Soll ich mich gedulden? Oder weitermachen wie bevor?

JederHatProbleme

Neuer Benutzer
06. Juli 2012
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Guten Abend liebe Forumsgenossen/-innen,
 
Lang lang ist's her, seid ich das letzte Mal hier war, doch nun habe ich wieder einmal das Bedürfnis, mir ein bisschen die Seele vom Leib zu schreiben, soll ja bekanntlich helfen. Um den einen oder anderen guten Rat wäre ich natürlich trotzdem immer froh. (Sorry für die Textwand.)
 
Es geht, wer hätte es gedacht, um diese eine Frau.
Ich fing vor kurzem an, zu studieren, genau wie sie. 
Eines Tages lief sie an mir vorbei und sie fiel mir auf. Keine Ahnung wieso, aber sie tat es. Ich dachte mir schon damals "Die geht dir nicht so leicht wieder aus dem Kopf" - und ich sollte Recht behalten.
Ich hielt ab da immer ein Auge nach ihr offen und lernte sie durch reinen Zufall bei einem "Begrüssungs-Wochenende" meines neu angefangenen Studiums kennen. Wir kamen super miteinander aus und ich sie gefiel mir sehr, ab diesem Tage  nicht nur vom Aussehen, sondern auch vom Charakter.
Ab da schrieben wir immer wieder Mal ein bisschen (sie ist keine grossartige Schreiberin, sie bevorzugt das direkte Gespräch) und redeten in den Pausen miteinander. 
Es bildete sich eine grössere Clique von Leuten (fast alle lernten wir uns bei schon genanntem Begrüssung-Weekend kennen), inklusive mir und ihr. Mir war nun bewusst, dass ich mir mehr erhoffte als nur Freunde zu sein. Ich wusste, dass sie single war; das gleiche galt wohl auch für die meisten aus unserer Clique (bestehend aus ca. 10 Männern und einer Frau - ihr), mir kam es jedenfalls so vor als wolle jeder Zweite etwas von ihr. Das könnte ich mir aber auch nur eingebildet haben.
Nach und nach bekam ich das Gefühl als hätte ich "das Rennen gewonnen" (was für ein bekloppter Ausdruck), ich hatte das Gefühl, es könnte etwas Ernsthaftes aus uns werden. Die Eifersuchtsanfälle liessen nach.
Da aber die Gruppe meistens gemeinsam unterwegs war, waren wir zwei nur ziemlich selten ganz unter uns. Obwohl ich persönlich jede Sekunde mit ihr genoss, hatte ich nicht wirklich das Gefühl, dass es ihr genau gleich ging. Meine Annäherungsversuche hielten sich daher ziemlich im Rahmen, da von ihr aus nie Vorschläge kamen, um Zeit zu zweit zu verbringen. Ich wollte sie in keinem Fall (be)drängen.
Eines Abends, als wir ausnahmsweise wieder Mal alleine waren, nahm ich meinen ganzen verkümmerten Mut zusammen und sprach sie darauf an. An diesem Abend wurde meine Angst, die ich bis dazumal nur unterbewusst hatte, Realität:
Sie wollte lieber nur Freunde bleiben. (Gründe konnte sie mir zwar keine nennen und obwohl es ja Gründe dafür geben muss, hackte ich nicht weiter darauf herum)
 
Anstatt darüber herumzuheulen, wie ungerecht das Leben und wie scheisse die "Friendzone" ist, nahm ich mir vor, darüber hinweg zu kommen. Im Nachhinein betrachtet hätte es mich nicht überraschen sollen, die Zeichen, dass sie weniger von mir wolte, als ich von ihr, waren vorhanden.
Das funktionierte erstaunlich gut. Ausser dieser einen Woche, in der es mir richtig schlecht ging, kam ich relativ gut darüber hinweg.
Den Kontakt komplett abzubrechen und sie zu vergessen war keine Sekunde lang eine Option für mich, ich habe selten so viel gelacht wie mit ihr. Auch sie sagte sie geniesse die Zeit mit mir. So blieben wir halt gute Freunde.
 
