trennung wegen 'nicht mehr aushalten'

moonspark

New member
29. Aug. 2016
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hallo zusammen

ich bin neu hier und weiss nicht, ob ich einfach so einen neuen thread eröffnen darf. lebe aktuell in einer schlimmen trennungsphase und brauche einfach andere meinungen, deshalb schreib ich einfach mal drauf los. vor 18 monaten abe ich meinen (ex) partner kennengelernt, über quizduell. es war alles sehr romantisch und wir haben uns bald persönlich kennen gelernt. bei unserem ersten treffen hat er mir sein leben erzählt, er lebt in trennung, also, die frau ist ausgezogen, die kinder (jetzt 5, 16 und 18) leben bei ihm. eine zu grosse geschichte, fand ich. aber es war zu spät, die liebe hatte zugeschlagen. eine lange reihe schwieriger wochen und monate folgen, da seine frau immer, wann immer sie wollte und unangemeldet, in das alte zuhause zu besuch kam. in dieser zeit war es mir nicht möglich, ihn zu besuchen, er kam immer zu mir und hatte immer mindestens den kleinen dabei. ein halbes jahr später ist er dann ausgezogen, mit den kindern, und besuche waren möglich. wir haben uns abgewechselt mit besuchen. am anfang sind wir immer auseinander gegangen, ohne einen neuen termin fürs wiedersehen zu haben. am schluss haben wir uns alle 14 tage getroffen, allerdings seltenst allein (wir hatten in der zeit vll 5 wochenenden für uns, und davon auch nur den samstag richtig und telefonate von den grossen kindern kamen abends regelmässig und mehrmals (die kinder waren dann bei ihrer mama). die mama hat die kinder nur 1x pro woche, mehr kann sie nicht (sie hat eine psychische erkrankung). wir wohnen 600km auseinander, das reisen war immer sehr umständlich (bahn, selber fahren, mitfahrgelegenheit) und erschöpfend. zudem konnte ich mich bei ihnen kaum erholen, weil halt immer trubel war. der kleine ist halt altersentsprechend ganz schön anstrengend und die teenies... nun... teenies halt. mein partner ist selbständig, entsprechend der umstände bleibt viel arbeit liegen und deshalb hat er auch da druck. nun habe ich mich letzte woche getrennt, weil ich einfach nicht mehr konnte. fühlte mich in meiner sehnsucht nicht ernstgenommen (klar, sein leben ist rappelvoll mit verpflichtungen, meine beiden kinder sind ausgezogen, ich lebe allein, bin aber auch vollzeit berufstätig). 

gescheitert ist es letztendlich - für mich - an der fehlenden perspektive, hatte einfach keine kraft, mehr, das so weiterzuführen. wisst ihr, im kopf verstehe ich alles, warum was wie ist und läuft, aber mein herz hat einfach nicht mehr mitgemacht, hätte pläne gebraucht, ein ende vor augen. obwohl mir schon klar ist, warum er irgendwie nicht kann... wir konnten nie über pläne reden, weil er so viel noch in seinem leben zu regeln hat... nun ist nächste woche seine scheidung und er hat mir eine mail geschrieben, FALLS er geschieden wird, will er mich heiraten und hat alles genau aufgeschrieben, wie wir das machen mit meinem job, den möbeln, den besuchen in der schweiz. auf einmal. aber natürlich nur, wenn er geschieden würde, die zeit könne ich ja wohl noch abwarten. aber ich denke, nach der scheidung sind wir alle noch die gleichen leute mit den gleichen ressourcen. 

ach so, vielleicht müsste noch erzählen, dass die kinder und er sich ein tolles daheim geschaffen haben, zusammen. mit mir leider aussen vor, auch wenn ich das sofa per whatsapp quasi mitaussuchen durfte. habe mich sehr als gast gefühlt. mit viel gutem willen könnte man sagen, ich war geduldet, niemals aber akzeptiert (was ich mir nur einbilde, meint er).

