Seitensprung beichten = psychische Gewalt?

Ist eine Fremdgehbeichte psychische Gewalt?


  • Umfrageteilnehmer
    3

House M.D.

Herr des Houses
27. Juli 2008
2.607
35
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Hi.

Gerade verfolgte ich eine Diskussion in der Kaffeeküche, in der es darum ging, dass eine Fremdgehbeichte mit psychischer Gewalt gleichzusetzen sei.

Beispiel: ER beichtet IHR, er sei irgendwann mal fremdgegangen. Die Variablen spielen keine Rolle, sondern die Frage, ob so eine späte Beichte mit einer Zeit der Verheimlichung tatsächlich als "psychische Gewalt" dem/der Betrogenen ausgelegt werden kann.

Ganz simpel gefragt: ist die Beichte eines Vertrauensbruchs psychische Gewalt?

 
Hmmm gute Frage........... dann kann man eigentlich ja jede Art von psychischer Verletzung als "psychische Gewalt" auslegen? Nun fehlt eigentlich nur noch das passende Syndrom dazu...

 
Ich halte allein die Idee für bekloppt. Scheinbar sind aber immer mehr Menschen der Meinung, sie hätten ein Anrecht darauf vor der Realität geschützt zu werden. Ich warte auf den Tag an dem eine x-beliebige Person von einem Gericht zu immerwährendem Leben verpflichtet wird, da das Ableben eben genannter Person dem Kläger psychisch nicht zuzumuten wäre.

Realitätsflucht scheint die Antwort unserer Gesellschaft auf die durch Realitätsflucht erzeugten Probleme zu sein.

 
unter normalen bedingungen nein. psychische gewalt setzt voraus, dass vom verursacher eine systematische misshandlung oder demütigung seines „opfers" ohne körperliche gewalt ausgeht. dies ist im falle eines seitensprungbeichtens nicht gegeben, auch wenn die betrogene person den faux-pas ihres angebeteten natürlich als demütigung, ablehnung oder verletzung empfinden wird. dies bezieht sich aber auf die vorausgegangene handlung, nicht auf das eigentliche beichten. der rest ist subjektives empfinden, nichts weiter.





der untreue part kann natürlich das ganze ausnehmend unangenehm gestalten, in der art wie und unter welchen umständen er die tat beichtet. wenn der untreue partner dabei kiloweise salz in die wunde streut und verbal über längere zeit regelrecht sadistisch vorgeht, kann man je nach dem schon von emotionalem missbrauch sprechen. dabei hat aber der betrogene part die fäden in der hand, sich zu distanzieren und für die opferrolle nicht zuviel projektionsfläche zu bieten.





bei einem normalen beichten, welches ja meist auch für den untreuen part kein kinderspiel ist, kann eigentlich nicht von psychischer gewalt gesprochen werden. ich bin jedoch überzeugt, dass man mit einem guten anwalt, dessen honorar vier jahreslöhne von mir beträgt, bestimmt auch damit durchkommen kann.


 
Und wenn jemand das unbedingte Bedürfnis hat es zu beichten, aber nicht macht. Ist es dann psychische Gewalt an einem selbst?

Ist sowas strafbar? :p

 
Also ich halte es schon für "psychische gewalt"- allerdings auch im positiven sinne-(soweit man den begriff "gewalt" auch positiv besetzen kann) denn der, dem sie zugefügt wird hat dadurch einen vorteil- er weiss die wahrheit!

Deshalb sollte man von einer strafverfolgung absehen ;-)

B.

 
@grit das ist jetzt nicht ganz so einfach. es gilt : nemo tenetur se ipsum accusare. keiner muss sich selbst beschuldigen. zudem findet sich der tatbestand der (selbstbe-)lüge auch nicht im recht. heisst zusammengefasst, dass es in solchen fällen opportun wäre, zu einem herzhaften facepalm (mit anlauf, wenn ich bitten darf, dann hat man auch was davon) ausholen sollte und sich 8 monate unbedingt waschlappen schimpfen sollte. selbstverordnet, selbstverständlich. sonst könnte es ja noch klagen geben.

:D

 
Realitätsflucht scheint die Antwort unserer Gesellschaft auf die durch Realitätsflucht erzeugten Probleme zu sein.
guter satz!

es gibt paare, die haben ausgemacht, dass sie nichts von eventuellen seitensprüngen hören wollen. in dem fall sollte man sich daran halten, nichts zu erzählen.

ich persönlich finde es einfach nur richtig, der realität ins auge zu sehen. wenn man das weiß ,dann hat man theoretisch die chance, an seiner beziehung zu arbeiten. seine beziehung zu hinterfragen und eventuell zu verändern.

einfach fremdgehen, nichts in der beziehung verändern, nichts sagen und darauf warten, dass man noch wen besseres findet- daran kann ich nichts gutes finden.

insofern sollte man sowas meiner meinung nach erzählen.

für mich hört es sich so an, als sei ein fremdgeher/ in zu feige für die wahrheit und würde sie unter dem deckmäntelchen der nächstenliebe (keine psychische gewalt ausüben zu wollen) verschweigen.

