Sie möchte nicht verletzen

Trine

Neuer Benutzer
16. Okt. 2003
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Hi, von der Sache her betrifft diese Geschichte nicht mich. Es geht um meine Tochter (18 Jahre), mit der ich ein sehr offenes und gutes Verhältnis habe. Gerade deshalb ist mir ihre Situation nicht einerlei und ich möchte ihr gern mit Trost und Rat zur Seite stehen.

Seit über 2 Jahren schreibt sie sich mit einem Jungen, mit dem sie inzwischen eine gute und vertraute Freundschaft aufgebaut hat. Sie selbst hegt seit langem etwas tiefere Gefühle – nenne ich es mal Verliebtheit –, die sie für sich behielt. Vor einigen Wochen fingen seine Briefe auch an, in diese Richtung zu laufen und in den letzten beiden – sie schreiben sich in der Woche einmal – hat er ihr gestanden, sich in sie verliebt zu haben. Das hatte sie sich so immer gewünscht. Nun das eigentliche Problem. Im Juni hat sie einen jungen Mann kennen gelernt. Auch aus dieser Bekanntschaft hat sich eine schöne Freundschaft entwickelt, trotzdem er um einiges älter ist. Er scheint wirklich ein sehr Netter zu sein, ein total gutmütiger Typ. Tut alles, um ihr eine Freude zu machen, würde ihr die Sterne vom Himmel holen. Ich fühle mich eigentlich imstande, das einschätzen zu können. Jedenfalls hat er mit seiner Geduld und Liebenswürdigkeit Gefühle in ihr geweckt, die sie glaubte, nur für ihren Brieffreund zu haben. Jetzt ist sie völlig durcheinander und verstört, weil sie nicht weiß, wie sie sich verhalten soll. Sie neigt dazu, eine Beziehung mit dem Älteren einzugehen, will aber auch den Brieffreund nicht verlieren, sie mag ihn wirklich sehr gern. Wir beide plädieren für Ehrlichkeit, jemand anderes meinte, der Brieffreund wohne doch viel zu weit weg, den muss man doch nicht vor den Kopf stoßen. Wer weiß, ob das mit dem anderen läuft. Und schon gar nicht nach seinem gestrigen Brief. So einen schönen Liebesbrief hab ich nie bekommen. :( Man merkt, er kommt von Herzen. Ja, ich sollte ihn lesen, deshalb weiß ich, was drin steht. Sie fragt mich, was sie tun soll, sie möchte keinem weh tun. Ich beschäftige mich in Gedanken damit, weil mir die drei wirklich leid tun! Vielleicht noch eins am Rande, meine Tochter hatte bisher noch keinen Freund. Deshalb belastet sie diese gleich so arge Situation, sie kann damit nicht umgehen. Hat jemand einen Rat, den ich weitergeben kann? Ich selbst habe so eine Erfahrung nie machen müssen.

 
Hi Trine

Sie muss doch den Brieffreund gar nicht aufgeben..wozu auch? Aber vielleicht sollte sie dies ihm schreiben! Sie könnte es doch beiden erzählen...

Sorry war halt noch nie in einer solchen Situation...

Gruss Jay

 
Hallo jay,

das Problem ist aber, dass der Brieffreund sie direkt gefragt hat, ob sie sich eine Beziehung mit ihm vorstellen könnte, wie sie darüber denkt, ob sie zueinander passen würden usw. Er scheint eine Art Entscheidung zu erwarten. Schließlich hat sie ihm in den letzten zwei Wochen doch Hoffnung gemacht, indem sie auf seine lieben Zeilen eingegangen ist. Sie schämt sich für ihre Unsicherheit.

Der Brieffreund weiß, dass sie den anderen kennen gelernt hat und hat auch schon Befürchtungen angedeutet. Und den anderen hat sie sogar eindeutig über ihre Gefühle zum Brieffreund aufgeklärt, von Anfang an.

Warum das Sorry? Mir geht's doch genau nicht anders,

bin doch selbst mit der Sache etwas überfordert.

