Unerreichbar und zurück gezogen

Jay chen

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26. Juli 2014
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Hallo ihr Lieben,

ich schätze meine Kräfte neigen sich dem schmerzlichen Ende zu....

Alles fing knapp vor 8 Monaten an, dass sich mein Verlobter immer mehr zurück gezogen hatte. Hatte  es erst gar nicht so bemerkt, da er noch nie so der große Redner war, aber nach und nach schlich es sich an, soweit, dass er mir noch nicht einmal mehr erzählte, wie beispielsweise sein Tag auf der Arbeit war. 
Da begann ich  ihn schon zu Fragen, wieso er mir selbst solch Kleinigkeiten nicht mehr erzählte. Ich bekam nur als Antwort, "Es sei nichts interessantes geschehen, was gäbe es da schon großartig zu erzählen?" Gut dachte ich mir, wenn er schon was tolles zu erzählen hat wird er schon auf mich zu kommen. Tatsache hier und da fielen mal ein paar Wörter, was so geschehen ist, Neuigkeiten die ihn auch selbst Stolz machten. Schön und gut, meine Sorge zog sich dann etwas zurück, blieb dennoch im Hinterkopf bestehen. 

Doch es dauerte nicht lang an und die nächste Enttäuschung kam angesaust. (Es war bzw. ist im Prinzip bis dato immer das selbe gewesen, ich durfte ihm alles schön aus der Nase bohren).
Wir leben mittlerweile zusammen und ich bedenke, es war ein Fehler. Seitdem geht unsere Beziehung irgendwie immer schön weiter den Bach runter.  Wir streiten ziemlich oft, worauf ich versuche den Kern zu finden, doch er blockt immer wieder und wieder ab und sagt "Ich habe keine Lust zureden!!!" mit zunehmender aggressiven Stimme, da ich eine sehr Sensible und Emotionale Person bin, fange ich leider schnell an zu weinen (was ich persönlich als mein Nachteil empfinde)  und er fragt mich nur noch "Wieso weinst'e  jetzt schon wieder?". Das ist der Zeitpunkt an dem ich beginne auszuweichen. 

Ich gebe nicht auf, lasse ihn seinen Freiraum, versuche ihm schon nicht mehr ständig hinter her zu laufen, aber sein Komplett anderes Gesicht, zerreist mein Herz, weil ich nicht weiß, wieso, weshalb und warum.. Sich mit ihm hinzusetzten und zu reden ist vergebens, dass bringt nichts, das kommt nichts bei rum, es endet wo es angefangen hat, ein ewiger Teufelskreis. 
Paartherapie wäre eine Option, weiß aber auch, werde dann dort allein sitzen. 
Ich will diese Beziehung nicht aufgeben, will aber auch nicht mehr ins offene Messer laufen und es mir in die Brust rammen.
Jedes mal suche ich den Fehler bei mir, bin ich zu aufdringlich? Sehe ich es zu übertrieben? Vielleicht mag es jetzt für einige kein großes Thema sein, wer aber schon mal in einem Teufelskreis umhergewandert ist, weiß eventuell wie ich mich fühle....

 
Hm... Ja, kommt mir bekannt vor...

Verbieg dich nicht weiter für ihn sondern achte auf dich, darauf was die Situation mit dir macht, und dann ... steh für dich ein.

Ich hab mir vor einiger Zeit sowas wie ein Burnout eingehandelt mit genau deiner Einstellung. Verantwortung für beide zusammen übernehmen kann man mal kurzzeitig, aber irgendwo hört's auf und es verlängert nur das Leiden in einem Zustand der sich unter Umständen noch lange nicht ändern wird. Ich hatte auch sehr lange an alles mögliche geglaubt, seltsame Zeichen ignoriert, positiv gedacht und Unmengen an Energie in die Schieflage meiner Beziehung gesteckt, und schlussendlich wünschte ich mir, ich hätte viel früher einfach mal auf den Tisch gehauen, ZU MIR geschaut, ihn sein und machen lassen!

 
Danke für deine Antwort.
Definitiv werde ich es mir zu denken nehmen, da ich wirklich nicht dran kaputt gehen möchte. 

