Stehe ganz alleine mitten im Leben :(

wiLLiam

Neuer Benutzer
23. Apr. 2011
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Hallo zusammen!

Ich bin neu hier und leider nicht ganz ohne Grund. Mein Leben läuft in eine Richtung, die ich überhaupt nicht geplant habe.

Der Horror begann vor etwa 2.5 Jahren. Zuvor war ich gut vernetzt in einer Clique (bestehend aus Männern und Frauen) integriert. Das war nicht immer so, denn während der Kindheit/Schulzeit war ich eher ein Aussenseiter und wurde nicht selten gemobbt. Als ich dann die Klasse wechselte fand ich dann ein paar Freunde, von denen ich halbwegs akzeptiert wurde. Daraus entstand dann eine kleine Gruppe - eben unsere Clique. Zu dieser Zeit war ich sehr zufrieden. Schliesslich hatte ich endlich Freunde gefunden, war ausgeglichen und verbrachte den grössten Teil meiner Freizeit in Gesellschaft. Damals war ich etwa 17 Jahre alt.

Doch dann zogen plötzlich dunkle Wolken auf, denn aufgrund von diversen Streitereien und Unstimmigkeiten zerfiel unsere Gruppe jedoch immer mehr. Dies lief darauf hinaus, dass ich schlussendlich zwischen den Fronten der Jungs und der Frauen stand. Die Jungs wollten, mich natürlich auf ihre Seite ziehen. Ich distanzierte mich aber immer mehr von ihnen und zog es vor vermehrt mit den Frauen auszugehen und traf mich nur noch sporadisch mit meinen männlichen Kollegen.

Dann kam die Zeit, wo wir alle in eine Mittelschule wechselten, resp. in eine Ausbildung (Ich begann eine Lehre auf der Pflege in einem Akutspital) starteten. Alle aus der Clique lernten neue Leute kennen und bauten ihr soziales Netzwerk auf. Alle ausser mir, denn zu dieser Zeit war es für mich überhaupt nicht selbstverständlich auf Leute zuzugehen. Ich hatte Mühe, neue Freunde zu machen. Aus welchem Grund auch immer. Stattdessen stürzte ich mich Kopf über in meine Ausbildung und zog mich von den Leuten aus der Clique zurück (die beiden Gruppierungen gingen von nun an getrennte Wege).

Für die nächsten 2.5 Jahre lebte ich quasi nur noch für meine Ausbildung. Ich ging zur Arbeit, schlief, ging zur Arbeit, schlief, besuchte die Schule, schlief, etc. Die Wochenende verbrachte ich meist alleine (oder mit der Familie) zu Hause. Ab und zu (max. 1x/Monat) traf ich mich noch mit den Freunden aus der Clique. Jedoch lernten diese neue Leute kennen und ich wurde immer uninteressanter. Schlussendlich stand ich dann ganz alleine da - ohne Freunde. Jedoch bemühte ich mich auch nicht sonderlich, den Kontakt zu den Leuten aus der Clique zu pflegen. Ich dachte (oder bildete mir ein), dass ich meine "Freunde" nicht mehr zu mir passen (resp. ich nicht mehr zu ihnen).

Du denkst jetzt vielleicht warum. Ich denke, dass meine Ausbildung auf der Pfege extrem an meinem Charakter und an der Einstellung zum Leben geschliffen hat. Ich fand das Alkohol bis zum geht nicht mehr trinken oder das ganz Wochenende am Fluss rumhängen und nichts tun immer öder. Tönt jetzt vielleicht blöd, aber ich machte damals Men's Health (Männerzeitschrift) zu meiner "Bibel". Ich legte Wert auf gutes Aussehen, pflegte mich, wollte lieber in die Stadt in ein Cafe gehen. Und eben - beschränkte meinen Alkoholkonsum auf ein Minimum. Ich krämpelte quasi meinen Lebensstil innerhalb von Monaten komplett um. Dass passierte noch alles während dieser 2.5 Jahren. Ich veränderte nicht nur mein eigenes "Ich", sondern verlohr auch all meine Freunde und verbrachte meine gesamte Zeit alleine.

Nach der Ausbildung, ging ich dann für gut 3 Monate ins Ausland. Der beste Sommer seit langem, denn ich lernte wieder jede Menge neuer Menschen kennen. War - obwohl in einem fremden Land - nie einsam. Tolles Gefühl endlich wieder dazuzugehören. Doch auch diese Zeit ging vorbei. Nun begann ich letztes Jahr meine zweite Ausbildung. Bin aber immer noch alleine.