Gruß Trine

 
Hallo Trine, zuerst einmal Respekt, ich finde es toll, dass du mit deiner Tochter ein so gutes Verhältnis hast, dass sie dir die Briefe zeigt und dich um Rat bittet. Ist in der heutigen Zeit oft selten der Fall.. Das finde ich klasse..

Nun zu der Sache selbst....

Einen der beiden wird deine Tochter wahrscheinich verletzen müssen, denn Ehrlichkeit ist in diesem Fall, das Beste was sie machen kann und auch das Fairste den beiden Männern gegenüber....

Alleridngs muss sie sich erst klarwerden, wen sie denn nun will und wen "nur" als Freund. Ob derjenige dann auch nur Freund bleiben möchte und kann ist ja dann auch noch dahingestellt.

Ich würde deiner Tochter raten sie Zeit zu lassen.

Mit beiden Herren offen über die Unsicherheit und die verwirrendenn Gefühle für beide zu reden und sich dann entscheiden.. Hat sie den Brieffreund schon mal getroffen oder ist es wirklich bisher nur ein Bireffreund, im wahrsten Sinne des Wortes?

Sie neigt dazu, eine Beziehung mit dem Älteren einzugehen, will aber auch den Brieffreund nicht verlieren, sie mag ihn wirklich sehr gern.
Die Richtung bzw,. das Pendel scheint ja schon mehr in die Richtung des Älteren zu schwingen, rate ihr einfach sich noch ein wenig Zeit zu lassen und dabei möglichst keinem neue Hoffnungsnahrung zu geben und dann abwarten wie das Pendel endgültig stehenbleibt...

Einer der beiden wird verletzt sein, aber das ist leider ja immer so, einem tut es immer mehr weh....

Ich denke aber auch, dass keiner ihr bei diesem Weg etwas vorwerfen kann, solange sie sich nicht sicher ist,und ehrlich den beiden gegenüber bleibt und nicht gegeneinander ausspielt oder ähnliches.. ist das völlig in Ordnung...

Schwierige Situation, aber man muss es halt wohl mitmachen um erwachsener zu werden...

In genau der gleichen Situation war ich auch noch nie, aber d. Tochter erscheint sensibel und ehrlich und wird es deshalb auch fair entscheiden können, nach einiger Zeit..

Ach ja, selbst wenn sich raustellt, das es mit dem, für den sie sich entschieden hat nicht klappt, das Risiko hat man immer, und nicht nur bei ihm sonderm bei jedem mann, der ihr auf ihrem Lebensweg noch begegnen wird...

Dass muss man leider eingehen, aber ich drück dir bzw,. euch die Daumen, dass sie bald eine Entschiedung trifft, mt der sie dann glücklich werden kann.

Liebe Grüße Nillepu

 
Hat sie sich eigentlich schon einmal mit ihrem Brieffreund getroffen? Ich denke es wird nicht leicht für sie werden, nur darf sie sich dabei auch keinen gegenüber "verpflichtet" fühlen, es sozusagen nur mit demjenigen versuchen, um ihn nicht zu verletzten. Das schwierigste für sie wird wohl sein, darüber nachzudenken und zu einer Entscheidung zu kommen, denn oft ist es schwer zwischen einer Schwärmerei und der Liebe zu unterscheiden, besonders wenn einmal in ihr die Sehnsucht nach einem Freund geweckt wurde. Insgesamt muss ihr Herz entscheiden und manchmal hilft es dann, von beiden für eine gewisse Zeit auf Abstand zu gehen, darüber ganz in Ruhe und vorallem ungezwungen nachzudenken, wen man am meisten vermisst, an wen man ständig denken muss, in wessen Nähe man sich auch geborgen fühlt und mit wem man sich auch eine Zukunft vorstellen kann. Mehr als Denkansätze können wir ihr leider nicht geben...

Sollte sie sich für den Älteren entscheiden, muss es nicht bedueten den Kontakt zu ihrem Brieffreund zu unterbrechen, vielmehr muss er entscheiden, ob er damit zurecht kommt, ob er bereit ist ein nur freundschaftliches Verhältniss aufzubauen. Wichtig ist nur, dass sie sich ihre Gefühle betreffend nicht so schnell verunsichern lässt...

