Sich selbst reflektieren - lernen sein Verhalten zu deuten

verloreneLiebe

Erfahrener Benutzer
01. Jan. 2010
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Hallo Leute,

ich wollte hier auch mal einiges niederschreiben, in der Hoffnung, vieles zu sehen, was ich momentan nicht sehen kann.

Ich habe fast 3 Jahre für ein Mädchen "gekämpft". Gekämpft deshalb, weil sich mit der Zeit starke Gefühle entwickelt haben. Sie hat diese nicht erwidert, weil sie nicht wollte oder konnte, keine Ahnung. Sie hatte einen Freund, ich hatte aber den Eindruck, dass da schon seit längerer Zeit nichts mehr läuft. Viel hat sie mir nicht erzählt, erst in letzter Zeit öffnete sie sich etwas. Es ist aus mit ihm und er terrorisiert sie. Klar, im Moment kann sie nichts empfinden, ich kann nichts verlangen.

Ich wollte deswegen einen völligen Kontaktabbruch, damit ich aus diesem Kummer herauskomme. Sie will das nicht, sie kann es nicht. Sie kann im Moment auch nichts sagen, ob aus uns etwas wird. Sie muss erst die Geschichte mit ihrem Ex verarbeiten. Auf der einen Seite will ich sie unterstützen und damit die Hoffnung aufrecht erhalten, aber auf der anderen Seite kostet das natürlich auch Kraft.

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Nun zu meinen eigentlichen Fragen. Ich weiß, dass ich ein sehr anhänglicher Mensch bin, das Gefühl brauche, eine Person um mich herum zu haben, nicht einsam sein kann. Ich führe das darauf zurück, dass ich ohne Mutter aufgewachsen bin, nicht das Gefühl kenne, eine Mutter zu haben. Die Einsamkeit zu Hause macht mich zu schaffen. Ich bin dann im Internet, surfe durch Nachrichtenseiten, hier im Forum, versuche vieles zu verstehen.

Auch weiß ich, dass ich manchmal stark eifersüchtig sein kann, Verlustängste habe. In den 3 Jahren, wo wir intensiv viel gemacht haben, habe ich immer gehofft, ein Signal von ihr zu empfangen. Ich weiß zwar, dass sie mich sehr gern hat, habe mir mehr gewünscht, als nur "gern" haben.

Momentan kann ich auch nicht unter die Gesellschaft gehen, Vorlesungen an der Uni fallen mir momentan sehr schwer. Ich kann von Glück reden, dass sie nicht mehr an der gleichen Uni studiert. Aber ich merke z. B., dass mich kleinste Dinge aufregen, dass ich nicht offen bin und mich Niederlagen zurückwerfen und verzweifeln lassen.

Gestern war ich in der Bibliothek lernen, traf eine Freundin und fragte sie, ob wir was Essen gehen wollen, sie sagte, sie könne nicht. Das empfand ich, in der jetzigen Phase, als totale Niederlage! Sonst sind wir auch zusammen nach Hause gegangen, aber als ich ging und ihr schrieb, ob sie schon los ist, kam nur ein "Ja" zurück. Sowas zieht mich zur Zeit total herunter. Ich muss erwähnen, dass sie von meiner Geschichte weiß und ich überlege mir, ob sie deshalb so reagiert hat. Man versucht alles zu interpretieren.

Das Lernen fällt in der Phase richtig schwer! Ich komme nicht dazu, volle Leistungen zu erbringen, meine Hausarbeiten abzuliefern und für die bestehenden Klausuren zu lernen. Kann ich die oben erwähnten Probleme selbst bearbeiten? Ich kenne ja die Probleme, kann sie reflektieren. Aber dann den Verstand einzuschalten, ihm zu sagen, dass du so und so vorgehen muss, das fällt schwer. Die Einsamkeit macht einen zu schaffen, ich habe öfter solche Phase, wenn ich ein Einschnitt im Leben habe. Dann plötzlich ist alles still, niemand meldet sich.

