Hallo Leute,
so, ich hab mich grad hier angemeldet, weil ich einfach versuchen möchte über die klassischen Werkzeuge zum Reparieren von gebrochenen Herzen hinaus etwas anderes zu finden - sowohl für mich als auch für andere Betroffene.
Ich bin jetzt 28 und war bis 27. Juli diesen Jahres in einer intensiven und (bis auf die letzten 2-3 Monate) gefühlvollen, wirklich perfekten und lebensverändernden Beziehung mit einer tollen Frau. Einer Frau, nach der sich - ohne zu übertreiben - jeder Mann die Finger ableckt und die man im Leben nicht so schnell wiederfindet. Schlussendlich haben wir uns ohne Streit, ohne Einfluss von Dritten oder Vierten, im Guten getrennt und uns mit den Worten "Man muss auch auseinandergehen können um wieder zueinander zu finden" verabschiedet. Ich möchte an dieser Stelle sagen, dass ich wirklich eine labile Persönlichkeit war, die mit Trennungen noch nie gut umgehen konnte, aber mit dem Ende dieser Beziehung haben sich mir die Höllentore geöffnet, und ich verstehe inzwischen jeden, der in welcher Form auch immer beschreibt welche Qualen er oder sie mitmachen muss wenn der Liebeskummer mit voller Wucht zuschlägt.
Jedenfalls habe ich von da an alle klassischen Symptome eines Broken-Heart-Syndroms (ich nehme an in diesem Forum kann damit jeder was anfangen ) bekommen: schweres Herzrasen, Panikattacken, Schlafstörungen, Appetitlosigkeit, Antriebslosigkeit, Gedanken die ständig um sie kreisen, Ängste sie könnte schon jemand anderen haben, bis hin zu nächtlichen Ausflügen vor ihr Haustor, um sie in flagranti mit ihrem Neuen zu ertappen, wohlwissend dass man sich nicht nur lächerlich macht, sondern eigentlich eine regelrechte Selbstzerfleischung provoziert.
Wir hatten, zu 75% auf meine Initiative hin, vor allem in den letzten 2-3 Wochen wieder häufiger Kontakt, haben uns gesehen, telefoniert, ich habe zweimal bei (aber nicht mit) ihr geschlafen, wir haben stundenlang geredet, unter anderem darüber wie sehr wir uns mögen und dass wir beide schon an eine Fortsetzung unserer Beziehung gedacht haben, und ich war mir sicher wir wären wieder auf dem besten Weg zurück dahin wo wir einmal waren. Gestern habe ich das Thema am Telefon offen angesprochen und eine regelrechte Ohrfeige kassiert, indem sie mir eröffnet hat, dass sie für mich keinerlei Gefühle mehr hat, auf denen man eine Beziehung aufbauen kann. Daraufhin habe ich jetzt alle Brücken zu ihr abgebrochen und bin gestern vermeintlich wieder am Rande des Höllenschlunds gestanden.
Meine lieben Leidensgenossen, hier kommt das, was ich aus dieser Sache gelernt habe, und die hoffentlich Euch allen etwas hilft:
Zuerst: Mit Liebeskummer ist man im Endeffekt alleine, und er trifft einen immer härter als man es sich jemals vorgestellt hat. Versucht nicht, Leid, Trauer, Schmerz und Verzweiflung an Hoffnungen zu knüpfen, die mit anderen Menschen verbunden sind. Versucht selber die Kontrolle über Eure Gefühle zu gewinnen, so schwer es auch sein mag. Lasst Euch nicht von falschen Vorstellungen knechten, seht zu dass IHR die Fäden in der Hand behaltet, denn jedem von uns wird "nur" das zugemutet, was man in Wahrheit auch ertragen kann. Die ersten Tage nach der Trennung im Juli waren die Hölle, die Zeit danach war eine Achterbahn der Gefühle, und ich war definitiv nicht angeschnallt. Der Schmerz kommt wie ein Tsunami in Wellen: Er überflutet Deine gesamte Seele, Dein Leben wird überrollt von einer mächtigen, schlammigen nassen Brühe aus emotionalem Müll und nicht enden wollenden Tränenschwallen und sie reißt alles mit sich, sie reißt Dich mit und Du kannst scheinbar nirgends Halt finden um Dich da wieder rauszuziehen. Ich habe diese Gefühle im Sommer genau kennengelernt und werde nie wieder schief auf Menschen mit Liebeskummer sehen.