 
Hallo Nillepu,

ich bin auch froh, dass sie so viel Vertrauen zu mir zeigt.

Du hast recht mit der Ehrlichkeit. Den Standpunkt vertritt sie ja auch. Es fällt halt nur so schwer. Der Brieffreund ist im wahrsten Sinne des Wortes bisher „nur“ ein Brieffreund. Sie hatten noch keine Möglichkeit, sich zu treffen. Deswegen bereitet ihr das ja so Kopfzerbrechen, weil er eben nicht die gleichen Chancen hat, um sie zu kämpfen. Er kann ihr nicht nah sein, sie in den Arm nehmen. Kann es sein, dass er mit seinen Briefen genau diese Sehnsucht in ihr geweckt hat? Nur mit dem Nachteil, dass er sie nicht stillen kann? Das geht mir manchmal so durch den Kopf.

Erstaunlicherweise habe ich keine Vorurteile gegenüber dem Älteren entwickelt. Er ist wirklich sehr sympathisch. Ich habe ein bisschen Angst davor, dass sie eine falsche Entscheidung trifft, die ihr dann später erst richtig weh tun könnte. (Ich weiß, ich kann und werde sie nicht beeinflussen!) Ich spiele hier mal nicht unbedingt auf Zukunft an, denn so weit sei sie noch nicht. Trotzdem denke ich mal, dass es – wenn vielleicht auch nur im Unterbewusstsein – eine kleine Rolle spielt, dass der Ältere schon eine eigene Wohnung hat, jederzeit für sie da ist (Auto), eben bereits einen gewissen Lebensstandard vorweisen kann. Damit möchte ich um Himmels Willen nicht behaupten, dass meine Tochter materiell eingestellt wäre. Wie gesagt, sie muss es nicht mal bewusst wahrnehmen. Vielleicht sehe ich das aber auch ganz falsch. Ihre Hoffnung ist einfach nur, dass, wenn sie sich entscheidet, der Brieffreund sich nicht zurückzieht, weil der Kontakt ihr wirklich sehr viel bedeutet.

Letztens äußerte sie folgenden Satz, meinte daraufhin aber auch gleich, dass er sehr egoistisch gedacht ist: Mal angenommen, sie entschiede sich für den Älteren und es geht nicht gut, der Brieffreund hätte ihr die Entscheidung übel genommen, dann hätte sie alle beide verloren. Vor allem auch die Möglichkeit, zu entdecken, ob der Brieffreund besser zu ihr gepasst hätte. Aber das kann man, wie du schon sagtest, bei niemandem vorher wissen.

Vielen Dank für deine Hilfe und auch schon mal für’s Daumen drücken.

Liebe Grüße Trine

 
Hi trauri,

nein, sie haben bisher noch keine Gelegenheit gehabt, sich zu treffen. Deshalb meinte sie ja auch, wäre er doch etwas benachteiligt im „Kampf“ um sie. Sie fühlt sich halt so schlecht, weil sie ihm doch in den letzten Briefen eine gewisse Hoffnung gemacht hat, die sie ihm nun vielleicht nehmen muss. Er muss es so gesehen haben, denn ansonsten hätte er sich ihr gegenüber nicht so geöffnet. Ich hatte es in den vorangegangenen Briefen schon zwischen den Zeilen rausgelesen, als sie immer noch gezweifelt hatte, ob ihm was an ihr liegt. Der Wunsch war also da.

Genau, dass sie den Unterschied zwischen Schwärmerei und Liebe noch nicht unterscheiden kann, denke ich auch. Ist in dem Alter aber ja völlig normal. Zumal sie darin noch keine Erfahrung gesammelt hat. Habe schon Nillepu geantwortet, dass sich in mir der Verdacht regt, dass genau diese Sehnsucht, die du ansprichst, die Sehnsucht nach einem Freund, der einen in die Arme nimmt, sagt, dass man gebraucht und geliebt wird, sich um einen bemüht, durch den Brieffreund in ihr geweckt wurde. Nur ist er selbst nicht in der Lage, sie in ausreichendem Maße zu stillen. Er ist sozusagen im Nachteil. Und das schmerzt sie eben auch.

