Unendliche Probleme in der Beziehung

m.holler

Neuer Benutzer
11. Juni 2010
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Hallo!

Ich weiß einfach nicht mehr weiter, ebenso mag niemanden aus meinem Umkreis damit konfrontieren, daher frage ich anonym im Internet nach.

Wie dem auch sei...

Ich bin 25, mein Verlobter ebenso.

Wir kennen uns schon seit einer ewigkeit und sind auch schon über 5 Jahren zusammen.

Vor ein paar Jahren zog ich zu ihm. Zuvor hatten wir eine Fernbeziehung.

Streitigkeiten gab es bei uns schon immer, aber nie richtig ernsthafte.

Doch seit einiger Zeit sieht es anders aus.

Zu den Personen:

Ich selbst leide schon seit Anfang der Pupertät an psychischen Probleme. Ich war depressiv und habe mich selbst verletzt.

Mein Verlobter im Grunde genauso, nur dauerte bei ihm diese "Phase" nur einige Jahre. Bei mir circa 10 Jahre. Ebenso hatten wir beide nie richtige Freunde. Nur uns selbst.

Wir halfen uns gegenseitig uns aus dieser Lage zu "befreien".

Und das mit erfolg. Wir hörten auf uns wehzutun und die Depression verflog.

Doch seit einiger Zeit sieht die Sache anders aus.

Er telefoniert mit irgendeiner Internetfreundin bis zu 3 Stunden am Abend und lässt mich im Hintergrund. Er suchte eine alte Schulfreundin (in die er früher verknallt war) im Net auf und will eine gute Freundschaft mit ihr etablieren (tägliches Treffen, gemeinsames Unternehmen)

Ich dagegen habe nur ihn. Ab und an chatte ich mit alten Freunden, treffe sie aber nicht. Das weiß er auch. Doch er geht dabei in die Offensive.

Sein Charakter ändert sich. Es ist mir völlig fremd, dass er Freunde treffen will, auch noch so oft und so lange. Auch die Telefonate sind ein Novum.

Wenn ich ihn darauf anspreche reagiert er ganz gereizt und meint, dass er sich in der Beziehung doch entwickelt hätte und es meine Schuld ist, dass ich es nicht tat.

Und ich bin ehrlich: Es stört mich wahnsinnig, dass es NUR weibliche Kontakte sind, die er aufsucht.

Ich habe in letzter Zeit wieder Gedanken mir wehzutun, was ich ab und an auch tu. Ich wurde depressiv (nehme antidepressiva) und habe kaum Freude am Leben mehr. Und das hat der Mann verursacht, der mir ursprünglich aus dieser Lage raushalf!

Ich verstehe die Welt nicht mehr!

Ich erklärte ihm, dass ich mit all dem nicht klarkomme und doch Hilfe brauche. Und was tut er?

Er beendet die Freundschaft zu ALL seinen Freunden (also auch zu den wenigen männlichen). Er ist jetzt so stur dabei, dass ich mit dem Gedanken spiele ihm etwas vorzutäuschen. Ich denke mir, ich sollte ihn tun lassen, was immer er auch will, egal wenn ich dabei krank werde und meinen Verstand verliere. Ich habe diesbezüglich schon Magengeschwüre u.ä. hinter mir.

Bitte! Was soll ich tun?

 
Hi!

Ich weiß, das ist schwierig wenn er jetzt alles nachholt- vor allem wenn es sehr viele weibliche Kontakte sind!

Ich bin der Meinung, Du mußt ihm das lassen, ihn nicht unter Druck setzen und sagen das Du damit nicht klar kommst! Dann sag lieber, das Dir das Ausmaß zuviel ist, das er Dir mindestens zwei Abende pro Woche "schenken" soll die dann Dir gehören! So muß er nicht vollends einstecken und Du hast Zeit mit ihm. Die anderen Tage solltest Du UNBEDINGT für Dich nutzen! Denk nicht immer daran das Du eiferst auf irgendwelche Freunde und Freundinnen! Such nach DEINEM Problem!

Nicht ER ist Schuld das es Dir schlecht geht, er macht nichts anderes als andere Kerle auch- nur eben das es bei ihm neu ist! Damit mußt Du umgehen lernen. Wenn es alleine nicht klappt, dann nimm bitte nicht nur Medis, sondern begib Dich in Therapie! Und selbst wenn Du schon warst, dann nochmal! Tu es für Dich, für DEINE Zukunft, versuch für Dich selber Freunde zu finden! Oder aber geh den nicht sooo schweren Weg- es hat ja keiner gesagt das ihr nicht auch ab und an ZUSAMMEN was machen könnt!