Ich habe mir Ziele gesetzt, Ziele dich auf jeden Fall erreichen möchte. Aber ich will die Zeit auch dazu nutzen, das, was alles passiert ist, verarbeiten zu können, verstehen können. Nicht was ich falsch gemacht habe, sondern warum ich mich so verhalten habe. Warum fällt es mir schwer, von einer Person, die mir nahe steht, über mehrere Tage nichts zu hören? Warum werde ich schnell eifersüchtig? Warum kann ich nicht alleine sein?

Was ziemlich krass ist, sind die wechselnden Gefühlsschwankungen. Es gibt Tage, da bin ich voller Euphorie, wie z. B. in der Bibliothek, als ich die Freundin fragte, ob wir was Essen gehen wollen, als sie dies verneinte, war die Euphorie weg.

 
Hallo verloreneLiebe

ich finde es sehr gut, dass du dich selbst reflektierst und deine "Fehler" (sorry, dass ich es so bezeichne) erkannt hast und beheben möchtest. Das ist schon einmal der erste und wichtigste Schritt zur Änderung :]

Es scheint mir, als ob du absolut kein Selbstvertrauen hast. Du bist abhängig von anderen Menschen und hast kein Selbstwertgefühl. Du bist dir selber viel zu wenig wert.

Hast du denn z.B. ein Hobby, das du gerne machst? Oder sonst etwas, was DIR guttut? Etwas, bei dem du die Seele baumeln lassen kannst und so richtig Kraft tanken kannst? Ich glaube das fehlt dir ein wenig.

Niederlagen werfen dich zurück und lassen dich verzweifeln..... da hilft vielleicht ein kleines bisschen Ur-Vertrauen in dich und dein Leben. Vertrau darauf, dass alles so kommt, wie es kommen muss im Leben, dass alles seinen Sinn hat und dass es gut wird. Klingt blöde und einfach, aber mir hat es geholfen dieses Ur-Vertrauen aufzubauen. Lass das Leben fliessen und glaube an dich.

Darf ich fragen, was du dir für Ziele gesetzt hast, die du unbedingt erreichen willst?

Liebe Grüsse

 
Hallo Verbante,

danke fürs Antworten. Selbstbewußtsein und -vertrauen habe ich eigentlich? Denke ich doch? Ich denke, in der Phase des Trauerns sinkt sie sehr wahrscheinlich. Wenn ich nicht gerade diese Phase durchmache, kann ich ohne Probleme auf Menschen zugehen, mich in der Vorlesung vor 400 Studenten stellen und einen Vortrag halten.

Das Wort "Urvertrauen" kannte ich gar nicht. Ich habe mal bei Wikipedia nachgesehen. Diesen Satz kann ich nicht ganz nachvollziehen:

Der Mangel wird hier durch Vertrauensseligkeit überkompensiert.
Rückschläge werfen mich enorm zurück. Und ich komme da wieder raus, indem ich Menschen um mich herum habe, die ich mag, mit denen ich reden kann und indem ich das Vergangene verarbeitet bzw. verdrängt habe.

Hast du denn z.B. ein Hobby, das du gerne machst? Oder sonst etwas, was DIR guttut? Etwas, bei dem du die Seele baumeln lassen kannst und so richtig Kraft tanken kannst? Ich glaube das fehlt dir ein wenig.
Ja, das fehlt mir wohl. Ich interessiere mich für vieles, bin neugierig und aufgeschlossen, aber ein richtiges Hobby hab ich nicht. Ich habe immer oder besser gesagt ich brauche immer Menschen um mich herum. Nicht irgendwelche, sondern die ich mag.
Wie entsteht das, das man wieder an sich glaubt? Oder anders gefragt: Wie glaubt man an sich? Eigentlich habe ich niemals an mir gezweifelt, obwohl ich in einem sozial schwachen aber harten Milieu ohne Mutter aufgewachsen bin, Organe verloren habe und nun transplantiert bin. Ich habe meine Ausbildung gemacht, mein Abitur nachgeholt, das Studium angefangen. Ich habe immer an mich geglaubt, aber wenn so etwas passiert, dass ich Gefühle für jemanden entwickele und nichts daraus wird, dann falle ich zurück (es passierte oft). Aber dieses Zurückfallen will ich nicht mehr, ich will mich davor schützen.