jetzt, nachdem ich endlich einen schlussstrich gezogen habe, zieht er einen plan aus der tasche, wo wir vorher noch nicht mal über eine gabel reden konnten.

was nun meine frage ist? brauche einfach ein bisschen aussenansicht...

und ums zusammenzufassen - ich will nicht zurück, es war zuviel leid, zurückweisen und verbiegen von meiner seite.

und ja, ich weiss, es war vermessen zu glauben, wir können etwas aufbauen, während er sein altes leben noch am abschliessen ist. trotzdem ist es halt passiert.

danke fürs zuhören.

 
Liebe moonspark,

herzlich Willkommen im Liebeskummer-Forum! Fühl Dich mal gedrückt. 

Eine spannende Geschichte. Von einer Bekanntschaft über Quizduell lese ich zum ersten Mal. 

Wie alt seid ihr beiden? 

Ich lese viel Anstrengung heraus. Du hast 2 Kinder, er 3. Da ist also auch viel Anhang dabei, der oft keinen anderen Partner als den anderen Elternteil im Leben haben mag. Kinder wollen nun einmal ihr Elternpaar, oft unabhängig davon ob das Elternpaar gemeinsam glücklich ist oder nicht. 

Wie lange bist Du denn schon Single bzw. Alleinerziehende? 

600km ist kein Katzensprung. Bei voller Berufstätigkeit braucht man ein Wochenende auch zur Entspannung, zum Abschalten. Mein Ex und ich hatten uns mit 570km abgewechselt - bis es schwierig wurde. Frisch verliebt war es gar nicht so wild, weil man sich auf das Ziel gefreut hat. Ich kann sehr gut nachvollziehen, dass irgendwann der Punkt kommt an dem man eine Perspektive braucht. Die wenigsten sind mit einer Fernbeziehung auf Dauer glücklich. Viele wollen irgendwann aus der Fern - eine Nahbeziehung machen. 

Kann es sein, dass ihr durch nur 5 Wochenenden mit Zweisamkeit euch gar nicht wirklich kennengelernt habt? 

Kann es sein, dass der Wunsch nach einer Nahbeziehung keinen Platz in euren Gesprächen hatte?

Kann es sein, dass er gerne eins nach dem anderen macht und deswegen vor der Scheidung darüber nicht ernsthaft reden wollte?

ich wünsche Dir Ruhe & Erholung.

LG, pitsch 

 
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Hallo Moonspark,

eigentlich hast du ja bereits alles gesagt und auch für dich eine Entscheidung getroffen...

ich will nicht zurück


... klar ist diese nicht einfach, aber besser als zwischen Bank und Stuhl zu hängen und nicht wissen was man soll.

Es ist nun nicht mehr wichtig was war, es ist nur noch wichtig was noch kommt. Du solltest dir auch nicht selber die Schuld in die Schuhe schieben, es braucht immer 2 und zudem hast du nur so gehandelt wie du es für richtig erachtet hast.
I wünsche dir viel Kraft und Energie um über diese Trennung hinweg zu kommen und auch um wieder neu zu starten.

Liebe Grüsse
S1lv3rcr0w

 
danke dir vielmal für deine rückmeldung! bin so unsicher, ob ich nicht den fehler meines lebens mache - nach all der zeit des wartens und bangens und des vermissens will er nun endlich nägel mit köpfen machen und es fühlt sich 'zu spät' an... so wie... auf seinem scherbenhaufen wir ein 'uns' nicht aufbauen konnten, sind wir darüber zum eigenen scherbenhaufen geworden und darauf lässt sich doch auch nichts mehr aufbauen. zumal die umstände, eigenes geschäft, drei kinder, psychisch kranke (dann bald ex) frau ja immer noch vorhanden sind. und ich schlichtweg zu kurz komme, bei allem guten willen und aller liebe, die da ist :-(

danke nochmal, tut gut, das jemand zuhört.

