Selbstzweifel

*Belleza*

Erfahrener Benutzer
26. Jan. 2012
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Hallo ihr Lieben,

einige von euch haben mich hier in den Letzten Jahren begleitet und standen mir mit Rat und tat zur Seite wenn ich mal wieder Kummer hatte.

Wie ihr wisst bin ich in den Letzten 6 Jahren immer und immer wieder auf die Nase gefallen.

Ich hatte in den 6 Jahren ca. 6 verschiedene Begegnungen und viele Kennenlernen, mit auch vielen negativen Erfahrungen. Ich hatte mich in diese Männer verliebt und es mit jedem einzelnen aufrichtig gemeint.

Ich hatte zu Anfang auch immer (bis auf bei einem der nicht zu mir stehen wollte) das Gefühl gehabt, das sie es auch Ernst mit mir meinen.

Fazit war folgendes:

Kandidat 1 verließ mich nach 4 Monaten für seine Ex. Weil das nicht schon schlimm genug war, hat er mich auch noch verbal angegriffen und mich als Abschaum und keine Frau zum Verlieben betitelt. Alles schon formuliert in einer Whatsapp Nachricht, während ich auf dem weg zur Arbeit war. Es gab keinerlei Gründe für sein fieses Verhalten. Wahrscheinlich wollte er sich besser fühlen weil er mich mit seiner Ex betrogen hatte, wenn er mir die Schuld gibt.

Kandidat 2 konnte nicht zu mir stehen. Es ging 1 Jahr insgesamt mit höhen und Tiefen (ich fand heraus, dass er das mit jeder einzelnen Partnerin so machte)

Kandidat 3 meldete sich nach 3 Monaten heimlich wieder auf einer Singleseite an und gab sich als Single aus. Nachdem ich es heraus fand gab es natürlich die eine oder andere Notlüge

Kandidat 4 hatte ein Alkoholproblem und die 1 Jahr und 4 Monate waren sehr schwierig. Ich konnte ihm weder helfen noch ihn verlassen obwohl es mir damit nicht gut ging. Aber er hat es übernommen, als seine Gefühle nicht ausreichend waren.

Kandidat 5 das gleiche. Anfangs die Liebe des Lebens und zum Schluss reichten die Gefühle doch nicht. Ging 8 Monate und es war seinerseits auch ein Drogenmissbrauch (Kiffen) im Spiel.

Kandidat 6 hatte es faustdick hinter den Ohren, aus extremster Zuneigung wurde schnell Manipulation mit häppchenweise extremster Gefühlsausbrüche und größter Abweisung im Wechsel. Auch er hatte ein Drogenproblem (Kiffen)

Ich selber halte nix von Drogen. Trinke sehr selten Alkohol und andere Drogen schon gar nicht.

In dieser Zeit von 6 Jahren habe ich auch noch weitere Männer kennengelernt, die ich toll fand und die mich alle nicht wollten. Ständig muss ich mir von anderen anhören, dass sie nicht verstehen können, warum ich alleine bin, weil ich ja eine Traumfrau wäre. Überdurchschnittlich attraktiv, tolle Ausstrahlung, super lieb, mega witzig, sehr guten Job, verdiene sehr gut, bin gebiildet, mit mir kann man tiefgründige gespräche führen, hab ein ausgefülltes Leben, viele Freunde, mit mir wird es nie langweilig, bin spontan, habe einen guten Geschmack was Kleidung betrifft und ich bin überall gern gesehen. So die Worte meiner Mitmenschen mir gegenüber.

Dennoch hat es nie hingehauen. Da war alles dabei. Von Ghosting bis hin zu Lügen meinerseits, um mich los zu werden (man teilte mir mit ich sei die Traumfrau von ihm, aber es wäre der falsche Zeitpunkt und zwei Monate später war eine andere an seiner Seite). Und das aktuelle Bredcrumbing ist auch bei mir weitverbreitet. (Die Männer werfen mir Brotkrümel zu, damit sie mich bei Laune halten. Klappt halt nur nicht, weil ich kein Interesse an Männer habe, die mich haben gehen lassen). Manche gingen aber auch respektvoll mit einem um.Es ist ja auch ok, wenn keine Gefühle aufkommen. Ist mir auch passiert. Aber das wie ist immer wichtig.