GLG

 
Auch wenn es jetzt hart klingt, aber lass dir bei deinen depressiven Probleme professionell helfen. Man bekomt nicht einfach mal so eine Depression hin. Und ich glaube auch nicht, dass ihr euch wirklich gegenseitig geholfen habt und dass sie dadurch weggegangen ist. Ihr habt euch beide eher noch mehr hineingetrieben, weil ihr euch von der restlichen Welt isoliert habt. Ein typisches Zeichen für Depressionen: Der Rückzug aus dem sozialen Umfeld.

Dem wollte er wahrscheinlich entkommen und hat versucht, Kontakte aufzubauen. Und warum ausgerechnet Frauen? Ich hab früher auch mal gechattet - und hab ausschließlich von Männern Antworten bekommen. Ich denke, das liegt in der Natur der Sache. Es wirkt halt komisch, wenn auf einer bestimmten Plattform ein Mann einem Mann schreibt. Solche Kontakte sollten schon im realen Leben entstehen.

Was du tun kannst? Bitte ihn doch mal, dass du die Mädels kennenlernst.

Ein Freund von mir hat seiner damaligen Freundin (jetzt Ehefrau) auch über das Internet Freundinnen "besorgt". Bewusst angefangen mit Frauen aus dem unmittelbaren Wohnumfeld zu chatten, sich zu treffen, kennenzulernen - und dann halt das Problem mit seiner Freundin angesprochen. Es hat funktioniert - da durch sind sehr gute Kontakte entstanden.

Frag ihn bzw. schlag ihm vor, dass du mitkommen willst, wenn er sich mit anderen trifft. Einfach damit du mal unter Leute kommst. Damit du mal etwas anderes erlebst. Das würde auch gegen deine Depris helfen.

Und das hat der Mann verursacht, der mir ursprünglich aus dieser Lage raushalf!
Nein, es liegt nicht an dem Mann. Du gibst ihm die Schuld, weil du keine Verantwortung übernehmen willst. Entschuldige die harten Worte, aber das ist wirklich so. Wenn deine Depressionen damals wirklich "geheilt" worden wären, würdest du verstehen, warum er das macht. Und du würdest dir auch einen Bekanntenkreis aufbauen anstatt dich zu isolieren. Dafür bist du aber selbst zuständig. Warum triffst du dich nicht mal mit alten Freunden? Gehe raus, unternimm etwas.

Und lass dir professionell helfen. Ich denke, langsam fühlt sich dein Freund auch überfordert, für dich der Therapeut zu sein. Das kann niemand!!! Deswegen geht er so langsam seinen eigenen Weg. Wenn du ihn nicht verlieren willst, fange auch an, deinen eigenen Weg zu gehen. Es wird eure Beziehung ungeheuer bereichern.

Er hat sich aus dem Gefängnis der Depris und der Isolation befreit. Nun bist du an der Reihe. :klatsch: Bist du bereit dafür?

 
Vorerst:

Danke für die Antworten!

Es ist nicht einfach für mich...

Wieso sollte ich den Mann, mit dem ich zusammen lebe, weniger sehen als irgendeine Freundin von ihm?

Tut mir leid, aber das sehe ich nicht ein.

Er spielt ebensowenig den Therapeuten für mich. Ich möchte von ihm doch nur, dass er Rücksicht auf mich nimmt und nicht sein Leben fortführt OHNE mich. Denn das ist leider der Fall, wenn er Freunde sucht, seinen Alltag ohne mich gestaltet und und und.

Da ich zu ihm zog, habe ich außer den unsympathischen Arbeitskollegen, keine Freunde hier. Ich kann niemanden hier treffen. Ich bin ungewollt isoliert.

Und er versteht diese Tatsache einfach nicht.

In Therapie war ich schon. Hilft leider nicht.

 
Hey, er hat sein eigenes Leben! Wieso sollte er es für dich aufgeben?!? Er ist nicht dein Haustier dass da ist um dich lieb zu haben wenn du es brauchst!

Therapien helfen nur wenn man auch bereit ist sich therapieren zu lassen. Mir schient es so du schiebst im Moment die ganze Verantwortung an die Welt da draussen ab.

Isolieren kann dich niemand ausser du selbst! Wenn du willst hast du innert Wochenfrist mindestens 2 neue Kollegen. Das nennt man "auf die Mitmenschen zu gehen" und das musst du nun mal machen weil die anderen haben ja schon Kollegen. Also: geh in einen Verein, mach Fronarbeit, lerne Leute kennen und dann können wir wieder über Isolation sprechen.

Er versteht dich nicht? Meinst du denn du verstehst ihn?!? Er wollte sein Leben geniessen und du kommst daher gezottelt und "verbietest" es ihm weil es dir schlecht geht. Ein bisschen weniger egozentrisches Denken und mehr Altruismus, dann klappte auch mit dem Freund!

