier mein Feedback, Du hast mich drum gebeten, Umschweifen werde ich nicht machen.
Genau das brauche ich, so kann ich Dinge sehen, die ich unbewusst ausblende. Danke für dein ausführliches und wirklich hilfreiches Feedback.

Dieser Anfang ist nicht selten. Der gemeinsame Kummer verbindet. Das kann zum Problem werden, weil der Beginn auf einer Basis statt findet auf der sich nichts aufbauen lässt. Kann trotzdem was werden, wenn man irgendwann die Basis ändert - habt ihr aber nicht. Besonders Du nicht, Du hast Dich auf der anfänglichen leicht zu habenden Verbindung ausgeruht weil Du dachtest das bleibt so.
Klingt sehr plausibel, daran hatte ich nicht gedacht. Ich habe diese "Basis" nie geändert, weil es eine lose Verbindung war. Ich habe mich nicht sonderlich für sie interessiert. Selbst, als sie kurz nach unserer Kennenlernphase sagte, sie habe ihn kennengelernt (einen Kumpel von mir), war mir das gleichgültig. Aber ich merke gerade, dass mir das doch nicht so wirklich gleichgültig war, wie ich es sagte. Ich sagte ihr nämlich, dass sie bei ihm vorsichtig sein sollte und er nichts für sie sei. Aber es hat mich nicht wirklich gestört, denn dann wäre ich anders vorgegangen.

Schonmal gut, daß Du Grenzen setzt und Dich nicht zu ihrem Mülleimer machst.
Ja, ich hatte irgendwann Kopfschmerzen bekommen und verbat hr, über das Thema zu sprechen. Auch weil mein Eindruck war, dass wir nur über das eine Thema gesprochen haben, wenn wir uns sahen. Wenn ich jetzt reflektiere und mir die Situation noch einmal hervorrufe, dann war das immer ein komisches Gefühl in mir. Auf der einen Seite wollte ich nicht ihre Probleme aufsaugen (was ich einmal bei einer Frau gemacht habe, was dann zu einem Problem wurde), auf der anderen Seite waren es Kumpels von mir. Ich habe mich dann schlecht gefühlt, weil ich sozusagen mit dieser Frau über meine Kumpels geredet habe und ihr auch oft zugestimmt habe.

Das stimmt nicht, Du scheint Dich nicht gut zu kennen, denn selbst da hast Du schon mehr empfunden.
Wenn ich mich an die damalige Situation erinnere, dann war ich mir unsicher. Sie war nicht mein Typ und ich fand sie nicht anziehend. Zudem flirtete und beoachtete ich immer noch andere Frauen. Mir kam immer wieder in den Sinn, ob ich ihr damit wehtun würde. Dabei habe ich mich wohl selbst gesehen. Ich glaube, hätte sie das gemacht, wäre ich verletzt.

Und ab dann wo Du Deine Gefühle bemerkst, mutierst Du zum Idioten. Angst abgelehnt zu werden, was?
Ja, eindeutig ja. Ich habe ein sehr großes Problem damit. Ich kenne die Ursachen. Nur weiß ich nicht, wie man das Problem beheben kann. Mein Verstand schafft es in gewissen Situationen einfach nicht. (Eingeschnappt und trotzig sein). Ich kann dann in diesem Augenblick nicht gegensteuern, bin zutiefst verletzt und blocke dann alles ab. Dazu weiter unten mehr.

Und das ist ganz bescheiden. Sie sieht überhaupt nicht Dich, sondern Dich nur im Vergleich zu Anderen. Das liegt auch an Dir, weil Du in dauernde Konkurrenz zu diesen Anderen trittst.
Inwiefern trete ich mit anderen in Konkurrenz und wie hängt das mit mir zusammen (du schreibst das liegt an mir).

Und hier wird's ganz übel und kommt dicke.
Das Resultat ist dann die Eifersucht. Nur, wie kann man das "verhindern". Ich kann es ja nicht steuern, es passiert im Inneren. Angst.