Ich selbst bin geprägt durch meinen alkoholkranken Vater, der seit 3 Jahren trocken ist. Ich weiß, dass meine Männerwahl irgendwo auf meine Kindheit zurückzuführen ist, weil diese Männer alle Probleme hatten und ich darin irgendwo etwas kompensiert habe. Wie zb. dass ich nicht loslassen kann, obwohl ich weiß, dass derjenige nicht gut tut. Oder der Zwang zur Perfektion und das Helfersyndrom. Zudem habe ich das Problem Schwäche zu zeigen und bevor ich mir helfen lasse mache ich immer alles alleine. Soweit kann ich mich schon sehr gut einschätzen. Ich möchte demnächst auch gerne eine Gesprächstherapie anfangen, um einfach mal zu schauen, ob das aufarbeiten meiner negativen Erlebnisse aus meine Kindheit und in der heutigen Zeit mir helfen könnte.

Aktuell bin ich geprägt von Selbstzweifeln mir gegenüber. Es kommen immer wieder Emotionen hoch, dass ich nicht gut genug bin und dass mich nie jemand lieben wird. Ich bin so dermaßen von meinen immer gleichen Erfahrungen geprägt, die mir meine Begegnungen mitgegeben haben, dass ich das was sie mir sagten mittlerweile selber glaube und denke ich wäre nicht liebenswert. Als gute Freundin schon, aber nicht als die Liebe des Lebens. Ich weiß nicht, ob jemand das überhaupt nachvollziehen kann, wenn er nicht so viel Mist erlebt hat. Ich denke nicht wirklich.

Es ist nicht so, dass ich mich hängen lasse, ich habe viele Hobbys und mein Leben ist voll mit tollen Momenten. Was das allein sein betrifft gibt es überhaupt keine Probleme. Es ist nun mittlerweile so, dass ich keinen Mann mehr an mich ran lassen kann. Allein der Gedanke daran macht mir Angst. Ich habe so viel Kummer und Schmerzen hinter mir, dass ich weiteren Kummer momentan nicht ertrage.

Ich will es einfach nicht mehr zulassen, dass mir auch nur noch einer so weh tut. Da der nötige Respekt leider fehlte...

Eine richtige Beziehung, so wie sie für mich sein sollte habe ich die ganzen 6 Jahre nicht erlebt. Es war immer gleich. Die Männer verliebten sich, gaben Gas, wir hatten viele tolle Abende, aber das Wir Gefühl fehlte.

Und immer war es so, dass ich mehr investiert hätte als es die Männer bereit waren. Warum auch immer... Für mich reichen einfach ein paar nette Abende nicht um wirklich zusammen zu schweißen. Da gehört einfach mehr dazu. Kaum war der Alltag da und die rosa Rote Brille weg, waren auch die Männer weg. heute wird sich gar nicht erst richtig aufeinander eingelassen. Es ist in meinen Augen einfach nur sehr ungesund.

Ich habe mich auch öfter gefragt ob ich schuld bin. Es spielen ja mehrere Einflüsse hinein. Die Männerwahl, mein Verhalten in der Beziehung. Und da bin ich super locker. Ich nerve niemanden, klammere nicht, ich lass mir immer mal was cooles spontanes einfallen, bin da wenn man mich brauch, die Leidenschaft hat gestimmt, ich hab ein erfülltes Leben und bringe ein tolles Netzwerk von Freunden und Familie mit... Ich bin allerdings distanzierter, wenn ich merke von der anderen Seite kommt nicht genug. Ich bin sehr direkt und spreche Probleme auch an und bin ein sehr nachdenklicher Mensch.

Wenn ich daran denke jemanden in mein Leben zu lassen packt mich so dermaßen die Angst. Die Kennenlernphase ist für mich einfach nichts. Ich hab Angst dass es wieder so wird. Angst dass ich wieder Gefühle investiere,

Angst man könne mich nicht lieben, Angst ich wäre nicht gut genug und hätte Merkmale an mir, die eine Beziehung unmöglich machen, ich hab Angst, dass ich wieder in eine Loch falle und mir damit wieder mehr Lebenszeit geklaut wird. Mir wurde schon zu viel Zeit geraubt. Und diese ist mir zu wertvoll. Jetzt habe ich für niemanden Gefühle. Ich bin Frei. Keiner kann mir etwas böses.

Wenn ich Kummer habe, dann geht nix mehr, ich falle für Wochen in ein Loch, habe keine Lebensfreude, Arbeiten ist unmöglich und ich wander von der Arbeit direkt ins Bett. Und irgendwann steh ich wieder auf und es geht in die Positive Richtung bis es mir gut geht. Es ist immer der gleiche Ablauf. Ich kann es mir einfach nicht mehr erlauben. Ich muss gerade jetzt funktionieren. Will mich selbst wieder wohl in meiner Haut fühlen und die Arbeit fordert mich. Schwache Momente sind nicht drin...

Und für mich stellt das alles ein sehr großes Problem dar.