Eigentlich schützte ich mich immer, indem ich nicht jeden an mich heran lasse und übervorsichtig bin. Aber bei diesem Mädchen habe ich es zugelassen und wurde am Ende enttäuscht. Eine Niederlage für mich.

Was ich mir für Ziele gesetzt habe? Ich will demnächst mit dem Motorradführerschein anfangen. Dann habe ich mir überlegt, endlich mit mit dem Gitarrespielen anzufangen, aber da fehlt mir manchmal die Geduld. Und natürlich, wenn die Phase vorbei ist, mich wieder voll und ganz auf das Studium zu konzentrieren. Ich würde auch gerne lernen, mich mit mir alleine zu beschäftigen, das kann ich nicht. Sobald ich nicht unter Leute bin und zu Hause ankomme, setze ich mich vor dem Computer. Es muss doch möglich sein, dass man sich etwas vornimmt und sich damit beschäftigen kann? Ich schaffe es gerade nicht mal mehr, mich einfach fallen zu lassen und zu lesen.

 
Ja, man macht sich irgendwie Gedanken und kommt zu keinem Ergebnis. Ich würde gerne mal Meinungen von euch hören, wenn ihr es so ähnlich empfindet.

 
Hallo verloreneLiebe,

ich denke, als erstes solltest du von diesem Mädchen loskommen. Die Idee mit dem völligen Kontaktabbruch finde ich gar nicht so schlecht. Sie möchte es nicht, weil es ihr im Moment selbst schlecht geht und sie in dir jemanden hat, an den sie sich anlehnen kann. Sie braucht dich vielleicht als guten Freund. Aber der kannst du ihr aktuell, mit den Gefühlen, die du für sie hast, nicht sein. Drei Jahre sind eine verdammt lange Zeit. Es wäre lange genug für sie gewesen um sich in dich zu verlieben. Das hat sie aber nicht. Und sie wird es wohl auch nicht mehr. Je länger du noch in ihrer Nähe bist, desto länger machst du dir noch Hoffnungen. Es zieht dich nur immer weiter runter und dir geht es doch jetzt schon schlecht genug.

Es hört sich an, als wäre diese Geschichte mit ihr auch mit Auslöser für die anderen Probleme, die du hast. Verlustängste, Eifersucht, Einsamkeit, diese Dinge beziehen sich ja vor allen Dingen auf sie?! Der Rest von dem du berichtest, klingt als wärst du inzwischen in ein Loch hineingerutscht aus dem du so schnell nicht mehr herauskommst. Lustlosigkeit, keine Motivation, die kleinsten Dinge ziehen dich runter,... das ist kein guter Grundzustand mehr.

Und auf jeden Fall solltest du versuchen etwas dagegen zu tun. Die Sache mit den Hobbies finde ich auch wichtig. Dass du anfangen möchtest Gitarre zu spielen ist doch super! Zieh das durch!

Was ist das Problem mit deinen Freunden? Es hört sich schon so an, als hättest du welche. Dass man nicht rund um die Uhr zusammenhängen kann, ist klar. Wenn sich mal niemand meldet, kannst du dich ja auch melden. Was genau fehlt dir?

Was das Lernen angeht: Ich stecke gerade selbst mitten in der Prüfungsphase im Studium und mein Gesamtgefühlszustand ist auch gerade nicht der Beste. Aber darauf warten, dass dieser Zustand vorbeigeht und dann wieder voll durchzustarten, ist auch keine so gute Taktik. Meist ist es doch so, dass man sich nur erstmal aufraffen muss etwas zu tun. Danach klappt es besser und das Gefühl hinterher etwas geschafft zu haben, ist auch nicht schlecht. Wenn man es erstmal schafft sich aufs Lernen zu konzentrieren, ist das außerdem eine gute Ablenkung.