Zu überlegen, wen man am meisten vermisst. Das ist ein Knackpunkt. Den älteren kann sie jederzeit sehen und treffen, mit ihm was unternehmen. Wenn sie den Brieffreund noch nicht mal getroffen hat, nur von Bildern kennt, ist doch eigentlich vorprogrammiert, wen sie erst mal mehr vermissen würde.

In Hinsicht Zukunft habe ich etwas auf Nillepus Beitrag geantwortet. Vielleicht könntest du dort mal nachlesen. Sonst müsste ich das hier doppelt schreiben. Ist für eventuelle nachfolgende Leser bestimmt nicht so toll.

Auch wenn es „nur“ Denkansätze sind, sie helfen doch sehr. Und ich danke dir für deine Hilfe.

Liebe Grüße Trine

 
Hallo Trine,

erst mal RESPEKT, das du dir um deine Tochter solche Gedanken machst, und so ein gutes Verhältnis zu Ihr hast.

Mmmh, ich kann verstehen das der Brieffreund die Sehnsucht in Ihr geweckt hat. Und das sie Ihn sehr gerne mag. (lasse verliebtsein mal Außen vor).

Jedoch muss sie bedenken, das sie sich noch nie gesehen haben. Sie weiß nicht ob sie mit Ihm gemeinsam Spaß haben kann, was ich jetzt auf das Weggehen beziehe.

Auch weiß sie nicht ob er wirklich das ist was er vorzugeben scheint. Sie haben sich noch nie tief in die Augen gesehen. Haben noch nie die reaktion auf bestimmte Worte von einander gesehen.

Stelle mir das dann alles ziemlich kompliziert vor.

Was wäre denn wenn sie sich für Ihn entscheidet? Erster Kuss per Brief? Es ist ziemlich hart Beziehungen auf solch eine Distanz zu führen. Denn die Sehnsucht nach dem anderen ist manchmal unerträglich. Man will nur noch bei einem sein!

Dessen sollte sie sich bewusst sein, es ist eine ganz schöne Entfernung, und außerdem weiß sie ja nicht wie sie Auge in Auge miteinander klar kommen.

Und der Ältere? Was heißt eigentlich älter? 25 o. 30??

Na ja, es ist sicherlich schön das er Sicherheiten zubieten hat, und ihr ein gutes Leben versprechen kann.

Aber Gefühle sind wichtiger. Und wenn seine Gefühle aufrichtig sind, dann ist es ja noch schöner.

Immerhin ist er im Voteil, da sie Ihn schon im realen Leben getroffen hat!!!!!

Deine Tochter muss sich über die Vor und Nachteile jeder Beziehung im klaren sein.

Will sie einen Freund den sie nur alle Nase lang sieht.

Oder jemanden der älter ist und ggf. einige andere Interessen hat. (kommt auf das Alter an)

Jedoch bringt Ehrlichkeit nur etwas, wenn sie auch ehrlich mit Ihren Gefühlen umgeht. Und sich nicht selber belügt.

Sie sollte erst einmal ein paar Tage abstand nehmen und in Ruhe nachdenken!

Denn mit einer unglücklichen Entscheidung lebt es sich nicht leicht. Sie muss sich klar werden was sie vom Partner erwartet, und danach urteilen.

LG Spike

 
Hallo Spike,

ja, ich bin sehr froh, dass sie mit mir darüber spricht und sich nicht verkriecht.

Du hast sehr recht, was den Schein betrifft. Aber es gibt da eine Sache, die ich hier aber nicht anbringen möchte (es wäre nicht richtig, weil allein ihre private Angelegenheit), die uns zeigt, dass er sehr, sehr ehrlich zu sein scheint. Er hat ihr ziemlich am Anfang etwas gebeichtet, wo ich mich selbst frage, ob ich nach dieser Offenbarung weiteren Kontakt hätte halten können. Sie tat es, weil sie meinte, sie wolle ohne Vorurteile den Menschen selbst kennen lernen. Für diese Einstellung lob ich sie. Wie schon angedeutet, sie haben ein Wahnsinnsvertrauen aufgebaut.