Natürlich möchte ich nicht allein sein. Ich möchte eine Partnerschafft auf Augenhöhe die über die Verliebtheitsphase hinaus geht, bei der ein Wir Gefühl aufkommt und wo man sich nicht fallen lässt, wenn es mal schwierig wird. Aber wie soll das gehen, wenn ich niemanden an mich ranlassen kann. Und ich diese Panik und Selbstzweifel mir gegenüber habe.

Ich verbinde Männer, Beziehung und Liebe nur mit Kummer. Was die Beziehungen betrifft, kann ich den letzten 6 Jahren nix positives abgewinnen und kein Mensch braucht so viele negative Erlebnisse. n

Momentan halte ich mir alles fern, was auch nur Ansatzweise mir gegenüber Interesse bekundet.

Ich bin einfach ratlos, wie ich meine Emotionen los werden kann und wie ich wieder selbstsicherer werden kann. Und ich will meine Ängste loswerden. Nur wie?

 
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Hallo *Belleza*

dein Text ist sehr traurig, ich weiss gar nicht wirklich was ich schreiben soll. Ich kann mir gut vorstellen wie du dich fühlst, auch wenn ich ehrlich nicht so viel Leid erfahren habe. Ich kann dir auch nicht irgend ein Trick sagen, wie das alles wider i.O. kommt. Wichtig ist das du dich selbst liebst und nicht an dir zweifelst. Du hast viele tolle Menschen um dich, halte dich an denen, glaube was die sagen, nimm die positiven Momente und Äusserungen in dir auf. Der Mensch hat die Tendenz sich am negativen zu halten anstelle von den schönen Sachen. Du bist sicherlich alles andere als ein schlechter Mensch und du hast sicherlich keinerlei Gründe an dir selbst zu zweifeln, du braucht momentan vielleicht nur ein paar Anstösse, dies wieder zu sehen/entdecken.

Ein Sprichwort sagt:
Wer soll mich lieben, wenn ich mich nicht einmal selbst liebe.

Fülle dein Leben mit schönen Momenten, auch wenn du teilweise nicht die Lust hast.
Ist wie der Gang ins Fitnesscenter, erst kackts an, aber nachher fühlt man sich doch etwas besser ... Nicht zu verwechseln mit Schokolade, da fühlt man sich nachher meist schuldig weil schon wieder die ganze Tafel weg ist ;-)

Ich hoffe das hilft dir, wenn auch nur wenig.

Liebe Grüsse
S1lv3rcr0w

 
@S1lv3rcr0w Vielen Dank für deine lieben Worte. Ich hab auch zu dem allen logische Gedankengänge. Ich weiß, dass das Selbstbewusstsein nur von einem Selbst kommt und kein anderer dafür verantwortlich ist. Dennoch denke ich, dass Außere Wirkungen starken Einfluss darauf nehmen können. Wenn man immer wieder auf Ablehnung stößt, wie soll man dann Selbstbewusst durchs Leben rennen????

Für mich ist Liebe zu einer anderen Person einfach immer negativ behaftet.

Ich glaube du hast etwas falsch verstanden. Ich hab ein sehr ausgefülltes Leben und erlebe viel tolles und das macht mich auch happy. Ich tanze streetzdance, ich singe und das sehr gut. Bin da auch in einer Gruppe, ich mache sport, bin spontan und ich lebe und liebe es alles.

Nur das Thema Beziehung haut nicht hin. Und nun bin ich an einem Punkt, wo ich niemanden mehr an mich ranlassen will. Die sind doch alle gleich.

Zumindest war es bisher so. Und die miesen Worte gegen mich haben sich eingebrandt.... Mich will keiner auf lange Sicht.

 
Hi Belleza

Nimm Dir ganz bewusst eine lange Auszeit von Liebesbeziehungen und Männer. Klar kannst du immer noch flirten und kennenlernen aber nur noch des flirtens und kennenlernens wegen.

Und auch wenn Dich das Alleinsein ankotzt, es ist in den letzten Jahren so viel vorgefallen, so dass du dich momentan nicht mehr unbefangen auf einen Mann einlassen kannst.

Angst man könne mich nicht lieben, Angst ich wäre nicht gut genug und hätte Merkmale an mir, die eine Beziehung unmöglich machen,
Weil du nur das anschaust, was nicht funktioniert. Aber du hast noch ganz viele andere Beziehungen. Schau dir deine Freundes- Eltern- Geschwister- Tanten usw. Beziehungen an. Die funktionieren doch alle. Hey, Belleza, du wirst von ganz vielen Leute geliebt! :)

Die Gesprächstherapie ist eine gute Idee. Aber mach sie nur deinetwillen..

 
Liebe Bellezza,

ich finde mich in sehr vielen Deiner Wort wieder.

Bin aktuell auch wieder voller Kummer und suche nach der Antwort auf die große Frage "warum...?".

