Tiefer Schmerz der nicht vergehen will ....

icebaby76

Neuer Benutzer
14. Jan. 2008
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hallo alle miteinander,

nachdem ich schon seit ein paar wochen geistlerserin bin, hab ich mich entschlossen auch mal zu registrieren und meinen kummer loszuwerden - in der hoffnung auf gleichgesinnte bzw. menschen zu treffen, denen es so ähnlich ergangen ist wie mir.

werd versuchen das ganze in kurzversion zu schildern, damit es nicht zu lange wird ... hab mit meiner geglaubten "großen liebe" im jahr 2005 haus gebaut nachdem wir 2 jahre zusammen waren - bin dann schwanger geworden, sind im herbst 05 ins neue haus gezogen, haben geheiratet und im dezember 05 kam unser sohn niklas zur welt. kirchliche hochzeit&taufe war mit september 06 angesetzt und wurde auch mit pauken und trompeten gefeiert. bis dahin wan bis auf kleinere beziehungsprobleme nichts erkennbar, ausser dass mein mittlerweile ex-mann bisschen auf den kleinen eifersüchtig war - was mir immer wieder bisschen kleinkariert erschien, von mir aber nicht weiter beachtet wurde. im jänner 07 nahm das ganze seinen lauf - er fuhr "angeblich" mit kollegen schifahren übers wochenende und im februar zufällig gleich nochmal .. was mir sehr spanisch vorkam, weil er durch seinen job sich die die freien tage schon 2 monate vorher aussuchen muss. er verbrachte dann auch noch unzählige nächte vor dem computer bis es mir reichte und ich mal bei dem messenger den nachrichtenverlauf aktivierte und da war´s dann auch schon passiert. ich kam im märz drauf, dass er ein verhältnis mit einer kollegin hatte, dass anscheinend ziemlich kurz nach unserer kirchlichen hochzeit begonnen hatte. es riess mir buchstäblich den boden unter den füssen weg - wir hatten ein wunderschönes haus - ein gesundes süsses kind und ich dachte eigentlich wir wären glücklich .. aber da hab ich mich wohl extrem getäuscht .. nach vielen verweinten nächten, krankenhausaufenthalten weil ich körperlich total am ende war haben wir uns letzten sommer im august 07 scheiden lassen - im einvernehmen - szenen hab ich ihm nie gemacht allein schon wegen unserem sohn - es gibt nichtmal jetzt streitereien - ich mach es dem kind zuliebe weil es absolut nix bringt.

ich war monatelang wie versteinert - leer - hab einfach nur allein wegen dem kleinen funktioniert bzw. funktionieren müssen - war ja niemand da der sich um ihn sonst hätte kümmern können. mittlerweile bin ich wieder nach wien gezogen wo ich zuvor auch gelebt hatte, in die nähe meiner mutter damit ich da wenigstens jemand habe, der mir hin und wieder bisschen unter die arme greifen kann. nachdem bei meiner mutter im september 07 brustkrebs diagnostiziert wurde der auch gleich entfernt werden mussten aufgrund der agressivität ist es da leider auch zu engpässen gekommen. die zahlungen (alimente&unterhalt) kommen pünktlich, da kann ich mich gottseidank nicht drüber beklagen - er kommt im schnitt 1x die woche bei dem kleinen vorbei auch wenn es nur für 2 stunden ist - es freut mich, dass er trotzdem für ihn da ist, wenn auch nur spärlich manchesmal.

ich besuche regelmässig eine psychologin um meine ängste und sorgen aufzuarbeiten bzw. überhaupt das vergangene zu bewältigen. manchmal hab ich das gefühl es geht mir total gut und dann am nächsten tag gehts wieder steil bergab .. es ist so tief in mir drinnen, dass ich fast ohnmächtig zuschauen muss wie ich vor mir herkämpfe.

ich weiß nur, dass noch ein langer harter, steiniger weg vor mir liegt der mit dornen übersäät ist. aber ich werde es schaffen, davon bin ich überzeugt.

ich würde mich freuen über andere erfahrungen mit alleinerziehenden müttern zu lesen bzw. über so ähnlich gelagerte fälle zu hören.

liebe grüße

birgit

 
hallo icebaby,

ich bin zwar keine mutter und war auch noch nicht verheiratet, möchte aber trotzdem ein kleines posting abgeben.

ich finde es schon bewundernswert wie du die dinge zu meistern scheinst. was du erlebt hast ist schon ein harter tobak und es wird bestimmt noch eine zeit brauchen bis du das alles verarbeitet hast.

ich denke mal ein klein wenig wirst du davon immer im gedanken haben, aber das schlimmste hast du wohl überstanden.

du konntest nach deinem posting zu urteilen zumindest dein leben wieder organisieren und das ist sehr wichtig. vor allen dingen für dein kind.

wenn du sagst das du im moment einfach nur funktionierst weil du funktionieren musst, so kann ich das verstehen. vielleicht kann man das mit einer gewissen ohnmacht vergleichen.

immer wenn du dann zur ruhe kommst dann werden die gedanken des erlebten wieder hoch kommen aber es ist für das verarbeiten der vergangenheit auch notwendig.

ich kenne sehr viele frauen die das gleiche erlebt haben und denen geht es heute wirklich gut. den gänzlichen abstand konnten sie natürlich nicht erreichen weil ja das oder die kinder da waren, die ja einen anspruch auf den vater haben.

allerdings ist der man für sie dann nur ein wesen der hier und da mal wieder in erscheinung tritt weil es eben wegen der kinder so sein muss. ansonsten wissen alle was sie von diesem mann zu halten haben.

was ich damit zum ausdruck bringen möchte ist, dass sie zwar auch eine lange zeit gebraucht haben aber die dinge gänzlich überstanden haben. viele haben auch wieder eine andere partnerschaft die normal laufen.

das sollte dir auch ein wenig mut machen denn eh du dich versiehst, so wirst du auch bei dir erfolge feststellen. nicht zu vergessen wäre ja auch das, was du schon gemeistert hast und das ist doch schon mal allerhand.

ich bin auch der überzeugung das du das schaffen wirst. nicht heute und nicht morgen, aber ganz bestimmt irgendwann. dann kannst du richtig durchatmen und hast die möglichkeit wieder ganz von vorne zu beginnen. ohne altlasten und die freude auf das was noch kommen mag.

alles gute für die weitere zukunft

lg

dg

hier im forum findest du bestimmt einige geschichten die deiner gleich kommt. vielleicht kannst du auch dort etwas an berichte und eindrücke mitnehmen.