Das hast Du richtig erkannt, man nennt das passive Aggression. Das ist sehr schwierig damit umzugehen, viel schwieriger noch als mit offener Aggression. Letzten Endes ist es blockierte Wut. Die Wut entsteht daraus, daß Du sie als Deinen Besitz ansiehst. Möglicherweise unbewusst. Du empfindest etwas für sie - und sie muss das Gleiche für Dich empfinden. Tut sie das nicht wirst Du wütend, weil sie nicht so ist wie Du es willst. Diese Wut blockierst Du aber. Das ist wahrscheinlich ein anerzogener Mechanismus obendrüber, daß man ja nicht austicken "darf" obwohl Du's gerne würdest. Also wirst Du eben bockig.
Okay, es ist blockierte Wut. Wut soll man zeigen? Inwiefern soll ich Wut zeigen, wenn sie doch nichts für mich empfindet, ich es aber trotzdem möchte. Man darf doch nicht austicken? Oder sehe ich gerade etwas nicht. Ich kann doch nicht austicken, also wütend werden, wenn sie nichts für mich empfindet.

Zwei Fragen dazu. Warum ist es wichtig für Dich, Deinen Willen durchzusetzen?
Gute Frage, das weiß ich nicht. Weil ich willensstark bin, wei ich egoistisch bin? Weil ich mit der Person verschmelzen will, sie für mich haben möchte?

Was blockiert Dich offen in einen Konflikt zu gehen?
Wie soll man "offen" in den Konflikt gehen? Gehe ich nicht offen in den Konflikt, wenn ich sauer werde?

Der Rest ist eigentlich nur die Folge. Der Alkohol hebelt die Schuldgefühle aus die oben auf die Aggression drücken, so daß die Aggression offen zu Tage tritt. Finger weg vom Alkohol. Ganz. Und zwar solange Du Dir diesen Mechanismen noch nicht bewusst bist.
Ja, ich hatte auch keinen mehr Alkohol in ihrer Gegenwart getrunken. Weil wir einen Vorfall hatten, bei dem ich mich auch scheiße benommen hatte. Da es im November eine Geburtstagsparty von mir war, wollte ich ausgelassen sein. Ich hatte sie mehr oder weniger ausgeladen, weil ich wusste, was passieren wird, wenn sie dabei sein wird. Letztlich habe ich dann wieder klein beigegeben, weil sie mir sagte, dass ich sie für Dinge bestrafe, wenn mir etwas nicht passt. So kam sie dann auch gegen Mitternacht. Es war alles in Ordnung, aber dann fühlte ich mich wieder durch sie ignoriert. Ab diesem Zeitpunkt, das weiß ich sehr genau, zogen graue Wolken über meinen Kopf. Dieses Gefühl fühlt sich sehr betäubt an, ich werde sauer und wütend. Verstehe in dem Augenblick nicht, warum sie das tut. Ich habe mich riesig gefreut, als sie kam und sie ignoriert mich. Für mich unbegreiflich.

Was ich wiederum schön an ihr fand und mich zu Tränen gerührt hattte, war, dass sie trotzdem am nächsten Tag zu mir kam. Sie sagte, sie wisse dass das der Alkohol ist. Ich habe ihr dann erzählt, warum ich so reagiere (Kindheit und so, siehe unten). Sie war sehr verständnisvoll aber auch sehr kühl und distanziert. Sie sagte mir auch, sie sei nicht sauer darüber oder gar enttäuscht. Vielmehr sei sie genervt, dass das bereits ein zweites Mal (mit Alkohol) passiert sei.

Leider muss ich Dir sagen, daß Du unbewusste narzisstische Züge hast, vor allem das ergreifen des Besitzes des "geliebten Objekts". Narzissmus entsteht immer aus einer Ablehnung des Selbst und das sucht sich dann ungesunde Wege nach aussen.
Ablehnung des Selbst. Ich versuche das zu verstehen. Wie merke ich, ob ich mich selbst ablehne? Wenn ich inne halte, dann merke ich nichts davon. Ich mag mich, ich bin zufrieden, was ich bisher erreicht habe und was ich noch erreichen möchte. Ich habe einen großen Freundeskreis, nur wenn es um Frauen geht, da stimmt dann was nicht mit mir und zwar mit solchen, bei denen eine Vertrautheit herrscht. Lerne ich eine neue kennen, passieren die oben geschilderten Dinge nicht. Ich hatte mich 2010 hier im Forum angemeldet, weil ich eine Liebe verloren hatte. Bei ihr ging ich davon aus, dass sie Narzisstin war, soweit ich das als Laie beurteilen konnte. Später habe ich mir Gedanken gemacht, welchen Anteil ich habe. Ich kam dann dahinter, dass ich sozusagen der Gegenpart war, den ein Narzisst braucht. Ich hatte (oder habe sie immer noch?) diesen "Helfersyndrom" oder wie man das nennt. Ich habe mich zuviel um die Frau gekümmert und mich total vernachlässigt. Jetzt habe ich alles anders gemacht und mehr oder weniger darauf geachtet.