Warum wieder nicht? Warum nicht ich? Warum das alles? Warum immer Schema F?

Auch ich frage mich oft, was ich falsch mache.

Auf der anderen Seite stelle ich dann fest, dass man gar nicht so viel falsch machen kann, wenn man sich all die gestörten Paare da draußen anschaut. Die unmöglichsten Menschen mit den anstrengensten Macken finden Partner.

Wo zum Henker ist also MEIN Problem?

Unser Problem ;)

Ich weiß, dass meine Männerwahl irgendwo auf meine Kindheit zurückzuführen ist, weil diese Männer alle Probleme hatten und ich darin irgendwo etwas kompensiert habe. Wie zb. dass ich nicht loslassen kann, obwohl ich weiß, dass derjenige nicht gut tut.


Auch über solche Punkte habe ich schon viel nachgedacht.

Und dem steht einfach immer auch das gegenüber:

Ich hatte zu Anfang auch immer (bis auf bei einem der nicht zu mir stehen wollte) das Gefühl gehabt, das sie es auch Ernst mit mir meinen.


Ich kann ja nur für mich sprechen - und glaube schon, dass ich einen Hang zu problembehafteten Männern habe.

Einerseits.

Andererseits aber eigentlich auch wieder nicht. Denn die letzten haben auf den ersten, zweiten und dritten Blick einfach nicht so gewirkt.

Das bestätigt mir zum Glück auch mein Freundeskreis.

Deshalb denke ich einfach, es wäre so schön, wenn es so einfach wäre....... dass man das Schema durchbrechen muss... aber ich weiss nicht......

Ich habe mich auch öfter gefragt ob ich schuld bin. Es spielen ja mehrere Einflüsse hinein. Die Männerwahl, mein Verhalten in der Beziehung. Und da bin ich super locker. Ich nerve niemanden, klammere nicht, ich lass mir immer mal was cooles spontanes einfallen, bin da wenn man mich brauch, die Leidenschaft hat gestimmt, ich hab ein erfülltes Leben und bringe ein tolles Netzwerk von Freunden und Familie mit...


Wir wurden bei der Geburt getrennt? ;) :D

Genau das würde ich auch so über mich schreiben.

Und kann mir nur erklären, dass das mit ein Problem ist.

Bzw. habe ich das auch so in der Art schon gesagt bekommen.... dass Männer (sorry Männer für die Pauschalierung) lieber Mäuschen haben, die zu ihnen aufschauen und irgendwie von ihnen abhängig sind.

Zumindest sagte man mir "so ne Frau wie dich muss man schon wollen... die mit beiden Beinen im Leben steht, ihr Ding macht, alleine in den Urlaub fährt und dann auch noch im Job was zu sagen hat".

Ich war doch etwas baff. Zumal ich ja alles alleine wuppen muss, WEIL ich alleine bin. Ich wäre froh, wenn ich nicht alles alleine machen müsste... aber was bleibt mir übrig?

 
Hi Belleza
 
Nimm Dir ganz bewusst eine lange Auszeit von Liebesbeziehungen und Männer. Klar kannst du immer noch flirten und kennenlernen aber nur noch des flirtens und kennenlernens wegen.
Und auch wenn Dich das Alleinsein ankotzt, es ist in den letzten Jahren so viel vorgefallen, so dass du dich momentan nicht mehr unbefangen auf einen Mann einlassen kannst.
 
Weil du nur das anschaust, was nicht funktioniert. Aber du hast noch ganz viele andere Beziehungen. Schau dir deine Freundes- Eltern- Geschwister- Tanten usw. Beziehungen an. Die funktionieren doch alle. Hey, Belleza, du wirst von ganz vielen Leute geliebt! [emoji4]
 
Die Gesprächstherapie ist eine gute Idee. Aber mach sie nur deinetwillen..

Vielen Dank für deine tolle Nachricht.
Genau das war auch mein Plan. Ich bin ja auch schon dabei mir eine lange Auszeit zu nehmen, um zu lernen wie ich mit meinen negativen Emotionen umgehen kann.

