Trennung

Leus

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16. Apr. 2003
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So, jetzt schreib ich mal, wie es mir ergeht auch wenn ich auf einige schon geantwortet habe. Habe vor einem Jahr meine große Liebe kennen gelernt. Wir waren beide Feuer und Flamme, habe jeder Kind und Kinder, die sich auch super verstanden haben, waren gemeinsam im Urlaub, haben eine gemeinsame Zukunft geplant und dann kam's knüppeldick. Im Dezember hatten wir ersten großen Krach, nicht mal richtiger Grund, ich ausgerastet, ihm Handy zurückgegeben, Stofftier und Haustüschlüssel und bin gegangen morgens um 3. In der schrägen Hoffnung, er kommt mir hinterher. Fehlanzeige. Danach brauchte er Zeit, konnte ihn überreden uns zu treffen alles prima. Sind nach Irland gefahren, war auch schön bis auf daß ich sehr krank war dort und nicht alles so unternehmen konnte, wie geplant. Letzten Tag hab ich ihn mehr oder weniger ignoriert, weil er nicht genug Interesse an mir gezeigt hat, quasi meine Launen hinterfragt hat. Dann daheim wieder ausgerastet. Nach 3 Tagen E-mail, er braucht Zeit, ich ihn gelöchert immer und immer wieder. Also wieder Treffen, wieder alles toll, aber die Zweifel waren doch da. Wieder krach, wieder Tage nicht gehört und gesehen, bis vor 3 Wochen mehr schlechte als rechte Beziehung, dann ist er von mir weggefahren und ich habe ihm nachts geschrieben, SMS, wie sehr ich ihn liebe. keine Antwort. Am nächsten Tag kam von ihm nur unverbindliche Nachricht, darauf hab ich ihn wieder zugetextet. Darauf später..... ist halt alles nicht so einfach, Handy aus, wollte ihn anrufen. Dann totaler Zusammenbruch meinerseits, miese SMS usw. er hat sich Zeit ausgebeten, 1 Woche gab ich ihm, darauf E-mail, dass er große Zweifel hat, daß wir das noch mal hinkriegen. OK, angerufen, er hat gesagt, er versteht das zwar aber dieses ständige auf und ab mache ihn fertig, er denkt noch mal nach und meldet sich. Er hat sich gemeldet, er hat Schluß gemacht. Gestern hat er sich auf meine Bitte noch mal mit mir getroffen, aber er hat gesagt, die Gefühle für eine Beziehung sind nicht mehr da, er hätte mich in den letzten 3 Wochen nicht einmal vermisst und das müsste mir schließlich zu denken geben. Bin dann gegangen aber der Schmerz ist unerträglich. Bin beim Therapeuten weil ich ja auch weiß, daß das mit den Ausrastern nicht normal ist, erkenne meine Fehler aber kann nicht begreifen, daß man da nicht dran arbeiten kann, in einer Beziehung und kann nicht verstehen, daß die Liebe weg ist.

Muß reden und bin für jede Antwort dankbar.

 
Hallo Frosch,

wenn etwas zusammenbricht, dann kommt immer viel mit ins Rollen. Ich denke, dass die "Ausraster" und die Streitigkeiten ein Ventil und ein Auslöser waren und nicht der Grund der Trennung.

Du wirst auch nicht auf sovielen Hochzeiten gleichzeitig tanzen können. Primär ist es doch wichtig zu sehen wo du stehst, was in Dir vor sich geht?

Es ist ja oft so, dass man die rosarote Brille nach etwa einem Jahr abnimmt und afängt auch die Fehler beim anderen zu sehen.

War es denn bei Dir immer schon so, dass Du so starke Gefühlsschwankungen hattest?

Jedenfalls ist es vorerst nicht so wichtig, was er jetzt tut oder denkt oder wie Du ihn erreichen kannst, solange Du nicht auf stabilen Füssen stehst. Weil Du Deine Veränderung, die Du selber nötig findest, völlig unabhängig von der Partnerschaft durchführen mußt.