Wie ich das überstanden habe? Ich habe gelernt mich anfangs zumindest hin und wieder an den Gedanken zu klammern, dass das Leben niemals daraus bestehen kann, mir eine unüberwindbare Prüfung aufzuerlegen. Ich habe gelernt daran zu glauben, dass ich alleine als Mensch für mein Glück verantwortlich bin, und dass niemand, wirklich niemand die Macht in die Hände bekommen darf mich ins Verderben zu stürzen.
Ich dachte gestern ich würde wieder ins Jammertal stürzen, ich habe gestern am Telefon mit ihr geweint, ich habe in der Nacht geweint, habe kaum geschlafen und heute ständig nur an sie gedacht. Und jetzt - ist dieses befriedigende Gefühl da, dass ich aus den schrecklichen Erfahrungen im Sommer mit einer ungeheuren Kraft herausgegangen bin, und dass auch der gestrige emotionale Keulenschlag nicht verhindern wird, dass ich mir in meinem Leben das hole, was mir zusteht: das vollkommen Glück!
Liebe Leute, glaubt mir: Jeder von uns hat die Kraft in sich schlummern, selbst aus den vermeintlich unendlichen seelischen Qualen als stärkerer Mensch herauszugehen. Jeder von uns ist so stark, dass er seinen Weg auch alleine gehen kann, selbst wenn eine oder ein Andere® uns mal kräftig vom Pfad geschubst hat. Und niemand kann uns diesen Weg entlangtragen, aber Menschen werden uns begegnen, wieder weg sein, eine andere Abzweigung nehmen oder vielleicht sogar irgendwann wieder neben uns gehen.
Selbst die vermeintlich große Liebe, die womöglich wirklich einzig wahre Liebe, sie ist nicht dazu verpflichtet uns unser Leben lang zu begleiten. Liebe bedeutet auch loszulassen und die Tatsache anzunehmen, dass auch der andere Mensch das Recht hat sich so zu entwickeln wie er oder sie will. Und eine Trennung hat IMMER einen Grund, selbst wenn er uns nicht gefällt, auch wenn wir nicht Schuld daran haben oder wir ihn nicht verstehen können. Aber krampfhaft an etwas festzuhalten, was bereits einmal gescheitert ist, tut vor allem dem leidenden Partner nicht gut, denn so wid er niemals sehen können, dass er selber alle Möglichkeiten hat etwas am Elend zu ändern. Zieht lieber die schmerzhafte Konsequenz, nämlich die offenbar notwendige Veränderung, die die Trennung im Endeffekt bedeutet. Und nehmt diese Möglichkeit wahr um Euch selber weiterzuentwickeln, zu einem eigenständigen Individuum, das ohne Partner genauso viel wert ist wie mit.
Und das einzig Schöne an Liebeskummer: wenn man ihn überstanden hat, wenn man einmal die Talsohle erreicht hat, wenn man einmal kurz davor war aufzugeben, wenn man dem Dämon in die Augen geblickt hat und sich ihm gestellt hat, und jetzt trotzdem noch da ist - das ist ein überwältigendes Gefühl!
Ich habe seit meiner Trennung schon zwei Freunden geholfen schnell ihren Kummer zu schmälern und treffe immer öfter auch auf fremde Menschen, die ungefragt ihr Herz bei mir ausschütten, weil ich sehr genau weiß wie ernstzunehmend Liebeskummer ist und die Stärke, die ich daraus gezogen habe, nach außen reflektiert. Wenn jemand Lust hat sich bei mir auszuheulen, ich bin gerne bereit zu helfen, denn ich weiß wie hilfreich es sein kann mit jemandem zu reden, der alle hässlichen Risse eines schwer gebrochenen Herzens gesehen hat.
