Schuldgefühle

Blackpanther

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11. Feb. 2019
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Hallo zusammen ich weiß echt nicht mehr weiter und suche nach Rat.

Ich war 2 Monate mit meiner ex Freundin zusammen es war meine erste richtige Beziehung. Ich Nachhinein weiß ich das ich selbst alles kaputt gemacht habe mit meinen Fehlern, welche mich jetzt jeden Tag quälen.

Wir führten eine Fernbeziehung, da ich in einer anderen Stadt studiere. Wir haben dann meistens das Wochenende miteinander verbracht. Leider war mein Wochenende auch immer ziemlich verplant, da ich meine Freunde ebenfalls nur am Wochenende sah. Wir sahen uns dann meistens erst Samstag nachmittags bis Sonntag. Wir haben auch immer viel unternommen. Ich war so glücklich und habe mich in sie verliebt.

Es war so schön wir schauten abends zusammen Serien kuschelten den ganzen Abend und schliefen arm in arm ein. Sie tat alles für mich und gab mir immer das Gefühl mich zu lieben. Sie sagte einmal das sie es scheiße findet, dass wir uns so selten sehen und ich sagte ihr das es ab nächstem Semester anders wird, da ich wieder in die Heimat ziehe und Pendel. Damit war sie sehr glücklich und ich auch.

Ein paar Wochen später schrieb sie dann das sie nicht mehr will. Für mich kam das so plötzlich und es zog mir den Boden unter den Füßen weg. Ich konnte und wollte es nicht glauben. Sie begründete es damit, dass uns nichts verbunden hat und sie in den letzten Wochen nicht das Gefühl gehabt hat, dass sie einen Freund hat. Sie schrieb das die Gefühle vom Anfang weg sind. Im Nachhinein habe ich dann erkannt wie viele Fehler ich gemacht habe. Ich hatte geplant sie meinen Eltern und Freunden vorzustellen doch dazu kam es nicht mehr. Warum hab ich das nicht früher gemacht.

Wir haben halt meistens was zu zweit gemacht, da wir uns ja nicht so oft sahen. Ich wollte alles langsam angehen lassen und weiß das es falsch war. Unter der Woche haben wir uns zwar jeden Tag Nachrichten geschrieben aber nie telefoniert. Warum hab ich sie nicht einfach abends angerufen und mit ihr gesprochen. Warum hab ich ihr nicht gezeigt was ich für Sie empfinde. Ich habe ihr nie richtig das Gefühl gegeben das sie mir so wichtig ist. Ich habe einfach viel zu wenig für die Beziehung gemacht und kann mir selbst nicht erklären warum.

Sie war für mich einfach perfekt und gab mir viel mehr, als ich ihr gegeben hab. Auf der anderen Seite zeigte Sie mir immer das sie so glücklich ist. Warum hat sie mir nie gesagt das sie das stört. Ich hätte es vielleicht auch einfach erkennen müssen.

Ich quäle mich jeden Tag mit den Gedanken das ich nicht genug für sie getan habe und sie als selbstverständlich gesehen habe. Ich vermisse sie einfach so sehr. Ich war früher richtig motiviert wollte mein Studium schaffen und was erreichen. Jetzt wache ich jeden morgen auf mit den gleichen Schuldgefühlen und kann mich zu nichts motivieren. Ich habe einfach Wut auf mich selbst. Wenn ich die Zeit zurückdrehen könnte würde ich soviel anders machen.