Insgesamt klingt das für mich schon so als könntest du dich da alleine rausziehen. Die Probleme zu erkennen ist ja schonmal wichtig. Positiv denken und was dagegen tun ist der nächste Schritt. Es muss ja nicht alles auf einmal sein. Die Hobbies wären doch ein guter Anfang. Und wenn man erstmal wieder merkt, dass das Leben eigentlich gar nicht so schlecht ist, geht es irgendwie auch von allein besser. Wenn du allerdings das Gefühl hast, dass du das alles allein packst, könntest du ja auch mal mit nem Arzt darüber reden, wie es dir geht. Vielleicht brauchst du jemanden, der dir erstmal wieder ein bisschen auf die Beine hilft bevor du den Rest selbst packst?!

LG Amidala

 
Hallo verloreneLiebe,
ich denke, als erstes solltest du von diesem Mädchen loskommen. Die Idee mit dem völligen Kontaktabbruch finde ich gar nicht so schlecht. Sie möchte es nicht, weil es ihr im Moment selbst schlecht geht und sie in dir jemanden hat, an den sie sich anlehnen kann. Sie braucht dich vielleicht als guten Freund. Aber der kannst du ihr aktuell, mit den Gefühlen, die du für sie hast, nicht sein. Drei Jahre sind eine verdammt lange Zeit. Es wäre lange genug für sie gewesen um sich in dich zu verlieben. Das hat sie aber nicht. Und sie wird es wohl auch nicht mehr. Je länger du noch in ihrer Nähe bist, desto länger machst du dir noch Hoffnungen. Es zieht dich nur immer weiter runter und dir geht es doch jetzt schon schlecht genug.
Hi Amidala,
danke für deine wirklich hilfreiche Antwort! Ich versuche es, will aber irgendwie die Resthoffnung nicht aufgeben. Die 3 Jahre waren wirklich lang, aber ich denke, sie konnte es nicht, weil sie selbst im Gefühlschaos stand. Ich werde jetzt alles ein wenig ruhen lassen, mich nicht melden und abwarten. Ich weiß, irgendwann wird eine Nachricht kommen, dass sie Hilfe braucht (sie sagt natürlich nicht, dass sie Hilfe braucht, die Fragestellung ihrerseits zeigt es).

Meine Resthoffnung ist, dass sie irgendwann, vielleicht die nächsten Monate, merkt, dass sie doch etwas vermisst. Vielleicht entsteht ja auch Eifersucht, wenn sie sieht, dass ich mich wieder für andere Mädchen interessiere. Und ich denke, der Kontakt wird sich in nächster Zeit auch verflüchtigen und alles wird seinen Weg nehmen.

Es hört sich an, als wäre diese Geschichte mit ihr auch mit Auslöser für die anderen Probleme, die du hast. Verlustängste, Eifersucht, Einsamkeit, diese Dinge beziehen sich ja vor allen Dingen auf sie?! Der Rest von dem du berichtest, klingt als wärst du inzwischen in ein Loch hineingerutscht aus dem du so schnell nicht mehr herauskommst. Lustlosigkeit, keine Motivation, die kleinsten Dinge ziehen dich runter,... das ist kein guter Grundzustand mehr.
Ja! Genau das ist es! Aber wie kann ich so etwas das nächste Mal verhindern? Wie kann ich ein Frühwarnsystem installieren, das mir das nicht noch einmal passiert? Nebenbei bemerkt, ich hatte ihr vor ca 1,5 Jahren schon einmal gesagt, dass wir den Kontakt abbrechen müssen, sie flehte mich an, dies nicht zu tun... Das tat mir schon irgendwie weh.



