Trennung steht im Raum

Sim_It2003

Neuer Benutzer
03. Juli 2011
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Hallo,

ich habe das letzte Mal vor einigen Monaten hier geschrieben - in der Zwischenzeit ist viel passiert.

Habe vor einem halben Jahr einen netten Mann kennengelernt, der - so wie ich - 2 Kinder in die Beziehung einbringt. Ich 2 Mädchen, er 2 Burschen.

Im Grunde läuft alles gut - wir verstehen uns wunderbar, die Kinder kommen untereinander gut aus: eigentlich gute Voraussetzungen für mehr.

Allerdings hat er eine 50:50-Regelung mit seiner Exfrau, die so gelebt wird, dass er die Kinder Montag, Mittwoch und jedes 2. Wochenende (dann von Freitag - Sonntag) hat. Die Mutter lebt in der Nähe, und grundsätzlich läuft die Regelung ganz gut.

Zumindest war das bis Dezember so. Dann hatte der Große Anfang Dezember eine OP, und seitdem war im Grunde der ganze Plan durcheinander - ständig musste ich einen "unserer" Tage drangeben, weil irgendwelche Untersuchungen zu machen waren oder was-auch-immer. Dann waren noch Ferien, in denen die Kinder zum Großteil bei ihm waren...

Jedenfalls hatte ich schon vorher kleinere Probleme mit seinen Kinder-Wochenenden, da er sich da - siehe Titel - eben richtige Auszeiten nimmt. Und das wird jetzt immer schlimmer!

Er hält an diesen Tagen zwar schon Kontakt mit mir, ich habe aber das Gefühl, dass jede Initiative zum Zusammenkommen von mir kommt.

Diesmal war es so, dass er gestern zu Mittag seine Söhne abgeholt hat, von der jeweiligen Schule, und dann mit ihnen essen und einkaufen war, am Abend dann im Kino. Eben ein auf sie abgestimmtes Programm, in dem wir gar nicht vorkamen...

Wir haben zwar vor, morgen ein gemeinsames Essen zu gestalten - als er das letzte Woche vorschlug (bzw. meinen Vorschlag weitertrug), kam von den Kindern die Reaktion "aber Samstag wollen wir alleine sein!"

Ich bin da sehr hin- und hergerissen. Ich liebe ihn wirklich, soweit ich das beurteilen kann, und wir verbringen wunderschöne Zeiten zusammen. Seine Kinder mag ich gern, halte sie aber für sehr verwöhnt.

Durch diese spezielle Regelung zwischen den Elternteilen habe ich den Eindruck, dass jeder um sie wirbt, weil sie ja die Möglichkeit haben (und teilweise auch nutzen), dass sie sich jederzeit zum anderen Elternteil absetzen können.

Wenn mein Freund nun mit ihnen zusammen ist, fühle ich mich ausgeschlossen und habe den Eindruck, dass in ihrer Dreieridylle einfach kein Platz für mich bzw. für uns ist.

In Folge werde ich traurig und breche jedesmal einen Streit vom Zaun. Ich weiß, dass das kontraproduktiv ist, habe aber irgendwie das Bedürfnis, ihn für meinen Schmerz zu bestrafen.

Mir tut das so leid - ich habe noch keine Möglichkeit gefunden, mit dieser Situation richtig umzugehen. Irgendwie bin ich, tief in mir, der Meinung, ich hätte das Recht, da einbezogen zu werden. Und bin wütend auf ihn. Und auf seine Kinder.

Er hat übrigens mit der Situation eigentlich kein Problem - ihn stört nur, wenn ich wütend auf ihn bin und mit ihm streite.

Er hat es aber auch leichter: mein Kindesvater ist weit weg, und meine Mädchen haben ihn herzlichst willkommen geheißen.

 
Ich würde mal denken, das ist ein Problem, welches eine Beziehung, in der beide Partner Kinder haben, ganz einfach mit sich bringt. Warum machst du dir denn in der Zeit, wo dein Freund mit seinen Kindern unterwegs ist, nicht einfach einen schönen Tag mit deinen Kindern?

Wenn er nicht da ist, kannst du dich ganz auf deine Mädels konzentrieren und das finden die bestimmt auch nicht schlecht.

Aber auf jeden Fall würde ich an deiner Stelle mal versuchen in Ruhe mit ihm darüber zu reden, ohne Streit und Vorwürfe einfach sagen, was dich stört und gemeinsam eine Lösung finden.