 
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Lieber Blackpanther

Deine Geschichte könnte meine sein. 1 zu 1. Mit dem Unterschied, dass die Beziehung bei mir ca. 10 Monate gedauert hat. Beendet wurde sie von ihr im Dezember 17 und ich bin anschliessend in eine Depression gerutscht aus der ich bis jetzt nicht mehr rausgekommen bin. Auch wenn ich jetzt sage, dass ich dir einen Ratschlag gebe, ist es mir nicht gelungen damit abzuschliessen. Auch ich quäle mich mit diesen Fragen. Ich bin jedoch der Ansicht, dass du nicht (ja ich weiss bin nicht besser) die ganze Schuld auf dich laden solltest. Sie es mal so: Sie hat doch gewusst, dass es eine Fernbeziehung ist oder?  Hat sie mit dir ernsthaft über ihre Gefühle und Wünsche gesprochen? Ist es Liebe, wenn man einen Sachverhalt nicht richtig einschätzen vermag und merkt Auwejah ich komm doch nicht klar und dann einfach so den Partner vor vollendete Tatsachen stellt? Wenn es Liebe gewesen wäre, dann hätte sie die Zeit mit dir durchgestanden. Natürlich hast du wahrscheinlich auch Fehler gemacht, wie ich eben auch. Mach ihre Probleme nicht auch noch zu deinen. Du hast die Priorität Studium, denke nicht dass dir da jemand einen Vorwurf machen kann. Sie hatte andere Prioritäten. Im Endeffekt ist sie nicht mehr klar gekommen, nicht du. Vielleicht war es auch nur Verliebtheit und keine Liebe ihrerseits? Eine Beziehung braucht nicht alles auszuhalten, aber wenn sie nicht mal Kommunikation aushält, wie soll sie dann überhaupt existieren können? Zu einer Beziehung gehört nun Mal dem anderen mitzuteilen, wenn es nicht mehr geht und Raum für Gespräche zu schaffen. Klar wenn du es merkts, dass sie ein Problem damit hat und von sich aus nicht angeht, sollte man es ansprechen. Aber wenn nach mehrmaligem Fragen nichts kommt...tja was willste dann machen? Sollst du telepathische Fähigkeiten besitzen können? Meine sagte etwas ähnliches wie deine "scheisse, dass wir uns so selten sehen". Meine sagte: "Für das brauche sie keinen Freund, wenn wir uns so wenig sehen". Sind solche Aussagen Liebe, obwohl man ja weiss, dass der andere dies nicht sofort ändern kann? Wohl eher nicht. Auch ich habe gesagt, dass mein Studium im folgenden Sommer beendet ist und es dann besser wird mit der gemeinsamen Zeit. Zuerst dachte ich, dass wir einen Konsens gefunden hätten...aber mit der Zeit gings dann aus ihrer Sicht nicht mehr: Sie hats dann für mich im ungünstigsten Moment (vor Prüfungen, Weihnachten usw.) beendet und mich vor vollendete Tatsachen gestellt, obwohl wir zuvor noch Wohnungen anschauen gingen, was ich dann überhaupt nicht verstanden habe, bei denen ich jedoch wiederum sagen musste, dass ich nicht sofort ausziehen kann, alleine finanziell nicht, und erst im Sommer mehr weiss. So eine vermeintliche "Schwäche" wird oft falsch interpretiert, weil eben nicht miteinander kommuniziert. Vielleicht fühlt es sich wie bei dir auch so an wie ein riesiges Missverständnis, das man jetzt aus der Welt schaffen muss. Habe mich oft gefragt: Sie hat sich ja darauf eingelassen und Fernbeziehungen sind nun mal nicht einfach. Meine war bereits zuvor in einigen Fernbeziehungen, die sie allesamt beendet hat. Genau aus dem gleichen Grund. Frage mich, wie sich jemand immer und immer wieder darauf einlässt, obwohl sie ein Problem damit hat.

Ich weiss total wie du dich fühlst, es ist absolut schrecklich diese Schuldgefühle. Aber was bringt es? Genau, nichts und wieder nichts. Meine hat mir auch alles geschenkt (kam einmal zu ihr nach Hause und da befanden sich plötzlich neue Kleidung, Parfum, kontrollierte mich permanent und war eifersüchtig usw.). Ich sage dir eins, aus einer Abhängigkeit rauszukommen ist abartig schwer und es gibt nichts schlimmeres, sich auf jemanden zu fixieren. Versuche dich abzugrenzen. Wer warst du vor der Beziehung? Knüpfe dort wieder an. Reaktiviere deine eigenen Bedürfnisse (Hobbies, Sachen die du gerne tust). Ich gehöre zu denjenigen, die alles mit dieser einen Person verknüpft. Wenn sie geht, fällt alles in sich zusammen. Lasse es nicht so weit kommen. Setze dir neue Ziele und vergiss nicht...du bist nicht alleine.

Lg 

 
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Warum die Frage, ob das nun Liebe war/ist oder nicht?

Es war nicht mehr mit dem Leben kompatibel. Fernbeziehungen sind fies, und sie machen meistens mehr Leid als Freude. Muss eine beendete Beziehung immer direkt heißen, dass man Denjenigen nicht liebt? Ich finde nicht. 

Der Mensch will glücklich sein. Irgendwann kommen die Zeitpunkte wo man abwägt, ob man es noch ist. Jeder setzt sich da unterschiedliche Maßstäbe. Aber so gesehen ist es doch nachvollziehbar, so zu entscheiden, wenn auch traurig weil es erstmal ein Ende ist. 