Und auf jeden Fall solltest du versuchen etwas dagegen zu tun. Die Sache mit den Hobbies finde ich auch wichtig. Dass du anfangen möchtest Gitarre zu spielen ist doch super! Zieh das durch!
Ja, nach den Prüfungen werde ich langsam anfangen, werde mal sehen, ob es an unserer Uni angeboten wird. Am besten wäre natürlich Einzelunterricht. Aber das wir doch nicht verhindern können, dass mir das Gleiche noch einmal passiert???



Was ist das Problem mit deinen Freunden? Es hört sich schon so an, als hättest du welche. Dass man nicht rund um die Uhr zusammenhängen kann, ist klar. Wenn sich mal niemand meldet, kannst du dich ja auch melden. Was genau fehlt dir?
Viele arbeiten oder sind verheiratet und haben auch viel um die Ohren. Ich mag nicht diesen "lockeren" Freundeskreis, sondern eher den gefestigten. Manchmal fühle ich mich auch unwohl in einer Gruppe, mir ist es lieber, ich mache mit einer Gruppe etwas, die nicht mehr als 3 Personen ausschließlich mir hat.



Was das Lernen angeht: Ich stecke gerade selbst mitten in der Prüfungsphase im Studium und mein Gesamtgefühlszustand ist auch gerade nicht der Beste. Aber darauf warten, dass dieser Zustand vorbeigeht und dann wieder voll durchzustarten, ist auch keine so gute Taktik. Meist ist es doch so, dass man sich nur erstmal aufraffen muss etwas zu tun. Danach klappt es besser und das Gefühl hinterher etwas geschafft zu haben, ist auch nicht schlecht. Wenn man es erstmal schafft sich aufs Lernen zu konzentrieren, ist das außerdem eine gute Ablenkung.
Da hast du vollkommen Recht! Nur muss man erst einmal schaffen, dass man sich voll und ganz auf eine Prüfung vorbereiten kann, wenn einem doch immer wieder die Gedanken im Kopf herum irren.



Insgesamt klingt das für mich schon so als könntest du dich da alleine rausziehen. Die Probleme zu erkennen ist ja schonmal wichtig. Positiv denken und was dagegen tun ist der nächste Schritt. Es muss ja nicht alles auf einmal sein. Die Hobbies wären doch ein guter Anfang. Und wenn man erstmal wieder merkt, dass das Leben eigentlich gar nicht so schlecht ist, geht es irgendwie auch von allein besser. Wenn du allerdings das Gefühl hast, dass du das alles allein packst, könntest du ja auch mal mit nem Arzt darüber reden, wie es dir geht. Vielleicht brauchst du jemanden, der dir erstmal wieder ein bisschen auf die Beine hilft bevor du den Rest selbst packst?!
Ja, vielleicht geh ich 1-2 mal einfach zu einem Doc und den Rest sollte ich alleine schaffen. Bisher habe ich alles meistern können :)
 
Hi nochmal,

Ich versuche es, will aber irgendwie die Resthoffnung nicht aufgeben. Die 3 Jahre waren wirklich lang, aber ich denke, sie konnte es nicht, weil sie selbst im Gefühlschaos stand. Ich werde jetzt alles ein wenig ruhen lassen, mich nicht melden und abwarten. Ich weiß, irgendwann wird eine Nachricht kommen, dass sie Hilfe braucht (sie sagt natürlich nicht, dass sie Hilfe braucht, die Fragestellung ihrerseits zeigt es).

Meine Resthoffnung ist, dass sie irgendwann, vielleicht die nächsten Monate, merkt, dass sie doch etwas vermisst.
Wenn du meinst, dass du das unbedingt noch versuchen musst, dann mach es so. Ich konnte meine erste Liebe auch nicht aufgeben, bis ich wirklich alle Möglichkeiten abgedeckt hatte ihn irgendwie zurückzukriegen, obwohl es schon viel zu lange gedauert hatte.