 
Liebe Yve84,

danke für Deine Antwort. Mein Rhythmus ist halt ein anderer - die Mädchen sind fast immer da, und wir verbringen immer wieder Zeit zusammen. Abgesehen davon war ich während meiner Ehe, einer Fernbeziehung, sehr lange mit ihnen alleine - ich habe das Bedürfnis sicherlich nicht in der Form wie er.

Wir sind in die Beziehung mit ganz viel Energie eingestiegen, und es hat sich schon Dieses und Jenes verändert, in den letzten 6 Monaten. Nicht unbedingt zum Negativen, aber auch nicht nur positiv. Die letzten Wochen waren jedenfalls ziemlich schwierig, und mein Freund hat immer wieder Probleme aller Art, bei denen ich ihm gerne beistehe.

Vielleicht erwarte ich deswegen zu viel von ihm?

Grundsätzlich streben wir beide auch an, irgendwann zusammen zu leben, aber im Moment bin ich mir nicht sicher, ob wir das erreichen werden.

Er meinte gestern, dass ich in ihm nur ein "Mittel zum Zweck" sehe - eben weil ich nicht mehr alleine leben mag. Das hat mich nachdenklich gemacht, weil es wohl schon ein bisschen stimmt. Ich mag ihn ja auch als Mensch sehr. Das Problem ist halt, dass ich einerseits ungeduldig und scheinbar auch ein bisschen besitzergreifend bin.

Immer wieder schlafen sie in trauter Dreisamkeit im Doppelbett - für mich ist das so symbolisch für ihre unantastbare Symbiose...

Ich weiß nicht. Ich glaube, es geht mir auch sehr darum, dass er seine Beziehung zu mir seinen Kindern gegenüber deklariert. Meine Kleine redet ununterbrochen über ihn. Seine Kinder wissen natürlich schon, dass er seine kinderfreie Zeit zum größten Teil mit mir verbringt und dass ich seine Freundin bin. Dass wir aber konkret ein gemeinsames Leben planen, wissen sie nicht.

Ich habe einfach Angst vor Verletzungen, welcher Art auch immer...

 
Naja, versetz dich doch einfach mal in die Situation der Kinder. Wenn du schon nur eine bestimmte Zeit mit dem einen oder anderen Elternteil hast, willst du die auch so intensiv nutzen, wie es geht. Und je kleiner die Kinder sind, desto "schlimmer" ist es. Aber das brauch ich dir ja sicher nicht zu sagen.

Gönn es deinem Freund doch, dass er so viel Zeit mit seinen Kindern hat, nicht viele Väter dürfen ihre Kinder so oft sehen.

Versuch etwas ruhiger zu werden und dich mehr auf dein Leben zu konzentrieren, damit du dich freuen kannst, wenn dein Freund vielleicht mal unverhofft ne halbe Stunde mehr für dich hat. Bei seinen Problemen kannst du ihn ja trotzdem unterstützen, nur wenn du das Gefühl hast, dass du zuviel gibst und dafür nichts zurück bekommst, dann nimm dich einfach etwas zurück und lass ihn auf dich zukommen.

Erwarte nicht nach so kurzer Zeit schon zu viel von deinem Freund und lass es sich einfach in Ruhe entwickeln. Lehn dich zurück, schalt nen Gang runter und fang an das zu genießen, was du hast. Und wenn du wieder zweifelst, denk mal daran wie es wäre, wenn du ihn nicht hättest. Dann wärst du jeden Tag allein mit deinen Mädchen... ;-)

 
Mir fallen da spontan mehrere Dinge ein. Vielleicht das wichtigste vorweg: Ich habe den Eindruck, dass du trotz deiner Unzufriedenheit (noch) in der Lage bist, dein Verhalten relativ selbstkritisch zu hinterfragen - das halte ich für einen großen Pluspunkt, wenn du an deiner Situation etwas verändern möchtest. Nach meinem Gefühl denkst an einigen Stellen deiner Ausführungen bereits in die "richtige" Richtung, es fehlt dir aber am Ende an Möglichkeiten, diese Konsequenzen anzunehmen.

Wenn ich kurz auf deine Ausführungen eingehen darf...

und seitdem war im Grunde der ganze Plan durcheinander - ständig musste ich einen "unserer" Tage drangeben
Interessant, dass du den Begriff "Plan" verwendest. Klingt ein wenig so, als wenn du einen Plan für ihn und auch alle anderen hast. Vielleicht möchte er aber (noch) keine Pläne und möchte nicht verplant werden? Wenn ich hierzu noch seine Antwort nehme, in der er meinte, dass er wohl für dich nur Mittel zum Zweck wäre, dann könnte man auf die Idee kommen: Ihr wollt möglicherweise nicht dasselbe. Oder anders ausgedrückt... du hast andere Vorstellungen als er, willst schneller Entscheidungen und einen geplantes Leben als er.