 
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@fat damon 

Ja Sie hat gewusst, dass es vorübergehend eine fernbeziehung ist und hat mir nie gesagt was sie stört oder was sie sich wünscht. Sie war immer glücklich zumindest hat sie mir es gezeigt. Es kam halt auch ganz plötzlich von einem auf den anderen Tag. Ich hab das Gefühl, dass ich sie irgendwie verletzt habe. Sie hat auch geschrieben, dass uns nichts verbunden hat. Kann es sein das sowas auf der Strecke bleibt, wenn man sich nicht oft sieht gerade in der Anfangsphase? Ich hab wie gesagt auch leider zu wenig für sie getan, weil ich gedacht habe das alles passt und wir uns in ein paar Monaten öfters sehen. Hab auch das Gefühl das die Vertrauensbasis gefehlt hat, bzw. unter der Woche immer wieder verloren gegangen ist, da wir nur über Nachrichten kommuniziert haben. Habe es leider zu spät erkannt. Ich versteh einfach nicht, dass sie immer so glücklich war und von einem auf den anderen Moment anscheinend nichts mehr gepasst hat. Hab ich einfach nicht gezeigt wie wichtig sie mir ist. 

 
Zunächst mal, du bist noch jung und hast dir ja nichts Böses dabei gedacht. 

Ich denke, sie mag dich sehr, und sich selbst auch und dachte das ist der Weg des geringsten Leidens für beide. 

Sie hat vermutlich gesehen, dass dir nichts gefehlt hat und hattest was du brauchst. Wenn sie nun auf ihren Bedürfnissen beharrt hätte, hätte das eure wenige gemeinsame Zeit belastet und ich gehe davon aus, dass du an einigen Punkten, die für sie in der Beziehung wünschenswert gewesen wären, wie etwa mehr räumliche Nähe und mehr Gemeinsamkeit, auch bei Wollen nicht oder nur unter Verzicht hättest etwas ändern können. 

Das wollte sie vielleicht nicht, sie wollte vielleicht nicht, dass du deshalb vllt aufs Auslandssemester verzichtest oder Studienort oder - Fach deshalb wechselst. 

Oder dich einfach nur nicht gut fühlst, weil du weisst, dass ihr etwas fehlt. Das hätte eure Beziehung auf jedenfalls belastet. 

Vielleicht wollte sie, dass du einfach so sein kannst wie du willst, dein Leben leben kannst wie es dir gefällt. Ohne dass darüber diese dunklen Wolken schweben oder du wegen ihr auf etwas verzichtet. 

Ich finde es sehr reif und menschlich sehr großherzig, dass sie das so für sich gelöst hat, denn es war ja offensichtlich ihr Problem, du hattest keins mit der Situation. Ich denke sie wollte dich und eure Beziehung angesichts der limitierten Möglichkeiten, etwas daran zu ändern, nicht unnütz belasten und euch beiden das ersparen. 

Man sagt außerdem.jage niemals Liebe oder Aufmerksamkeit hinterher - wenn sie nicht freiwillig gegeben wird, ist sie nichts wert. 

Ich denke, sie hat gesehen, dass ihr unterschiedliche Bedürfnisse und Vorstellungen habt bei begrenzten Möglichkeiten diese mit vertretbaren Investment anzugleichen und hat deshalb die Notbremse für euch beide gezogen, bevor ihr anfangen könntet, euch dieser Situation geschuldet zu verletzen. 

Das passiert in solchen Konstellationen oft trotz oder gerade das man sich liebt. 

Ich denke, das sagt sie auch mit dem, dass euch nichts verbunden habe. Es ist unverbindlich geblieben bzw. Du bist aus Ihrer Sicht unverbindlich geblieben. 

Das ist übrigens kein Widerspruch, wenn ihr zusammen wart, war sie vermutlich glücklich. Die Zeit, in der ihr nicht zusammen wart, die den Hauptteil eurer Beziehung ausgemacht hat, war ja wohl das Problem. 

Siehs mal so, wenn die Zeit MIT dir nicht so besonders schön gewesen wäre, hätte sie die Zeit OHNE dich als weniger belastend gefunden. 

Sei dankbar, dass sich eure Wege getrennt haben, bevor ihr die schönen Erinnerungen an eure Zeit zerstört habt. 

 
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Nun ich schreibe ja nicht, dass ich mich auf einer sachlichen Ebene befinde. Ich befindet mich ja emotional genauso auf der Stufe wie der Fragesteller. Es ist sehr schwierig solche "vor vollendete Tatsachen"-stellende Handlungen, die man ja als Betroffener als solches wahrnimmt, zu verstehen. Natürlich hat man dabei Schuldgefühle und fragt sich, was hat man selbst derart falsch gemacht, dass sie gehen musste. Weshalb wurde ich verlassen? usw. Man stellt sich diese Fragen automatisch. 