Aber setz dir ein Limit. Sonst läuft es darauf hinaus, dass du ihr in ein paar Monaten wieder ein paar Monate Zeit geben willst und so weiter. Ich verstehe, dass du die Hoffnung nicht aufgeben willst. Es ist ja nunmal auch schwer etwas loszulassen, was man eigentlich gar nicht hergeben will. Aber irgendwann kommt man an einen Punkt, an dem man einsieht, dass es nichts mehr bringt und wenn es lange genug gedauert hat sehen vielleicht auch die eigenen Gefühle ein, dass es okay so ist. Zumindest ging es mir irgendwann so. Ich wünsch dir, dass du den Punkt auch bald erreichst.

Aber wie kann ich so etwas das nächste Mal verhindern? Wie kann ich ein Frühwarnsystem installieren, das mir das nicht noch einmal passiert?

[...]

Aber das [Gitarrespielen] wird doch nicht verhindern können, dass mir das Gleiche noch einmal passiert???
Erstmal finde ich, dass du dir die Frage nach dem verhindern irgendwie zu früh stellst. Ersteinmal musst du aus der Sache ja wieder herauskommen. Und dann denke ich, sowas für die Zukunft wirklich zu verhindern, ist unmöglich. Schließlich kommt man immer mal wieder in Situationen in denen es einfach schief läuft. Genauso wie es auch immer wieder Phasen gibt, in denen alles super ist.

Das Gitarrespielen alleine wird natürlich nix verhindern. Es war ja auch nur ein Beispiel, für die Dinge die du tun kannst: Hobbies suchen, die dir Spaß machen, etwas für dich tun, Dinge unternehmen, die dir gefallen usw. Ich denke, je breiter man sein Leben auf diese Weise fächert, desto mehr bleibt übrig wenn mal eine Kategorie nicht so gut läuft. Angenommen die Säule Liebesbeziehung fällt weg, du hast aber noch die Säulen: tolles Hobby, liebe Freunde und Spaß am Studium, dann ist das immer noch genug, auf das du dich stützen kannst und es bricht nicht alles zusammen. Etwas in der Art würde ich mir an deiner Stelle versuchen aufzubauen. Hinzu kommt, dass wenn du dieses Chaos einmal durch hast, du vielleicht auch nächstes Mal früher und anders damit umgehen kannst.

Was die Freunde angeht:

Viele arbeiten oder sind verheiratet und haben auch viel um die Ohren. Ich mag nicht diesen "lockeren" Freundeskreis, sondern eher den gefestigten. Manchmal fühle ich mich auch unwohl in einer Gruppe, mir ist es lieber, ich mache mit einer Gruppe etwas, die nicht mehr als 3 Personen ausschließlich mir hat.
Genau so geht es mir auch. Wenn man von dem Verheiratet-Faktor absieht. Ich mag auch lieber einen kleinen, engen Freundeskreis. Viele Leute, die ich nicht so gut kenne, sind auch nicht so mein Ding. Und das hat natürlich den Nachteil, dass es nich soo oft zu Treffen kommt. Aber ich denke, dass muss man einfach akzeptieren, wenn man diesen "Anspruch" hat. Dafür ist es umso schöner, wenn es dann mal klappt.

Soo, dann wünsch ich dir erstmal viel Erfolg für die Prüfungen!

LG Amidala

 
Hi nochmal,

Wenn du meinst, dass du das unbedingt noch versuchen musst, dann mach es so. Ich konnte meine erste Liebe auch nicht aufgeben, bis ich wirklich alle Möglichkeiten abgedeckt hatte ihn irgendwie zurückzukriegen, obwohl es schon viel zu lange gedauert hatte.