Jedenfalls hatte ich schon vorher kleinere Probleme mit seinen Kinder-Wochenenden, da er sich da - siehe Titel - eben richtige Auszeiten nimmt. Und das wird jetzt immer schlimmer!
Auszeiten... wo ist das Problem? Kann er doch so machen, wie er möchte. Nur, weil ihr seit ein paar Wochen/Monaten zusammen seid, muss er doch nicht sein/ihr Leben nach dir ausrichten. Ja, es wäre aus deiner Sicht und Menschen, die so wie du veranlagt sind, wünschenswert, wenn er das täte. Aber aus seiner Sicht wäre es vielleicht auch wünschenswert, wenn alles sich erstmal ganz ruhig über einen längeren Zeitraum entwickelt... und vielleicht stellt er aber ebenfalls etwas ernüchtert fest, dass eben nicht alle so wie er ticken.

"Kleinere Probleme" und "das wird immer schlimmer" hört sich übrigens irgendwie nicht

nach "wunderbar" an... siehe unten.

Er hält an diesen Tagen zwar schon Kontakt mit mir, ich habe aber das Gefühl, dass jede Initiative zum Zusammenkommen von mir kommt.
Na und? Rechnet ihr auf, wer mehr und weniger Initiative zeigt und gibt es dann auch Sieger und Verlierer?

Eben ein auf sie abgestimmtes Programm, in dem wir gar nicht vorkamen...
Warum müsst ihr darin (zu diesem Zeitpunkt) vorkommen? Überspitzt negativ ausgedrückt könnte man meinen, du willst dich da hineindrängen.

kam von den Kindern die Reaktion "aber Samstag wollen wir alleine sein!"
Gut, dass sie das äußern und nicht gute Miene zu bösem Spiel machen!

halte sie aber für sehr verwöhnt.
Was tut das zur Sache? Maßt du dir an, nach einem halben Jahr an der Erziehung der Eltern herumzunörgeln? Du suchst nach meinem Gefühl nach negativen Punkten, um deine Interessen durchzusetzen. Mal abgesehen davon, dass man sehr schnell dieses "Verwöhn-Argument" anführt, ist das definitiv nicht deine Baustelle.

Durch diese spezielle Regelung zwischen den Elternteilen habe ich den Eindruck, dass jeder um sie wirbt, weil sie ja die Möglichkeit haben (und teilweise auch nutzen), dass sie sich jederzeit zum anderen Elternteil absetzen können.
Das müssen die unter sich klären.

Wenn mein Freund nun mit ihnen zusammen ist, fühle ich mich ausgeschlossen und habe den Eindruck, dass in ihrer Dreieridylle einfach kein Platz für mich bzw. für uns ist.
Das ist dann im Augenblick wohl so... auch, wenns hart ist.

Es gibt hier in diesem Forum im Offtopic-Bereich einen Philosophie-Thread, wo es um "Freiheit" geht. Dein Thema passt da indirekt super hin. Hier geht es um die Interessen von nicht weniger als sechs (!) Menschen, die du alle unter einen Hut bringen möchtest, obwohl möglicherweise schon mal zumindest zwei (seine Kinder) das gar nicht wollen. Aus meiner Sicht ein super sensibles Thema... für alle Beteiligten. Deshalb meine ich, dass du dir darüber im Klaren sein musst, mit der Brechstange nichts erreichen zu werden und wenn, dann nur auf Kosten derjenigen, die noch nicht alle Entscheidungen selbst treffen dürfen. Ich glaube, hier ist in erster Linie sehr, sehr viel Rücksichtnahme, eigenes Zurücknehmen und viel Verständnis gefragt. Will man das nicht aufbringen... dann wirds schwierig.

In Folge werde ich traurig und breche jedesmal einen Streit vom Zaun. Ich weiß, dass das kontraproduktiv ist, habe aber irgendwie das Bedürfnis, ihn für meinen Schmerz zu bestrafen.
...

ihn stört nur, wenn ich wütend auf ihn bin und mit ihm streite.
Das widerspricht dem hier:

Im Grunde läuft alles gut - wir verstehen uns wunderbar, die Kinder kommen untereinander gut aus: eigentlich gute Voraussetzungen für mehr.