Allerdings muss ich dir auch darin recht geben, dass es absolut nicht sicher ist, ob die Chemie stimmt. Ob sie sich „persönlich“ genauso toll verstehen würden. Und genau die Sache mit der Entfernung wird wohl letztendlich den Ausschlag geben, denn der andere kann jetzt immer für sie da sein.

Also okay, ich verrat’s mal, der Ältere ist grad 31 geworden. Dabei wollte sie nie einen „Alten“. :nono: Klar hatte ich mich furchtbar erschrocken, aber auch ich bin halt der Typ, der versucht, unvoreingenommen an eine Sache ran zu gehen. Mal davon abgesehen, dass er mindestens 5 Jahre jünger aussieht und wirkt, sehe ich sein Verhalten meiner Tochter gegenüber. Er hat ihr gestanden, dass er sich verliebt hat, respektiert aber schon seit Wochen, dass sie das (noch) nicht erwidern möchte. Der Brieffreund warnte mal, er würde sie vielleicht nur rumkriegen wollen. Aber hat DAS was mit dem Alter zu tun? Ich denke wohl eher mit dem Charakter. Weißt du, irgendwo tief in ihr hat sie bereits eine Entscheidung getroffen, schätze ich. Ich merke es. Sie redet in letzter Zeit mehr über den Älteren. Ich vermute mal, sie bräuchte jetzt nur noch die Bestätigung des Brieffreundes: Okay, ich komm damit klar, ich schreib dir trotzdem weiter. Und dann würde sie ihre innere Ruhe wieder finden. Vielleicht wäre das (vorerst) die beste Lösung. Ich würde es ihr wünschen. Ich will sie einfach nur glücklich sehen.

Eure Anregungen sind total beruhigend. Sie hat mich ganz schön mit aufgewühlt. Vor allem seid ihr eine ganz tolle Hilfe!

Liebe Grüße Trine

 
Hallo Trine,

na ja, die Vergangeheit von manchen Menschen ist nicht immer prickelnd, aber man sollte wirklich nicht direkt mir Vorurteilen losziehen.

RESPEKT an deine Tochter.

Na ja, ich denke mal beide meinen es erhlich! Und das ist das Problem. Nur deine Tochter muss halt wissen was sie will.

Einen Freund weit weg, oder einen älteren Mann.

Mir pers. ist 31 was zu alt *g* Aber ich denke jeder sollte den lieben den er will. Alter spielt im Grunde keine Rolle!!

Solange sie glücklich wird, ist alles in Butter.

Außerdem denke ich wenn sie sich so toll mit Ihrem Brieffreund versteht, wird er wohl auch IHre Beweggründe verstehen, falls sie sich für den älterne entscheidet!

LG Spike

 
Hallo Spike,

ich schätze auch, dass beide es ehrlich meinen und deswegen ist es eben so schwer. Der Brieffreund sprach davon, nach seiner Lehre (nächstes Jahr) vom Heimatort wegzuziehen, evtl. näher zu uns. Also Andeutungen, dass er eine Zukunft nicht ausschließt, gab es schon vereinzelt vor seinem ernsthaften Geständnis. Meine Tochter wird, wenn sie fertig mit der Lehre ist, auch nicht hier bleiben können. Hier gibt’s einfach kaum Arbeit. Da meinte sie, könnten sie sich ja in der Mitte treffen. Sie weiß aber auch, dass sie ihn dazu eben besser kennen müsste.

Also, ihr wäre er vor einigen Wochen auch noch zu alt gewesen, jedenfalls für eine Beziehung. Als sie sich kennen lernten und dann öfters trafen (er holt sie immer ab, wohnt ca. 35 km weg), hatte ich schon mal vorgefühlt und verlauten lassen, dass ich das Gefühl habe, er möchte sie gern als Freundin. Da zeigte sie mir einen Vogel – ja so was macht sie :] - und ließ sich darüber aus, dass schon der 26jährige Freund einer ihrer Freundinnen viel zu alt sei. So viel dazu.

