Trennung in der Schwangerschaft und andere Sorgen

chichi24

Neuer Benutzer
26. Juli 2012
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Hi zusammen

ich bin neu hier und bin um ehrliche, offene Meinungen froh. gerne auch Kritik. Mein Problem ist eine lange Geschichte und ich weiss ehrlich gesagt gar nicht genau wo ich anfagen soll... Die Sache ist die, ich war nun gut 3 Jahre mit meinem (Ex-)Freund zusammen und vor etwas weniger als 1 Jahr sind wir zusammen gezogen, da wir vorher eine Fernbeziehung führten. Das heisst ich habe einen neuen Job gesucht und bin zu ihm gezogen. Leider war unsere Beziehung immer schon extrem schwierig, da er eine ziemlich missliche Vergangenheit hatte und dadurch Mühe hatte sich mir gegenüber (vor allem sexuell) zu öffnen. So hatten wir während unserer ganzen Beziehung kein einziges Mal sex. Alle drei Monate oder so,hatten wir Petting und da ich von seinen Problemen wusste und ihn irgendwodurch auch verstand, weil ich auch keine einfache Kindheit hatte und längere Zeit unter Bulimie / Magersucht litt, wo er mir auch massgebend half, da rauszukommen. Wie auch immer, konnte ich recht lange ziemlich gut damit umgehen. Bis ich anfing ihn immer wieder darauf anzusprechen. Da ging nix mehr. und ich wurde immer frustrierter und verzweifleter. Ein Teufelskreis. Ich glaubte nicht mehr daran, dass es nach dieser Zeit gutgehen kann und versuchte mich irgendwie von ihm abzukapseln. Suchte das Gespräch mit ihm und unsere Beziehung wurde quasi auf "eis" gelegt. Er wollte Bedenkzeit welche er immer wieder verlängerte. Wir schliefen in getrennten Betten, damit er evtl. besser herausfinden sollte was er für mich fühlt(e). Nun hier kommt mein ehemals bester Kolleg ins Spiel, welcher von alldem wusste. Wir waren noch vor meinem Exfreund mal eine Zeit lang zusammen und eigentlich hätte ich wissen müssen, dass er mich noch liebt. Das dumme war nur dass ich mich auf einmal auch wieder von ihm angezogen fühlte. Es kam wies kommen musste, wir begannen eine "Affäre" wenn man dem so sagen kann, da ja meine Beziehung quasi nicht mehr existierte und mein Exfreund auch immer wieder betonte, dass es das beste sei, wenn wir es beenden. Mit meinem "kolleg" war es dann einfach ganz anders, da gab es keine Probleme ich konnte nur geniessen. Und so zog sich das über mehrere Monate hin, obwohl ich eigentlich hätte wissen müssen, dass es nur eine art "Trotzreaktion" ist und meine Gefühle nicht ihm gehören. Wie auch immer, nun bin ich schwanger. Im 4. Monat. und wohne immer noch mit meinem Exfreund zusammen. ER hat auch nicht schlecht reagiert, hat bewiesen, dass ich ihm immer noch wichtig bin und es auf eine Art und Weise sogar verstanden. Seine Worte: "jemand der am verhungern ist, sucht sich das Essen an einem anderen Ort". Leider schob er auch die Schuld zum grössten Teil auf sich, was nicht richtig ist. Ich war gedankenlos und egoistisch. Das Verhältnis zum Kindsvater habe ich beendet weil plötzlich nicht mehr alles so "rosig" war. Plötzlich sind mir all die kleinen Dinge wieder auf und eingefallen, welche mich schon damals gestört haben: dass er mit 39 noch zuhause bei seiner Mutter wohnt und sich bedienen lässt, dass er keinen richtigen job hat und keine Ahnung was er mit sich und dem Leben anfange soll, dass er und seine Kollegen desöfteren Mal eins über den Durst trinken, dass seine Tür mit Bilder von halbnackten Frauen und Bushido überkleistert ist... Alles in mir erwachte mit einem Schlag und schrie ganz laut "Nein". Er versteht das nicht und ist nun wohl mehr als sauer auf mich. Was ich auch verstehen kann. Und ich, na ja, versuche verzweifelt nach vorne zu blicken. für das Kind. Kann aber nicht aufhören über all meine Fehler nachzudenken und vor allem kann ich mit meiner Beziehung nicht abschliessen. Egal wie schwierig es war, er hat mir tausend mal mehr gegeben als jeder sex der Welt und im nachhinein wird mir das immer mehr klar. und trotzdem weiss ich, dass es nicht mehr geht.

