Tod des Partners

Tosca

Neuer Benutzer
19. Mai 2005
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Kann hier jemand helfen? Mein Partner ist vor drei Monaten plötzlich gestorben. Er hatte einen Schlagafall und lag ein Monat im Koma.

Das Problem bei der Sache ist, dass ich sieben Jahre die Geliebte von einem Verheirateten Mann war. Und gewusst und gefühlt habe wie es um ihn, um uns steht. Die ganze Zeit habe ich zurückgesteckt, um ihm nicht das Gefühl zu geben, ihn erpressen zu wollen. Unsere Beziehung wurde schöner je länger sie gedauert hat. Und kurz bevor er starb hat er sich von seiner Frau und seinen Kindern getrennt, damit wir beide zusammen ein Leben aufbauen können. Zwei Wochen später war er tot.

Gestern habe ich sein Grab das erste Mal nach dem Begräbnis besucht. Dabei habe ich seinen Bruder getroffen. Dieser hat zusammen mit seiner Frau all das bestätigt, was ich schon geahnt habe, dass all diese Dinge in seiner Familie zu Hause schief läuft.

Jetzt werde ich mit dieser Situation nicht fertig, "gewußt" zu haben, wie es bei ihm zu Hause abläuft, und nicht geholfen zu haben.

Kann mir bei so einem Problem jemand helfen, wie ich wieder zu einem normalen Leben ohne Gewissenbisse leben kann?

Danke

 
Hallo Tosca!

Es tut mir wirklich leid! Eine schlimme Sache!

Ich muss zugeben, dass ich die Geschichte rund um deinen Partner nicht ganz verstehe. Er war verheiratet und hatte Kinder. Das wusstest du. Er wusste, worauf er sich einlässt. Es bestand immer die Gefahr, dass seine Ehe in die Brüche geht, was auch geschehen ist. In dieser Beziehung brauchst du dir absolut keien Vorwürfe machen. Zu einer Beziehung gehören immer zwei, ob mit oder ohne Kinder. ER wollte es ja auch und du warst verliebt...

Dein Problem bei der Sache dreht sich darum, dass du dir Vorwürfe machst, nicht geholfen zu haben. Bei was??? Bei was hättest du helfen können??? Ihm helfen zu können, dass er besser mit der Sache fertig wird? Hast du ja. Du warst mit ihm zusammen und er wollte die Zukunft mit dir verbringen.

Oder wolltest du helfen, die kaputte Ehe wieder zu kitten? Wenn ja, das wäre nicht gegangen. Da wäre deine Hilfe nicht notwendig gewesen und auch, sorry, dass ich hart werden, nicht erwünscht. Auch wenn du nicht die alleinige Schuldige warst: Du bist in sein Leben, in ihre Ehe gekommen, da kannst du kein Verständins der Ehefrau erwarten, schon gar keine Hilfe anbieten :nono:

Wie gesagt, mir ist nicht klar, WEM oder bei WAS du helfen wolltest.

Eins kann ich jedoch festhalten: Klar machst du dir jetzt Gedanken wegen der Vergangenheit. Auch wenn dich jetzt Gewissensbisse plagen: Du kannst es nicht mehr ändern. Ist ein Spruch, keine Frage. Aber es ist so :] !!! Ich gebe auch zu, dass es mir nicht gefällt, andauernd im Konjunktiv zu schreiben. Also, was du hättest tun können oder hättest tun sollen oder wem du hättest helfen müssen etc. Das bringt auf Dauer nichts.

Fakt ist: DU warst mit ihm zusammen! Du UND er, ihr hattet euch entschieden zusammen zu bleiben, OBWOHL du UND er wusste, dass eine Ehe mit Kinder in Gefahr ist!!! PUNKT!!! Das ist passiert!!!! Da kannst du dir und brauchst dir auch keine Vorwürfe machen. Dementsprechen hättest du in dieser Situation auch keinem helfen können. Weder ihm noch irgendjemand anderem.

Ich hoffe, ich konnte dir wenigstens ein bisschen helfen.

Veilleicht erzählst du noch etwas...

grüße

bwler

 
Hallo Tosca,

ich kann Dich gut verstehen. Es nutzt Dir aber nicht mehr, wenn Du jetzt alle "hätte - und wenn Fragen" stellst. Ihr hattet eine schöne Zeit zusammen, nun ist sie vorbei.

Es bringt überhaupt nichts ständig die Vergangenheit zu leben, DU musst DEIN Leben wieder in den Griff bekommen und das kannst Du nur, wenn Du mit der Vergangenheit abschliesst. Ich weiß, das ist alles leichter gesagt als getan und es gehört auch eine gewisse Portion Charakterstärke dazu, aber ich bin sicher, Du wirst das schaffen.

Es gibt Menschen, denen hilft es, sich für einen gewissen Zeitraum in ein tiefes Loch fallen zu lassen, zu jammern, zu klagen, sich Vorwürfe zu machen, aber Du solltest dann auch wieder aus diesem "Loch" auftauchen. Wie heißt es so schön: die Zeit heilt alle Wunden...

und glaube mir, es stimmt.

Also, blick nach vorne....

Alles Gute wünscht Dir Irene