Es ist gut möglich, dass ich narzisstische Züge habe. Nur ich weiß nicht, wie ich oben bereits schrieb, wie ich diese Emotionen kontrollieren kann oder mit dem Narzissmus umgehen kann. Sie kommen einfach, selbst dann, wenn ich meinen Verstand einschalte. Meine Ursachen liegen in der Kindheit, soweit bin ich gekommen. Ich bin als kleines Kind (2,5 Jahre) mit meinem Vater von der Mutter weggegangen. An die Trennung kann ich mich erinnern. Mein Vater baute eine neue Familie auf. Meine leibliche Mutter bekam ich selten zu sehen, wenn, dann kam sie zu meinen Geburtstagen, mehr war ihr nicht gestattet. Das werfe ich heute noch meinem Vater vor. Zumindest weiß ich, das hierin die Ursachen liegen, nicht aber, wie man damit umgehen kann.

Ich kann nicht vorhersagen, ob das mit euch was werden kann, möglich ist aber alles. Nur wirst Du das nicht erzwingen können, auch nicht passiv. Du stehst Dir selbst sehr stark im Weg. An den Stellen an denen eine offene Konfrontation und das zu Dir selbst stehen nötig und angebracht wären, meidest Du sie, während Du sie an anderen Stellen an denen sie völlig unangebracht sind widerum voll und aggressiv auslebst.
Mein primäres Ziel ist zunächst mich mit mir zu beschäftigen, ich glaube auch nicht mehr daran, dass aus uns etwas werden könnte, nachdem das alles passiert ist. Ich könnte nicht mit der geforderten Distanz leben, zumindest bis jetzt nicht. Genau wie oben, würde mich hier noch einmal interessieren, wie ich mir im Weg stehe und wie eine offene Konfrontation aussehen könnte.

Hier zum Beispiel. Durch das Gespräch hättest Du die Chance gehabt offen zu sein und eben nicht "cool" sondern zu zeigen, daß Du traurig darüber bist, daß sie diese Gefühle nicht hat. Das darfst Du durchaus und würde der Wahrheit entsprechen. Den Coolen spielen ist immer unangenehm, weil es spielen ist und nicht authentisch. Statt Du zu sein, versuchst Du "richtig" zu sein. Das verhindert letzten Endes, daß man überhaupt tiefere Gefühle für Dich entwickeln kann. Du sabotierst das.
Wäre mir damit geholfen, wenn ich meine Traurigkeit darüber um Ausdruck gebracht hätte, dass sie keine Gefühle hat? Ich musste das doch überspielen, um mich zu schützen, diese Gefühle, die dann hochkommen würden. Weißt du, einmal hatte sie mich gefragt, ob ich in sie verliebt sei. Ich sagte ihr dann, dass ich nicht verliebt sei, da ich zur Zeit ein anderes Mädchen liebe. Gleichzeitig sagte ich ihr dann, dass sie soetwas nicht fragen solle, wenn sie selbst nicht verliebt ist. Sie sagte mir, sie würde sich freuen, wenn sich jemand in sie verliebt. Ich war so sauer. Daher hatte ich ihr beim oben genannten Gespräch, wo ich ihr meine Gefühle gestanden hatte, auch gesagt, dass das nur ein Scherz war, ich habe keine Gefühle für sie.