...

wir verbringen wunderschöne Zeiten zusammen.
Wunderschön, wenn dies und das nicht so und so wäre. Klingt auch nach: Ja, ABER... :)

 
Ich schließe mich meiner Vorrednerin an, es macht etwas den Eindruck, als wolltet ihr nicht das selbe.

Als ich deinen Text gelesen habe, fiel mir vorallem auf, dass du davon sprichst, dass du ein "Recht" darauf hättest, mit einbezogen zu werden.

Nö. Ich finde, das hast du nicht.

Warum und durch was denn?

Die Aussage (oder der Vorwurf?) deines Freundes ist da irgendwie bezeichnend.

Es hört sich wirklich etwas an, als würdest du möglichst schnell etwas wie " eine heile Familie" zusammen basteln wollen.

Diesen Wunsch finde ich verständlich, allerdings solltest du dir die Fakten vorher anschauen, wie sie sind.

Dein Freund hatte bereits eine Fsmilie, die zwar in der ursprünglichen Konstellation so nicht mehr existiert, die aber noch immer irgendwie vorhanden ist und auch er muss sich in eine neue Rolle einfinden, musste seine Zeitpläne an neue Gegebenheiten anpassen und hat mit der Ursprungsfamilie Regelungen getroffen, die offensichtlich für alle zufriedenstellend sind.

Vielleicht möchte er nun gar nicht so schnell den "Familienvater spielen", vielleicht wäre er mit dieser Rolle auch einfach überfordert.

Ich denke, du solltest dich fragen, ob du dich damit abfinden kannst, dass du eben alleinerziehend bist und einen Freund hast, der sich in der Position deines Freundes zwar wiederfindet, nicht aber in eine Familienleben gedrängt werden möchte (oder auch einfach nur "noch nicht").

Er scheint andere Bedürfnisse zu haben, als du.

Denke allerdings, das ist schon etwas, womit man sich arrangieren kann, wenn es dir wirklich um ihn geht und nicht nur darum, dass er deiner Wunsch-Vorstellung entsprechen soll.

 
Es gibt hier in diesem Forum im Offtopic-Bereich einen Philosophie-Thread, wo es um "Freiheit" geht. Dein Thema passt da indirekt super hin. Hier geht es um die Interessen von nicht weniger als sechs (!) Menschen, die du alle unter einen Hut bringen möchtest, obwohl möglicherweise schon mal zumindest zwei (seine Kinder) das gar nicht wollen. Aus meiner Sicht ein super sensibles Thema... für alle Beteiligten. Deshalb meine ich, dass du dir darüber im Klaren sein musst, mit der Brechstange nichts erreichen zu werden und wenn, dann nur auf Kosten derjenigen, die noch nicht alle Entscheidungen selbst treffen dürfen. Ich glaube, hier ist in erster Linie sehr, sehr viel Rücksichtnahme, eigenes Zurücknehmen und viel Verständnis gefragt. Will man das nicht aufbringen... dann wirds schwierig.
Das fand ich echt schön.

Mit anderen Anmerkungen (vielleicht schreibe ich morgen noch einmal, wenn ich mehr Zeit und Energie habe), haben Du und Deine Nachschreiberin nicht ganz recht, da Ihr ihn nicht kennt.

A. liebt die Vaterrolle - er hat mir gegenüber Äußerungen getan wie "und solltest Du ausfallen, kümmere ich mich eben um alle 4". Er ist eigentlich nicht so kompliziert - stimmt natürlich, was für Euch offensichtlich ist, dass ich eher die Planerin bin und er Derjenige, der die Dinge kommen lässt. Aber ich denke, dass wir uns darin gut ergänzen, weil es eben oft ohne Plan nicht funktioniert.

Wir hatten heute übrigens einen interessanten Tag: sie kamen zum Essen, und das Großkind - muss dazu sagen, er ist, so wie meine Jüngste, ein ungemein schwieriges und eigentlich außerhalb der Norm stehendes Kind - war komplett ablehnend. Ich habe dann mit ihm gesprochen, und er meinte, es würde sich nicht gegen uns richten. Er hat einfach Weltschmerz bzw. ist er sehr pubertär...

Nachdem wir uns dann geeinigt hatten, endlich, gingen wir zum Bowlen. Und - ohne mir das schönreden zu wollen - ich fand es jedenfalls schön, wie meistens, wenn wir alle zusammen sind.