 
ah, da ist ja noch eine antwort, von pitsch - danke *gerne drück*

er ist 49, ich bin 50. meine kinder sind eben bereits 23 und 26 jahre alt. die ältere tochter ist im september ausgezogen und ich wohne alleine. der spagat zwischen dem empty nest bewältigen, means 'oh yeah, cool, du kannst jetzt machen, was du willst' bei mir und bei ihm 'du musst kompromisse eingehen, das ist normal mit kindern' war ebenfalls sehr tricky. weisst, auf der einen seite muss ich hier lernen, alleine zu leben, auf der anderen wieder in eine fast völlige selbstaufgabe gleiten. ich war 15 jahre lange allein erziehend. hatte zwar ab und zu einen freund, aber mit keinem eine längere beziehung und zusammengelebt nur einmal in der ganzen zeit kurz mit jemandem (ca. 1 jahr). 

tatsächlich habe ich schon die fernbeziehung alleine schlecht vertragen. ich bin zwar alleine sein gewohnt, aber alleine sein, obwohl man einen freund hätte, hab ich irgendwie nicht gepackt.

ja, nicht richtig kennen gelernt, da hast' recht. kenne und sehe ihn als vater, als etwas helikopterigen, aber guten. als partner kenne ich ihn tatsächlich nicht. und genau das ist der knackpunkt... da die konstellation nach der scheidung keine andere wird, werden wir als paar nach wie vor ein schattendasein führen. und - ich hätte dort NUR ihn, erstmal. hier habe ich meine familie, freunde, nachbarn, ein funktionierendes und schönes soziales netz.

ganz genau, er wollte vor der scheidung nicht drüber reden. er macht tatsächlich gerne eins nach dem anderen ^^

wie gesagt, mit dem KOPF verstehe ich alles, wie die kinder drauf sind, warum er wann was macht/sagt/tut oder eben nicht. aber das herz muss auch gelebt haben, die beziehung auch.

werfe mir schon sehr vor, dass ich gewusst habe, dass da drei kinder sind.... bloss, da war noch nicht klar, dass sie dann bei ihm leben. das ist für mich schwierig, so stehe ich 4 menschen gegenüber, die sehr... nun... eigen sind. was es für mich nicht wirklich entspannend macht. es sind so verdammt viele kompromisse, das musste ich, zu meiner entschuldigung erwähnt, doch ERleben, um zu merken, es fühlt sich einfach nicht richtig an. wir sind an so verschiedenen punkten im leben. da wo er jetzt ist, war ich vor 15jahren. bis sein kleiner volljährig ist, bin ich rentnerin...

 
Hallo Moonspark,

klar lässt sich auf einem Scherbenhaufen etwas aufbauen, aber es steht dann trotzdem auf einem Scherbenhaufen... muss nicht schlecht sein. Aber ich bin der Meinung, man sollte seinen Haufen zuerst beseitigen, das muss man nicht alleine tun, aber wie du schreibst hat er weder seinen Haufen alleine noch angefangen in mit dir zusammen zu beseitigen.
Und oft ist das Bauchgefühl ... in deinem Fall: "es fühlt sich 'zu spät' an" ... genau das, woran man sich festhalten sollte ... deine Vernunft, deine Hoffnung und deine Sehnsucht sind zwar Hinweise, dass deine Gefühle stark sind, jedoch nicht ob es der Richtig weg ist.
Dein Bauch sagt dir du sollst es lassen, aber du hast Angst das du deine Chance verpasst, was ich sehr gut verstehe ... also Frage ich zurück, was ist wenn du dich auf ihn einlässt und es klappt nicht und du so eine andere Person verpasst?
Die Lösung kann dir niemand geben, denn keiner kann dir deine Zukunft voraussagen ... Die Entscheidung musst du selber treffen ... oder hast du ja bereits ... versuch dich auf den Weg zu fokussieren der vor dir liegt und nicht auf den Weg, den du nicht eingeschlagen hast.

