Ich (m,33) war fünf Jahre mit meiner Ex-Freundin (32) zusammen und es war eine sehr intensive und gute Partnerschaft. Nicht immer einfach, aber nach anfänglichen Schwierigkeiten hatten wir uns gut „eingegroovt“ und waren ein prima Team. Wir waren Liebespartner und beste Freunde, genau wie man es sich wünscht. Wir hatten beide das Gefühl, den Partner fürs Leben gefunden zu haben.
Nach ca. 2,5 Jahren war ich sehr unglücklich in meinem Job. Es war eine sehr schlimme Zeit für mich, die Stimmung in der Firma war sehr schlecht, man behandelte mich und Kollegen im Team sehr schlecht und man hat mich fast kaputt gemacht. In dieser Zeit habe ich tolle Unterstützung erfahren von meiner Freundin und ich habe dann letztendlich einen Wechsel beschlossen, weil es nicht mehr ging. Allerdings war der neue Job nicht mehr in derselben Stadt und ich musste 3,5 Zugstunden wegziehen. Wir haben das alles sehr gut besprochen (Projekt ist auf 4 Jahre befristet, dann wollten wir wieder zusammen ziehen) und so bin ich zum neuen Job weggezogen.
Die neue Fernbeziehung war anfänglich sehr gut, wir haben uns praktisch jedes Wochenende gesehen. Das letzte Jahr war allerdings weniger gut. Ich hatte ein sehr schwieriges Projekt laufen an dem ich fast gescheitert wäre und gleichzeitig ist ein Freund sehr schwer erkrankt. Bei meiner Ex-Freundin wurde der Großvater sehr krank und die Mutter, alles in denselben Monaten, gleichzeitig fing sie an voll zu arbeiten und schloss ihren zweiten Master ab. In ihrem Job wurde sie voll eingespannt und musste sehr viel reisen. Zu allem Übel habe ich Ende letzten Jahres auch noch ich eine schwere Krise bekommen, durch das älter werden kamen ungelöste Probleme zwischen mir und meinen Eltern wieder hoch (ich musste ohne Mutter aufwachsen, die sich nie für mich interessierte und noch heute habe ich große Probleme damit). Im Endeffekt wusste ich irgendwann nicht mehr ein und aus, mir wurde alles zu viel und es kam von mir sehr wenig in der Beziehung. Ich hatte schwere Depressionen. Ich hatte immer das Gefühl, dass ich sie liebe, aber das Leben war mir plötzlich insgesamt zur Last geworden. Ich merkte, dass „irgendwas fehlt und nicht mehr stimmt“. Meine Ex und ich beschlossen einen Monat Funkstille vor Jahresende, um in uns zu kehren und nachzudenken, wie es weiter geht.
Vor Silvester trafen wir uns dann und haben viel geredet, allerdings hauptsächlich über mich und meine Depressionen. Wir hatten kaum über uns und das schwierige Jahr geredet. Wie hatten aber gemerkt, wie sehr wir uns immer noch lieben und wollten zusammen weitermachen. Aber nach einer Woche hatte ich wieder solche Depressionen und mir ging es so schlecht, dass ich ihr gesagt hatte, dass es wohl besser ist, wenn wir es erstmal sein lassen. Ich wollte sie nicht mir in meinen Familienkram mit reinziehen. Ich bin heute auch in einer Therapie. Ich hatte das Gefühl, ich müsste sie vor mir schützen und dass alles völlig kaputt geht, wenn wir einfach so weitermachen.
