Guten Tag liebe Gemeinde,
ich habe über die Jahre immer mal wieder hier nachgelesen und Schicksale nachvollzogen und finde es ganz gut, wie hier mit Rat zur Seite gestanden wird.
Jetzt habe ich mal wieder selber eine nicht so gute Phase. Will das einfach mal beschreiben.
Hintergrund:
Vor ein paar Monate hat mich meine Freundin verlassen, wobei ich selbst seit vielen Monaten schon dachte, dass es bergab geht und immer wieder Konflikte heraufbeschwört habe und meine Sorgen kundgetan habe. Am Ende kam ein weiterer Streit in einer langen Kette, der Schlimmste, und dann ging es zu Ende - sehr unschön und schmerzhaft.
Diese Frau war die zweite große Liebe meines Lebens und auch die, die so sehr an uns geglaubt hat, bis es irgendwann nicht mehr ging.
Erst war ich sehr traurig und mein ganzes Leben war überschattet, seit ein paar Wochen ist da nur noch Wut und auch Hass würde ich sagen in mir - so groß wie einst die Liebe war. Keine Details, aber ich meide die Stadt in der sie lebt und in der ich bis zu Beginn dieses Jahres auch lebte, obwohl ich die Stadt so mag und dort Freunde habe. Immer wenn ich da war, ging es mir schlecht und ich hab ihr dort auch im Frühjahr 2 Mal hinterherspioniert - im kleinen Maßstab, aber dennoch - außerdem kenne ich mich, wenn man sich treffen würde ist die Wette gut, dass es eine Szene gibt, und so habe ich das nun für mich entschieden, dort nicht mehr hinzufahren.
Das ist die Vergangenheit. Die Gegenwart ist, dass ich schon auch in Rauschmitteln Trost suche, fast jeden Tag etwas trinke, wenn auch meist nicht viel und regelmäßig rauche, was ich eigentlich nur sporadisch bei geselligen Abenden oder beim Ausgehen getan habe. Es ist so ein seltsamer Mechanismus mich selbst zu bestrafen, aber auch irgendwie zu trösten.
Und in mir sind eine große Unruhe und starke Gefühlsschwankungen.
Ich bin 3 Wochen im Sommer alleine im Urlaub gewesen, habs durchgezogen, aber es war doch oft sehr dröge und traurig. In der Stadt, in der ich nun lebe und arbeite, habe ich glücklicherweise meinen Bruder und einen Kumpel, mit dem ich mich gut verstehe udn ganz gut anfreunde, um die beiden herum sind noch ein paar, wobei ich die eigentlich nur mit Bruder bzw. Kumpel zusammen mal treffe, aber da fühl ich mich auch ganz wohl. Meine anderen Freunde versuch ich in Austausch zu bleiben, aber das ist leider nicht so leicht - alle haben ihr Leben und vielleicht ist es auch nicht so eng, wie ich es mir wünschen würde. Ich bin jedenfalls nicht ohne soziale Kontakte.
Nun zur Problemlage: Ich bin nicht mehr ganz jung, so gegen Mitte 30 und damit falle ich langsam aber sicher aus den Kreisen heraus, die gerade erwachsen werden und "am Puls der Zeit" sind - aber etwas bin ich da noch, auch weil viele Freunde jünger sind. Aber so ganz passt es nicht mehr und es ist frustrierend. Man könnte jetzt sagen: Okay, ich sei eben auch jung geblieben, aber es passt nicht mehr so richtig und mir fällt es schwer, in die Kreise, die arbeiten, vielleicht Familie haben, irgendwie einzutauchen; das geht schon damit los, dass ich unter solchen Menschen oft Schwierigkeiten habe zu sprechen oder einen Standpunkt zu beziehen und ihre Themen sind so gar nicht meine. Ich bin dort einfach still und innerlich angespannt. Das bedeutet, ich stehe zwischen den Welten und habe den Hang, nicht "erwachsen" werden zu wollen. Durch meine Arbeit aber habe ich sehr viel mit der zweiten Gruppe von Menschen zu tun und ich krieg das irgendwie hin, aber glücklich bin ich dort nicht und ich habe so viele Gedanken in mir, die ich dort niemals ausspreche. Hab nicht das Gefühl da hinzugehören und auch vom Werdegang her bin ich dort eher ein "Exot".