Da schaust Du nur leider in die völlig falsche Richtung. Daß sie nichts zulässt ist eine Reaktion auf Dich! Das alles macht Dich in gewisser Weise unscheinbar durch Deine enorme Überanpassung, in anderer Weise aber auch wieder sehr unangenehm.
Bin ich wirklich überangepasst? Ich komme mir selbst immer anarchisch vor, stark auf mich bezogen. Passt da die Überangepasstheit? Das sie nichts zulässt, ist eine Reaktion auf mich. Magst du das an einem Beispiel aufzeigen? Sie lässt wriklich nichts zu, ist sehr distanziert und, das mochte sie nie hören, sehr kühl. Wenn ich geflirtet habe, sagte sie, ich soll aufhören zu spinnen. Ich sagte ihr einmal, wir wären ein gutes Paar, woraufhin sie erwiderte, dass das nicht stimme, da sie total der chaotische Typ wäre, unaufgeräumt und Raucherin ist. Aber das mit der Überangepasstheit, das würde mich nochmal interessieren, woran man das festmacht.

Das merkt man, denn das Feedback von dir ist sehr gut.

Ja, jede Menge, sich selbst kennenlernen und Ursachenforschung und bewusstes gegensteuern. Das geht aber nicht mal eben so aus dem Ärmel. Der Anfang ist immer Ursachenforschung. Warum löst gefühlte Ablehnung bei Dir solche immense Angst aus und unkontrollierte Wut? Was schlummert da?
Wie oben beschrieben ist das wohl die Kindheit. Wohl irreparable Schäden, welche nicht rückgängig gemacht werden können. Manchmal überlege ich mir, dass ich eben eine Frau brauche, die damit umgehen kann. Aber das kann nicht das Richtige sein.

HJa stimmt, Du merkst die Ursachen in Deinem Verhalten. Aber noch stellst Du Dir nicht die Frage - warum bin ich so?
Doch, nur hatte ich sie im Eingangsthread nicht erwähnt :)

 
Wow, endlich Jemand der wirklich mal reflektieren und nicht auf dem "Ich will aber wissen wie ich sie rumkriege" rumreitet.

Ein Narzisst bist Du schonmal nicht, sonst wärst Du bei dem Begriff der narzisstischen Züge ausgetickt. Es sind ja auch nur Züge und auch nur in bestimmten Teilbereichen Deines Lebens, dann wenn's eben an's Gefühlsleben geht. Im meißten erkenn ich mich wieder. Ist zwar schon ein Weilchen her, aber ich war Dir mal sehr ähnlich. Helfersyndrom und Narzissmus gehen übrigens immer Hand in Hand, denn Beide bedingen sich gegenseitig. Auch in einem selbst. Auch das Helfersyndrom ist Narzissmus, passiver Narzissmus. Man definiert sich ja durch sein "helfen wollen" und das "helfen wollen" ist letztlich das Handelsgut was man gegen Dankbarkeit, Anerkennung und Liebe eintauschen will. Soviel zur Theorie.

Wie oben beschrieben ist das wohl die Kindheit. Wohl irreparable Schäden, welche nicht rückgängig gemacht werden können.
Und das ist ein Irrglaube, leider einer der in unserer Gesellschaft aus irgend einem Grund tatsächlich sehr populär ist. Das ist schlichter Unfug. Die menschliche Seele besitzt unglaubliche Selbstheilungskräfte, mehr noch als der menschliche Körper. Allerdings ist das wesentlich komplexer als bei einem Beinbruch. Es genügt hier nämlich, daß man glaubt, das wäre irreparabel, dann ist es das auch. Für jeden Menschen ist das wahr was er glaubt.

Es gibt tatsächlich Schäden an der Seele, durch psychischen und physischen Missbrauch oder ähnliches der unheilbar ist, doch ist der zum einen tatsächlich minimal und zum anderen kann man lernen so gut damit umzugehen, daß er sich nahezu nicht mehr auswirkt. Übrigens, je größer der angerichtete Schaden, um so größer die Chance sich ein glückliches Leben aufbauen zu können. Weil ordentlich Leidensdruck dahinter ist, der in Wille umgewandelt werden kann.

Also vergiss diesen Unsinn, daß da was irreparabel ist. Es ist nur nicht immer leicht an alles ran zu kommen, weil da Abwehrmechanismen im Weg sind. Aber die muss man eben suchen und beiseite räumen.