Zuerst dachte ich mir, suchste dir da neue Freunde, doch die haben alle bereites in eigenes Leben und suchen keine Freunde mehr. Irgendwie hätte ich auch gerne andere Freunde neben der Schule.

Ich fühle mich echt schrecklich einsam. Inzwischen fahre ich wieder regelmässig in die Stadt am Wochenende, gehe zum See unter die Leute und lese ein Buch, schlendere durch die Einkaufsstrassen, durch den Flughafen oder sitze in ein nettes Strassencafe - nur damit ich ansatzweise unter Leuten bin. Zuhause habe ich zwar noch meine Familie, aber die können logischerweise auch keine Freunde ersetzen.

Dabei bin ich ja eigentlich eine ganz umgängliche und freundliche Person. Innerhalb kürzester Zeit habe ich mich während dem Praktikum in das Team integriert. Letztens haben mir sogar drei Arbeitskollegen unabhängig von einander Komplimente (schönes Lachen, lustige & umgängliche Person, intellektueller & sozialer junger Mann) gemacht. Die denken ich habe ein Super-Leben - dabei ist ja alles nur Fassade!

Ach, ich fühle mich so schrecklich einsam. Alles wäre perfekt in meinem Leben. In 2 Jahren habe ich meine zweite Ausbildung abgeschlossen - super Job, guter Verdienst. Ich könnte so richtig durchstarten. Das Leben geniessen: Ausziehen, Reisen, Ausgehen etc - aber alles OHNE Freunde? Nein, das macht keinen Spass!

Mittlerweile bin ich soweit, dass ich mir überlege, eine Psychiater aufzusuchen. Macht jemand zurzeit das selbe durch? Oder hatte auch schon jemand von Euch so etwas durch gemacht?

Jedenfalls bin ich froh über jeden Ratschlag, auch in Bezug auf eine Psychotherapie.

Schöne Ostern & herzlichen Dank fürs Lesen! Meinen gesamten Seelenkrempel, der sich über die Jahre hinweg angestaut hat.

 
Solche Komplettneuanfänge gibt es im Leben, und Dich hat es da ziemlich früh getroffen. Man kann auch tatsächlich einem alten Freundeskreis "entwachsen".

Diese Zeiten sind nicht leicht, ich denke, einige Menschen haben so was schon durchgemacht. Es klingt für mich aus der Ferne jetzt nach einem Reifen und einem Lebensabschnitt, durch den Du gehen musst. Neue Freunde werden sich finden, manchmal braucht es etwas Zeit, und ich glaube Du bist offen für neue Freundschaften

Dein Auslandsaufenthalt und die Rückmeldungen Deiner Teamkollegen lassen doch auch darauf schließen, dass Du ein umgänglicher Mensch zu sein scheinst, der leicht Kontakte knüpft. Damit hast Du schon viel mehr als manche andere. Dann lass doch mal die Fassade ein wenig fallen und zeig den Menschen, dass Du durchaus auch andere Menschen brauchst, wie jeder. Wenn alle einander immer nur das perfekte Leben vorgaukeln, wäre das die - perfekte - Voraussetzung für die - perfekte - Einsamkeit.

Was versprichst Du Dir von einer Therapie? Denkst Du, bei Dir liegt irgendein Fehler oder ist es die Situation, die Dich gerade so belastet?

Lg

Mafalda

P. S. Von jungen Menschen, die eine Pflegeausbildung gemacht haben, habe ich öfters gehört, dass sich der Freundeskreis gespalten bzw. entfremdet hat. Die Erfahrungen, die man macht, mit Alter, Leiden, Krankheit und Tod prägen einen schon und unterscheiden sich sicher von den Erfahrungen vieler anderer junger Menschen... nicht alle kommen da immer mit

 
Hallo Mafalda

Danke für Deine Worte. Ich bin mir eben auch unsicher, ob mir ein Psychiater wirklich weiterhelfen kann. Trotzdem glaube ich, dass ich ein tiefgründiges Problem habe. In der Zeit vor der Clique, war ich schliesslich auch die grösste Zeit alleine. Ich fühlte mich schnell unwohl unter grossen Menschenmengen, war extrem schüchtern und mein Selbstvertrauen war gleich Null.