Nun verschwanden meine Gefühle trotzdem nicht einfach so.
Je öfter wir genau den gleichen Gedanken hatten, als Einzige über die blödsten Witze lachten oder zusammen Kreuzworträtsel lösten, anstatt in der Vorlesung aufzupassen, desto mehr wurde ich mir bewusst, wie verknallt ich wirklich war (und noch immer bin). Ausserdem musste ich mich immer öfter zusammenreissen, sie nicht einfach anzustarren, ich bekam das Gefühl sie werde jeden Tag hübscher und hübscher...
Ich bin nun an dem Punkt angekommen, an dem ich akzeptiere aber nicht verstehe.
Muss ich aber auch nicht, ihre Entscheidung ist gefallen und sie wird schon ihre Gründe gehabt haben (die ich, zugegeben, schon gerne kennen würde. Wir kommen so gut miteinander aus, haben exakt die gleichen Ticks und den selben Humor. Ein Freund von mir meinte auch "Ihr seid wie füreinander gemacht.")
Sie darüber auszuquetschen halte ich aber für eine schlechte Idee, denn wie gesagt, sollte ich die Gründe wissen, wüsste ich sie auch.
 
Und nun weiss ich nicht, wie's weiter geht.
 
Soll ich ihr weiterhin nachschmachten und hoffen, dass sich ihre Meinung irgendwann ändert? Oder aktiv um sie kämpfen, sie mir mit meinen Mühen "verdienen"?
Ein anderer Freund machte mir Hoffnung, indem er erzählte, wie Jemand den er kennt seiner jetzigen Freundin zuerst monatelang nachlief, bis sie zusammenkamen. Jetzt seien sie ein super glückliches Paar.
Theoretisch bestünde also die Chance, wenn ich nur genug Geduld zeigen würde. Doch wie gross diese Chance ist, weiss auch Niemand.
Oder soll ich darauf hoffen, Jemand anderen kennenzulernen? Versuchen meine "mehr-als-Freundschaft"-Gefühle loszuwerden?
Dabei hätte ich jedoch Angst, dass ich es nie komplett schaffen würde, sie als weniger als nur Freund zu sehen. Zumindest in nächster Zukunft.
Das Einzige, was mir so richtig weh tun würde, wäre, wenn sie wirklich mit jemand anderem aus unserer Gruppe offen etwas anfangen würde.
Dann hätte ich zwar endlich meinen Grund gefunden, aber das würde ich schwer aushalten. Sieht aber zum Gück nicht aus, als ob das der Fall wäre.
 
 
Man hätte das Ganze sicher kürzer fassen können, aber ich könnte stundenlang von ihr erzählen.
Danke an alle, die sich die Mühe gemacht haben das Ganze zu lesen und noch viel grösseren Dank an alle konstruktiven Antworten.
 
Cheers,
 
Fabian
 
Typische Fehler !
 

Hinterherschmachten, keinen Körperkontakt, keine Flirts, kein Kuss, kein Sex ... und irgendwann aus heiteren Himmel ein Liebesgeständnis.

Die sexuelle Anziehung ist NULL und somit ein Garant für die ewige Freundschaftsschiene.

Jaja, du redest dir selber ein "Ich will sie ja nicht bedrängen" etc. Doch in Wahrheit hattest du einfach nicht den Mut ihr zu zeigen, dass du sie anziehend findest.

Und mit "zeigen" meine ich kein Liebesgeständnis, sondern dass du ihr zeigst, dass du auf sie stehst, indem du Körperkontakt herstellst, mit ihr flirtest und ihr das Gefühl gibst, dass sie von dir begehrt wird.

Was soll man da raten außer: Mach die selben Fehler nicht bei der nächsten Frau nochmal.

 
Ich sehe das ganz anders als Blutengel. Wenn sie von dir nicht angezogen ist, dann wäre der Versuch, mit ihr Körperkontakt herzustellen, völlig daneben.

Die sexuelle Anziehung ist NULL und somit ein Garant für die ewige Freundschaftsschiene
Die Ewigkeit gibt es nicht. Es hat sich schon aus mancher Freundschaft eine Beziehung entwickelt, die Möglichkeit gibt es sicherlich. Aber es gint natürlich keinen Garant dafür, dass es bei euch so eintrifft.

Wenn dich das Zusammensein mit ihr schmerzt, wäre Kontaktabbruch die beste Möglichkeit. Ansonsten nicht.

Es ist selten, dass man mit jemandem so gut kann, wie du das beschreibst. Da ist auch eine Freundschaft sehr viel.

 
Ich sehe das ganz anders als Blutengel. Wenn sie von dir nicht angezogen ist, dann wäre der Versuch, mit ihr Körperkontakt herzustellen, völlig daneben.
Körperkontakt erzeugt Anziehung. Aus dem Grund fängt man möglichst früh beim Kennenlernen damit an.