Opfere dich nicht auf für jemanden, bei dem du nicht sicher bist ob es wirklich passt. Auch für dich wird der Richtige kommen ... langweilige Worte die man zu oft hört ... aber irgendwie doch wahr.

Liebe Grüsse
S1lv3rcr0w

 
@pitsch: darf ich fragen, warum bei dir die fernbeziehung auseinander ist? gabs perspektive und wenn ja, wie schnell wurde darüber geträumt/geredet?

 
ach silvercrow - danke für deine weisen worte!

kennst den song 'crossroads' von calvin russel? 

"leaving you was my only mistake".

aber du hast recht, muss auf mein bauchgefühl hören. 

und es IST zuviel kaputt gegangen, weil ich effektiv viel zu kurz kam.

aus verständlichen gründen.

bloss fühlt es sich deshalb nicht besser an.

so viel zeit, so viel gefühle, so viel gemeinsam dran arbeiten... 

gescheitert.

aber du sagt, auf den neuen weg fokussieren.

i'll try.

merci!

 
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Hallo Moonspark,

nein den kenne ich nicht.

Ich kann dich gut verstehen und deine Angst. Es wird dir auch sicher nicht sofort besser gehen und ich kann auch noch so viele aufbauende Worte verwenden, der Schmerz wird dich noch eine Weile verfolgen ... doch je weiter du deinen Weg gehst, desto mehr wirst du diesen Gefühlen Herr und Meister werden. Und irgendwann wirst du auch wider offen für neues sein und dann kann eine neuer, besserer Mann in dein Leben treten ... Märchenhafte Gedanken ... aber lachend und optimistisch Lebt es sich besser als depressiv und pessimistisch.

Entferne dich vom Scherbenhaufen, geh deinen Weg auch wenn die Wunden bei jedem Schritt schmerzen. Die Wunden werden heilen, neue Gelegenheiten werden kommen. Und vergiss dein Lachen nicht, lachen beschleunigt jeden Heilungsprozess.

 
@silvercrow... darf ich fragen, was dich hier umtreibt?

und danke nochmal, das hilft mir sehr, was du schreibst!

weisst, meine freunde sind das gespräch drum leid, die meinen schon lange, ich sollte da raus, sie könnten das kaum mehr mit anschauen...

 
danke euch beiden - es hilft einfach, mit jemandem zu reden, weil man mit aussen input neu fokussieren kann. oder besser, oder anders. auf jeden fall hat es mir aus der denkschleife geholfen!

 
@pitsch: darf ich fragen, warum bei dir die fernbeziehung auseinander ist? gabs perspektive und wenn ja, wie schnell wurde darüber geträumt/geredet?
Liebe moonspark, 

darfst Du ;-) 

Es gab Perspektive - zumindest hat er mich das glauben lassen. Er hat sich in meiner Stadt beworben. Als das nicht klappte, hatten wir eine andere Stadt im Auge, in der wir beide gemeinsam neu starten wollten. Das geschah im ersten Jahr. 

Gescheitert ist es an etwas ganz anderem, das für ihn durch die Fernbeziehung nur leichter war. Während er mit mir Familienplanung betrieb, schmiedete er mit seiner angeblichen Ex Hochzeitspläne. 

Es gibt für alles einen Grund. Manchmal erkennen wir ihn sofort, oft erst im Nachhinein, rückblickend. Deine Begegnung mit diesem Mann war für Dein Leben bzw. ist für Deine persönliche Entwicklung wichtig. Vielleicht solltest Du feststellen an welchem Punkt im Leben Du stehst. Vielleicht solltest Du Dich entscheiden ob Du wieder Dich jüngeren Kindern widmest oder Dich bei Deinen Kindern lieber auf Enkelkinder freust. Vielleicht... Vielleicht... Wer weiß ... ;-) Es gibt keinen falschen Weg im Leben. So mancher Umweg birgt die bunten Wiesen. 