Ich bin ja jetzt auch schon wieder seid 6 Monaten richtig Single. Eine Beziehung hatte ich zuletzt vor 1 Jahr und 6 Monaten und das mit dem Psycho ging ja letztes Jahr nur 2,5 Monate. Ich merke einfach für mich, dass ich noch lange nicht dafür offen bin jemand Neues kennenzulernen. Ich muss meine Wunden lecken. Und die sind diesmal echt sehr groß. Ich hab das Gefühl, dass mir immer und immer wieder die gleiche Wunde aufgerissen wurde. Nur wurde sie bei jedem Mal ein kleines Stück weiter aufgerissen und nun steht sie offen und mein Körper hat Probleme sie zu schließen. Da ist zu viel angestautes. Ich bin so emotional geworden. Bei jedem Film mit trauriger Szene oder bei irgendwelchen traurigen posts bei fb fang ich sofort ab zu heulen und fühl mich sofort in diese Situation hineinversetzt. Richtig bescheuert. Richtige heulsuse :D

Meine Angst ist nur, dass ich es nicht in den Griff bekomme und ein verbitterter Mensch werde was Beziehungen betrifft. Ich bin nun 32 und ich liebe Kinder über alles. Ich habe selber das Bedürfnis Kinder zu bekommen. Nicht zwanghaft, aber das Bedürfnis ist grundlegend erst mal da. Als vor 2 Jahren mein Neffe zur Welt kam habe ich zum ersten Mal in meinem Leben erfahren dürfen wieviel Liebe man doch für so einen kleinen Wurm haben kann. Unbeschreiblich. Ich sehe mich in meinem Leben als Mama... aber das geht halt nicht wenn man keinen Partner findet mit dem man sich Kinder vorstellen kann. Konnte ich mir bisher nur in meiner langen Beziehung (6,5 Jahre) aber mit 19-26 wäre ich für mich zu jung gewesen.
Nun hat man mit 32 auch nicht mehr ewig Zeit.
Und wenn ich mir die letzten 6 schrägen Jahre anschaue, denke ich eher, dass dieser Wunsch mir nicht in Erfüllung gehen wird. Ich stelle mich auch schon darauf ein und mach mir viele Gedanken über mein Leben und meine Zukunft egal ob alleine oder mit Partnerschaft.

Was die positive Seite meines Lebens betrifft. Das hab ich immer vor Augen und ich weiß auch dass ich da sehr viel Glück habe. Und da viel liebe bekomme.
Aber eine Partnerschaft ist halt nochmal was ganz anderes.
Und weil ich schon mal eine lange Beziehung hatte, fehlt mir dieser halt schon:
Ich Wuppe mein Leben schon lange alleine. Bin super stark und kann alles. Und ich hab auch kein Problem damit. Aber es fehlt Tag für Tag etwas.

Geht man wegen einer Therapie erst mal zu seinem Hausarzt und lässt sich das verschreiben? oder wie funktioniert das? Vielleicht wäre eine Therapie für mich wirklich sunnvoll um mit meinen negativen Gedanken besser klar zu kommen oder um eine andere Sicht auf mich zu bekommen.
Ich denke ich bin jetzt langsam offen dafür.





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@Traurig99

Ich kann mir gut vorstellen dass du dich bei mir wiederfindest. Ich bin sicherlich nicht allein mit diesem Problem. Habe auch einige Freunde denen es so geht wie mir. Jeder geht halt anders mit um.

Im Endeffekt ist man aber für sich selber verantwortlich...

Ich frage mich auch sehr oft warum andere es so einfach haben. Der einer Partner weg Zack kommt die nächste liebe des Lebens und viele haben nie so eine Strecke von Kummer durchleben müssen. Diese würden meine Emotionen gar nicht nachempfinden können.

Also hast du auch Probleme mit der falschen Wahl? Vielleicht aber auch haben alle irgendwo einen Weg. Ich lerne in meinem ganzen Umfeld nur Menschen kennen die irgendwo ne Schacke haben. Ich habe irgendwie so eine Aura, der man viel anvertraut.
Manchmal habe ich das Gefühl, dass die Medien und die ganze Digitalisierung uns Menschen überhaupt nicht gut tut.

Das alles macht mir sogar richtig Angst. Wenn ich auf fb instagramm, Snapchat und co unterwegs bin, dann sehe ich nur perfekte und schöne Menschen mit ihrem durchweg perfekten Leben. Alle sind sie Traveler, haben den perfekten Körper und ein Leben welches man sich selber wünscht. Alle ernähren sich perfekt, treiben Sport und haben die besten Jobs.

Ich kann mir dieser ganzen Filtergesichter nicht anschauen weil es mich richtig aggressiv macht.
Wie oft habe ich eines dieser instagirls life gesehen und mich so erschrocken, weil ich sie vorerst gar nicht erkannt habe. Das Bild welches die meisten verkaufen, passt überhaupt nicht mit der Realität zusammen. Das ist alles so ungesund. Und ich hab das Gefühl mir tut das nicht gut. Ich selber poste nix und teile niemanden mit was ich alles tolles mache... und ich gucke mir das auch nicht mehr an.