Aber wie gesagt, an Zukunft im eigentlichen Sinne denkt sie noch nicht. Sie fürchtet sich ja auch davor, weil man mit 31 ja wohl so langsam an Familienplanung denkt. Und das kann sie sich echt noch nicht vorstellen. Wie denn auch? Sie hat doch sozusagen noch gar nichts erlebt. Aber gut, wenn’s dann so kommt, sie soll ihre Erfahrungen machen, wie alle sie machen (müssen). Ist ja irgendwie auch eine wunderschöne Zeit, an die man sich im Nachhinein (meist) gern erinnert.

Liebe Grüße Trine

 
Hallöchen Trine!

Erst mal Kompliment an das Mutter-Tochter-Verhältnis!! Find ich verdammt schön, wenn man gleichzeitg befreundet ist.

Ich kann dir nur sagen, das ich diese Erfahrungen kenne, sei es durch Brieffreunde oder Mailfreunde. Es ist leicht, sich "einzubilden" man sei in jemanden verliebt, denn man per Brief oder Mail kennenlernt. Doch es besteht auch die Gefahr, das man sich ein ganz bestimmtes Bild von jemandem macht, den man zum größten Teil nur durch "Geschriebenes" kennt.

Um wirklich sagen zu können, das man sich in jemanden verliebt hat, muss man auch persönlich Zeit miteinander verbringen, etwas unternehmen, sich direkt unterhalten und treffen. Schauen, ob man auch in der "Realität" miteinander auskommt und gernen zusammen ist, also Gefühle entwickelt und austauschen kann.

Sie ist jetzt hin und her gerissen, weil sie jetzt jemanden kennengelernt hat, der tatsächlich für sie da ist. Aus Fleisch und Blut, ihr Aufmerksamkeit und Zuneigung schenkt. Sie geniesst das Gefühl und ich denke das es das ist, was sie will. Einen Freund der für sie da ist und mit dem sie Zeit verbringen kann.

Wenn sie also sagt, sie ist in ihren Brieffreund verliebt, dann solltet ihr alles dafür tun, das die beiden sich treffen und näher kommen können.Wenn sich daraus etwas entwickelt, eien Beziehung, kann man immernoch sehen wie´s weitergehen soll.

Ansonsten hört sich die Sache mit dem etwas älteren Junge aus ihrer Nähe doch sehr vielvesprechend an! Nur ihr Herz kann letzendlich selbst entscheiden. Und wenn sie ihrem Brieffreund genaus viel bedeutet wie umgekehrt, dann finden beide eine Lösung um vielleicht wirklich "nur befreundet" zu bleiben....

:]

Halte und doch mal auf dem Laufenden!

Gruß

DreamCatcher

 
Ich würde ihr raten, dem Brieffreund zu sagen, dass sich bei ihr gefühlsmäßig etwas geändert hat, sie sich aber noch nicht sicher ist und ihn dann um ein Treffen zu bitten. So würde sie wenigstens das schlechte Gewissen ihm gegenüber verlieren und ihm eine Chance geben, außerdem müsste sie sich dann nicht fragen, wie er in Realität ist, ob es doch plötzlich gefunkt hätte usw. Wenn dann wäre es natürlich erst danach sinnvoll eine Auszeit zu nehmen, falls sie immer noch so durcheinander sein sollte. Nur ich würde da auch vorsichtig zu sein, man darf nicht immer nach "Verfügbarkeit" gehen, der Ältere könnte sozusagen ihre Sehnsucht nach einem Freund sofort stillen, während der andere, durch die größere Distanz und auch bestimmt durch die geringeren finanziellen Mitteln ihr weit aus weniger bieten kann, da hst sich der Verstand schnell entschieden, aber leider kann auf Dauer nur das Herz einen Menschen glücklich machen. Wer weiß, vielleicht denken wir da auch einfach zuviel nach und sollten uns den Kopf gar nicht so sehr zerbrechen....