Durch meine Ausbildung und der Arbeit mit den Patienten konnte ich diese Defizite aber aufholen. Mein Selbstvertauen lässt zwar noch ein wenig zu wünschen übrig, aber ich kann nun viel besser mit anderen umgehen.

Im Moment bereitet mir einfach Sorgen, dass ich das Gefühl habe den Anschluss an die Gesellschaft verloren zu haben. Ich weiss einfach nicht, wo sich wieder neue Freundschaften bilden könnten. Es kommt mir vor, als wäre die ganze Welt eine riesige Stadt. Ich lebe mein eigenes Leben mitten drin. Niemand kennt mich, ich kenne niemanden. In meiner Situation könnte ich problemlos auswandern und einen Neustart in einem fremden Land hinlegen. Dann hätte ich zu Beginn wenigstens einen Grund warum ich alleine bin.

Grüsse

william

 
Lieber William,

ich finde deine Beiträge toll reflektiert und wunderschön geschrieben, nur das als kleines Kompliment vorweg :) Ich denke auch, dass deine Ausbildung in der Pflege dir gezeigt hat worauf es im Leben ankommt. Es ist bemerkenswert welche Schlüsse du gezogen hast und wie du dich entwickelt hast. Respekt dann zu sagen: weniger Alkohol, keine dümmlichen Gelage etc. Man könnte der Welt mehr junge Menschen wie dich wünschen, das meine ich sehr ernst.

Es hört sich für mich so an, als ob du eine Balance aus Ruhe/Zeit mit dir selbst und Interaktion mit anderen suchst. Du bist durch deine Entwicklung deinen Altersgenossen vermutlich voraus. Zudem wird es mit zunehmendem Alter schwerer Freundschaften zu schließen, zumindest aus meiner Sicht. Ich bin auch nicht der einfachste Mensch, wenn es darum geht auf andere Menschen zuzugehen und Freundschaften zu schließen. Die folgenden Ratschläge kennst du vermutlich schon, aber ich möchte es dennoch schreiben. Bleib dir treu, verstell dich nicht für andere. Umgib dich mit Menschen, die deine Interessen teilen. Geh in einen Verein oder besuch eine Gruppe, die deine Interessen bedient. So findest du automatisch Menschen, die das gleiche mögen und schätzen wie du.

Es hört sich für mich nicht so an als ob du einen Psychiater oder eine Therapie brauchst :) Vielleicht würden dir 2-3 Beratungsgespräche schon reichen um eine neue Sichtweise auf deine Probleme zu bekommen. Das hilft manchmal schon viel mehr als man denkt. Es ist nicht schlimm zurück haltend oder schüchtern zu sein. Wenn du lernst damit umzugehen und ein paar interessante Menschen kennen lernst, wirst du merken wie sich dein Kummer in Luft auflöst.

Ich habe sehr viel Hoffnung, dass du es schaffst! :)

 
Du befindest dich wirklich in einer schwierigen Situation, aber sie ist nicht hoffnungslos. Wie Lufthansa geschrieben hat, geh in einen Verein oder in eine Gruppe. In der Schweiz gibt es wirklich unglaublich viele Vereine, was in diesem Ausmass auch wirklich einzigartig ist. Dort triffst du Leute und hast auch schon ein gemeinsames Gesprächsthema. In den meisten Vereinen die ich kenne, treffen sich die Mitglieder auch ausserhalb. Und ich bin mir sicher, dass du dort Menschen triffst, mit denen du mehr unternehmen wirst. Vielleicht ergibt sich dort sogar eine tiefe Freundschaft!

Für mich persönlich war das eine der besten Entscheidungen in meinem Leben!

Wie du gesagt hast, bist du umgänglich und deine Arbeitskollegen schätzen dich. Hast du sie denn schon einmal gefragt ob sie Lust haben auch ausserhalb der Arbeit etwas zu unternehmen?

Ich wünsche dir viel Glück und Mut dabei! Alleine, dass du dich hier gemeldet hast zeigt ja, dass du etwas ändern willst und wenn der Wille da ist, kann es nur gut kommen. Erwarte nicht, dass der oder die erste, die du triffst dein Freund fürs Leben wird, aber je mehr Leute du triffst desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass jemand dabei ist mit dem du etwas aufbauen kannst!