 
... und irgendwann aus heiteren Himmel ein Liebesgeständnis.
Nur habe ich genau das nicht gemacht. Es war ziemlich offensichtlich, dass ich etwas von ihr wollte. Jemand fragte uns Mal, ob wir eigentlich zusammen seien und als sie diese Frage mit "Nein" beantwortete, fragte besagte Person nach: "Warum denken das denn alle?"

Nix mit "aus heiterem Himmel" und ein Liebesgeständnis war es ganz sicher auch nicht.

Körperkontakt erzeugt Anziehung. Aus dem Grund fängt man möglichst früh beim Kennenlernen damit an.
Das wiederum klingt nach 'nem verdammt guten Rat.

Ich war schon immer zurückhaltend und hatte Angst anderen Leute auf die Pelle zu rücken etc., was sich letzten Endes wahrscheinlich auf meine eigenen Selbstbewusstseinsprobleme zurückführen lässt.

Es gibt aber trotzdem Personen, die sich extrem schnell in die Ecke gedrängt fühlen, wenn man so offensiv ist. (Nur hab ich ja keine Ahnung ob sie so eine Person ist).

Wenn dich das Zusammensein mit ihr schmerzt, wäre Kontaktabbruch die beste Möglichkeit. Ansonsten nicht.
Ganz im Gegenteil, ich geniesse die Zeit mit ihr noch immer extrem. Was schmerzen würde, wäre sie nie wieder, oder wie schon gesagt, mit Jemand anderem zu sehen.

 
Du solltest dich so verhalten wie es für dich angenehm ist. Wenn du nicht der Typ dafür bist voll auf Körperkontakt zu gehen, dann lass es. Wenn man das erzwingen will wirkt das immer gekünstelt und unglaubwürdig. Ausserdem ist da wiederum jeder Mensch verschieden. Ich selbst z.B. finde es äusserst unangebracht und aufdringlich wenn mir ein Mädchen auf die Pelle rückt von der ich nichts will. Wenn du also überzeugt bist, dass sie nicht von dir will wird eine solche Aktion eher Distanz schaffen als euch zusammen zu bringen. 

Ich hatte mal selbst so eine ähnliche Situation. Das mit der Freundschaft klappt eigentlich nicht. Wie du es selbst sagst: Sie wird von Tag zu Tag hübscher. Das zeigt wie sich deine Subjektive Wahrnehmung von ihr immer mehr verändert. Du steigerst dich Schritt für Schritt mehr hinein. Je länger du so weitermachst, desto schwieriger wird es mit der Situation umzugehen mit der du ganz offensichtlich unzufrieden bist, denn sonst würdest du deine Geschichte hier nicht ins Forum schreiben. Du wirst irgendwann mehr wollen, irgendwann wird der "normale", freundschaftliche Kontakt nicht mehr genug sein.

Meiner Erfahrung nach ist es (fast) unmöglich mit jemandem befreundet zu sein wo schon von einer Seite mehr Gefühle im Spiel waren als Freundschaft. Manche Leute halten es allerdings verdammt lange in dem, für sie meist unbefriedigenden, Zustand aus. Bist du einer von ihnen? Wie weit wirst/willst du es treiben?

Hältst du es genügend lange aus wirst du vielleicht irgendwann akzeptieren, dass ihr eben nur Freunde seid. Alternativ drehst du dich im Kreise und bist in Wirklichkeit blockiert für eine Beziehung wo's besser passen würde. Das abzuwägen liegt allerdings bei dir selbst. 

Du musst dir bewusst werden wie viel dich die Geschichte noch kosten soll und wo du eigentlich hin willst. Eine Freundschaft ist das allerdings nicht. Du steuerst in eine Abhängigkeit zu ihr die sie kaum erwidern wird. Da folgt die Enttäuschung auf dem Fusse. Sei vorsichtig.

 
Nix mit "aus heiterem Himmel" und ein Liebesgeständnis war es ganz sicher auch nicht.
Gut, aber wenn man deinen Beitrag so liest, klang das sehr stark danach.

Wenn jemand sie fragt "Seid ihr zusammen" und sie "nein" sagt, sollte man dem keine Bedeutung beimessen.

Was soll sie denn auch sonst sagen ?!

Da muss man spielerisch kontern.