Oder wie siehst Du das?

justine

 
Hallo Justine,

also Schwankungen so extrem hatte ich früher nicht. Ich war verheiratet und dieser Mann konnte damit sehr gut umgehen, er hat einfach die Tür zugemacht und gesagt ich soll mich mal ausspinnen, nachher reden wir. Das war ok. Ich weiß, daß ich dagegen was tun muß, wie gesagt, ich bin in Behandlung, leider zu spät. Ich weiß, daß ich erstmal stabil oder wie auch immer man das bezeichnen mag, werden muß, nur das unbegreifliche ist, daß dieser Mann mir noch vor 4 Monaten die Sterne vom Himmel geholt hat, mir jetzt gegenüber sitzt als wäre ich eine Bekloppte, mit der am besten nie was zu tun gehabt hätte. Da kommt dann, wir passen halt nicht und ich sollte das akzeptieren, wobei er, wie gesagt, noch vor 4 Monaten eine ganz andere Meinung dazu hatte. Weißt Du, hätte er gesagt, laß uns Zeit, schau wie Du mit der Therapie weiterkommst, dann hätte ich das akzeptiert. Aber halt Schluß zu machen mit den Worten, ich hab Dich die letzten 3 Wochen nicht vermisst, gibt Dir das nicht zu denken?, das ist sehr hart und nur sehr schwer auszuhalten.

Vorallem, weil er eine langjährige Beziehung hinter sich hat und unter der Trennung sehr gelitten hatte, obwohl er die Frau angeblich bei weitem nicht so geliebt hat wie mich. Damals schlug er seiner Freundin eine Paartherapie vor, die sie abschlug. Darüber war er sehr betrübt und zu mir sagt er, ich wäre besessen und sollte akzeptieren, dass er mich fallenlässt. Ich kann manches nachvollziehen und sicher, ich fand auch nicht alles gut, was er gemacht hat aber im Großen und Ganzen hatten wir 9 Monate in denen es nie einen ernsten Streit gegeben hätte, halt Liebe pur.

Ich weiß auch, daß man irgendwann die rosarote Brille abnehmen muß, bei mir dauert das halt leider länger, aber so ein Verhalten ist ziemlich krass und ich glaube, daß macht mir am meisten zu schaffen.

Versuche meinen Weg zu gehen aber der Kopf ist leider ziemlich voll.

 
Wie konnte er dich denn vermissen, wenn du ihm die ganze Zeit zu getextet und gelöchert hast? Ich sehe das Problem darin, dass er nicht wirklich die Gelegenheit gehabt hat darüber in Ruhe nachzudenken... Versteh mich nicht falsch, natürlich hat er auch viele Fehler und viel falsch gemacht, doch bevor ihr einen Neuanfang überhaupt versuchen könnt, solltest du an deinen Gefühlsschwankungen und der Überreaktion arbeiten. Sprich mit ihm, sage ihm, dass du dich ändern willst und mit einer Pause von ein paar Wochen einverstanden wärst, wenn er dir wieder eine Chance geben würde. Eure Trennung ist eindeutig ein Resultat aus Fehlern von beiden Seiten. Das wichtigste in einer Beziehung ist Vertrauen und Verständnis...

Viel Glück :super:

 
Hallo Leus,

denkst Du denn selbst, daß Du ein Problem hast oder glaubst Du es allmählich, weil andere Dich als "nicht normal" bezeichnen?

Kann es sein, daß Du dein Unglücklichsein nicht anders ausdrücken kannst als so extrem zu reagieren?

Vielleicht ist es ein Schutzmechanismus deines Unterbewußten, weil dein bewußter Teil nicht auf den Tisch hauen kann; sich nicht traut?

Ich glaube, Du wirst immer wieder in neuen Beziehungen scheitern, solange Du dein eigenes Verhalten nicht verstehst.

Vielleicht ist jetzt ein guter Zeitpunkt dafür, mit Dir selbst klarzukommen?

P.S.: für eine Behandlung ist es nie zu spät. Du hättest sicher früher damit begonnen, wenn Du früher schon bereit gewesen wärst. Da das offenbar nicht der Fall war, ist der Zeitpunkt goldrichtig! Meine Meinung.

tina

 
Hallo Tina,

danke, du triffst den Nagel auf den Kopf, je mehr man darüber redet desto mehr fällt einem auf. Ein ganz großes Problem ist allerdings, daß ich bis zum Dezember also immerhin 9 Monate lang diese Ausraster nicht hatte und ehrlich gesagt gab es eigentlich gar keinen Grund zum Unglücklichsein. Natürlich hat der Alltag zugeschlagen und da wir 100 Km entfernt wohnen, sollte natürlich dann alles perfekt sein, zumindest von meiner Seite aus, wenn wir uns getroffen haben, was mit 3 Kindern und Exfreundin und Exehemann nicht immer einfach ist, wenn diverse Hobbies der Kinder und der Eltern dazu kommen, die alle unter einen Hut gebracht werden müssen und leider auch noch am Wochenende stattfinden, vielleicht hat sich hier die Unzufriedenheit eingeschlichen.