Freu Dich über eine weitere Erfahrung in Deinem Leben und sei gespannt was Dein Leben noch so alles für Dich bereit hält. 

Alles Gute,

pitsch

 
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liebe pitsch

danke für deine offenen worte! das hast du schön gesagt, das mit den bunten wiesen, schönes bild :-D

hab grad gänsehaut, wenn ich das lese... hochzeitspläne schmieden mit der ex und mit dir familienplanung betreiben... schauder über schauder überkommen mich da grad. 

manchmal frag ich mich eben schon, was wir aus so geschichten für uns lernen sollen... aber ich bin heute kein guter massstab, suhle mich noch im tal der tränen, das wird schon wieder optimistischer...

(lieber auf enkelkinder freuen. pack das andere nicht. er meint jetzt, ich sei eine ego-kuh :-( )

hab ein schönes wochenende, mit einem guten partner an der seite oder falls nicht im einklang mit der situation wie sie sich darstellt grad bei dir.  

werd hier wohl noch ein bisschen rumhängen und schauen, was die anderen menschen so umtreibt.

thx again!

 
Hallo moonspark,

huii du hast ja was erlebt. Ich kann nicht behaupten, dass ich aus Lebenserfahrung schöpfen kann, bin ich doch gerade mal halb so alt ;-)

Zunächst: es ist klar, dass es kein Zurück geben sollte, wenn es für dich zu sehr in Stress und Ärger ausartet.

Ich möchte aber gern zwei Stellen exemplarisch herausnehmen, wo ich die Sicht deines Ex-Partners nachvollziehen kann:

1) ach so, vielleicht müsste noch erzählen, dass die kinder und er sich ein tolles daheim geschaffen haben, zusammen. mit mir leider aussen vor, auch wenn ich das sofa per whatsapp quasi mitaussuchen durfte. habe mich sehr als gast gefühlt. mit viel gutem willen könnte man sagen, ich war geduldet, niemals aber akzeptiert (was ich mir nur einbilde, meint er).

2) jetzt, nachdem ich endlich einen schlussstrich gezogen habe, zieht er einen plan aus der tasche, wo wir vorher noch nicht mal über eine gabel reden konnten.
1) Als Scheidungskind weiss ich, dass ein neuer Partner, der "zu schnell" eingebunden wird, schwer akzeptiert hat. Sich um seine Kinder zu kümmern und Ihnen eine Perspektive zu geben war in der Situation erste Priorität und sollte es auch sein. Wäre ich in der Situation, hätte ich wohl auch meinen Kindern Vorrang gegeben, insbesondere, wenn zunächst ja sie mit dort wohnen müssen und die neue Partnerin weit entfernt lebt. Aber schon in 2 Jahren zieht vlt das erste Kind aus, so eine Wohnung ist nie statisch und wenn du später tatsächlich dorthin gezogen wärest, dann hätten sich auch dadurch Veränderungen ergeben. Das führt aber zu 2.

2) Die Perspektive. Ich glaube du hast wirklich gut erkannt und beschrieben, was dir fehlt und in einer Fernbeziehung ist sie besonders wichtig. Ich lebe auch in einer Fernbeziehung aber wir haben zusammen Pläne geschmiedet - was nicht heisst, dass alles völlig starr ist, aber es gibt den Weg. Aus deiner Schilderung geht für mich nicht hervor, wie energisch du Ihm klar gemacht hast, dass dir eine Perspektive fehlt. Denn während er wie bemerkt sehr gut ausgelastet ist, hast du jede Menge Zeit, dir über die Zukunft Gedanken zu machen (das ist nicht böse gemeint). Ich würde in seiner Situation vermutlich auch nicht nach einer Perspektive suchen, wenn ich nicht wirklich sehr explizit danach gefragt werde. Deine Trennung hat Ihn wachgerüttelt - natürlich nicht optimal, dass er es nicht vorher gemerkt hat, aber bei der aktuellen Situation nachvollziehbar.

