seine wohnung - sein revier

Linea80

Neuer Benutzer
18. Okt. 2007
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Hallo ihr Lieben,

schon lange nagt irgendwie eine art erschlagenheit und unwohlsein in mir, was sicherlich mit der wohn-beziehung zu meinem freund zutun hat.

irgendwie kann ich aber gar nicht mehr richtig abschätzen, ob hierzu überhaupt eine berechtigung meinerseits besteht und ob ich wirklich grund dazu habe, verärgert und unglücklich zu reagieren.

viell. könnt ihr mir weiterhelfen und mir eure meinung hierzu mitteilen:

wir sind seit 14 monaten zusammen. seit ca. 12 monaten lebe ich bei ihm, d.h. ich habe zwar noch meine eigene wohnung, die ich erst 3 monate vor unserem kennenlernen bezogen hatte - d.h. alles ist neu, neu eingerichtet von mir etc. und ich zahle nach wie vor miete und strom, etc. bei ihm dies natürlich nicht.

Ich wollte auch freiwillig bei ihm sein, seine wohnung ist einfach viel größer, und liegt viel zentraler. aber eigentlich bin ich eben nur gast hier. ich habe zwar schon kästen mit ablagefläche für mein gewand bekommen, auch ein kleines kästchen im badezimmer, und ablagefläche im arbeitszimmer, und auch ein paar meiner schuhe haben platz gefunden. um platz zu sparen, habe ich natürlich noch ausreichend sachen in meiner wohnung, die ich in abständen von ca. 3 wochen für ca. 1h aufsuche.

alles gut und schön, aber es ist eben seine wohnung und er - alles von ihm dominiert natürlich. es gelten seine regeln, die sachen müssen so sein, kommen da hin, gehören so, etc....

ich bin gast, fühle mich aber einfach oft nicht wirklich wohl, weil ich irgendwie fühle, dass meine persönlickeit hier total abgewürgt und eingeengt wird. es ist alles so wie er es will, ich habe ja auch kein recht etwas dem entgegenzusetzen, schließlich ist es seine wohnung.

dann meint er heute, also jetzt sind wirklich schon zuviele kosmetikartikel im kästchen, und wie geht es mir bei der aussage, scheisse. ich denke mir, oh gott, jetzt habe ich ein wenig zuviel persönlichkeit hierhergebracht in der absicht mir hier einfach so wohl wie möglich zu fühlen (abgesehen eben von der tatsache, dass alles hier einfach so ist, wie er es will, dass seine sachen - egal ob nötig oder unnötig hier natürlich alles einnehmen dürfen) - das geht mich dann an, da denke ich mir - er sitzt hoch zu ross und wenn ich nur versuche in sattelnähe zu kommen, dann weist er mich daraufhin, dass das nicht geht. aber dann wundert er sich, warum ich mißverständlich reagiere und mir das einfach weh tut. entweder er steht zu mir und freut sich, wenn ich mich hier wohlfühlen möchte und demnach ausbreite oder er verzichtet auf mich.....

is ein bisschen lang geworden, danke denen die sich durch den text gewühlt haben und mir feedback geben möchten!

lg,

linea

 
Hallo!

Hier eine kurze Antwort auf Dein Problem, denn ich kannte es nur zu gut.

Du verlierst Dich gerade in ihm und schränkst Deine Persönlichkeit ein.

Wie kann es sein, dass Du eine eigene Wohnung hast und nie dort bist? Ist es weil Du einsam dort sein könntest? Ist es aus der Bequemlichkeit heraus? Seine schöne, grosse Wohnung? Oder weil Du denkst, dass er seinen Hintern nicht auch mal zu Dir bewegen würde, denn Deine Wohnung ist nicht so schön oder noch schlimmer... es wäre ihm zuviel Aufwand für Dich???

Ich rate Dir:

Sei öfters mal in Deiner Wohnung... auch alleine... Entweder Du bist ihm wichtig und er kommt auch mal zu Dir oder aber es ist aus der Bequemlichkeit heraus... und wer will schon so was?!

Ausserdem engst Du ihn ein. Er merkt es allmählich ganz langsam. Das tötet die Neugierde auf Dich...

Nimm meine trockene Haltung bitte nicht übel. Ich gebe Dir nur den Rat einer, die es hätte besser wissen sollen...

Herzliche Grüsse und eine menge Kraft für Dich,

EMS

 
Ich schliesse mich Ems an.

Ich würde mich unter solchen Umständen auch nicht wohl fühlen. Dieses nur-Geduldet-werden ist nicht schön und auf Dauer negativ.

Bei ihm erkennt man eine Abwehrhaltung: "Das ist alles meins und du hast da gar nichts dran rumzufummeln."