Nach drei Tagen offizieller Trennung hatten wir dann nochmal länger geredet am Telefon. Und nach einer Woche haben wir uns getroffen, die restlichen Sachen ausgetauscht und sehr lange geredet. Das erstemal nicht nur über mich, sondern uns. Die offizielle Trennung hatte sehr viel ausgelöst, wir konnten sehr gut reflektieren und uns sagen, was wir vermisst hatten und welche Fehler wir gemacht hatten. Was im letzten Jahr schief gelaufen ist in der Fernbeziehung. Ich war oft völlig in Arbeit verloren, fokusiert auf den kranken Freund und einsam in der neuen Stadt. Sie war völlig überarbeitet und fokusiert auf ihre kranke Familie und ihren Masterabschluss. Die Kommunikation litt stark, oft war nicht mehr genug Energie und Zeit da, füreinander da zu sein. Auch besuchte sie mich viel zu selten in meiner Stadt, meist war ich bei ihr in gewohnter Atmosphäre. Ich war oft einsam in meiner neuen Umgebung und kam nie richtig an. Ich war bei ihr nicht immer Priorität, sie hat auf so vielen Hochzeiten getanzt. Bei kranker Familie verständlich, aber auch andere Dinge, die weniger wichtig waren, waren oftmals Priorität. Alles war oft sehr oberflächlich. Und durch das darüber reden und das Reflektieren konnte ich endlich auch besser erklären, was mir so gefehlt hatte, was bei mir zum Rückzug geführt hatte. Im Endeffekt mussten wir beide zugeben, dass wir beide viel falsch gemacht hatten im letzten Jahr und wir die Beziehung nicht genügend gepflegt hatten.
Es waren vom Jahresende bis zum heutigen Tage sehr turbulente Tage mit der Funkstille, dem wieder annähern, meinem Zusammenbruch etc. Es gab Tränen. Aber wir waren immer liebevoll und respektvoll miteinander und sogar während wir uns ausgesprochen hatten nach der Trennung war es so schön mit ihr zu reden. Wie früher und nicht so oberflächlich wie oft im letzten Jahr, obwohl das Thema so traurig und ernst war. Wir waren uns sehr nah, obwohl wir uns nicht geküsst haben oder mehr. Bis heute gab es kein einziges böses Wort und keine Vorwürfe. Jegliche Kritik war fair und behutsam, obwohl natürlich emotional.
Wir sind nun so verblieben, dass sie Raum und Zeit möchte, nachzudenken. Ich habe auf diesen Wunsch auch nichts mehr eingefordert, habe das akzeptiert. Meine offene Kritik – obwohl fair kommuniziert - hat sie sehr mitgenommen, wie sie sagt. Anders als bei den 4 Wochen vor Weihnachten haben wir keinen Zeitpunkt vereinbart, wann wir uns wieder sehen oder hören. Wir sind getrennt, aber wir haben uns beide gesagt, wie sehr wir uns mögen und wie seltsam wir das alles finden. Trotzdem hat sie Raum und Zeit klar eingefordert. Auch hat sie gesagt, dass ich meine Depressionen in der Therapie in den Griff bekommen muss, unabhängig von ihr und ich Dinge in meiner Familie für mich klären muss.
Ich musste mich nun nach 2 Wochen melden, da sie ihr Examen bekommen hat. Da konnte ich nicht gar nicht reagieren. Ich habe ihr ein sehr kleines Geschenk geschickt und ihr mit einer netten Karte gratuliert. Ich hatte auch geschrieben, dass ich an mir arbeite und sie mir sehr fehlt. Sie hat sich mit einer knappen E-Mail bedankt und gesagt, sie habe sich sehr gefreut. Viel mehr stand nicht drin.
Die Situation ist sehr hart. Ich vermisse sie sehr, ich habe Sorge, dass es nicht mehr wird. Immer noch habe ich das Gefühl, dass sie die Frau ist, mit der ich alt werden will. Sie ist ein wunderbarer Mensch trotz ihrer Macken. Ich liebe sie noch sehr und kann immer noch nicht fassen, dass wir als ein so gutes Team an Fernbeziehung und anderen Baustellen gescheitert sind. Ich verstehe auch, dass sie verletzt sein mag durch das hin und her und daher vielleicht erstmal Ruhe von diesem Trubel will. Und ich selbst spüre auch, dass ein einfach so weiter nicht gehen würde. Trotzdem hoffe ich sehr, dass wir wieder zueinander finden auch wenn ich gar nicht weiß, wie es jetzt weitergehen soll. Nach der Karte zum Examen habe ich beschlossen, mich wie vorher gar nicht mehr zu melden, denn das wollte sie ja auch so. Und ich versuche, in der Therapie an mir zu arbeiten, um stabiler zu werden. Auch versuche ich zu reflektieren, was ich falsch gemacht und habe und ob und wie ich das ändern könnte. Für mich und mein Leben, aber eben auch in der Hoffnung, dass es noch ein Chance für diese Beziehung gibt. Aber ob sie sich meldet, wann und wie und ob sie denkt wie ich... Ich kann es nicht sagen.