In unserer Klasse von damals, war auch jemand dabei, der sich nicht integrieren konnte und dadurch in einen Teufelskreis gekommen ist. Im Nachhinein muss ich sagen, dass die Person mir Leid tut, aber ich bewundere sie auch, denn ein paar Jahre später gab es ein Klassentreffen und sie hat es geschafft! Sie hatte Menschen gefunden, die zu guten Freunden geworden sind. Ich habe das Gefühl am Schluss lag es daran, dass sie in unserer Klasse niemanden traf, der die gleichen Interessen hatte, anders mit ihren Freunden. So erzählte sie mir das.

Wenn du dich nun weiter entwickelt hast und vor allem in eine andere Richtung als die Menschen aus deiner alten Clique, dann wird es Zeit, dass du Leute triffst, die sich in eine ähnliche Richtung entwickelt haben.

 
hallo,

zu einem psychiater würde ich an deiner Stelle nicht gehen, ich glaube dass würde dich nicht viel weiterbringen.

Vielleicht könntest du mal einen Termin bei einem Verhaltenstherapeuten machen, es muss nicht gleich eine Therapie sein, aber einfach dass du ein wenig Unterstützung bekommst, dir mal alles von der Seele reden kannst und er dir ein paar Tipps einholen.

Ich kann mir gut vorstellen, dass die Situation dich sehr belastet.

 
Hallo zusammen!

Ich danke Euch allen für Eure Antworten und die schönen Worte. Ich weiss, meine Antwort hat lange auf sich warten lassen. War zurzeit ziemlich beschäftigt - was gut ist, da es Ablenkung schafft :eek:

Dafür hat sich in meiner Situation auch nicht vieles geändert. Das mit den Vereinen ist so ne Sache. Das stimmt, dass es in der Schweiz mittlerweile für fast alles Erdenkliche einen Verein gibt. Vom Angelverein bis zum Zebrabilder-ausschneiden-und-in-ein-Heft-kleben-Club. Das hab ich mir auch schon überlegt. Fragt sich halt nur, wo gehe ich hin? Ich habe in meinem Leben schon so viele Dinge angefangen, wie Gitarrespielen, Judo oder Sportverein. Bin dann aber nie länger als 1/2 bis 1 Jahr geblieben. Danke trotzdem für den Tipp, pal!

Tatsächlich habe ich mich noch nicht bei einem Psychologen gemeldet, angel88! Klingt vielleicht seltsam, aber inzwischen fehlt mir wieder die Überwindung. Ich bin mir auch nicht sicher, ob ich dann einem "Fremden" (dem Psychologen) in der 1. Sitzung frei von der Seele meine Probleme erzählen könnte. Hat da jemand bereits Erfahrungen gemacht?

Danke, Lufthansa! Ich nehme Deine Komplimente gerne an. Ich schreibe eigentlich auch gerne..vielleicht sollte ich einen Literatur-Club besuchen :eek: Auch mit der Balance zwischen Freunde und Zeit für sich alleine hast du absolut recht. Das war oft auch ein Streitpunkt in meinem früherem Freundeskreis. Die konnten nicht verstehen, dass ich an einem Wochenende auch mal Zeit ganz für mich alleine wollte. Ich bin in der Tat nicht die Person, die ständig im Mittelpunkt stehen mag oder nonstop Leute um sich herum braucht. Ich kann und will auch Zeit mit mir selbst verbringen. Aber halt nicht die ganze Zeit. Dein Name gefällt mir - lass mich einsteigen und noch heute irgendwo hin fliegen :)

Grüsse

william

 
Hey William

Ich arbeite auch in der Pflege, befinde mich in der Abschlussphase der Ausbildung (im Sept.) bin ich fertig damit. Und hab im Moment auch gerade ein wenig eine Krise. Da sich mein Freund vor 6 Tagen nach fast 4 Jahren beziehung verabschiedet hat. Nun ja auf jedenfall benötige ich zurzeit auch sehr sehr viel Ablenkung und ich habe auch nicht waaaahhhnsiingig viele Freunde also wer weiss, wenn du mal jemanden brauchts um etwas zu unternehmen :)

 
Hallo William,

schön, dass Du Dich wieder meldest.