finanziell mache ich mir auch grosse Sorgen. Wie gesagt bin ich umgezogen, sprich es trennen mit 180 km von meinem alten zuhause, wo ich gerne wieder hinmöchte. Schon nur wegen der Familie. und auch weil es dem Kindsvater gegenüber fairer wäre, weil er das kleine dann öfters besuchen könnte. ich bin hier aber quasi gefesselt, muss arbeiten solange ich kann, eine Wohnung suchen über diese Distanz und wenn man nicht genau weiss, ab wann ist schwierig und ich habe Panik davor dass das Kind etwas früher kommt und ich dann ohne nichts dastehe. Ich weiss ich bin an meiner Lage völlig selber schuld. und ich will alles tun damit es dem Kind gut geht. Deshalb bin ich um jeden Vorschlag froh.

liebe grüsse

die Verzweiflete chichi

 
Ich war gedankenlos und egoistisch.
Blödsinn. Du warst und bist ein Mensch, nicht mehr oder weniger. Selbstverurteilung bringt Dich nicht weiter. Deinen Exfreund auch nicht.

und auch weil es dem Kindsvater gegenüber fairer wäre, weil er das kleine dann öfters besuchen könnte.
Das sollte Dich mal herzlich wenig kümmern.
Bau Dir ein Leben auf und so schwer es auch fallen mag, lass beide Männer aus dem Spiel und schließe mit dieser Vergangenheit ab, weder mit dem Einen noch mit dem Anderen wirst Du eine erfüllende Beziehung haben können. Mag sein, daß Dein Ex ein guter Kerl ist, aber er ist auch ein Feigling der lieber den Kopf in den Sand steckt als den Hintern hochzubekommen. Während der Andere eben einfach ein großes Kind ist. Davon bekommst Du jetzt ein Eigenes. Dir selbst und diesem Kind gehört jetzt Deine gesamte Aufmerksamkeit. Nur dahin.

Und lass diese Selbstgeiselung, nur weil Du Dich wie ein Mensch verhälst. Das hilft Dir auch nicht.

 
Hi :)

Danke erstmal für deine Antwort. und danke dass du es so siehst. ich kann das im Moment leider noch nicht. Ich hoffe, das wird besser

sobald ich nicht mehr mit meinem Exfreund zusammenwohne. im Moment sehe ich nur, dass er mir sein Vertrauen geschenkt und mir Dinge erzählt hat, die

er noch nie jemanden erzählt hat und ich kläglich versagt habe. :( aber du hast recht, er hat nie anstalten dafür gemacht seine Probleme z.B. mit professioneller

Hilfe zu bewältigen. Und das obwohl ich wie gesagt, mehrmals darüber gesprochen und ihn auch darum gebeten habe. Ich hätte ihn auch begleitet, meine hätte mir bestimmt