LG
die.gute.seele
so, ich hab mich grad hier angemeldet, weil ich einfach versuchen möchte über die klassischen Werkzeuge zum Reparieren von gebrochenen Herzen hinaus etwas anderes zu finden - sowohl für mich als auch für andere Betroffene.
Ich bin jetzt 28 und war bis 27. Juli diesen Jahres in einer intensiven und (bis auf die letzten 2-3 Monate) gefühlvollen, wirklich perfekten und lebensverändernden Beziehung mit einer tollen Frau. Einer Frau, nach der sich - ohne zu übertreiben - jeder Mann die Finger ableckt und die man im Leben nicht so schnell wiederfindet. Schlussendlich haben wir uns ohne Streit, ohne Einfluss von Dritten oder Vierten, im Guten getrennt und uns mit den Worten "Man muss auch auseinandergehen können um wieder zueinander zu finden" verabschiedet. Ich möchte an dieser Stelle sagen, dass ich wirklich eine labile Persönlichkeit war, die mit Trennungen noch nie gut umgehen konnte, aber mit dem Ende dieser Beziehung haben sich mir die Höllentore geöffnet, und ich verstehe inzwischen jeden, der in welcher Form auch immer beschreibt welche Qualen er oder sie mitmachen muss wenn der Liebeskummer mit voller Wucht zuschlägt.
Jedenfalls habe ich von da an alle klassischen Symptome eines Broken-Heart-Syndroms (ich nehme an in diesem Forum kann damit jeder was anfangen ) bekommen: schweres Herzrasen, Panikattacken, Schlafstörungen, Appetitlosigkeit, Antriebslosigkeit, Gedanken die ständig um sie kreisen, Ängste sie könnte schon jemand anderen haben, bis hin zu nächtlichen Ausflügen vor ihr Haustor, um sie in flagranti mit ihrem Neuen zu ertappen, wohlwissend dass man sich nicht nur lächerlich macht, sondern eigentlich eine regelrechte Selbstzerfleischung provoziert.
Wir hatten, zu 75% auf meine Initiative hin, vor allem in den letzten 2-3 Wochen wieder häufiger Kontakt, haben uns gesehen, telefoniert, ich habe zweimal bei (aber nicht mit) ihr geschlafen, wir haben stundenlang geredet, unter anderem darüber wie sehr wir uns mögen und dass wir beide schon an eine Fortsetzung unserer Beziehung gedacht haben, und ich war mir sicher wir wären wieder auf dem besten Weg zurück dahin wo wir einmal waren. Gestern habe ich das Thema am Telefon offen angesprochen und eine regelrechte Ohrfeige kassiert, indem sie mir eröffnet hat, dass sie für mich keinerlei Gefühle mehr hat, auf denen man eine Beziehung aufbauen kann. Daraufhin habe ich jetzt alle Brücken zu ihr abgebrochen und bin gestern vermeintlich wieder am Rande des Höllenschlunds gestanden.
Meine lieben Leidensgenossen, hier kommt das, was ich aus dieser Sache gelernt habe, und die hoffentlich Euch allen etwas hilft:
Zuerst: Mit Liebeskummer ist man im Endeffekt alleine, und er trifft einen immer härter als man es sich jemals vorgestellt hat. Versucht nicht, Leid, Trauer, Schmerz und Verzweiflung an Hoffnungen zu knüpfen, die mit anderen Menschen verbunden sind. Versucht selber die Kontrolle über Eure Gefühle zu gewinnen, so schwer es auch sein mag. Lasst Euch nicht von falschen Vorstellungen knechten, seht zu dass IHR die Fäden in der Hand behaltet, denn jedem von uns wird "nur" das zugemutet, was man in Wahrheit auch ertragen kann. Die ersten Tage nach der Trennung im Juli waren die Hölle, die Zeit danach war eine Achterbahn der Gefühle, und ich war definitiv nicht angeschnallt. Der Schmerz kommt wie ein Tsunami in Wellen: Er überflutet Deine gesamte Seele, Dein Leben wird überrollt von einer mächtigen, schlammigen nassen Brühe aus emotionalem Müll und nicht enden wollenden Tränenschwallen und sie reißt alles mit sich, sie reißt Dich mit und Du kannst scheinbar nirgends Halt finden um Dich da wieder rauszuziehen. Ich habe diese Gefühle im Sommer genau kennengelernt und werde nie wieder schief auf Menschen mit Liebeskummer sehen.