Aber setz dir ein Limit. Sonst läuft es darauf hinaus, dass du ihr in ein paar Monaten wieder ein paar Monate Zeit geben willst und so weiter. Ich verstehe, dass du die Hoffnung nicht aufgeben willst. Es ist ja nunmal auch schwer etwas loszulassen, was man eigentlich gar nicht hergeben will. Aber irgendwann kommt man an einen Punkt, an dem man einsieht, dass es nichts mehr bringt und wenn es lange genug gedauert hat sehen vielleicht auch die eigenen Gefühle ein, dass es okay so ist. Zumindest ging es mir irgendwann so. Ich wünsch dir, dass du den Punkt auch bald erreichst.
Hallo Amidala,

ja, das ist die Gefahr! Ich versuche meinen Verstand anzuregen, damit er mein Herz überlistet. Weiß du, ich denke mir, wenn sie da wenigstens ein bisschen mögen ist, kann sich noch was entwickeln. Und wenn irgendwann, wie du schreibst, die Einsicht kommt, dann wird es auch vorbei sein. Ich denke nicht, dass ich da über Jahre drin stecken werde.

Erstmal finde ich, dass du dir die Frage nach dem verhindern irgendwie zu früh stellst. Ersteinmal musst du aus der Sache ja wieder herauskommen. Und dann denke ich, sowas für die Zukunft wirklich zu verhindern, ist unmöglich. Schließlich kommt man immer mal wieder in Situationen in denen es einfach schief läuft. Genauso wie es auch immer wieder Phasen gibt, in denen alles super ist.
Das Gitarrespielen alleine wird natürlich nix verhindern. Es war ja auch nur ein Beispiel, für die Dinge die du tun kannst: Hobbies suchen, die dir Spaß machen, etwas für dich tun, Dinge unternehmen, die dir gefallen usw. Ich denke, je breiter man sein Leben auf diese Weise fächert, desto mehr bleibt übrig wenn mal eine Kategorie nicht so gut läuft. Angenommen die Säule Liebesbeziehung fällt weg, du hast aber noch die Säulen: tolles Hobby, liebe Freunde und Spaß am Studium, dann ist das immer noch genug, auf das du dich stützen kannst und es bricht nicht alles zusammen. Etwas in der Art würde ich mir an deiner Stelle versuchen aufzubauen. Hinzu kommt, dass wenn du dieses Chaos einmal durch hast, du vielleicht auch nächstes Mal früher und anders damit umgehen kannst.

Findest du, dass das zu früh ist, wenn ich ein Frühwarnsystem aufbaue? Du kennst die Schmerzen selber auch und es darf nicht sein, dass mich das zurückwirft, das ich Dinge nicht mehr angehen kann, die mir wichtig sind.

Aber WOW, das mit der Säule hört sich einleuchtend an! Das bringt so ein AHA-Effekt. Bei einem Telefonat heute sagte mir eine Freundin, es ist wichtig, dass man sich um sich selbst kümmert. Frauen mögen es nicht, wenn man die ganze Zeit für sie opfert. Sie wollen einen starken Partner (das bin ich sowieso :D ), also sie wollen auch, dass man seinen Weg geht. Alles klar und verständlich, aber ich habe das Problem, wenn ich liebe, gebe ich viel zu viel. Aber ich gehe mal Säulen bauen :D

Was die Freunde angeht:
Genau so geht es mir auch. Wenn man von dem Verheiratet-Faktor absieht. Ich mag auch lieber einen kleinen, engen Freundeskreis. Viele Leute, die ich nicht so gut kenne, sind auch nicht so mein Ding. Und das hat natürlich den Nachteil, dass es nich soo oft zu Treffen kommt. Aber ich denke, dass muss man einfach akzeptieren, wenn man diesen "Anspruch" hat. Dafür ist es umso schöner, wenn es dann mal klappt.
Ja, die Kunst ist ja, dass man lernen muss, mit sich selbst zu beschäftigen. Ich kam manchmal nach Hause, schaltete den Computer ein und irgendwann war es spät und ich musste ins Bett. Das meiste, was ich im Internet tat war lesen lesen lesen. Durch sie hatte ich das dann nicht mehr.

Soo, dann wünsch ich dir erstmal viel Erfolg für die Prüfungen!
Ich schaffe das wohl nicht mehr in so kurzer Zeit den ganzen Stoff zu lernen. Dir auf jeden Fall auch viel Glück.
 
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