In Deutschland gibt es bei den Psychologen eine bis mehrere sogenannte "probatorische Sitzungen", wo ihr Euch erstmal gegenseitig beschnuppern könnt, denn schließlich spielt die beidseitige Chemie eine sehr große Rolle. Das kann man hier bei mehreren Therapeuten tun, bis man sich für eine/n entscheidet. Achte unbedingt darauf, wie wohl und angenommen Du Dich fühlst, ob Du die Person magst (sonst bringt's nichts!!) und Dir bei ihm/ihr vorstellen kannst, Dich nach und nach mehr zu öffnen. Bedenke auch: die haben absolute Schweigepflicht, einzige Ausnahme: ein geplantes Verbrechen;). Der erste Termin ist immer eine Überwindung, aber ohne dem geht's nicht.

Wenn es nicht gar geht mit einem, kannst Du immer noch abbrechen oder wechseln, es kann Dich keiner zwingen und auch das ist völlig legitim. So zumindest in unserem Gesundheitssystem.

Viel Glück und viel Spaß beim Zebraausschneiden (genial!) oder auch nicht

 
Hey neuanfang!

Eine Gleichgesinnte..wunderbar! Als ob unser Berufsalltag (arbeite zwar nicht mehr auf der Abteilung) schon nicht genug anstrengend wäre, müssen wir uns auch da noch rumschlagen ;) Wenn du magst können wir ja E-Mail- oder Facebook-Adressen tauschen und mal ein wenig plaudern :)

Hallo Mafalda!

Ja, ich treib mich wieder öfter hier rum :) Da hast du echt die Qual der Wahl. In meinem Umkreis gibts die zumindest wie Sand am Meer. Habe mich mal ein wenig durch deren Websites geklickt. Die schreiben alle nur von so extremen psychologischen Störungen (Bulimie, Schizophrenie, Autismus, etc.). Schon ein bisschen verwirrend.