Als ob er dich nicht in sein Leben lassen möchte... Keine gute Grundlage für eine Beziehung...

Ich rate dir auch: sei öfter in deiner Wohnung, auch alleine. Wie Ems schon sagte: Entweder du bist ihm wichtig und er kommt auch zu dir.

Aber ich würde mich nicht länger mit dieser Gast-Rolle abfinden. Du brauchst auch deinen Platz und deine Freiheit um dich wohl zu fühlen.

Und wenn ihr euch trotzdem dazu entschliesst zusammenzuziehen, dann müsst ihr einen klaren Bruch machen. Also nicht einfach du zu ihm in die grosse Wohnung und es geht weiter wie bisher, sondern dann würde ich sagen: Ihr sucht euch zusammen eine neue Wohung, die ihr gemeinsam einrichtet und in der Regeln gelten, welche BEIDE bestimmen.

 
Hallo ihr lieben,

vielen dank für eure tipps und antworten. ich fühle einfach, dass es mir nach langem dulden einfach nicht mehr gut damit geht, und ich auch merke, dass das eine zusätzliche streitquelle darstellt, weil er es nicht versteht.

aber so geht es wohl wirklich nicht. ja seine wohnung ist bequemer, größer, toller, zentraler ... aber ich bin einfach nur gast.

und mir hat auch schon eine freundin geraten, wenn zusammenziehen dann unbedingt in eine neue wohnung, wo wir gemeinsam regeln aufstellen!

is halt alles nicht so leicht, ich müsste halt echt wieder all meine sachen packen und mitnehmen, und hab dann auch angst, dass wir damit einen rückschritt machen, also er es so missversteht, dass ich mir unserer beziehung nicht mehr sicher bin.

irgendwie weiß ich es eh, aber irgendwie hab ich eben auch angst davor diesen schritt zutun, aus angst, unsere beziehung damit zu gefährden und viell. auch aus angst, dass er mich gar nicht vermisst...

danke euch

linea

 
Du musst ja nicht gleich alle Sachen mitnehmen.

Ich würde ihm offen sagen, dass du dich bei ihm als Gast fühlst, das Gefühl hättest ihm lästig zu sein und darum nun etwas mehr Zeit in deiner eigenen Wohnung verbringen möchtest. Das ist ehrlich und erklärt auch dein Handeln.

So kommt er nämlich auch ins Nachdenken.

Wichtig ist, dass du ihm zu verstehen gibst, dass du nicht gleich die Beziehung in Frage stellst.

Du könntest ihn ja auch direkt fragen ob er dich als lästig empfindet. Das würde ich jetzt machen. Und wenn er fragt warum, dann sagst du ihm all das, was du in deinem Post hier uns gesagt hast.

Rücksicht ist gut, aber wenn man sich selber dabei nicht mehr wohlfühlt und sich nur noch anpasst, ist es nicht mehr gut.

 
hallo sternli,

danke.

gestern ist es irgendwie eskaliert, er hat sich beschwert, dass ich nicht gut genug abwasche und warum ich nicht alles in den geschirrspüler räume, er mag nicht aus dem dreck essen, dass ist grauslich. und warum es so schwer sei, ordentlich abzuwaschen, etc. er ist ziemlich ausgezuckt und ich bin mir vorgekommen, wie ein schlimmes kind, dass von seinem vater gescholten wird. ich mein, was soll das?

ich bin dann ziemlich ruhig geblieben, und hab gemeint, dass ich wieder öfters bei mir sein möchte, dann lebe ich, wenn ich bei ihm bin nach seinen regeln, wenn er bei mir ist, nach meinen regeln. und er soll glücklich sein, dass es dann hier alles glänzt und blitzt, wenn ich ja eh so unfähig bin. überraschenderweise war er ziemlich perplex und hat dann zum weinen angefangen, dass es ihm leid tut, und er das nicht wollte, und er gern bei mir ist. das hat mich dann ur berührt, auch ein wenig gefreut, weil ich mir gedacht habe, dass er mich doch sehr gerne hat. und er hat noch gemeint, er hat mich gern in seiner nähe. wir haben uns dann wieder versöhnt und ich hab ihm erklärt, dass ich mich schon länger unwohl fühle, dass dies gastrolle mich irgendwie einengt, weil ich nix entscheiden kann - und alles nur so abläuft, wie er es will.

er hat es denk ich ein wenig verstanden, aber eine lösung haben wir momentan nicht; ich bin aber froh, dass es mal ausgesprochen wurde.

vorerst werde ich schon bei ihm bleiben.

danke für die tipps.

linea