Aber dennoch habe ich ein Gefühl, dass genau das, was da gerade passiert uns etwas verkorkst.
Normal sein und Makel zu haben wird in der heutigen Welt nicht mehr akzeptiert. Man sieht nur Perfektion. Dann schaut man sich an und denkt sich, ok ich bin zu fett, meine haare sind zu dünn, ich hab Falten, ich habe viel zu große Füße. Und mit meinen 180 bin ich eh viel zu groß. Und wenn ich dann noch hohe Schuhe an habe muss ich mich als Transe beschimpfen lassen: Im Bikini kann ich mich so eh nicht blicken lassen.....

Das ist doch scheisse. Kein Wunder dass man kein Selbstbewusstsein hat, wenn man dann auch immer wieder abgewiesen wird.

Ich bin jetzt auch schon wieder im Wahn perfekt zu sein. Abzunehmen. Etc..

Und ja ich bin auch fest der Meinung dass Männer Probleme mit selbstständigen Frauen haben und lieber ein kleines Mäuschen haben, welches zu ihnen aufschaut und nicht umgekehrt. Viele wollen Anerkennung und sozusagen der Mann und Held sein. Dabei wird vergessen dass eine Single Frau nun mal stark und selbstständig sein muss.


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Hallo Belleza

ich hab hier einiges aufzuholen ...

und liebe es alles
das freut mich sehr, ja tut mir leid, war wohl ein Fehler meinerseits.

Die sind doch alle gleich
Auch wenn ich deine Trauen und Wut verstehen kann, finde ich es doch nicht gut, alle in einen Topf zu werfen. Denn genau dies wird dir sonst zum Verhängnis und dein Traumtyp geht an deinem Leben vorbei ohne das du es merkst.

Zudem ist diese Aussage schlichtweg falsch, denn wie du, bin ich oft auch wütend und ich schäme mich manchmal auch für mein Geschlecht, wenn ich wieder Männergeschichten von einen Kollegin erfahre. Es sind nicht alle schlecht und schon gar nicht gleich.

Richtige heulsuse
Das ist doch nicht schlimm, lass es raus, nimm dir die Zeit die du braucht um das alles zu verarbeiten. Ich wünschte ich könnte manchmal losheulen, aber du meine ... was auch immer ... sind meine Tränendrüsen wohl ausgetrocknet ;-)

Und wenn ich mir die letzten 6 schrägen Jahre anschaue, denke ich eher, dass dieser Wunsch mir nicht in Erfüllung gehen wird. Ich stelle mich auch schon darauf ein
Entschuldige meine Worte, aber sowas ist doch scheisse! ... Klar ist es nicht falsch, sich für andere Wege umzusehen, aber in deinem Text schreibst du wie gerne du Kinder hast / hättest. Gib das doch nicht einfach wegen ein paar *KRAFTAUSDRUCK* in deinem Leben auf.

Der einer Partner weg Zack kommt die nächste liebe des Lebens
Nun, das kenne ich auch von Leuten aus meinem Umfeld. Aber schau dir diese genau an, das wechselt so oft, sind die wirklich glücklich? Können die wirklich eine solche Bindung mit einem Partner eingehen das bei einer Trennung viel kaputt gehen kann? Ich glaube nicht ...

Normal sein und Makel zu haben wird in der heutigen Welt nicht mehr akzeptiert.
Leider ist das heute wirklich so, habe ich auch das Gefühl.

Und wenn ich dann noch hohe Schuhe an habe muss ich mich als Transe beschimpfen lassen
Ernsthaft???? ... Manchmal sollte man den Leuten doch noch eine runterhauen dürfen (und ich bin eigentlich absolut gegen Gewalt)

Viele wollen Anerkennung und sozusagen der Mann und Held sein.
Viele wollen doch nur eine um bei den "Kumpels" anzugeben?

Hui, jetzt habe ich viel Senf dazu gegeben.

 
Ich frage mich auch sehr oft warum andere es so einfach haben. Der einer Partner weg Zack kommt die nächste liebe des Lebens und viele haben nie so eine Strecke von Kummer durchleben müssen.


Das frage ich mich auch sehr oft. Und habe je nach Gemütslage verschiedene Antworten darauf... letztlich aber wohl tatsächlich keine.

Die positivste Variante für mich selber ist: Ich bin jemand, der alleine sein kann. Und ich glaube wirklich dass das ganze viele einfach nicht können. Nicht aushalten.

Sind sie deshalb kompromisbereiter? Oder strahlt man selber dadurch das Falsche aus?

Ich weiss es nicht. Aber ich glaube schon, dass das ein großer Knackpunkt ist.

Diese würden meine Emotionen gar nicht nachempfinden können.


Auch das ist für mich inzwischen ein sehr schwieriges Thema. Denn eigentlich kann man mir dazu gar nichts richtiges mehr sagen.

Ich möchte kein Mitleid.

Ich möchte nicht ungläubig angestarrt werden.