Ja, eindeutig ja. Ich habe ein sehr großes Problem damit. Ich kenne die Ursachen. Nur weiß ich nicht, wie man das Problem beheben kann. Mein Verstand schafft es in gewissen Situationen einfach nicht. (Eingeschnappt und trotzig sein). Ich kann dann in diesem Augenblick nicht gegensteuern, bin zutiefst verletzt und blocke dann alles ab.
Vergiss Deinen Verstand, der ist Dir dabei nur im Weg, wenn Du's versuchst über den Verstand zu lösen, machst Du's schlimmer. Wenn Du eine Tretmine gefunden hast ist der erste Schritt immer der gleiche. Akzeptanz. Mehr brauchst Du für den Anfang nicht. Ja, ich habe Angst vor Ablehnung. Punkt. Das reicht erstmal völlig.

Ablehnung des Selbst. Ich versuche das zu verstehen. Wie merke ich, ob ich mich selbst ablehne?
Ganz einfach. Mach das, was ich oben geschrieben habe. Versuch mal für einen Moment zu akzeptieren, daß Du Angst vor Ablehnung hast. Sag Dir selbst, ja, ich habe Angst vor Ablehnung. Du dürftest einen inneren Widerstand bemerken, fühlt sich nicht so gut an. Das ist die Selbstablehnung. Ich will nicht der sein, der ich bin.

Tatsache ist, jeder kann sein was und wie er will. Aber nicht indem er sich verändert, dann lehnt er sich ab und alles wird schlimmer. Sobald man sich radikal annehmen kann, so wie man ist, kann man plötzlich auch alles mögliche sein. Der erste Schritt ist deswegen immer Selbstannahme.

Ich mag mich, ich bin zufrieden, was ich bisher erreicht habe und was ich noch erreichen möchte.
Hier ist bei Dir noch das selbst mögen an Dein Aussenbild gekoppelt. Ich mag mich weil ich dies kann. Weil ich das erreicht habe. Weil ich jenes habe. Weil ich...

Das weil brauchst Du noch, denn ohne das weil magst Du Dich eben nicht. Selbstablehnung halt.

Liebe, auch die Liebe zu sich selbst ist immer bedingungslos. Ich liebe mich denn ich bin. Alles andere ist keine Liebe, nur Kompensation.

Inwiefern trete ich mit anderen in Konkurrenz
Indem Du versuchst anders oder besser zu sein als die mit denen Du Dich vergleichst. Allein der Vergleich führt zu Konkurrenz. Der Vergleich ist allerdings total unnötig. Und destruktiv. Das ist aber schon 'n bisschen die Königsdisziplin. An der Stelle anzufangen bringt nicht viel.

Das Resultat ist dann die Eifersucht. Nur, wie kann man das "verhindern". Ich kann es ja nicht steuern, es passiert im Inneren. Angst.
Noch nicht, weil Du Dir über die Vorgänge noch nicht im Klaren bist, was in Dir passiert. Wenn Du Deine Angst akzeptieren kannst und weißt, was in Dir passiert, kannst Du gegensteuern ohne, daß die Angst Dich übernimmt. Das braucht ein bisschen Übung und vor allem Achtsamkeit. Wenn Du dann in einer Situation bist die Deine Angst vor Ablehnung oder Verlustangst triggert, dann kommt die Angst und ist eine Art "alter Bekannter". Du erkennst mit etwas Übung in Dir - ah, jetzt geht's los, jetzt bekomm ich Verlustangst. Und kannst der Situation entsprechend gegensteuern statt Dich von Deiner Angst leiten zu lassen.

Akzeptieren, Bewusstmachen und Achtsamkeit mit den eigenen Gefühlen sind die wichtigsten Werkzeuge dabei.