 
Hallo ihr,

mir geht es da ähnlich. Früher in meiner Heimatstadt hatte ich meine clique, mit 18 ca. merkte ich aber urplötzlich, dass sich alles verändert hat. ich hatte mich von einer Beziehung in die nächste gestürzt und war nur mit jungs unterwegs. Als ich dann kurz vor dem Studium stand merkte ich da ist nicht mal mehr eine gute Freundin die ich anrufen kann wenn es mir schlecht geht u einfach mal eine Frau zum reden brauche. Während des Studiums lernte ich u.a. drei mädels kennen. wir wurden gute freunde und das tat mir richtig gut. Unternehmen konnte man mit allen etwas, doch reden konnte ich nur mit einer über alles. In den fast 4 Jahren des Studiums wurde sie meine beste Freundin. Vor einem Jahr wurde sie sehr krank und starb als wir anderen gerade unser Studium abgeschlossen haben. das ist erst 2 Monate her. Ich hab mit niemanden so wirklich drüber geredet. Bei der Beerdigung gings uns allen schlecht, aber reden konnte keiner darüber. Jetzt macht jeder weiter und auf lange Sicht wird sich der Kontakt mit den andren beiden wohl verlieren, da S. einfach das bindende Glied war.. Sie war immer so lebensfroh. Wir wohnen jetzt alle auch wieder zuhause, ich mache momentan ein Praktikum und hoffe auf eine Traineestelle. Die andren studiern weiter. Hier in meiner Heimat wieder habe ich niemanden mehr. Mit meiner Familie bin ich zerstritten, ich wohne zwar wieder zuhause aber man geht sich aus dem Weg. Niemand interessiert sich dafür was ich mache oder hat mir zum abschluss des Studiums gratuliert. Mein einziger Halt war mein Freund, der seit 3 Jahren ein guter Freund und seit 1 jahr mein fester Freund war. Er war immer mein Rückhalt. Nun habe ich gestern erfahren, nach vorherigem hin und her und rumgelüge, dass er das ganze jahr der Beziehung über geraucht hat. Er hat mir aber zu Beginn gesagt er hat aufgehört. Ich versteh seine Lüge nicht, weil ich ihm immer gesagt habe gut finde ichs nicht, aber es ist seine Sache und ich könnte/müsste mich damit arangieren, nur solle er mich nicht anlügen. Ich komm mir vor als würde ich ihn jetzt nicht mehr kennen. Als wäre er ein fremder Mensch. Er hat mir die schönsten Storys erzählt obwohl es oft so eindeutig war (freunde fragten ihn nach zigaretten, er roch manchaml danach, schmeckte manchmal danach - aber das war eben selten) Das rauchen an sich ist kein Grund das ganze zu beenden. Im moment fühl ich mich einfach so wahnsinnig einsam. ich würde gerne weggehn, freunde anrufen, aber ich hab keinen antrieb und niemanden mehr hier. Ich vermisse meine Freundin und könnte den ganzen Tag nur weinen. Er weiß wie es mir zuhause geht oder überhaupt mit meiner Familie, dass diese mich schon immer ausgrenzt (mein Bruder und meine Mutter gehn durch dick und dünn u ich war immer aussen vor.. sie war nie stolz auf mich egal was ich erreicht hab. schon allein deshalb wollte ich studiern um endlich mal anerkennung zu bekommen. Mein Bruder führt sich auf wie der letzte Pascha, kriegt nix auf die Reihe hat dauernd Geldprobleme, doch ist immernoch ihr Liebling und ich der taugenichts.) und anlügt (sie lügen mich wg Geld an hauptsächlich). Wenn ich mir vorstelle dass er jeden Tag wenn ich bei ihm war kaum war ich weg sich hingesetzt hat und eine geraucht hat und sich dabei drüber nachdachte wie er es schafft , dass ich es nicht merke. Einmal habe ich eine kippe in seiner toilette gesehn, als ich im bad war. Hab ihn drauf angesprochen. er lügt mir dreist ins Gesicht seine mutter wäre vllt bei ihm in der wohnung gewesen. Selbst gestern als es rauskam (seine mutter fragte ihn vor mir nach einer kippe u er hat ganz komisch reagiert) und ich ihn drauf ansprach, dass seine Mutter doch wissen müsste dass er seit 1 jahr nicht mehr raucht, warum sie ihn fragt, hat er nur rumgelogen. Ich hab ihm dann nach einigem Schweigen die Frage gestellt ob er mich anlügen würde und das je getan hat während der beziehung. und seine Antwort nein, nie. Ich weiß nicht wieso er diesmal nach seeehr langer Zeit und ich hab ihn schon fast dazu gedrängt dass er endlich mal reinen Tisch macht endlich mal die Wahrheit sagt. Er ist ein Meister des Geschichten erzählens und scheinbar glaub er sich das alles auch selbst noch. Ich war so wütend, so enttäuscht. Habe nach einiger Zeit schweigen, meine Sachen gepackt, alles was ich bei ihm hatte und bin gegangen. er lag einfach nur im bett und hat nichts gesagt, lag weggedreht zur wand. als ich dann meine tasche gepackt hab kam er ins wohnzimmer und nahm die bettwäsche, die ich vorher mit ins wohnzimmer genommen hatte, weil ich eig dachte ich würde erstmal nur auf der couch übernahcten und am nächsten morgen fahren wieder ins schlafzimmer mit, ohne ein wort. dann hab ich gesagt machs gut und bin gegangen. Er hat sogar hinter mir noch das Licht im Flur ausgemacht. Ich bin durch das alles sowieso schon kein Mensch mit viel Selbstwertgefühl, obwohl ich eig dauernd höre, dass ich sehr hübsch bin und viel Charme ausstrahle. aber das hat mich so gedehmütigt. :.