sympathy for the devil

lasker

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20. Okt. 2014
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Hi,

es ist ein sonniger sonntag nachmittag. Sitze zu hause und sehe wie menschen vor meinem wohnblock ihre zeit “sinnvoll” verbringen. Kinder lachen, pärchen mit sonnenbrillen sitzen auf den parkbänken, halten ihre hände und küssen sich.. Das wort idylle fällt mir dazu ein. Der faktor zeit scheint lediglich für radfahrer im sportoutfit von interesse zu sein.

Hätte heute eigentlich auch was mit einer netten frau unternommen und bin dafür extra früher aufgestanden. Die eigentliche absage habe ich erst erhalten als sie schon am ausflugsziel mit dem fahrrad angekommen war.. Traurig bin ich eigentlich nicht deswegen, eher schmerzt es das ich mich an solche absagen (auch von anderen frauen) gewöhnt habe und mir zum thema liebe nichts mehr erwarte.

Zu mir: Bin nun 32 und stolz auf meine persönlichkeit. Bin intelligent (obwohl legastheniker und sehr schlampig), treibe viel sport und sehe auch nicht schlecht aus. Komme aus einer eher ländlichen gegend und habe oft probleme mit leuten, welche mir einfach zu langweilig und zu leicht durchschaubar sind. Gelte daher als eher menschenscheu, besser gesagt auch als frauenscheu. Momentan überlege ich nach Berlin zu ziehen. Freunde habe ich jedoch viele hier und werde sie sicher auch vermissen. Ihnen kann ich alles anvertrauen und sie bringen mich zum lachen, habe trotzdem das gefühl das mein image meiner persönlichkeit hier nicht entspricht. Was ist wichtiger im leben: geistige entfaltung oder soziale sicherheit?

In dieser stadt (Berlin) wohnt eine sehr gutaussehende frau mit der ich mich auch super verstehe. Wir kennen uns schon lange und haben auch schon viel miteinander durchgemacht. Sie ist die einzige frau mit der ich über stunden hinweg reden kann, sie ist auch die einzige frau welche mich nicht als still und menschenscheu bezeichnen würde.Eigentlich eine perfekte platonische beziehung. Aber auch sie hat mich immer wieder abgewiesen weil ich in sie verknallt war und nach ein paar monaten kontaktsperre oder nachdem mit ihrem freund schluss ist, sucht sie meist wieder die freundschaft mit mir. Ein einziges mal gestand sie mir ihre liebe, darauf war ich in eine art schockzustand verfallen und im nachhinein sprachen wir nie wieder darüber. Dann war da noch dieser kuss ein paar jahre später, sie hatte zu diesem zeipunkt einen freund. Als ich sie darauf am nächsten tag ansprach meinte sie, sich daran aufgrund ihres alkoholkonsums nicht mehr erinnern zu können. Die nötlüge war offensichtlich..

Sie meinte neulich, nachdem sie wieder mit einem ihrer freunde schluss gemacht hatte, ich solle unbedingt in ihre stadt ziehen, mit einem mehr als nur freundschaftlichen blick natürlich. War die weite distanz bzw. das nur sporadische treffen grund für ihre körbe? Sie kann sich wohl meine nächsten annäherungsversuche vorstellen. So leid es mit tut, als platonische freundin schadet sie mir und eine liebe mit ihr habe ich nun als illusion eingesehen. Nach Berlin will ich trotzdem nächstes jahr gehen.

Hatte erst eine beziehung welche rund zwei jahre hielt. Restliche partnerschaften sind bereits in den ersten wochen zerbrochen. Ich schließe das es meist meine schuld war. Irgendetwas an meinem verhalten muss wohl der grund dafür sein. In der regel melden sich frauen welche ich gedatet oder mit denen ich paar mal geschlafen habe nicht mehr. Wollte auch nie fragen woran wir gescheitert sind bzw. ich gescheitert bin, obwohl diese unwissenheit eine qual ist.

Habe mittlerweile meine sensibilität schwer ummauert und erwarte mir nichts mehr in sachen liebe. Ich kann mich nicht mehr in wünsche oder träume vertiefen bzw. darauf einlassen. Gehe meist vom schlimmsten aus um enttäuschungen zu vermeiden. Hoffentlich ist dieser zustand nur temporär, denn die eigentliche freude ist ja wie bekannt die vorfreude bzw. der optimismus. Eher begleitet mich der pessimismus. Seit wenigen jahren empfinde ich sogar eine kleine freude am schmerz. Sei es physisch oder auch psychisch. Vielleicht weil es nachher ja nur noch bergauf gehen kann, - so in etwa. Einer meiner schönsten momente im leben war der meditative zustand nach einem fahrradunfall. Auf der straße liegend nahm ich nur mehr die vorüber wandernden wolken zwischen den schwankenden baumwipfeln und vogelgezwitscher wahr. Ich war komplett im moment versunken...

Habt ihr vorschläge wie ich mich aus dieser paradoxen angstschleife wieder befreien kann?

Danke dass ihr euch diesen text durchgelesen habt.

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
hallo auch,

oha! ich höre ernsthaften Weltschmerz oder ist es eher ein Hadern mit dem eigenen Schicksal?

Zuerst möchte ich sagen: es gibt keine Schuld in missratenen Partnerschaften, und wenn überhaupt verteilt sie sich auf zwei (oder mehr ;-)) Leute - eher noch würde ich es lieber noch Verantwortung nennen. Daher mach das bitte nicht an Dir selbst im Grundsatz fest ("so bin ich halt"/nicht-veränderbar), dass es meist nicht geklappt hat, sondern eher in einer Art konstruktivem Sich-weiter-entwickeln-wollen: was sind das für Muster, nach denen Du bestimmten Frauen näher kommst , anderen eher nicht? Was fasziniert Dich an diesen bestimmten Charakteren, Archetypen was weiss ich, welchen Verhaltensmustern folgst Du dann? auch die unterbewussten, ganz wichtig.

Zu der einen Frau kann ich nichts sagen, ist doch schön, wenn ihr noch Kontakt habt? Und wenn Du eh schon dahin ziehen willst, warum nicht die Freundschaft/Schwärmerei im Auge behalten?

Es kann übrigens nicht immer nachher nur bergauf nach Schmerzen gehen, sondern es kann noch tiefer gehen, es geht immer schlimmer, das ist das Dumme am Pessimist-sein, man ahnt die Abgründe...muss man ihnen denn dann auch folgen? Ich denke nicht.

Angst ist dazu da, um sie überwinden. Ich bin sowieso der Ansicht, Ängste bestimmen leider meist zu sehr unser Leben...dabei haben wir es doch in der Hand, daran was zu ändern, oder etwa nicht?

leider ist diese Art Schockzustand, die Du mal hattest, als sie was mit Liebe erwähnte, dann doch hinderlich. Liebe kann wehtun. Man muss dafür bereit sein, wenn man sich auf sie einlässt.

Aber was red` ich, Du führst anscheinend ein erfülltes Leben, machst Sport, ist doch super. Suche weiter den Schlüssel, es gab Tage, da spürte ich , dass ich ihn kurzzeitig gefunden hatte. Und es war super dieses Gefühl. Schade, dass man dieses pure Glück nur so selten spürt :D aber sonst wäre es ja langweilig wahrscheinlich, wenn man das immer hätte.

Schön (und erschreckendes Bild zugleich), was Du mit dem Unfall erzählst, erinnert mich an ein Musikvideo was ich mal gesehen habe...hm

Beste Grüsse

EswareinmaldieLiebe