Ich möchte nicht Unverständnis ernten (dass DU keinen  Freund hast?!).

Ich möchte nicht als Feinbeild wahrgenommen werden (und Frauen können Singlefrauen in diesem Alter echt als den puren Feind wahrnehmen...).

Und ich möchte auch kein Verständnis ("Du bist eben einfach gerne alleine").

Je älter ich werde, desto mehr wird das alles zum roten Tuch.

Was wohl v.a. am eigenen Kopfkino liegt.... denn so sehr mich ärgert, von Außen als "mangelhaft" angesehen zu werden, weil ich "nur ich" bin.... so sehr bau ich inzwischen die gleichen Gedanken ganz alleine in meinem Kopf auf.

Also hast du auch Probleme mit der falschen Wahl? Vielleicht aber auch haben alle irgendwo einen Weg. Ich lerne in meinem ganzen Umfeld nur Menschen kennen die irgendwo ne Schacke haben. Ich habe irgendwie so eine Aura, der man viel anvertraut.


Eine Freundin sagte zu mir, dass sich "verlorene Seelen" von mir angezogen fühlen.

Ich glaube tatsächlich dass da was dran ist. So wie du selber beschreibst... es ist schnell große Offenheit da....

Ich habe früher die falsche Wahl getroffen... es waren Typen, mit denen eigentlich schnell klar war, dass das nirgends hinführen wird.

Wollte ich aber nie wahr haben....

Heute... ich würde schon sagen, dass meine letzten "Wahlen" objektiv nicht falsch waren.

aber trotzdem wurde es nie wirklich das, was ich mir wünsche.

Und ich habe ganz ehrlich auch keine  Ahnung warum.

Einer, der sehr lange eine sehr große Rolle in meinem Leben spielte, kann scheinbar mit jeder eine Beziehung führen. Nur nicht mit mir.

Der letzte Typ... ich weiss nicht. Bin mir noch nicht so ganz klar darüber, wie ich das einordnen werde.. aber das Ergebnis ist das gleiche.

Plötzlich gab es eine andere. Mit der er nun eine Beziehung führt.

Das ist doch scheisse. Kein Wunder dass man kein Selbstbewusstsein hat, wenn man dann auch immer wieder abgewiesen wird.


Und genau der Punkt stimmt nicht. Du hast Selbstbewusstsein.

Du stehst doch mehr zu dir, deinen Ängsten, deinen Gefühlen und allem drum und dran, als die allermeisten.

 
Verständlichlich, dass du beim Thema Beziehung völlig blockierst. Zu den Wunden der Vergangenheit kommen jetzt auch noch Ängste für die Zukunft dazu. Ich weiss wie schwierig es ist, aus solch einer Spirale rauszukommen. Und die Gedanken an die Zukunft, obwohl noch gar nichts entschieden ist, können einen ganz schön fertig machen. Das brauchst du dir aber nicht auch noch anzutun ;)

Sobald du weisst, wie du dein Leben mit und auch ohne Kindern siehst und du mit beiden Ideen gut zurechtkommst, dann schieb's auf die Seite und denk nicht mehr daran. Und dann beginne, Wunden zu lecken nur für jetzt und heute. Und das wann immer du magst, ohne Emotionen wegzudrücken und ohne an das Morgen zu denken. Lass die Zukunft Zukunft sein und bleibe mit deinen ganzen Gedanken im Heute

Normal sein und Makel zu haben wird in der heutigen Welt nicht mehr akzeptiert.
Belleza, geh mal weg von der ganzen Welt und schau an, was du mit dir machst. Akzeptierst du dich so wie du bist?

Und noch eine andere Überlegung: müssen zuerst die Anderen Dich akzeptieren und erst dann kannst du dich akzeptieren so wie du bist?

Oder akzeptierst du dich so wie du bist und dann akzeptieren auch die Anderen Dich so wie du bist?

Geht man wegen einer Therapie erst mal zu seinem Hausarzt und lässt sich das verschreiben? oder wie funktioniert das?
Wenn die KK die Therapie bezahlen soll, musst du wahrscheinlich über den Hausarzt gehen. Und wenn du Selbstzahler bist, kannst du dich selber bei einer Dir ausgesuchten Praxis anmelden.

 
Vermutlich wählt man seine Partner genau nach dem aus, was man gut kennt. Und die kenntnisse hat man sich Inder Kindheit erworben. Sie sind fast schon Bestandteil unserer gehinrstruktur und lassen sich darum kaum ändern. 