Nach ca. 2,5 Jahren war ich sehr unglücklich in meinem Job. Es war eine sehr schlimme Zeit für mich, die Stimmung in der Firma war sehr schlecht, man behandelte mich und Kollegen im Team sehr schlecht und man hat mich fast kaputt gemacht. In dieser Zeit habe ich tolle Unterstützung erfahren von meiner Freundin und ich habe dann letztendlich einen Wechsel beschlossen, weil es nicht mehr ging. Allerdings war der neue Job nicht mehr in derselben Stadt und ich musste 3,5 Zugstunden wegziehen. Wir haben das alles sehr gut besprochen (Projekt ist auf 4 Jahre befristet, dann wollten wir wieder zusammen ziehen) und so bin ich zum neuen Job weggezogen.
Die neue Fernbeziehung war anfänglich sehr gut, wir haben uns praktisch jedes Wochenende gesehen. Das letzte Jahr war allerdings weniger gut. Ich hatte ein sehr schwieriges Projekt laufen an dem ich fast gescheitert wäre und gleichzeitig ist ein Freund sehr schwer erkrankt. Bei meiner Ex-Freundin wurde der Großvater sehr krank und die Mutter, alles in denselben Monaten, gleichzeitig fing sie an voll zu arbeiten und schloss ihren zweiten Master ab. In ihrem Job wurde sie voll eingespannt und musste sehr viel reisen. Zu allem Übel habe ich Ende letzten Jahres auch noch ich eine schwere Krise bekommen, durch das älter werden kamen ungelöste Probleme zwischen mir und meinen Eltern wieder hoch (ich musste ohne Mutter aufwachsen, die sich nie für mich interessierte und noch heute habe ich große Probleme damit). Im Endeffekt wusste ich irgendwann nicht mehr ein und aus, mir wurde alles zu viel und es kam von mir sehr wenig in der Beziehung. Ich hatte schwere Depressionen. Ich hatte immer das Gefühl, dass ich sie liebe, aber das Leben war mir plötzlich insgesamt zur Last geworden. Ich merkte, dass „irgendwas fehlt und nicht mehr stimmt“. Meine Ex und ich beschlossen einen Monat Funkstille vor Jahresende, um in uns zu kehren und nachzudenken, wie es weiter geht.
Vor Silvester trafen wir uns dann und haben viel geredet, allerdings hauptsächlich über mich und meine Depressionen. Wir hatten kaum über uns und das schwierige Jahr geredet. Wie hatten aber gemerkt, wie sehr wir uns immer noch lieben und wollten zusammen weitermachen. Aber nach einer Woche hatte ich wieder solche Depressionen und mir ging es so schlecht, dass ich ihr gesagt hatte, dass es wohl besser ist, wenn wir es erstmal sein lassen. Ich wollte sie nicht mir in meinen Familienkram mit reinziehen. Ich bin heute auch in einer Therapie. Ich hatte das Gefühl, ich müsste sie vor mir schützen und dass alles völlig kaputt geht, wenn wir einfach so weitermachen.
Nach drei Tagen offizieller Trennung hatten wir dann nochmal länger geredet am Telefon. Und nach einer Woche haben wir uns getroffen, die restlichen Sachen ausgetauscht und sehr lange geredet. Das erstemal nicht nur über mich, sondern uns. Die offizielle Trennung hatte sehr viel ausgelöst, wir konnten sehr gut reflektieren und uns sagen, was wir vermisst hatten und welche Fehler wir gemacht hatten. Was im letzten Jahr schief gelaufen ist in der Fernbeziehung. Ich war oft völlig in Arbeit verloren, fokusiert auf den kranken Freund und einsam in der neuen Stadt. Sie war völlig überarbeitet und fokusiert auf ihre kranke Familie und ihren Masterabschluss. Die Kommunikation litt stark, oft war nicht mehr genug Energie und Zeit da, füreinander da zu sein. Auch besuchte sie mich viel zu selten in meiner Stadt, meist war ich bei ihr in gewohnter Atmosphäre. Ich war oft einsam in meiner neuen Umgebung und kam nie richtig an. Ich war bei ihr nicht immer Priorität, sie hat auf so vielen Hochzeiten getanzt. Bei kranker Familie verständlich, aber auch andere Dinge, die weniger wichtig waren, waren oftmals Priorität. Alles war oft sehr oberflächlich. Und durch das darüber reden und das Reflektieren konnte ich endlich auch besser erklären, was mir so gefehlt hatte, was bei mir zum Rückzug geführt hatte. Im Endeffekt mussten wir beide zugeben, dass wir beide viel falsch gemacht hatten im letzten Jahr und wir die Beziehung nicht genügend gepflegt hatten.