Dann ist da diese tiefe Melancholie und zugleich dieser Hunger nach Leben, nach Liebe, nach Aufbruch - udn auf der anderen Seite ist mein gewordenes Ich - und das ist eher limitiert wie ich finde und vorsichtig, es hat halt auch viel Schmerzhaftes erlebt und große Selbstzweifel, die immer mal wieder hochkommen. Auch so einer, wie der, was eigentlich an mir liebenswert ist, kommt immer mal wieder auf.
Kommen wir zurück zur neuen Stadt und den eher jungen Leuten. Hier ist Coolness mit das Wichtigste und das Kennen der Codes von Szenen, sei es im Sprechen, in den Meinungen, die man vertritt oder in der Kleidung. Vor ein paar Jahren noch war das nicht so ausgeprägt und ich habe mich da einfach bewegt und selbstbewusst - jetzt fühle ich mich immer irgendwie falsch, rückständig und - alt.Irgendwie find ich es auch lächerlich, dass sich Leute so an Stilen orientieren und so ähnlich rumlaufen und sich so formen, aber ich trau mich nicht mal jemanden anzusprechen, jetzt nicht nur Frauen. Oder wenn, dann steif und schüchtern. Ich habe halt immer das Gefühl, dass da unsichtbare Wände sind. Ich unternehme fast jeden Tag was, aber ich komm nirgends richtig an oder rein - auch weil ich es noch nicht gefunden habe.
Das ist der Stand und ich wollte das einfach mal so zusammenfassen und in die Welt hinausschicken, denn auch mit den Freunden kann ich das in der Tiefe und dem Umgang nicht äußern. Und natürlich ist das nur die Spitze des Eisbergs.
Meine Frage wäre eigentlich: Gibt es hier Leute, die sowas kennen? Vielleicht gar Tips, wie ich an den Punkten weiterkomme, Sicherheit gewinne, mich wirklich traue zu sagen was ich denke und innere wie äußere Grenzen zu sprengen?
ich habe über die Jahre immer mal wieder hier nachgelesen und Schicksale nachvollzogen und finde es ganz gut, wie hier mit Rat zur Seite gestanden wird.
Jetzt habe ich mal wieder selber eine nicht so gute Phase. Will das einfach mal beschreiben.
Hintergrund:
Vor ein paar Monate hat mich meine Freundin verlassen, wobei ich selbst seit vielen Monaten schon dachte, dass es bergab geht und immer wieder Konflikte heraufbeschwört habe und meine Sorgen kundgetan habe. Am Ende kam ein weiterer Streit in einer langen Kette, der Schlimmste, und dann ging es zu Ende - sehr unschön und schmerzhaft.
Diese Frau war die zweite große Liebe meines Lebens und auch die, die so sehr an uns geglaubt hat, bis es irgendwann nicht mehr ging.
Erst war ich sehr traurig und mein ganzes Leben war überschattet, seit ein paar Wochen ist da nur noch Wut und auch Hass würde ich sagen in mir - so groß wie einst die Liebe war. Keine Details, aber ich meide die Stadt in der sie lebt und in der ich bis zu Beginn dieses Jahres auch lebte, obwohl ich die Stadt so mag und dort Freunde habe. Immer wenn ich da war, ging es mir schlecht und ich hab ihr dort auch im Frühjahr 2 Mal hinterherspioniert - im kleinen Maßstab, aber dennoch - außerdem kenne ich mich, wenn man sich treffen würde ist die Wette gut, dass es eine Szene gibt, und so habe ich das nun für mich entschieden, dort nicht mehr hinzufahren.
Das ist die Vergangenheit. Die Gegenwart ist, dass ich schon auch in Rauschmitteln Trost suche, fast jeden Tag etwas trinke, wenn auch meist nicht viel und regelmäßig rauche, was ich eigentlich nur sporadisch bei geselligen Abenden oder beim Ausgehen getan habe. Es ist so ein seltsamer Mechanismus mich selbst zu bestrafen, aber auch irgendwie zu trösten.