Es ist ja an manchen Tagen so, dass er mir einfühlsam gegenüber steht und an den anderen Tagen halt so komplett das Gegenteil. 
Nun gut, ich werde die Fäuste mal so richtig auf den Tisch hauen, Ich liebe ihn und ich weiß er liebt mich auch, sonst wär er schon längst nicht mehr an meiner Seite... Aber manchmal hilft es ja auch Erfahrungen mal auszutauschen...

 
hallo, kommt mir auch so bekannt vor...

ich wurde gerade verlassen, da ich das schweigen nicht mehr aushielt und endlich wissen wollte was er denkt und wie es in ihm aussieht..hab mich für mich eingesetzt und ihm meine bedürfnisse kommuniziert- leider im monolog und  mit dem ergebnis dass er sich immer mehr zurück gezogen hat...

unfähig zu reagieren...es entstand ein riesiger graben, beide konnten ihn nicht mehr überwinden...bis ich einsah ich liebe ihn und möchte auf ihn zugehen...und er erkannte, dass seine gefühle nicht mehr so stark sind- und er mir nicht mehr das geben kann was ich verdiene...

nun sitzt ich da- am boden zerstört..weiss nicht wie die wunderschön grosse liebe plötzlich nichts mehr ist...

im nachhinein denke ich hätte ich ein wenig zurücktretensollen- sicher meine bedürfnisse äussern aber trotzdem einen schritt zurück treten..

ich denke sei geduldig- männer ticken anders und brauchen in allem viel länger...

 
Geduld kann aber auch zu weit gehen, finde ich. Wenn Einer sich so völlig verweigert, macht das auf die Dauer nur aggressiver. Es gibt bestimmt etwas zu besprechen. Nur, dass es hier gemieden wird. Es gibt auch Menschen, die auf diese Weise die Trennung provozieren. Wo soll denn, bitte schön, die Liebe sein, wenn nicht einmal das Grundsätzlichste, nämlich Reden, passiert?

 
Ja du hast so recht- das grundsätzliche nämlich reden muss da sein- ich habe dies meinem ex so vermisst....jedoch glaube ich wenn die liebe stimmt gibt es einen weg... Reden kann auch gelernt werden- ich glaube der partner muss einfach offen sein sich hilfe zu holen um dies zu lernen- dann kann das zusammen wachsen und sich miteinander verändern möglich sein! Ich wünschte mir mein ex hätte die courage gehabt was zu unternehmen... Doch die initiative fehlte... Dabei ist dies nun schon die zweite beziehung von ihm welche wegen seinem schweigen zerbricht....

 
Mh. Manchmal stehe ich echt zwischen zwei Stühlen, denn hier und da redet er ja mit mir und dann kommen wieder diese Momente, wo ich ihn dazu "zwingen" muss. Es zerrt etwas an den Nerven. Hinzu kommt er ist eine sehr sensible Seele, d.h. er ist schnell verletzt, wenn ich offen mit ihm reden möchte, kann auch gut sein das er deswegen immer den rückzieher macht.

 
Liebe Jay chen

Darf ich fragen, was Dich in der Beziehung hält? Ihr streitet, Er schweigt, Du weinst, hast keine Kraft mehr und siehst das Zusammenziehen als Fehler an.... die Beziehung geht den Bach runter. Für mich klingt das nicht nach einer Beziehung, in der ich leben möchte, aber das muss jeder für sich entscheiden.

Du kannst ihn nicht ändern. Menschen sind unterschiedlich, einer hat mehr das Bedürfnis zu reden als ein anderer. Wenn Du sagst, dass Du ihn "zwingen" musst, baust Du in Deiner Verzweiflung ganz ordentlich Druck auf. Druck erzeugt Gegendruck und blockiert - schlussendlich bringt es keinen von Euch beiden weiter.

Ich kann Dir eigentlich nur zwei Tipps geben. Erstens: Kläre für Dich, ob Du diese Beziehung möchtest, wenn er sich nicht ändert. Ein Partner sollte so zu einem passen, wie er eben ist - nicht so, wie er wäre, wenn man ihn nach seinem Geschmack verändert hätte.

Zweitens: Nimm den Druck raus ihm gegenüber. Dein Bedürfnis ist ja offenbar, dass Ihr Euch mehr austauscht. Das ist durchaus ok. Vielleicht ist er aber nicht so mitteilungsfreudig. Wenn Du den gleichen Wunsch umformulierst, kann es sein, dass er bei Deinem Partner ganz anders ankommt. Bleib bei Dir in Deinen Aussagen. Mach nicht ihm den Vorwurf, dass er nichts tut oder sagt. Wenn Du sagst: "Schatz, wie war denn Dein Tag heute?" kommt das ganz anders an, als wenn Du sagst: "Oh Mann, Du Idiot erzählst mir schon wieder nicht, was heute gelaufen ist!". "Mich würde interessieren, ....." kommt besser an als "Du musst mir jetzt sagen, .... ", "Ich fühle mich... ", "Ich wünsche mir..." ist konstruktiver als "Du machst mich fertig....".