Man wählt also die schwierigen Fälle, weil man etwas mit denen anzufangen weiss.

warum wählt man nicht den richtigen, de vernünftig ist und weiss, wie man die Partnerin behandelt? Warum immer die arschlöche, die aufsticken?

kann ja sein, dass die richtigen die diejenigen sind, die erst einmal nicht spannend sind. Da gibt es nichts zu korrigieren, nichts zu verändern. Keine Mission, aus einem Wrack einen besseren Menschen zu machen.

ich behaupte, dass man einen grossen Anteil daran hat, wenn man sich Inder Wahl vertan hat. 

Was aber Bern könnte man dagegen tun? Wie könnte man dahin kommen, wo man hin. Möchte?

wäre ein erster Schritt, sich selber klar zu werden, was man möchte? Oder einfacher: was man nicht möchte?

und dann nicht mehr sofort auf die Schmeicheleien und die anziehenden Signale reagiert, sondern sich mindestens in diesem Punkt überwindet, ganz gegen die gewohnte Natur, im Abstand zu behalten?

 
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Liebe Belleza,

diese Phase(n) der Selbstzweifel kenne ich auch. 

Lass mich mal zusammenfassen. 

Du bist 32 Jahre jung und hast grundsätzlich einen Kinderwunsch. Allein sein kannst Du aushalten, ab und an wird es Dir zu sentimental. Du hast Freunde, die Dich mögen so wie Du bist und wünschen Dir einen Partner. Dein Vater ist trockener Alkoholiker, so dass Du den Kontakt mit Süchtigen gewohnt bist. Eine Therapie kommt für Dich infrage. 

Zum Kinderwunsch ...

in meinem Bekanntenkreis gibt es zwei Frauen, die sich bewusst entschieden haben, Mutter zu werden ohne Rücksicht darauf ob der "Erzeuger" später Teil des Lebens wird. Es sind heute sogenannte Helikoptermütter. Mit 25 hatte ich mich bewusst anders entschieden. Ich wollte, dass meine Kinder einen Vater haben. Nun... Mein Kinderwunsch bleibt unerfüllt. 

Bitte verfall nicht in Torschlusspanik. Gianna Giannini war mit 55, Janet Jackson mit 50 und eine Kollegin von mir mit 47 Erstgebährende. Wenn Du Mutter werden sollst, dann kannst Du es auch noch werden.

Die "Falschen" ...

inzwischen glaube ich daran, dass es keine falschen Partner gibt. Jedem Menschen begegnet man, weil er etwas im Leben ausfüllt. Mal ist es ein Wegbegleiter, mal ein Wegbereiter. Nicht jede Partnerschaft ist für die Ewigkeit. Tonton schließe ich mich darin an, dass man oft im Gewohnten landet. Da fühlt man sich wohl bzw sicher. Neues kann sehr verunsichern und gleichzeitig sehr spannend sein. 

Therapie ...

es gibt sehr viele Möglichkeiten der Unterstützung: Psychologie, Psychotherapie, Analyse, Bewusstseinstraining, Verhaltenstherapie, TCM, Yoga, Heilfasten ... und jede denkbare Kombination. 

Ich persönliche finde es gut, sich dort Hilfe zu holen wo man selber keine oder wenig Begabung hat. Lass Dir auch bei der Wahl helfen. Je nachdem ob Du aus Deutschland, Österreich oder Schweiz kommst, gibt es da natürlich Unterschiede in der Kostenfrage. 

Wenn Du mit Dir im Reinen bist, wird Dein Leben auch dazu passen. Deine Vergangenheit hat Dich zu der Frau gemacht, die Du heute bist. Du entscheidest heute wer Du künftig sein wirst. ... Und das jeden Tag neu ;-) 

alles Gute, pitsch

 
Hallo Belleza,

ich glaube, dass es für dich passend wäre jemand von außen dazu zu holen, der dir Ratschlagend zur Seite steht. Jemand der mehr als "Küchenpsychologie" betreibt, die hilft dir nämlich nur in deiner Welt zu bleiben.

Ich habe hier mal ein paar Buchideen, welche vermutlich zu dir passen könnten. Du kannst dir weitere Infos / Leseproben über den jeweiligen Verlag besorgen Alle Bücher setzen aber vorraus, dass du dich selbst "objektiv" wahrnimmst und dich selbst anleiten kannst, sowie selber denkst.

Susan F. Forward - Emotionale Erpressung: Wenn andere mit Gefühlen drohen (ISBN: 3442150892)

Susan F- Forward - Vergiftete Kindheit: Elterliche Macht und ihre Folgen (ISBN: 3442124425)

Hans-Joachim Maaz - Die Liebesfalle: Spielregeln für eine neue Beziehungskultur (ISBN: 3423346213)

Tobias Ruland - Die Psychologie der Intimität: Was Liebe und Sexualität miteinander zu tun haben (ISBN: 9783608980370)

 
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