( Als ich dann zuhause war kam eine SMS(!) mit entschuldigung er wollte das nicht. mehr nicht. kein anruf nichts. ich hab nichts geantwortet weil ich so enttäuscht war. ich hätte einen anruf oder nachlaufen erwartet. ich halte prinzipiell nicht mehr viel von dem sms geschreibe. ich möchte probleme in meinem leben nicht immer per sms klären. aus dem alter bin ich raus. den ganzen Tag hat er sich nicht mehr gemeldet. Nichts. ich hab ihm dann geschrieben weil ich wenigstens eine Erklärung wollte, wie er das 1 Jahr lang so durchziehen konnte. er wusste ja dass er mich jeden einzelnen Tag hintergeht. bei jeder zigarette. und statt es einfach nur abzustreiten hat er ja wirklich die größten storys erzählt und mich noch angemacht, dass ich ihm nicht vertrauen würde als ich die kippe in der toilette fand und meinte die sei mit sicherheit von ihm. das ganze zieht mir jetzt in der jetzigen Situation ohne Freunde, mit einer verlorenen Freundin und frust mit der familie den boden unter den füßen weg. ich versteh einfach nicht, wie er sich nicht melden kann, wo er doch weiß was er da getan hat. wo wir soviel durchgemacht haben. ich muss immer wieder feststellen, dass ich menschen so sehr in mein leben lass, und am Ende merken muss,d dass ich scheinbar nicht so viel für sie war wie sie für mich. Ich weiß jeder geht anders mit Streit und Trennungen um, aber frühere BEziehungen wenn vor einem Streit standen, da sind meine exfreunde eig immer nach. da hat man gemerkt dass ihnen was an der beziehung liegt. bei ihm merke ich das nie. er kämpft nicht. sieht seine fehler nicht. nimmt alles einfach so hin. Wenn ich ihm nicht glaube dann ist es eben so hat er gesagt. dabei hatte ich ja recht mit meinem misstrauen. (das soll jetzt nicht so rüberkommen, als hätte ich ihm ständig szenen gemacht. so wars nicht. das ruachen war vllt 3 mal in 1 jahr thema. 2 mal wg freund und mutter die ihn um zig baten und 1 mal als ich die reste im bad fand. ich war auch nie wirklich sauer, habe ihn immer sachlich gebeten, mir das zu erklären, wie es denn dazu kommt. aber seine geschichten warn dann immer so abwegig. mir war ja eig klar dass er lügt. aber ich hab mir nie ausmalen können wie sehr mich das verhalten in kombi mit seiner gleichgültigkeit weh tun würde. Ich werde mich nicht mehr melden, solange er sich nicht mehr meldet. weil man niemanden dazu zwingen kann um einen zu kämpfen u niemanden dazu bringen kann dass es ihm wichtig ist. Aber es enttäuscht einfach so und ich hab nicht mal eine freundin die ich anrufen kann. Ich frag mich immer wieder, womit ich das verdient habe u wünschte mir meine freundin könnte an stelle mir noch leben. sie hatte so tolle Eltern, finanziell war sie abgesichert, sie hatte noch so viele möglichkeiten. Ich hab die zwar auch, habe ja mein Studium u bin ehrgeizig. möchte karriere machen und hab schon alle ziele erreicht die ich mir gesetzt hatte bis jetzt. Aber im moment kommt mir das alles wie nichts vor. weil ich niemanden hab der sagt super was du da machst, super dass du 3 jobs neben dem studium hattest und es trotzdem geschafft hast. Dazu kommt noch, dass ich ja wieder zuhause wohne. allerdings mehr schlecht als recht eingerichtet, ich aber nichts reinstecken will, weil ich wieder ausziehen will sobald es geht und ich nen festen job habe. das stresst und man fühlt sich so zwischen den stühlen und "kommt" sozusagen irgendwie nirgends richtig "an". ich weiß nicht mehr wo ich eig hingehör. Dazu kommt dann noch, dass ich nun meine Tante, die ich seit ich 4 bin nicht mehr gesehn habe (meine eltern sind geschieden, meinen Vater habe ich mit 4 und dann vor einem jahr auf der Autobahn wiedergetroffen, als ich eine autopanne hatte und mein bruder mir den reifen gewechselt hat auf dem seitenstreifen. er hatte mich damals nicht erkannt. u ich ihn auch nicht. aber es war wirklich wie im film. und auch das ist etwas über das ihc mit niemanden rede, weil sie ihn alle hassen und ich gerne wenigstens 1 mal mit ihm kontakt hätte um mir ein eigenes bild zu machen und seine meinung zu hören. nun habe ich meine Tante besucht. auch so zufälle. Sie ist einfach toll und hat mir soviel erzählt. vieles davon war allerdings nicht wirklich erfreulich. Wenn ich sie jetzt nicht hätte würde ich glaub ich meine koffer packen und auswandern. auf ne einsame insel. haha. das ganze ist so traurig, dass ich versuchen muss drüber zu lachen weils mich sonst auffrisst. Ich weiß nicht mehr weiter.. :.(

 
Hey William,

na, dann bist Du vielleicht doch nicht "gestört" genug! Vielleicht eher jung und auf der Suche nach den Menschen, die zu Dir passen. Aber das weißt Du selbst am Besten. Es kommt ja auch immer darauf an, wie sehr einen die Situation belastet und vor allem, ob man das Gefühl hat, an seiner Einsamkeit selbst noch etwas ändern zu können. Ich weiß nicht wie alt Du bist, aber evtl. Beratungsstelle für junge Erwachsene oder sowas (gibt's in meiner Stadt auch wie Sand am Meer..., geht meist so bis 25). Ist dann mehr ne Beratung.

Liebe Grüße,

M.