Ich habe diese Punkte nur aufgegriffen, weil ich nach deiner Schilderung glaube, dass er per se ein guter Mann ist. Einfach hoffnungslos überlastet. Er würde deine Sehnsucht sicher ernst nehmen, die Frage ist, ob du ihm noch etwas Zeit geben kannst, mit der Scheidung ist ja immerhin Land in Sicht. Hattest du Ihn mal gefragt, ob du bei Ihnen einziehen darfst? Nach der Scheidung wäret Ihr noch die gleichen Leute mit den gleichen Ressourcen. Aber er wäre bereit, mit dir zusammen zu wohnen. Dann wären die 600km weg und... ja ich denke du müsstest dann so eine Art Stiefmutter sein, Ihn allein kannst du nicht herauslösen - da wäre dann wohl die Frage gewesen, ob das für dich in Frage käme. Ihr könntet beide reduziert arbeiten, euch die Hausarbeit teilen und so wäre auch mehr Zeit frei geworden. Eigentlich wäre das dann schon eine Art Perspektive gewesen, oder? Natürlich ist er leider erst spät damit gekommen...

Eine ego-Kuh bist du nicht.

 
alfi, hej :)

danke für deine antwort. das bringt mich doch alles wieder sehr ins grübeln. ja, du hast recht, er IST ein toller mann. und weisst, mit dem KOPF habe ich immer verstanden, warum was wie ist. bloss muss das herz das ganze aushalten können. weisst du, ich bin so bereit für mein neues leben, und er noch weit weg davon. ja, genau, ich konnte mir jede menge gedanken um uns machen, und hatte gleichfalls jede menge zeit, ihn überall zu vermissen. während er ums überleben kämpft. 

so wie du das beschreibst, wies sein könnte, in zukunft... das wäre tatsächlich eine perspektive. eine schöne.

bloss... realistisch gesehen... kann er nicht reduzieren, er hat ein eigenes geschäft, denke nicht, das er da runterfahren will und kann. 

dann ist der kleine erst 5. die psychisch kranke frau wird noch eine ganze weile ein teil von uns blieben, weil sie ja - scheidung hin oder her - die mutter bleibt.

und die teenies.. wir kommen zwar klar, aber durch ihr leben in der vorherigen familiensituation halt auch etwas verhaltensauffällig. wo ich halt hinsehe, sind schwierigkeiten da. und das musste ich tatsächlich erst erleben und erfühlen. ist ja nicht so, dass ich per se kinder ausschliessen möchte aus meiner zukunft.

aber spätestens nach drei tagen dort bei ihnen dreh ich völlig am rad, weil wir - und auch ich nicht als einzelperson - keine minute zeit für uns haben. die kinder haben keine andere bezugsperson als ihren vater (freunde, kollegen) und sind dauernd um uns. sehr familiär, so eng war ich mit meinen eigenen kindern nicht.

klingt jez bissi nach eifersucht. aber in die ecke möcht ichs nicht mal tun. es ist einfach fakt. 

und alles zusammen lässt schlichtweg keine zeit für uns. als paar. :-((

blauäugig, es versucht zu haben :-(

 
Hallo kleine Moonspark,

blauäugig, es versucht zu haben :-(
" Wo kämen wir hin, wenn jeder sagte, wo kämen wir hin und keiner ginge, um zu sehen, wohin wir kämen, wenn wir gingen."

Ich finde es schön und stark von dir, das du trotz seiner Situation und der Distanz, dem ganzen eine Chance gegeben hast.

Man muss sich auch eingestehen können, das es nun leider nicht so lief wie erhofft, was aber noch lange keinen Fehler war es zu versuchen.

Wenn du nie versuchst, wirst du auch nie Gewinnen.

Liebe Grüsse

S1lv3rcr0w