Versuch doch mal, ihm von Dir aus zu erklären, wie Du Dich in der aktuellen Situation fühlst. Ohne Vorwurf. Sachlich. Sag, was Dir fehlt. Du wirst sehr schnell merken, ob es ihn einerseits überhaupt interessiert und gibst ihm andererseits mit klaren Aussagen zudem die Möglichkeit, Dir entgegen zu kommen. Unterschied: er darf. Er wird nicht gezwungen. Der Druck ist weg und die Freiwilligkeit wieder da. Eine Beziehung besteht im Idealfall aus zwei Menschen, die freiwillig entscheiden zusammen zu sein, weil sie dürfen und möchten, nicht weil sie müssen. Dazu gehört auch die Bereitschaft zu Kompromissen.

Wenn er sich nicht für Dein Befinden interessieren sollte, würde ich zurück zu Punkt eins. Mich fragen, ob ich eine Beziehung noch haben möchte, in der - ich wiederhole mich - Ihr streitet, Er schweigt, Du weinst, hast keine Kraft mehr und siehst das Zusammenziehen als Fehler an.... die Beziehung geht den Bach runter. Du musst Dir das nicht antun. Aber Du darfst. Aber dann gibts auch nichts zu jammern.

Er ist nicht für Dein Wohlbefinden verantwortlich. Das bist Du ganz selbst. Es liegt bei Dir, wie lange Du Dich einer Situation oder Beziehung aussetzen willst, in der Du nicht glücklich bist oder über Monate hinweg am Limit läufst.

Bei Deinen Nachrichten verstehe ich irgendwie nicht so recht, wo das Problem mehrheitlich liegt. Ob bei Alltagsgesprächen (Smalltalk, Tagesgeschehen etc) oder bei "Krisen- / Beziehungsgesprächen" (Du sagst "offen" miteinander reden). Offen sollte man in einer Beziehung immer sein. Falls man aber so viel "offen" über die eigene Beziehung sprechen muss, dass es dem anderen verleidet (evtl. zieht er sich ja auch deswegen zurück?), dann ist wohl irgendwo der Wurm drin. Wie gesagt, diesen Part hab ich nicht ganz verstanden - möglich, dass ich das falsch interpretiert hab.

 
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Hallo henut;

um deine 1. Frage zu beantworten, was mich an dieser Beziehung hält, ist ganz einfach, es gibt ja auch die schönen Tage!
Ich habe diesen Thread nicht mit dem Gedanken eröffnet, um die Beziehung zu beenden, dass hätte ich auch so machen können, Nein, ich wollte lediglich mir nur ein paar Tipps und Ratschläge einholen. 

Und nein, bitte, ich will ihn nicht verbiegen oder umkrempeln, sonst würde ich diesen Menschen nicht Lieben. 
Ich will diese Beziehung haben, ich hatte nicht drüber nachgedacht Schluss zu machen. Es ist nur die Verzweiflung die in diesem Moment  die in mir aufkommt.Deshalb damit die Beziehung nicht zu brechen droht, bin ich hier. 
Es ist mir bewusst, dass er nicht der Welt beste Redner ist, nur war es anfangs etwas anders. Am Anfang unserer Beziehung hat er meist wie ein Wasserfall geredet, mit der Zeit habe ich halt bemerkt, das es abgenommen hatte. 
Klar, es kann die Gewohnheit, aneinander sein, doch muss es nicht zwangsläufig. Ebenso weiß ich, er läuft oftmals vor seinen Problemen weg, sobald ich es bemerke versuche ich ihn dort raus zu holen, was oftmals in Diskussionen endet. 

Ja, es hapert teilweise an unser Kommunikationsverhalten. 
Und was das Zusammenziehen betrifft, hatte ich erst als Fehler gesehen, weil es zu dieser Phase halt am schlimmsten war. 
Es muss trotz allem dem nicht heißen, dass wir nicht glücklich miteinander sein können. Denn wie gesagt, es gibt nicht nur die Schlechten Tage. 

Was mit dem "zwingen" gemeint war, deshalb auch die Anführungszeichen, das ich vieles aus ihn raus kitzeln muss. Nicht das ich da stehe und sage "DU musst jetzt mit mir reden!!", ich glaube dann wäre die Beziehung schon lange Geschichte. 
Ich bin hier um mich zu verbessern und nicht ihn. 
Es ist alles etwas wirsch geschrieben, ich entschuldige mich auch nochmal aufrichtig dafür, aber was ich mit den Nachrichten meinte war, es hapert halt an Smalltalk sowohl als auch an den "Beziehungs Gesprächen".

Wäre sehr dankbar, für weitere Tipps.