Es waren vom Jahresende bis zum heutigen Tage sehr turbulente Tage mit der Funkstille, dem wieder annähern, meinem Zusammenbruch etc. Es gab Tränen. Aber wir waren immer liebevoll und respektvoll miteinander und sogar während wir uns ausgesprochen hatten nach der Trennung war es so schön mit ihr zu reden. Wie früher und nicht so oberflächlich wie oft im letzten Jahr, obwohl das Thema so traurig und ernst war. Wir waren uns sehr nah, obwohl wir uns nicht geküsst haben oder mehr. Bis heute gab es kein einziges böses Wort und keine Vorwürfe. Jegliche Kritik war fair und behutsam, obwohl natürlich emotional.
Wir sind nun so verblieben, dass sie Raum und Zeit möchte, nachzudenken. Ich habe auf diesen Wunsch auch nichts mehr eingefordert, habe das akzeptiert. Meine offene Kritik – obwohl fair kommuniziert - hat sie sehr mitgenommen, wie sie sagt. Anders als bei den 4 Wochen vor Weihnachten haben wir keinen Zeitpunkt vereinbart, wann wir uns wieder sehen oder hören. Wir sind getrennt, aber wir haben uns beide gesagt, wie sehr wir uns mögen und wie seltsam wir das alles finden. Trotzdem hat sie Raum und Zeit klar eingefordert. Auch hat sie gesagt, dass ich meine Depressionen in der Therapie in den Griff bekommen muss, unabhängig von ihr und ich Dinge in meiner Familie für mich klären muss.
Ich musste mich nun nach 2 Wochen melden, da sie ihr Examen bekommen hat. Da konnte ich nicht gar nicht reagieren. Ich habe ihr ein sehr kleines Geschenk geschickt und ihr mit einer netten Karte gratuliert. Ich hatte auch geschrieben, dass ich an mir arbeite und sie mir sehr fehlt. Sie hat sich mit einer knappen E-Mail bedankt und gesagt, sie habe sich sehr gefreut. Viel mehr stand nicht drin.
Die Situation ist sehr hart. Ich vermisse sie sehr, ich habe Sorge, dass es nicht mehr wird. Immer noch habe ich das Gefühl, dass sie die Frau ist, mit der ich alt werden will. Sie ist ein wunderbarer Mensch trotz ihrer Macken. Ich liebe sie noch sehr und kann immer noch nicht fassen, dass wir als ein so gutes Team an Fernbeziehung und anderen Baustellen gescheitert sind. Ich verstehe auch, dass sie verletzt sein mag durch das hin und her und daher vielleicht erstmal Ruhe von diesem Trubel will. Und ich selbst spüre auch, dass ein einfach so weiter nicht gehen würde. Trotzdem hoffe ich sehr, dass wir wieder zueinander finden auch wenn ich gar nicht weiß, wie es jetzt weitergehen soll. Nach der Karte zum Examen habe ich beschlossen, mich wie vorher gar nicht mehr zu melden, denn das wollte sie ja auch so. Und ich versuche, in der Therapie an mir zu arbeiten, um stabiler zu werden. Auch versuche ich zu reflektieren, was ich falsch gemacht und habe und ob und wie ich das ändern könnte. Für mich und mein Leben, aber eben auch in der Hoffnung, dass es noch ein Chance für diese Beziehung gibt. Aber ob sie sich meldet, wann und wie und ob sie denkt wie ich... Ich kann es nicht sagen.