Wenn sie anschließend sagt "Warum denken das alle?" hättest du mit "Keine Ahnung, vielleicht führen wir uns ja wie ein altes Ehepaar auf" kontern können.

Ich war schon immer zurückhaltend und hatte Angst anderen Leute auf die Pelle zu rücken etc.,
Du weißt doch gar nicht, ob du ihr auf die Pelle rückst, bist du es ausprobiert hast.

Wenn es ihr zuviel wird, wird sie sich schon mitteilen und/oder dich abblocken.

Mach keinen großen Deal draus, schalt einen Gang runter und weiter gehts.

 
Du musst dir bewusst werden wie viel dich die Geschichte noch kosten soll und wo du eigentlich hin willst. Eine Freundschaft ist das allerdings nicht. Du steuerst in eine Abhängigkeit zu ihr die sie kaum erwidern wird. Da folgt die Enttäuschung auf dem Fusse. Sei vorsichtig.
I beg to differ. Alleine mein Post und der heutige Tag haben mich doch schon ein gutes Stück weitergebracht. Ich bekomme das Gefühl, dass schneller drüber hinwegkommen werde, als anfänglich gedacht. Und ich erlaube mir die Hoffnung zu haben, eine Freundschaft aufrecht erhalten zu können. Ich denke über diese "Abhängigkeit" kann ich hinwegkommen.

Naja, vielleicht kommt doch alles ganz anders, was weiss ich Frischling schon :p Ich werd' sehen was die nähere Zukunft mit sich bringt.

Wie sagt man so schön: "What doesn't kill you makes you stronger."

Mach keinen großen Deal draus, schalt einen Gang runter und weiter gehts.
Leichter gesagt als getan.

Natürlich ist das das einzige Vernünftige, versuche mich natürlich auch immer daran zu halten. Dazu kommt meine mangelnde Erfahrung in dem Bereich, aber das kann ja nur besser werden.

Aber wie du sagst: Weiter geht's. Wird schon.

Übrigens, vielen Dank an alle hilfreichen Antwortenschreiber!

Auch wenn es vielleicht nicht so rüberkommt, ich bin froh um jede Antwort die ich bekomme.

 
Ich kenne diese Durchhalteparolen. Und die Hoffnung, das ist so eine Sache damit. Hoffnung birgt eine potentielle Enttäuschung und du bist grad eher nicht in der Lage objektiv festzustellen wie gross diese Enttäuschung potentiell sein kann. Darum sagte ich schon: Sei vorsichtig.

Mach mal eine Weile lang Pause mit ihr und schau wie du darauf reagierst. Wirst du sie plötzlich schrecklich vermissen? Spürst du grosse Erleichterung und Milderung, wenn du mit ihr Kontakt hast?

Ja, man kann über solche "Abhängigkeiten" hinweg kommen, aber sicher nicht dadurch, dass man sie füttert. Abhängigkeiten "töten" langsam und subtil. Darum macht dich diese Erfahrung vielleicht erst sehr viel später stärker, wenn du erkannt hast, wie die Dinge wirklich stehen.

 
Jaja, Freundschaft aufrecht erhalten...

Dein Gedanke ist vermutlich "Besser als Nichts" ... und du schmachtest ihr weiter heimlich hinterher.

Mit dem Hintergedanken:"Irgendwann wird sie merken, was ich für ein toller Typ bin." und so verstreicht die Zeit.

Mal läuft es richtig gut und du hast das Gefühl bald ist es soweit. Das geht solange gut, wie keine dritte Person ins Spiel einsteigt.

Doch dann lernt sie plötzlich einen Anderen kennen mit dem sie selbstverständlich nach dem ersten gemeinsamen Wochenende zusammen ist, obwohl sie dir ein paar Tage vorher noch erzählt hat, wie wichtig ihr Vertrauen wäre und sie wünschte alle Männer wären so wie du.

Ich habe lange genug in der zweiten Liga gespielt um zu erkennen, dass ich eine Freundschaft nicht wegen der Freundschaft eingegangen bin.

Ich bin Freundschaften eingegangen, weil ich auf ein Happyend gehofft habe.

Anstatt meine Zeit mit ihr zu verschwenden, hätte ich so viele tolle Frauen kennen lernen können. Das habe ich aber nicht, weil ich mit einem Tunnelblick meiner "besten Freundin" hinterher geschmachtet habe.

 
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