Es ist einfach zu sagen, dass die Liebe einfach fliessen soll, richtige Liebe wird's schon irgendwie richten und dass man noch Dankbarkeit für eine geäusserten Trennung aufbringen soll und dabei jeder einfach andere Prioritäten hatte. Solche Äusserungen lassen sich auch bei mir feststellen, jedenfalls bei früheren Trennungen, aber es dauert eben sehr sehr lange. In der Situation selbst fragt man sich doch immer, weshalb man nicht ein Gespräch wert wahr, das entstandene eigene Problem genauer anzusprechen und weshalb die Entscheidung, ohne dabei den anderen einzubeziehen, vollzogen wird. Schliesslich sind doch Gefühle vorhanden. 

Ich finde Trennung aus rationalen Gründen einfach falsch. Denn so stellt man sich doch den Problemen in einer Beziehung erst gar nicht. Es gibt doch immer irgendwann einmal Dinge, die nicht miteinander kompatibel sind, oder irre ich mich da? Ist auch nur meine subjektive Meinung, denn es war doch bereits zu Beginn her klar, dass die Distanz dazwischen war. Klar ist es reif, wenn sie ihre eigene Entscheidung aufbringen kann, zu gehen. Aber unreif ist es ebenso, wenn sie nicht über ihre eigene Gefühlswelt sprechen kann.

Was muss/soll/darf eine Beziehung überhaupt noch "aushalten?" Was heisst das überhaupt und sollte man generell bei Problemen sofort gehen? Vielleicht sollte man sich fragen was man selbst unter dem Begriff Beziehung versteht. Weshalb wird es als normal angesehen, wenn keine Gespräche und Lösungen gemeinsam gesucht werden und man sagt, dass das richtig und gut sei? Für was baut man dann überhaupt noch Vertrauen zu einem Menschen auf und geht eine Beziehung ein, wenn man nicht mal darauf vertrauen kann, dass sich der andere sich mir gegenüber öffnet und Probleme und Wünsche anspricht, die man vielleicht nicht sofort erkennen kann? Viele leben nach dem Motto: Wenns halt nicht geigt, dann ist das so, ich such mir dann den nächsten, es sollte nicht sein, hat nicht gepasst usw. Ist oder war das Liebe? Klar frage ich mich dabei, ob es das wirklich war. Heute wird sich so schnell getrennt, es kommt schon so vor als würde ich morgens aufstehen und die Unterhose wechseln. Aber da sind immer noch Gefühle und sich verlieben tut man ja nicht alle Tage. Es ist schwer solche Dinge zu akzeptieren und man zweifelt am Sinn, eine Beziehung überhaupt noch einzugehen, prinzipiell. 

 
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Hallo Fat Damon, 

Deine Situation ist etwas anders. Ihr wart bereits verbindlicher mit konkreten Zusammenziehplänen. 

Und nein, die Liebe wird es nicht richten, das hat der TE jetzt auch gesehen. Die Liebe ist ein Pflänzchen, das man pflegen muss und in der Realität reicht Liebe eben manchmal nicht aus. 

Kennst du das, Lieben heisst auch loslassen? 

Ein Loslassen, weil ein ständiges Ankämpfen gegen Umstände zu viel Leid verursacht oder zu viel Energie verbraucht oder... Kann auch aus Liebe geschehen. 

Dass der Zeitgeist der Wegwerfgesellschaft und in Zeiten, wo Tinder und Co. vermeintlich endlos attraktive Alternativen bieten schnelle Trennungen gehäuft begünstigen, sehe ich auch so. 

Aber wenn Beziehungen eben unverbindlich und oberflächlich bleiben wie beim TE geschehen und die Liebe nicht gehegt und gepflegt wird, dann ist das vielleicht auch nicht ganz verwunderlich. 

Meist wirkt das nur auf den unaufmerksamen Partner so, als käme eine Trennung aus heiterem Himmel, wie der TE reflektiert einräumt. Wenn wirkliche Verbundenheit und Aufmerksamkeit und Achtsamkeit gegenüber dem Anderen herrscht, kommt sowas nie aus heiterem Himmel. 

Frauen neigen in der Tendenz sowieso eher dazu, sich emotional bereits in der Beziehung zu lösen und dann die Trennung auszusprechen. 

Dieses Lösen bemerkt ein zugewandter, aufmerksamer Partner meiner Meinung nach. 

Liebe Grüße und fühl dich gedrückt in deinem Leid

 
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