Wie ich das überstanden habe? Ich habe gelernt mich anfangs zumindest hin und wieder an den Gedanken zu klammern, dass das Leben niemals daraus bestehen kann, mir eine unüberwindbare Prüfung aufzuerlegen. Ich habe gelernt daran zu glauben, dass ich alleine als Mensch für mein Glück verantwortlich bin, und dass niemand, wirklich niemand die Macht in die Hände bekommen darf mich ins Verderben zu stürzen.
Ich dachte gestern ich würde wieder ins Jammertal stürzen, ich habe gestern am Telefon mit ihr geweint, ich habe in der Nacht geweint, habe kaum geschlafen und heute ständig nur an sie gedacht. Und jetzt - ist dieses befriedigende Gefühl da, dass ich aus den schrecklichen Erfahrungen im Sommer mit einer ungeheuren Kraft herausgegangen bin, und dass auch der gestrige emotionale Keulenschlag nicht verhindern wird, dass ich mir in meinem Leben das hole, was mir zusteht: das vollkommen Glück!
Liebe Leute, glaubt mir: Jeder von uns hat die Kraft in sich schlummern, selbst aus den vermeintlich unendlichen seelischen Qualen als stärkerer Mensch herauszugehen. Jeder von uns ist so stark, dass er seinen Weg auch alleine gehen kann, selbst wenn eine oder ein Andere® uns mal kräftig vom Pfad geschubst hat. Und niemand kann uns diesen Weg entlangtragen, aber Menschen werden uns begegnen, wieder weg sein, eine andere Abzweigung nehmen oder vielleicht sogar irgendwann wieder neben uns gehen.
Selbst die vermeintlich große Liebe, die womöglich wirklich einzig wahre Liebe, sie ist nicht dazu verpflichtet uns unser Leben lang zu begleiten. Liebe bedeutet auch loszulassen und die Tatsache anzunehmen, dass auch der andere Mensch das Recht hat sich so zu entwickeln wie er oder sie will. Und eine Trennung hat IMMER einen Grund, selbst wenn er uns nicht gefällt, auch wenn wir nicht Schuld daran haben oder wir ihn nicht verstehen können. Aber krampfhaft an etwas festzuhalten, was bereits einmal gescheitert ist, tut vor allem dem leidenden Partner nicht gut, denn so wid er niemals sehen können, dass er selber alle Möglichkeiten hat etwas am Elend zu ändern. Zieht lieber die schmerzhafte Konsequenz, nämlich die offenbar notwendige Veränderung, die die Trennung im Endeffekt bedeutet. Und nehmt diese Möglichkeit wahr um Euch selber weiterzuentwickeln, zu einem eigenständigen Individuum, das ohne Partner genauso viel wert ist wie mit.
Und das einzig Schöne an Liebeskummer: wenn man ihn überstanden hat, wenn man einmal die Talsohle erreicht hat, wenn man einmal kurz davor war aufzugeben, wenn man dem Dämon in die Augen geblickt hat und sich ihm gestellt hat, und jetzt trotzdem noch da ist - das ist ein überwältigendes Gefühl!
Ich habe seit meiner Trennung schon zwei Freunden geholfen schnell ihren Kummer zu schmälern und treffe immer öfter auch auf fremde Menschen, die ungefragt ihr Herz bei mir ausschütten, weil ich sehr genau weiß wie ernstzunehmend Liebeskummer ist und die Stärke, die ich daraus gezogen habe, nach außen reflektiert. Wenn jemand Lust hat sich bei mir auszuheulen, ich bin gerne bereit zu helfen, denn ich weiß wie hilfreich es sein kann mit jemandem zu reden, der alle hässlichen Risse eines schwer gebrochenen Herzens gesehen hat.
LG
die.gute.seele