 
Das Beichten von einem Seitensprung sehe ich absolut nicht als psychische Gewalt an. Es ist ein Beichten, also nicht etwas das den anderen gezielt verletzen will (auch wenn es das tut)

Für mich sind psychische Gewalt: Mobbing, Diskriminierung, Ausgrenzung, eben alles was von körperlicher Gewalt abweicht, in dem es nur auf verbaler Ebene oder durch Verhaltensweisen passiert.

 
Hm. Also körperliche Gewalt ist ja leicht zu definieren, aber psychische? Warum ist nicht jede Verletzung durch Worte oder Verhalten psychische Gewalt? Braucht es dafür eine Wiederholung diese Verhaltens/dieser Worte oder was macht eine Verletzung nicht körperlicher Art zu psychischer Gewalt?

Wie wäre es, wenn kein Seitensprung gebeichtet würde, sondern das Vorhandeinsein einer anderen Frau und dreier gemeinsamer Kinder? Ist das dann psychische Gewalt? Das ist doch ganz klar eine emotionale Ohrfeige, was muss passieren, dass es zu psychischer Gewalt wird? Wenn der Mann keine Reue zeigt? Wenn es immer wieder passiert?

Jemanden runterzumachen ist auf jeden Fall psychische Gewalt, oder? Aber wann wird der Satz "Du bist dumm und wertlos!" zu psychischer Gewalt? Wenn er immer wieder wiederholt wird? Wenn er nur gelegentlich wiederholt wird? Wenn er gelebt wird?

Aber sendet Fremdgehen und das (späte) Beichten nicht auch eine ähnlich negative Nachricht?

 
Auch wenn Du meine Antwort nicht lesen magst, drück ich Dir trotzdem eine in den Tread. :p

Ist einen Seitensprung beichten psychische Gewalt?

Ja, würde ich schon sagen. Aber was, wenn ich die Frage mal umstellen will, ist es nicht? Man übt doch immer- schon alleine durchs Atmen oder Dasein "Gewalt" aus, in variierender Grösse und Kontinuität. Wenn ich pupse, kann meinem Stehpartner vielleicht übel werden, oder ich löse schlimme Erinnerungen aus seinen Kindheitstagen wach. Wenn ich mich in ner Ecke verkrieche und leise vor mich hinheule, kann es sein dass ich bei Vorbeigehenden die mich erblicken ein Mitleids- und Trauergefühl auslöse- und wenn diese Person dann zudem auch noch vorhatte an diesem Tag glücklich zu sein, beeinflusse ich diese Person sogar gegen seinen Willen. Mir ist es in dem Moment nämlich egal, was Vorbeigehende für Gefühlserscheinungen bekommen.

Und ob ich Gewissensbisse hätte weil Jemandem wegen mir übel wird, es mir zudem aber auch noch besser geht, ist fraglich.

Für mich ist Gewalt dann, sobald ich gegen den Willen oder das Wissen anderer Wesen Einfluss nehme, und ich es absichtlich oder "fahrlässig" mache.

Solange ich existiere, übe ich psyschiche, physische, mentale ... -Gewalt aus.

Die Frage alleine schon ist eine Sichtweise.

Genausogut hättest Du fragen können, ob es Liebe ist- wenn man als erster auf der Geburststagsfeier der Freundin erscheint.

Konstruktiver wäre die Frage, wann psychische Gewalt weiterhilft.

Liebste Grüsse,

Rosenkatze

 
Lüstige Frage und passende Antwort dazu!

Wenn ich Fremdgehen mit einem Autobahnfahrt vergleichen würde, was sehr ähnlich aussieht, dann würde ich sagen, dass ist blöd Einem einfach so beichten, dass er/sie mal schon fremdgegangen ist.

Wenn ich in der Zone, wo 100 km/h erlaubt mit 180 km/h fahre , würde ich doch danach sofort oder später nicht zu unseren lieben Polizei rennen um dass zu beichten, weil ich kann nicht mehr ruhig schlafen und habe schlechte Gewissen gegenüber Gesetzt. Jeder wird mich für einen Psychischkrankenmensch halten.

Wenn ich am Autobahn von einem Blitzt erwischt würde (was ich mit einem Ehemann/frau vergleiche) dann in meisten Fällen nützt keine Ausrede oder Lüge mehr, welche ich mir ausdenken würde.

Wenn ich von Autobahnpolizei (Nachbar oder Kollegen) erwischt würde, dann jeder hat sofort eine Ausrede oder passende Geschichte dazu und das kann milder ausgehen. Habe dann noch Hoffnungen auf die Verzeichnung oder Verständnis.

Und für mich persönlich, wenn mir ein Mann sagt, dass er ist mir fremdgegangen (wann spielt keine Rolle) würde ich mir erst mal Gedanke machen, was will er damit erreichen?

Jeder weisst, wie schnell er fahren darf und dass kann auch für sie/ihn teuer werden, wenn man erwischt wird!

 
Tut mir leid Roya, aber ich verstehe deine Frage auch nicht? Ich stehe auf dem Schlauch. Sorry!

 
Ja und Nein ! Kommt auf bestimmte Situation auf. Kann man nicht alles in einen Topf werfen.




 
Für wem ? Für der Person die es eine ganze Zeit verheimlicht hat ? oder für die, die es gesagt bekommt.

Für die Person die es die ganze Zeit verheimlicht hat ja da es ein ja auffrisst.

Für die Person die es gesagt bekommt ist es natürlich ein Schock.

So ist meine Einschätzung