Und in mir sind eine große Unruhe und starke Gefühlsschwankungen.
Ich bin 3 Wochen im Sommer alleine im Urlaub gewesen, habs durchgezogen, aber es war doch oft sehr dröge und traurig. In der Stadt, in der ich nun lebe und arbeite, habe ich glücklicherweise meinen Bruder und einen Kumpel, mit dem ich mich gut verstehe udn ganz gut anfreunde, um die beiden herum sind noch ein paar, wobei ich die eigentlich nur mit Bruder bzw. Kumpel zusammen mal treffe, aber da fühl ich mich auch ganz wohl. Meine anderen Freunde versuch ich in Austausch zu bleiben, aber das ist leider nicht so leicht - alle haben ihr Leben und vielleicht ist es auch nicht so eng, wie ich es mir wünschen würde. Ich bin jedenfalls nicht ohne soziale Kontakte.
Nun zur Problemlage: Ich bin nicht mehr ganz jung, so gegen Mitte 30 und damit falle ich langsam aber sicher aus den Kreisen heraus, die gerade erwachsen werden und "am Puls der Zeit" sind - aber etwas bin ich da noch, auch weil viele Freunde jünger sind. Aber so ganz passt es nicht mehr und es ist frustrierend. Man könnte jetzt sagen: Okay, ich sei eben auch jung geblieben, aber es passt nicht mehr so richtig und mir fällt es schwer, in die Kreise, die arbeiten, vielleicht Familie haben, irgendwie einzutauchen; das geht schon damit los, dass ich unter solchen Menschen oft Schwierigkeiten habe zu sprechen oder einen Standpunkt zu beziehen und ihre Themen sind so gar nicht meine. Ich bin dort einfach still und innerlich angespannt. Das bedeutet, ich stehe zwischen den Welten und habe den Hang, nicht "erwachsen" werden zu wollen. Durch meine Arbeit aber habe ich sehr viel mit der zweiten Gruppe von Menschen zu tun und ich krieg das irgendwie hin, aber glücklich bin ich dort nicht und ich habe so viele Gedanken in mir, die ich dort niemals ausspreche. Hab nicht das Gefühl da hinzugehören und auch vom Werdegang her bin ich dort eher ein "Exot".
Dann ist da diese tiefe Melancholie und zugleich dieser Hunger nach Leben, nach Liebe, nach Aufbruch - udn auf der anderen Seite ist mein gewordenes Ich - und das ist eher limitiert wie ich finde und vorsichtig, es hat halt auch viel Schmerzhaftes erlebt und große Selbstzweifel, die immer mal wieder hochkommen. Auch so einer, wie der, was eigentlich an mir liebenswert ist, kommt immer mal wieder auf.
Kommen wir zurück zur neuen Stadt und den eher jungen Leuten. Hier ist Coolness mit das Wichtigste und das Kennen der Codes von Szenen, sei es im Sprechen, in den Meinungen, die man vertritt oder in der Kleidung. Vor ein paar Jahren noch war das nicht so ausgeprägt und ich habe mich da einfach bewegt und selbstbewusst - jetzt fühle ich mich immer irgendwie falsch, rückständig und - alt.Irgendwie find ich es auch lächerlich, dass sich Leute so an Stilen orientieren und so ähnlich rumlaufen und sich so formen, aber ich trau mich nicht mal jemanden anzusprechen, jetzt nicht nur Frauen. Oder wenn, dann steif und schüchtern. Ich habe halt immer das Gefühl, dass da unsichtbare Wände sind. Ich unternehme fast jeden Tag was, aber ich komm nirgends richtig an oder rein - auch weil ich es noch nicht gefunden habe.
Das ist der Stand und ich wollte das einfach mal so zusammenfassen und in die Welt hinausschicken, denn auch mit den Freunden kann ich das in der Tiefe und dem Umgang nicht äußern. Und natürlich ist das nur die Spitze des Eisbergs.
Meine Frage wäre eigentlich: Gibt es hier Leute, die sowas kennen? Vielleicht gar Tips, wie ich an den Punkten weiterkomme, Sicherheit gewinne, mich wirklich traue zu sagen was ich denke und innere wie äußere Grenzen zu sprengen?