Okay, es ist blockierte Wut. Wut soll man zeigen? Inwiefern soll ich Wut zeigen, wenn sie doch nichts für mich empfindet, ich es aber trotzdem möchte. Man darf doch nicht austicken? Oder sehe ich gerade etwas nicht.
Naja, ihr eine Szene zu machen weil sie Dich nicht liebt wär natürlich Schwachsinn. Hier kommt die Achtsamkeit für die eigenen Gefühle in's Spiel. Zuerst mal, die eigenen Gefühle sind immer WAHR. Immer! Mit "ich darf jetzt nicht wütend sein" lehnst Du Dich schon wieder ab. Ist gerne beigebrachter Schwachsinn, daß man gewisse Gefühle nicht oder nicht in bestimmten Situationen haben dürfe. Wenn Du wütend bist, bist Du wütend. Punkt. Das erstmal anzunehemn und zu akzeptieren ist der erste Schritt. Alleine dadurch geht die Wut etwas zurück. Dann schau Dir an, ob das Gefühl rational ist oder irrational. Beides ist okay. Irrational bedeut, das Gefühl ist da, aber eigentlich passt das da nicht so richtig hin.

Zum Beispiel, obwohl ihr keine Beziehung habt wirst Du wütend auf sie, wenn sie mit anderen flirtet. Diese Wut ist irrational. Sie entsteht weil Du Dich von ihr abgelehnt fühlst. Aber das tut sie ja nicht. Sie lehnt Dich ja nicht ab. Bei Dir wird nur was getriggert und Du fühlst Dich abgelehnt. Du weisst dann, daß diese Wut irrational ist. Die solltest Du ihr nun nicht gerade in's Gesicht knallen. Denn das Mädel kann nun weiß Gott nix dafür. Trotzdem gehört diese Wut ausgelebt. Und da ist alles erlaubt was Niemandem schadet. Boxsack. Kleb ruhig ihr Bild drauf. Das ist schon okay. Und dann richtig mit Schmackes.

Rationale Wut wäre, wenn sie Dir in's Gesicht sagt "Du bist'n Arsch" - also ECHTE Ablehnung. Die kannst Du dann ruhig zeigen. Wichtig für Dich ist, daß Du zu allen diesen Gefühlen stehst, vor Dir selbst. Du kannst auch anderen gegenüber zu irrationalen Gefühlen stehen, sie nur nicht an ihnen auslassen. Aber ruhig erklären "Du, ich war so sauer, aber Du kannst da gar nichts dafür". In allen Fällen drückst Du aus wer Du bist und wie Du fühlst.

Ich kann doch nicht austicken, also wütend werden, wenn sie nichts für mich empfindet.
Aber Du wirst doch wütend. Also kannst Du's auch. Hör auf Gefühle "wegdrücken" zu wollen, Du erreichst damit immer das Gegenteil.

Wenn bei Dir was mit "Aber ich kann doch nicht...", "Aber ich darf doch nicht..." anfängt, dann musst Du im Elternhaus suchen. Das hast Du von dort.

Jeder darf alles. Ganz besonders darf jeder die Gefühle haben die er hat. Du darfst ihr für irrationale Gefühle sogar 'ne Szene machen. Du darfst das. Die Konsequenzen sind nur etwas unschön und kontraproduktiv. Hast Du ja bei Deinem Suff gesehen. Aber Du durftest es.

Gute Frage, das weiß ich nicht. Weil ich willensstark bin, wei ich egoistisch bin? Weil ich mit der Person verschmelzen will, sie für mich haben möchte?
Ganz ehrlich?

Nichts davon. Weil Du Dich nicht akzeptiert fühlst, wenn Du Deinen Willen nicht bekommst. Da ist was verdreht. In gewissen Situationen musst Du gewinnen, weil Du Dich sonst nicht gesehen oder akzeptiert fühlst. Ursache dafür ist tatsächlich die Selbstablehnung oder fehlender Selbstwert. Flappsig gesagt, ich bin nichts wert wenn ich nicht bekomme was ich will.

Wie soll man "offen" in den Konflikt gehen?
Ganz einfach, hier bin ich. So fühl ich. So geht's mir. Ohne sich selbst dafür zu verstecken oder dem anderen seinen Willen aufzwingen zu wollen. Auch wieder Königsdisziplin. Wenn Du an der Basis arbeitest, entwickelt sich die höhere Konfliktfähigkeit von allein, weil Du eben nicht mehr gewinnen musst.

Gehe ich nicht offen in den Konflikt, wenn ich sauer werde?
Wenn Du sauer wirst, wirst Du nur sauer. Das ist nur Wut, nur das Gefühl. Den Konflikt meidest Du ja weil Du dann dicht machst.

