Original von sorgenleserund nehmen wir mal weiterhin an das sich beide seiten des "schmerzes", den der andere spührt, bei einem bruch dieser vereinbarung bewusst ist . . .
hey
wir sind hier - glaub ich - ausnahmsweise einer meinung, sorgenleser! :klatsch: ich glaub auch, nur derjenige, der in einer gegenseitigen beziehung bemerkt, dass die gegenseitigkeit vom ANDEREN gerade nicht gelebt wird, hat WIRKLICH ein problem, ich denke, derjenige, der den "bruch" der beziehung durchgezogen hat, der fühlt ganz anders und vor allem: viel weniger! als der andere.
ich vermute, meine worte wirst du dennoch - auch in dieser übereinstimmung im ergebnis - so nicht hören und stehen lassen wollen, und nun gut, wir gehen von verschiedenen prämissen aus, und so können wir eben manchmal nur unseren eigenen gedankengang folgen und ich guck halt grad mal über meinen tellerrand hinaus und hab halt überrascht festgestellt, dass du und ich dasselbe "denk-ergebnis" haben, das "warum" ist mir erstmal nur die zweitrangige fragestellung.
Original von sorgenleserdann sagt derjenige der fremdgeht dem anderen mit seinem fremdgehen: "mir ist es egal, das es dir dabei schlecht geht. wichtiger ist, das es mir dabei gut geht."
ja!!! gut, vielleicht denkst du, ich bejubel hier jedes jota, aber mal ernsthaft: für MICH war es schon mal ne gedankliche leistung, hinter dem verhalten meines jeweiligen partners NICHT dauernd und ununterbrochen ein verhalten zu erblicken, was sich wirklich (direkt) auf MICH bezog. das war mir einfach zu hoch, denn irgendwie hatte ich - ganz früher mal - geglaubt, liebe bedeutet harmonie und ich dachte, er ist ein teil von mir und wir singen jetzt unser lebenslied nur noch und ausschließlich im duett... wenn dann mal mein partner seine stimme allein "erschallen" lassen hat, dachte ich früher schon manchmal gleich, dass die beziehung vielleicht vorbei sei! 8o jaja
Original von sorgenleser[...] mit seinem egoistischen verhalten zeigt er dem anderen praktisch das er keinerlei liebe und mitgefühl empfindet [...]
jaaaa... genau! so einfach ist das nämlich wirklich. mit so einem tabubruch zeigt der partner 1:1, was in ihm phase ist, und auch, wenn es wehtut, so ist mir dann manchmal so ein schlag ins gesicht lieber als ein partner, der noch nicht mal den mumm hat, sein leben zu leben (wenn er schon nicht alles so verbalisieren und klären kann mit mir, wie es mir ja am liebsten wäre). ich SEHE dann, was los ist, und jede sekunde meines lebens ist mir zu schade für irgendein kasperletheater, also bestens, nun hab ich klarheit!
aber, sorgenleser, mal ne frage an dich: denkst du, liebe läuft immer und auch immer mit derselben "lautstärke" oder wie soll ich mich ausdrücken...
ich hab eine theorie, hör mal zu:
ich glaube, man kann sich verlieben und es ist eine kunst, die rosa-brille irgendwann abzunehmen und den partner wirklich lieben zu lernen (weil: kennenzulernen). manche partner brauchen dafür jahre, und manche schaffen es tatsächlich auch nie.
wenn dann mal tatsächlich ein RICHTIGES und tiefes gefühl entstanden sein sollte (was ja manchmal gar nicht gewiss ist), dann ist - bei mir jedenfalls *ups* - dieses gefühl nicht immer gleich stark.
es gibt zwei faktoren in meinem leben, die mein gefühl von partnerschaftlicher liebe irgendwie beeinflussen und - hm naja, mindern? oder jedenfalls: - die das gefühl der liebe für mich in den hintergrund treten lassen. der erste faktor ist: ablenkung. ich mein jetzt nicht party, drogen, beschäftigung mit dem weltfrieden, nein, wobei klar, das würde meine liebe auch nebensächlicher erscheinen lassen.

ich meine jetzt schlicht: stress, arbeit, kennenlernen von anderen menschen, intellektuelles abtauchen oder auch kummer, probleme, lebensphasen-wechsel, so etwas.
ich denke, wenn man eine liebe erhalten will - nd wer bitte wer möchte NICHT lieben? -, dann muss man immer mal den "ausstieg" aus dem stress praktizieren, wie man das macht, ist jedem seine eigene sache. ich zum beispiel plädiere für eine mischung aus bewußten verabredungen / unternehmungen mit dem geliebten partner plus irgendeine art der selbsteinkehr (ich weiß, meditieren heißt das auch, aber dieses esoterische wort ist nicht so dasjenige, was ich dafür verwenden würde... *seufz*).
das zweite, was mich ablenkt von der liebe, ist, wenn mein partner mich verletzt. jawoll, denn ich bin verletzlich und da kann ich mich auf den kopf stellen und noch sehr viele lebensratgeber oder sonstwas mir zu gemüte führen: ja, ich bin nicht der dalai lama und ich bin verletzlich. so.
was sagst du dazu? kann ich vielleicht meine verletzungen dem partner auch mitteilen (wozu ich nahezu uneingeschränkt "ja" sage)? kann ich versuchen, meinem partner um rat zu fragen, kann ich mich ihm anvertrauen, wenn ich eine problemlösung erarbeite (wozu ich nur noch sehr eingeschränkt "ja" sage... ich mach meistens EIN gespräch, wo ich alles unausgereifte = problemlösungsversuche mit auf den tisch bringe, aber wenn dann nichts kommt, dann puzzel ich mir den rest meiner denke selbst zusammen und mein partner muss dann schon nachfragen, wenn er noch infos will oder dran teilhaben will an dem problemlösungsprozess...)?
so, das wären meine fragen.
diese ganzen weitern stellungnahmen, in denen du anfeindest, dass angeblich manche oder alle oder wie viele menschen auch immer liebe für ein tauschgeschäft halten, habe ich verstanden und was ich daran gut finde, ist, dass du recht hast und dass das tragisch ist. eine meiner nicht mehr ganz so aktuellen beziehungen, wegen derer ich jedoch hier im forum gelandet bin (mein ex hieß damals in meinem thread "kand. 1", es gab anschließend noch einen kand. 2, bei dem aber ne ganz eigene geige gespielt hat), ist auch genau und in allerreinster form genau an diesem irrglauben SEINERSEITS gescheitert. irgendwann ist einfach das maß voll und ich hab keine lust mehr, an seine gefühle zu glauben oder sie feinsäuberlich in therapeutischer schwerstarbeit aus seiner seele herauszufiltern, nö.
ach ja
da fällt mir noch die allerwichtigste frage überhaupt ein:
sorgenleser, sag mal, glaubst du nicht, dass liebe nur geben ist (o.k.), aber BEZIEHUNGEN sind durchaus geben und nehmen?
o.k.
falls du mir antwortest, danke, ich bin gespannt. und bitte bitte gewöhn dir deinen zynismus und sarkasmus ein bisschen ab bei deiner antwort, ich finde diese ganzen fragen höchstpersönlich und wäre sehr dankbar, wenn du mir die antwort nicht immer mit 1.000 giftigen pfeilen gespickt servieren würdest.
gruß
sine