Die Regelung mit der Mutter funktioniert soso, und zumindest der Große würde wohl, wenn wir denn wirklich eines Tages zusammenziehen sollten, ganz zu uns kommen, davon gehe ich aus.

Ich war übrigens am Anfang auch viel zurückhaltender ihnen gegenüber - viel mehr in dem Sinne, wie Ihr es auch geschrieben habt "da gibt es ein bestehendes System, und ich darf mich auf keinen Fall hineindrängen". Stimmt wohl irgendwie. Auf der anderen Seite sind die Kinder mir gegenüber eigentlich recht offen, und wenn es sich ergibt, dass ich mehr Zeit mit ihnen verbringe (war schon 2x der Fall, weil meine Mädchen jeweils eine Woche weg waren und ich in dieser Zeit mehr oder minder bei ihm gewohnt habe), nehmen sie mich eigentlich in ihren Kreis auf und fangen auch an, mich einzubeziehen - z.B. mich regelmäßig anzurufen.

Um noch eine Erklärung zu meinem Freund abzugeben: meine Kleine ist ja, wie schon oben erwähnt, außerhalb der Norm, gilt im Grunde als behindertes Kind. Er bringt sich ihr und auch der Großen gegenüber auf eine Weise ein, die mit Distanz gar nichts zu tun hat. Und daher nehme ich, glaube ich, die Annahme, dass ich ein Recht hätte, mich auch seinen Kinder auf ähnliche Weise zu nähern.

A. ist auch ein Anhänger von "ganz oder gar nicht", nach seiner eigenen Aussage. Ich denke, er ist da nicht ganz mit normalen Maßstäben zu messen - ist ein familienliebender Mensch, der sich eigentlich ganz einlassen möchte.

Auf der anderen Seite ist er natürlich schon sehr verletzt worden, in der Vergangenheit und - ja, wir werden keine Kinder zusammen haben, und unsere Beziehung ist in dem Sinne eine leicht zu lösende, rein von den Umständen her.

Jetzt habe ich doch lang geschrieben, aber die beiden Antworten haben mich nachdenklich gemacht.

Ich hoffe halt das Beste und denke, dass eigentlich gar nichts so im Argen ist. Aber dass ich schon aufpassen muss, was ich tue und sage, wenn nicht gar denke.

So ein Patchwork ist einfach nicht ohne...

 
Hallo,

ich habe seit 7 Monaten eine Beziehung zu einem lieben Mann. Wir haben jeweils 2 Kinder, die sich auch ganz gut verstanden, und eigentlich sah alles über lange Zeit sehr gut aus.

Leider hat er schlimme finanzielle Probleme, die vor allem in den letzten 2 Monaten aktuell geworden sind.

Er ist wirklich verzweifelt und hat jetzt vor 2 Tagen gemeint, dass ihm alles zuviel wäre bzw. entglitte. Und dass er sich durch mich und meine Ansprüche überfordert fühle und die Beziehung wahrscheinlich lieber aufgeben würde.

Wir haben gestern noch einmal gesprochen, und er war genauso unsicher wie am Tag zuvor.

Mir geht´s damit sehr schlecht, weil ich eigentlich der Meinung war und bin, dass wir sehr gut zusammenpassen.

Ich habe ihn auch immer wieder finanziell unterstützt (wenn die Situation ganz bedrohlich war), und er meint, dass er mich zu sehr belaste.

Irgendwie ist es ja schön, dass er mich schützen will, aber der Trennungsschmerz ist weniger schön.

Heute Nacht war ich sehr wütend auf ihn, weil ich eben nicht verstehe, dass er eine Liebe, die gut und schön war, einfach opfern will :( .





EDIT (automatische Beitragszusammenführung)





Ich finde es sehr schade, dass hier im Forum immer meine Beiträge zusammengewürfelt werden. Eigentlich handelt es sich - meiner Meinung nach - schon um unterschiedliche Themen. Die Moderatoren sehen das scheinbar anders.

Allerdings wird auf diese Weise der Thread total uninteressant und es entsteht genau keine Diskussion. Ich hatte darüber schon Diskussionen mit den Moderatoren, aber es hat keinen Sinn - sie machen es immer wieder. Habe keine Kraft dafür. Dann halt nicht hier.

 
Also ich finde nicht, dass das zwei verschiedene themen sind. Es ist die gleiche hauptperson und der gleich mann!! Und ich bin froh, dass ich deine beiträge im Januar als zusätzliche info bekomme..