Eins wollte ich noch anmerken, ich finde es zwar auch mehr als bewundernswert, wie du dich mit deiner Tochter verstehst, nur finde ich es persönlich nicht so schön, wenn du ihre Briefe (also die, die sie von ihm bekommt) liest, denn auch wenn deine Tochter einverstanden ist, so bezweifle ich, dass er damit einverständen wäre, besonders wenn es sich um so etwas privates handelt. Nicht missverstehen, ich hätte an deiner Stelle genauso gehandelt, ich wollte es einfach nur mal anmerken :)

Wünsche deiner Tochter viel Glück :super:

 
Hi DreamCatcher,

es ist natürlich gut möglich, dass sie sich ihre Verliebtheit nur „eingebildet“ hat. Man entwickelt gewisse Vorstellungen, malt sich was aus und das Herz hüpft im Takt mit. Wenn es dann auch noch die ersten kleinen Liebeserklärungen sind, ist man sehr schnell „überzeugt“, stärkere Gefühle zu empfinden.

Am Freitag hat sie dem Brieffreund geschrieben, ihm mitgeteilt, dass sie nicht in der Lage ist, eine derartige Entscheidung zu treffen. Ich hoffe jetzt mal mit ihr, dass er ihre Gründe versteht und akzeptiert. Mit einer Begegnung ist derzeit erst mal nicht zu rechnen, ich will und darf das hier (wie weiter oben schon angedeutet) nicht erklären. Jedenfalls geht das jetzt nicht. Sie meinte auch, sie hätte Angst vor einem Treffen. Nicht nur, weil sie sich im Grunde genommen ja eigentlich fremd sind, sondern ich denke auch, dass sie sich davor fürchtet, ihr Idealbild könnte zerstört werden.

Wir haben uns gestern noch ein wenig unterhalten. Sie war am Samstag mit dem Älteren im Kino und hat nach langem Schwanken bei ihm übernachtet, weil es schon so spät war. Ich rechne es ihm sehr hoch an, dass er nicht einen einzigen kleinen Versuch gestartet hat, die Gelegenheit genutzt hat, sich ihr in irgendeiner Weise zu nähern. Wie leicht hätte er sie mit netten Zärtlichkeiten beeinflussen können. Find ich echt anständig von ihm!

Jedenfalls hofft sie auf ein Zeichen vom Brieffreund, das gewohnheitsgemäß spätestens morgen kommen könnte.

Ich halt euch auf dem Laufenden, mach ich.

Lieben Gruß Trine

 
Hallo Trauri,

sie hat noch am Freitag einen Brief geschrieben und ihm darin mitgeteilt, dass sie eine derartige Entscheidung, wie er sie sich gerade wünscht, so nicht treffen kann. Mit einer Begegnung klappt es in nächster Zeit absolut nicht.

Das mit der „Verfügbarkeit“ hast du schön gesagt. Sie wird jetzt erst mal die Reaktion auf ihren Brief abwarten – wenn denn eine kommt – und dann vielleicht etwas entspannter nachdenken können. Ich würde es ihr wünschen. Vor allem wünsche ich ihr, dass sie das tut, was sie ganz allein für richtig hält, was sie froh macht und wofür sie sich keine Vorwürfe machen muss. Ich denke, dass sie an dieser ersten richtigen Erfahrung reifen wird.

Ich versteh, was du meinst. So ganz wohl war mir ja auch nicht, als ich (vor allem) den letzten Brief lesen sollte. Meist erzählt sie mir daraus oder zeigt mir einzelne Passagen, weil sie meine Meinung dazu hören will. Ich schätze mal, sie war so happy über diesen letzten Brief und wollte ihre kleine Glückseligkeit, dass es jetzt einen (okay, eben dummerweise nicht nur einen) gibt, der ihr mehr als Freundschaft anbietet. Und das wollte sie in dem Moment jemandem mitteilen. Aber du hast recht, ich sollte es ihr das nächste Mal erklären und mich zurückhalten. Das bedeutet für sie ja nicht, dass sie sich nicht weiterhin mit mir darüber unterhalten kann.

Ich dank dir für deine Wünsche und Hinweise.

Liebe Grüße Trine