Nur ich weiß nicht, wie ich oben bereits schrieb, wie ich diese Emotionen kontrollieren kann oder mit dem Narzissmus umgehen kann. Sie kommen einfach, selbst dann, wenn ich meinen Verstand einschalte.
Versuch bloss nicht zu kontrollieren. Selbstkontrolle ist ein Problem. Narzissmus ist ungesunder Egoismus. Wenn das Selbst unterdrückt wird, sucht es sich einen Ausweg um nicht kaputt zu gehen. Das kommt dann als unkontrollierter Narzissmus zum Vorschein. Je mehr das Selbst akzeptiert wird und sich gesund ausdrücken darf, um so mehr geht der Narzissmus von allein zurück, weil nicht mehr kompensiert werden muss. Narzissmus ist nur ein Ventil für den Überdruck. Versuchst Du mit Verstand und Kontrolle dieses Ventil dicht zu machen, steigt der Druck noch mehr. Das Ergebnis kannst Du Dir an 2 Fingern ausrechnen. Irgendwann geht's in die Luft.

Es ist gut möglich, dass ich narzisstische Züge habe. Nur ich weiß nicht, wie ich oben bereits schrieb, wie ich diese Emotionen kontrollieren kann oder mit dem Narzissmus umgehen kann. Sie kommen einfach, selbst dann, wenn ich meinen Verstand einschalte. Meine Ursachen liegen in der Kindheit, soweit bin ich gekommen. Ich bin als kleines Kind (2,5 Jahre) mit meinem Vater von der Mutter weggegangen. An die Trennung kann ich mich erinnern. Mein Vater baute eine neue Familie auf. Meine leibliche Mutter bekam ich selten zu sehen, wenn, dann kam sie zu meinen Geburtstagen, mehr war ihr nicht gestattet. Das werfe ich heute noch meinem Vater vor. Zumindest weiß ich, das hierin die Ursachen liegen, nicht aber, wie man damit umgehen kann.
Weil Du noch nicht weißt wonach Du suchen musst. Es geht nicht darum was passiert ist, sondern was das was passiert ist mit Dir gemacht hat. Da muss noch mehr sein, das was Du beschreibst stammt aus einem höheren Alter. Da ist bei Dir eine Überzeugung, daß Du so wie Du bist nicht liebenswert bist und Dir Liebe durch Leistung erkaufen musst. Diese Prägung ensteht so zwischen dem 8-15 Lebensjahr oder über die gesamte Kindheit. Zwar ist die Trennung eines Kleinkinds von seiner Mutter traumatisch und hinterlässt starke Verlustängste, die erklären aber nicht alles. Da muss noch mehr sein. Dein Vater und/oder Stiefmutter hätten das ausgleichen können. Möglich, daß Du Dich als Kind nicht geliebt gefühlt hast, bzw. es Liebe, Zuneigung und Aufmkersamkeit nur als Belohnung für Leistung gab und Liebesntzug als Bestrafung. Ein häufiges Muster in Familien. Leider.

Bin ich wirklich überangepasst? Ich komme mir selbst immer anarchisch vor, stark auf mich bezogen. Passt da die Überangepasstheit?
Mit überangepasst ist vor allem gemeint, der Versuch alles richtig zu machen. Wie ich oben schon schrieb, das geht alles Hand in Hand, Egoismus, Narzissmus, Helfersyndrom. Du wirst nirgends das Eine ohne das Andere finden. Das bedingt sich immer gegenseitig. Selbst knallharte Psychopathen deren Narzissmus pathologisch ist, kommen ohne ein Helfersyndrom nicht klar. Auch wenn sie es auf eine andere Person auslagern müssen.

So, das war jetzt sehr viel. Es genügt aber nicht, wenn Du das mit dem Verstand erfasst und nachvollziehst. Du kannst es mit dem Verstand nicht lösen, Du erreichst das Gegenteil. Achtsamkeit und Selbstannahme, in allem, sind gute erste Schritte. Und wenn Du in der Kindheit wühlst, such nicht nach dem was passiert ist sondern was es mit Dir gemacht hat.

 
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