Helfen kann ich dir aber leider auch nicht wirklich. Wenn er nunmal nicht mehr will und ihm alles zu stressig ist (was ich bei 4 kindern ehrlich gesagt verstehen kann) dann wirst du ihn wohl loslassen müssen, so schwer es auch fällt.

B.

 
Hallo,

vielleicht hast Du recht und ich habe überreagiert (bezogen auf die Thread-Zusammenführung, meine ich).

Bezüglich A. hat sich heute ein Gespräch ergeben, bei dem wir uns darauf geeinigt haben, dass er Zeit zum Nachdenken bekommt. Es geht ihm wirklich finanziell und beruflich sehr schlecht, und ich würde es, wenn ich nicht persönlich involviert wäre, auch für sehr verständlich halten, dass er keine Energie für eine Beziehung hat. Er meinte auch, dass ich aus seiner Sicht nichts falsch gemacht habe. Und dass ihm im Moment alles entgleitet...

Wir lagen uns dann noch kurz in den Armen und ich bat ihn, mich nicht ganz zu vergessen, woraufhin er meinte "Ich denke ja eh nur an Dich."

Er ist einfach sehr zerrissen, und ich bin sehr traurig. Scheinbar sind manchmal die Umstände stärker als die Liebe?!

edit: ich möchte noch etwas hinzufügen, damit einfach mehr Hintergrundinfo da ist.

Wir hatten einen sehr leidenschaftlichen Anfang und verstehen uns wirklich gut. Nach einiger Zeit ergab es sich, dass ich ihm Geld borgte um über die Runden zu kommen und er es zuerst zurückzahlte. Dann konnte er das nicht mehr, und dann ergab es sich auch einmal, dass ich eine Rechnung für ihn bezahlte, weil er einen Brief von der Autoversicherung erhalten hatte, in dem sie ihn darüber informierten, dass ein Rechtsanwalt eingeschaltet und die Versicherung damit nicht mehr gültig sei.

Er fährt aber beruflich mit dem Auto, und ich fand es nicht akzeptabel, dass er unversichert herumfährt!

Allerdings scheint es, dass er sich dadurch gedemütigt fühlte und dass dieses Gefühl eine Wegentwicklung von mir verursacht hat, auch in körperlicher Hinsicht. Wir hatten zwar noch hin und wieder Sex, es war aber anders. Die Leidenschaft war im Hintergrund, und er meinte, dass er den Kopf nicht frei bekommen konnte.

Ich - als jemand, der sich gerne um andere kümmert - konnte es nicht aushalten, dabei zuzusehen, wie seine Situation eigentlich immer schlimmer wird.

Er arbeitet auf selbständiger Basis, muss mit dem alten, kaputten Auto herumfahren und kann sich kaum Sprit leisten. Seine Wohnung, die er nach der Scheidung beibehalten hat, ist definitiv zu teuer - er muss da monatlich neben der Miete noch einen Kredit abzahlen.

Ich hatte ihm auch immer wieder vorgeschlagen, zu mir zu ziehen. Der Platz wäre knapp, aber mein Gedanke war, dass er sich so Kosten sparen und vielleicht auch konsolidieren könnte (die Schulden bzw. die Belastung ist nicht unermesslich hoch - nur im Moment brennt der Hut, weil sich einfach immer mehr ansammelt). Offenbar war das auch falsch (obwohl ich ja alles richtig gemacht habe ;-)), weil er eben derzeit nur die Möglichkeit sieht, in der Dreierkonstellation in der aktuellen Wohnung zu verbleiben (er hat die Kinder zu 50%, also relativ viel) - keine Alternative.

Die Conclusio ist, dass ich ihm einfach nicht helfen kann. Und dass wir die Beziehung wohl - zumindest derzeit - aufgeben müssen, da sie ihn mehr belastet als ihm hilft.

Ich bin ja auch etwas erleichtert, weil ich nicht mehr die Verantwortung für ihn tragen muss. Aber kann und darf man dem Anderen wirklich nicht helfen, macht das die Liebe kaputt?

Ich bin sehr traurig.