Bist du bereit Freunde zu suchen? Denn das musst du sein wenn du verlangst dass er Rücksicht auf dich nimmt! Oder soll er sein ganzes Leben nur auf dich konzentrieren? Ist das fair?

"Ich bin ne arme Sau" war schon immer der beste Weg sich durchs Leben zu schummeln! Da gehen bei mir die FEUERROTEN Alarmleuchten und die Sirenen an!

Jeder ist selber dafür verantwortlich, das eigene Leben in die richtigen Bahnen zu leiten! Kein Freund, kein Familienmitglied, keine Arbeitskollegen können da als Ausrede dienen!

Sorry, bin sicher sehr hart in dem was ich schreibe, aber ich bin ein Gegner von Streicheleinheiten in solchen Situationen.

Da kann ich nur sagen: Finger raus nehmen und sein Leben selbst in die Hand nehmen!

 
Es ist nicht einfach für mich...
Was ist nicht einfach für dich? Beschreib es doch mal.

Wenn du ihn nicht verlieren willst, fange auch an, deinen eigenen Weg zu gehen. Es wird eure Beziehung ungeheuer bereichern.
Denk mal genauer über diesen Satz nach.

Wieso sollte ich den Mann, mit dem ich zusammen lebe, weniger sehen als irgendeine Freundin von ihm?
Dreh doch den Satz rum. Sieh es mal von seiner Seite: Warum soll er sich mit dir abgeben?

Ich vermute mal, du bist ihm zu langweilig, wenn du keine weiteren Kontakte hast und wenig unternimmst. Und da sucht er sich dann halt andere Leute. Die eben unternehmungslustiger sind, die offener sind.

Denn das ist leider der Fall, wenn er Freunde sucht, seinen Alltag ohne mich gestaltet und und und.
Du hast geschrieben, dass er dich damals aus dieser schlimmen Phase rausgeholt hat. Das wird für ihn ein sehr großer Kraftakt gewesen sein. Darauf hat er nun keine Lust mehr. Das Leben besteht nicht nur aus Leiden sondern auch mal aus Freude und Abwechslung. Dazu bist du nicht bereit. Also gestaltet er es ohne dich.

Denn das ist leider der Fall, wenn er Freunde sucht, seinen Alltag ohne mich gestaltet und und und.
Du weißt aber schon, zu was Freunde da sind? :schief:

habe ich außer den unsympathischen Arbeitskollegen, keine Freunde hier. Ich kann niemanden hier treffen. Ich bin ungewollt isoliert.
Ja, ja, die bösen anderen... :rolleyes: "Ungewollt isoliert" gibt es nicht. Dafür ist jeder selbst zuständig. Und die unsympatischen Arbeitskollegen sind nur so unsympatisch, wie du es ihnen vermittelst. Versuch es mal mit einem offenen Lächeln, dann werden sie auch dir gegenüber anders sein.

Weißt du, ich bin vor 1,5 Jahren aus einer Großstadt in eine Kleinstadt gezogen. Im Gegensatz zu dir kannte ich hier ÜBERHAUPT NIEMANDEN. Ich beiß mich auch durch und lerne hier Leute kennen. Das ist sehr schwer, gebe ich zu. Aber mache ich das nicht, würde ich seelisch daran kaputt gehen. Genau was dir jetzt passiert. Also raff dich auf und geh raus. Geh deinen Interessen nach, dann lernst du ganz automatisch Leute kennen. Zu dir nach Hause wird keiner kommen. Und von alleine wird dich auch niemand ansprechen. Du musst dich schon selbst bemühen und auf die Leute zugehen.

n Therapie war ich schon. Hilft leider nicht.
Auch ich sag zu dir: Wer nicht will, ist auch nicht therapierbar. Und ehe du wieder etwas einzuwenden hast: Ich hab auch mal eine mitgemacht. Ich weiß also, wovon ich rede.

Auch wenn die Worte hart sind, aber ich hoffe, dass sie dich ein wenig zum Denken anregen. Du wirst sicherlich Verständnis für deine Situation suchen - aber erwarte es nicht. Denn wenn ein Mensch alles ablehnt, kann man bloß noch mit harten Worten argumentieren.

Überleg mal, was du in deinem Leben ändern könntest. Wie soll es aussehen? Es liegt ganz bei dir, wie du es gestaltest. Du kannst weiterhin im Selbstmitleid rumschwimmen, aber dann wird sich nichts ändern. Oder du gehst den mutigen Schritt und fängst an, dein Leben zu ändern. Es kann nur besser werden...