auch nicht geschadet. ;) was den Kindsvater betrifft: ganz ausschliessen kann ich ihn nicht. Ich möchte, dass das Kind einen Vater hat, zu dem es eine Bindung aufbauen kann, unabhängig davon, welche Beziehung ich zu ihm habe. Im Moment bin ich einfach nur wütend auf ihn, weil ich mir tausend Vorwürfe anhören muss, (welche ich vielleicht auch ein wenig verdient habe?), aber absolut keine Hilfestellung von ihm erwarten kann. Ich weiss das selbstvorwürfe nichts bringen. Es muss einfach weitergehen. Aber es tut schon recht weh. Vor allem fühle ich mich ein wenig allein gelassen. Ich musste feststellen, das mein Umfeld eigentlich nicht gerade sehr zuverlässig und vertauenswürdig ist und auch das tut weh. aber wie du sagst. Alles was jetzt zählt ist das Kind. und ich hoffe, dass ich für alles eine optimale Lösung finden kann

 
Ich möchte, dass das Kind einen Vater hat, zu dem es eine Bindung aufbauen kann, unabhängig davon, welche Beziehung ich zu ihm habe.
Klingt ja erstmal ganz vernünftig. Nur sehe ich disen Kerl nicht als brauchbaren Vater an. Der ist doch selbst noch'n Kind.

Ich musste feststellen, das mein Umfeld eigentlich nicht gerade sehr zuverlässig und vertauenswürdig ist
Scheint als befindet sich alles im Umbruch. Deswegen sagte ich, bau Dir ein Leben auf. Scheint mir fast so, als hast Du Dich bisher an Dinge geklammert, die Dir nicht gut taten. Wäre mal einen Blick wert, warum Du zu sowas neigst. Auch bei Deinen Beziehungen sehe ich das nicht anders.
Was sehr sichtbar ist, sind zwei Worte: Pflicht und Schuld!

Irgendwie tingelst Du zwischen beiden Begriffen hin und her, fühlst Dich verpflichtet, kommst Du dem nicht nach, fühlst Du Dich schuldig. Das scheint sich durch Dein gesamtes Leben zu ziehen. Daher kommen auch Deine Selbstverurteilungen.

Ist es Deine Aufgabe, Dich für andere aufzuopfern?

und ich hoffe, dass ich für alles eine optimale Lösung finden kann
Und eine Lösung reicht nicht? Es muss perfekt sein?
 
na ja, ich musste schon recht früh für so ziemlich viele Dinge den Kopf hinhalten und die Verantwortung für meine Brüder übernehmen, die geboren

wurden als ich 11 war... Und mich um Mutter und Vater kümmern (Mutter irgendwie noch total naiv und völlig überfordert mit allem, Vater alkoholiker). Da kann es schon sein, dass

sich das ein wenig weitergezogen hat. bei meinem Ex hatte ich halt anfangs einfach das Gefühl dass ich jemanden habe der sich um mich kümmert. das hat er auch immer und tut er heute noch. Nur halt auf Beziehungsebene standen ihm dann seine eigenen Probleme in Weg.

das mit dem Umfeld stimmt, im Nachhinein. Es gibt zwei drei Leute auf die ich mich verlassen kann, der Rest ist na ja. wie der Vater vom Kind.

Natürlich genügt schon mal eine Lösung. ;) möchte nur das es dem Kind gut geht. und habe schon etwas Angst, dass ich das nicht hinbekomme. :mauer:

 
möchte nur das es dem Kind gut geht
Das wird es am ehesten, wenn Du dafür sorgst, daß es Dir gut geht. Ohne Männer um die Du Dich auch noch sorgen musst weil sie allein mit sich nicht klar kommen.

Und mich um Mutter und Vater kümmern (Mutter irgendwie noch total naiv und völlig überfordert mit allem, Vater alkoholiker).
Dacht ich mir schon. Ich empfehle Dir das Buch "Die Liebe und der Suff", eins der wenigen Bücher was sich etwas ausführlicher mit den Folgen für erwachsene Kinder von Alkoholikern auseinandersetzt. Dein überzogenes Pflichtbewusstsein gegenüber Menschen die Dir nicht gut tun und Deine Selbstverurteilungen sind mehr als sichtbar. Bring Dich jetzt in den Fokus.