Ich verstehe halt nicht, dass man einen Menschen nur lieben kann, wenn er "funktioniert". Liebe heißt doch auch, die schlechten Seiten in Kauf zu nehmen bzw. daran zu arbeiten. Ich habe ja Bereitschaft gezeigt das Problem zu behandeln und habe auch einiges erkannt aber wohl zu spät. Ich sage mir, auch wenn es wehtut, dann war es wohl auch keine Liebe. Denn es war ja jetzt auch nicht so, daß ich permanent ausgeflippt bin. Zumal er ja auch sehr heftig, bzw. mit Abweisung in Form von, Handy aus, Telefon aus, einfach tagelelang nicht erreichbar sein, darauf reagiert hat, was natürlich erst recht eine Ohnmacht hervorruft, weil Du keine Chance bekommst, Dich zu entschuldigen oder zu rechtfertigen (übrigens liefen die Ausraster so ab, daß ich eigentlich nur die Beziehung beenden wollte, weder habe ich geschimpft noch bin ich aggressiv geworden oder ähnliches). Hab halt einfach das falsche gesagt oder per SMS geschrieben.

Diese Art von Reaktionen hatte ich übrigens früher ganz selten also während meiner Ehe (immerhin 11 Jahre) gab es sowas kaum. Wie gesagt, diese ist letzten Endes daran gescheitert, daß wir uns auseinander gelebt haben, wir waren auch sehr jung sind aber noch immer die besten Freunde und er kann das z. B. nicht nachvollziehen.

Natürlich versuche ich jetzt, das "Problem" zu behandeln und auch werde ich versuchen, mit mir selbst ins Reine zu kommen aber der Schmerz, einfach so abgehakt zu werden (vorallem wenn man wie gesagt noch kurz vorher, die absolute Traumfrau war, er noch nie so etwas erlebt hat und jetzt wieder an eine Beziehung glaubt und er erkennen möchte wenn ich traurig bin, wir über alles reden können usw. blablabla, Schall und Rauch und leere Worte) raubt mir doch so allmählich den Verstand. :mauer:

 
Hallo Frosch,

ich denke, dass es keinen Sinn macht darüber nachzudenken ob man irgendwie "funktioniert".

Irgendetwas timmt doch in dieser Beziehung nicht oder vielleicht auch in eurer Streitkultur nicht, wenn Liebesentzug das Mittel der Wahl ist.

Eine Therapie zu machen kann keinen falschen Zeitpunkt haben, es muß halt eine bestimmte Schmerzgrenze und eben auc Einsicht errreicht sein bevor man sich seinen eigenen Gedanken stellt.

Mir kommen seine Erklärungen wie Ausreden vor, er versucht Dir die Verantwortung in die Schuhe zu schieben und Du läßt Dein Selbstwertgefühl leiden.

Natürlich ist es kränkend, aber seien wir einmal ehrlich, das hat doch auchviel mit gekränktem Stolz zu tun. (Und davon schließe ich mich nicht aus)

Wenn man aber das ganze einmal umdreht, Du hättest Dich, aus welchm Grund auch immer trennen wollen, dann wären Dir unter Umstänen auch jedes verbale Mittel recht um irgendwie "heil" aus der Sache heraus zu kommen, der andere bleibt dann übrig und muß sehen, wie er mit dem ganzen zurecht kommt.

Dein Verhalte scheint ja nun auch eine Re-aktion auf irgendetwas zu sein und es gibt sicher einen Grund, auch wenn er möglicherweise nicht auf der Hand liegt.

Und, alles ist schon einmal dagewesen, nicht umsonst gibt es mehr als ein Lied mit dem Titel: Parole, Parole, Parole (Worte nur Worte nur Worte...)

lg

justine