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Er arbeitet auf selbständiger Basis, muss mit dem alten, kaputten Auto herumfahren und kann sich kaum Sprit leisten. Seine Wohnung, die er nach der Scheidung beibehalten hat, ist definitiv zu teuer - er muss da monatlich neben der Miete noch einen Kredit abzahlen.
Was willst du denn eigentlich von so nem typen?? Also wenn einer es nichteinmal schafft seinen lebensunterhalt zu bestreiten, wieso opferst du dich dafür auf? Ich finde du solltest verantwortung für deine kinder zeigen und dich nicht auf so jemanden einlassen. Ich denke, dass er sein ganzes leben nicht im griff hat, das erkennt man doch sehr leicht an seinem umgang mit geld etc..ich glaube er war nur mit dir zusammen, wei du ihn finanziell unterstützen konntest.

hast ein kleines helfersyndrom? ;-)

B.

 
Du urteilst aber hart - bist Du vielleicht doch ein Mann ;-)

Als ich ihn kennengelernt habe, sah es anderes aus. Er hatte vor 4 1/2 Jahren seine Scheidung und wollte nachher die Wohnung für die Kinder erhalten. Verlor dann irgendwann seinen Job, fand keinen neuen, war arbeitslos. Erhielt aber Alimente für die Kinder (die Mutter war sehr unzuverlässig - sie waren damals fast ausschließlich bei ihm). Vor 1 1/2 Jahren fand er die Möglichkeit, in der aktuellen Konstellation ganz gut zu verdienen.

Ich lernte ihn im Juli kennen. Kurz darauf - im September - hatte er einen Termin mit seiner Ex vor dem Jugendgericht, bei dem sie sich darauf einigten, dass sie von nun an gegenseitig auf Alimente verzichten würden, da sie seit einigen Monaten eine Wohnung hatte und die Kinder nun tatsächlich 50% bei ihr waren. War das zeitliche Zusammentreffen Zufall? Ich weiß es nicht.

Das Auto fing dann im Dezember zu spinnen an. Und die Kombination der beiden Faktoren - ausbleibende Alimente (wobei seine Ex jetzt wirklich die Kinder betreut - kann man im Grunde gar nicht so kritisieren) und die Kosten fürs Auto waren für ihn zuviel und haben ihn in eine Negativspirale hineingezogen.

Muss dazu sagen, dass ich ganz gut verdiene. Einer der Gründe für die Trennung ist wohl aber auch genau die Tatsache, dass er mich nicht weiter finanziell ausnützen wollte - ich wäre vielleicht sogar dazu bereit gewesen...

Ja, ich habe ein Helfersyndrom. Habe auch eine behinderte Tochter - da lernt man, die eigenen Grenzen zu ignorieren.

Außerdem war bei mir halt immer der Gedanke so, dass ich ihm halt gerne auf die Beine helfen würde. Nicht, dass ich ihn für den Rest seines Lebens aushalten wollte.

Du hast natürlich einen anderen Blickwinkel, als völlig neutrale Person, aber ganz so einfach wie Du es beschrieben hast, ist´s wohl nicht.

 
Naja, ich weiss nicht, du redest dir das alles ganz schön schön...Wenn ich deine ersten beiträge so lese (und die sind ja nun auch noch nicht allzulange her), da war doch schon der wurm bei euch drin, verstand da schon nicht, dass du dir (und er sich) das antust/t.

Mal ehrlich, er bekommt sein leben nicht auf die reihe (und bekam es wahrscheinlich noch nie?) Und da kannst Du ihm sicher nicht helfen, mit geld schon gar nicht.

Ich finde meine ansicht übrigens nicht hart (und ja, ich bin eine frau..und was für eine ;-)), sondern einfach realistisch...als aussenstehende kann ich eben einige entscheidungen und verhaltensweisen von euch beiden nicht verstehen...ich würde anders handeln...

B.

 
Du kennst ihn natürlich nicht - er hat (für mich) ungemein gute Eigenschaften, und ich war die letzten 7 Monate (so lange hat die Beziehung gehalten) sehr glücklich und konnte mich gut weiterentwickeln. Er hat mich in vielen Dingen unterstützt - ich glaube, er weiß selbst gar nicht, wie gut er mir getan hat.

Warum wir uns das antun? Naja, da war schon Liebe im Spiel. Und eigentlich doch sehr ähnliche Zukunftsvorstellungen und -wünsche (zumindest anfangs, als seine Probleme noch nicht so dominant waren).

Du hast insoferne recht, als er sein Leben nicht auf die Reihe bekam bzw. bekommt. Und dass ich mit Geld da wohl nix ausrichten kann - zumindest nicht, wenn es darum geht, dass er sich aus seiner miesen Situation befreit. Dass ich generell mehr Geld habe als er, ist wohl nicht so ein großes Problem, könnte ich mir vorstellen.

Ich habe mich jetzt jedenfalls so entschieden, dass ich in der nächsten Zeit mit ihm keinen Kontakt aufnehmen werde. Meine Scheidung ist noch immer nicht durch, ich habe mich aber (tatsächlich an jenem Tag, an dem die Trennung von meinem Freund passiert ist) mit meinem Noch-Ehemann geeinigt und werde am Montag den Anwalt kontaktieren. Das war nämlich der einzige Punkt, der ihn an mir bzw. der Beziehung wirklich gestört hat.

Sobald die Scheidung ausgesprochen ist, biete ich ihm dann noch einmal ein Gespräch an. Falls die Zuneigung so groß ist wie ich es glaube bzw. erlebt habe, kann es durchaus sein, dass wir uns wieder finden. Und falls nicht, habe ich es wenigstens versucht.

Danke Dir jedenfalls für Deine Meinung! Ist schön, wenn jemand klar ausspricht, was er denkt.

 
Jetzt schreibe ich einfach weiter, weil seit gestern hat sich in mir Einiges verändert und ich fange an, wirklich in Frage zu stellen, ob sich diese Beziehung bzw. die Bemühungen, sie wieder aufzunehmen, überhaupt auszahlen.

Tatsächlich ist es belastend, einen anderen in einer so profunden Krise zu begleiten, und wenn er dann sogar den Kontakt ablehnt, kommt schon die Frage nach dem Warum. Ich bin wohl recht stark, habe aber selber - als Alleinerzieherin, mit einem entwicklungsverzögerten Kind und einem doch recht aufwändigen Job - eigentlich genug Baustellen. Im Grunde sehne ich mich nach einem liebevollen Partner, und das hat A. erfüllt. Aber das ist wohl ein Kriterium, das auch so mancher Andere erfüllen kann. Vielleicht habe ich mich mit dem Patchworking-Versuch einfach überfordert. Sein Großer hat ja auch ADHS und ist ungemein schwierig.

Vor so einer Kumulation von Problemen muss wohl auch die größte Sympathie und ja, Liebe, zurückweichen.

So kann eine Nacht voller Grübeln den Standpunkt verändern.





EDIT (automatische Beitragszusammenführung)







Ich schließe mich meiner Vorrednerin an, es macht etwas den Eindruck, als wolltet ihr nicht das selbe.Als ich deinen Text gelesen habe, fiel mir vorallem auf, dass du davon sprichst, dass du ein "Recht" darauf hättest, mit einbezogen zu werden.

Nö. Ich finde, das hast du nicht.

Warum und durch was denn?

Die Aussage (oder der Vorwurf?) deines Freundes ist da irgendwie bezeichnend.

Es hört sich wirklich etwas an, als würdest du möglichst schnell etwas wie " eine heile Familie" zusammen basteln wollen.

Diesen Wunsch finde ich verständlich, allerdings solltest du dir die Fakten vorher anschauen, wie sie sind.

Dein Freund hatte bereits eine Fsmilie, die zwar in der ursprünglichen Konstellation so nicht mehr existiert, die aber noch immer irgendwie vorhanden ist und auch er muss sich in eine neue Rolle einfinden, musste seine Zeitpläne an neue Gegebenheiten anpassen und hat mit der Ursprungsfamilie Regelungen getroffen, die offensichtlich für alle zufriedenstellend sind.

Vielleicht möchte er nun gar nicht so schnell den "Familienvater spielen", vielleicht wäre er mit dieser Rolle auch einfach überfordert.

Ich denke, du solltest dich fragen, ob du dich damit abfinden kannst, dass du eben alleinerziehend bist und einen Freund hast, der sich in der Position deines Freundes zwar wiederfindet, nicht aber in eine Familienleben gedrängt werden möchte (oder auch einfach nur "noch nicht").

Er scheint andere Bedürfnisse zu haben, als du.

Denke allerdings, das ist schon etwas, womit man sich arrangieren kann, wenn es dir wirklich um ihn geht und nicht nur darum, dass er deiner Wunsch-Vorstellung entsprechen soll.
Es stimmt, ich habe den Wunsch nach einer "heilen Familie". Und vielleicht finde ich eine Möglichkeit bzw. einen Menschen, der diesen Wunsch teilt. Mein Ex ist das wohl definitiv nicht, denn ich bzw. das Leben mit mir war für ihn ein Traum. Und ich hatte einen Plan. Das sind 2 unterschiedliche Sichtweisen.