unglücklich mit beruflicher Situation meines Mannes

Samyeli

Neuer Benutzer
17. Feb. 2010
4
0
0
49
Das klingt banal, es belastet mich und unsere Ehe aber sehr.

Mein Mann arbeitet als Angestellter in der Firma seines Vaters. Er hat Vergünstigungen, z.B. kann er spontan mal frei bekommen und er zahlt für sein Auto, das Benzin und sein Handy nichts.

Nachteile: Er ist auch immer derjenige, der macht und tut und der sich verantwortlich fühlt und von seiner Familie (da arbeiten noch zwei weitere Familienmitglieder) auch immer in die Pflicht genommen wird. Er muss oft abends noch mal hin oder auch am Wochenende.

Für mich und unsere kleine Tochter ist das einfach nur ätzend.

Zumal ich ein großes Problem darin sehe, wie es finanziell weitergeht. Wir haben gebaut und einen großen Kredit an der Backe und wir hätten auch gern ein zweites Kind.

Die Firma schlingert seit Jahrzehnten am Abgrund; die anderen Familienmitglieder können sich teilweise monatelang kein Gehalt zahlen und es ist überall Not am Mann. Die Firma wird immer kleiner, weil sie sich gesund schrumpfen muß, aber gesund wird sie nicht - im übertragenen Sinne. Sein Vater hat schon zu ihm gesagt, daß er sich was neues suchen soll, weil er dort keine Zunkunft hat. Wenn der Vater mal nicht mehr arbeitet oder stirbt, geht die Firma an jemand anderen, weil sie vererbt ist (zu 50% an den Vater, zu 50% an jemand anderen) - mein Mann ist da aussen vor. Bisher ist jede vom Vater gesetzte Frist verstrichen (er hat ihm Fristen gesetzt, von wegen bis da und da hast nen neuen Job!), er hat 3 Bewerbungen in den letzten 5 Jahren geschrieben.

Im Moment ist die wirtschaftliche Lage natürlich Mist, aber ich denke, dass sich selbst bei florierender Wirtschaft nichts tut.

Der Vater ist auf der einen Seite froh, dass er ihn hat, auf der anderen sagt er aber auch, dass er für die Firma zu teuer wäre (!!!)

Ich hab das Gefühl, wenn er geht, bricht der Laden ganz zusammen - ich kann aber nicht wirklich einschätzen, was Mein mann da so alles tut, er neigt schon sehr dazu, bequem und lethargisch, um nicht zu sagen stinkefaul X( zu sein, auch hier zuhause.

Irgendwann ist er 40 oder 45 und dann bekommt er gar nichts mehr, ich arbeite selber in der Wirtschaft und kenne das Problem.

Wir haben nur Stress deswegen und da sein Vater ihn auch ganz schön ausnutzt (er spannt ihn für alles mögliche ein und lenkt sich dann duch Events von den Sorgen über die Firma ab, anstatt selbst anzupacken (er hat eine Depression wegen der Geldsorgen), leidet auch mein Verhältnis zum Opa meiner Kleinen.

Am meisten leidet aber unsere Ehe - wenn er spät nach Hause kommt oder ums Verrecken nicht frei machen kann, weil er in der Firma ja soooo dringend gebraucht wird (da können meine Kleine und ich 40 Grad Fieber haben!), dann knallt es zwischen uns.

Er sagt immer, dass er im moment eh keinen Job findet und dass es dann auch gefährlich wäre, weil ein neu eingestellter als erster geht, wenn die Firma finanziell in die Enge gerät. Damit hat er sicher recht, aber was ist nächstes Jahr! Ich habe schon vor der Wirtschaftskrise gebettelt, gefleht, dass er sich bewirbt - es passierte NIX. Dabei sagt er immer, dass er ja einsieht, dass er da wegmuss. In einem lichten Moment hat er mir mal gestanden, dass er sich da so wohl fühlt, weil er da sein eigener Chef ist und weil er da alles kennt und es kaum Veränderungen gibt. Das ist typisch für ihn - Lethargie und Bequemlichkeit, bloß kein Stress und keine Veränderungen!

Ich habe etwas Zukunftsängste und bin auch stinkesauer.

Ich kümmere mich ums Kind, muss demnächst wieder halbtags arbeiten, bleibe auf Haushalt etc. sitzen, weil er abends immer spät nach Hause kommt und dann nur noch vor die Couch will.

Habe schon überlegt, die Bude mal in saumäßigem Zustand zu lassen, mich abends mit der Kleinen zu meinen Eltern zu verkrümeln und ihn mal machen zu lassen.

Aber er würde die Bude wahrscheinlich noch mehr zumüllen, indem er Pizza bestellen und sich vor den PC oder die Playstation setzen würde!

Das alles ist ein großes Reizthema zwischen uns. Wir brauchen eine neue Küche und wollen sie planen lassen - ich sage ihm, dass der Laden nur bis halb sieben aufhat und er reagiert sofort total gereizt, er können sich keinen Tag oder halben Tag freinehmen, um die Küche zu planen, wir müssen das samstags machen. Im Moment haben wir leider samstags noch zusätzlich einiges zu tun, weil wir einen Anbau machen und da echt viel in Eigenleistung zu tun ist.

Immer, wenn ich irgendwas gegen die Firma sage oder nur annähernd darauf hindeute, dass er sich doch mal nen Tag frei nehemn müsste, kracht es total :heulen:

Ich weiß nicht, was ich dagegen machen soll - wir lieben uns sehr, aber das knabbert echt an uns.

Ich will zuerst mal unseren Alltag hinbekommen.

Reden haben wir versucht, es ist schwierig ... ich suche Verhaltensweisen, die dazu beitragen, dass er sich am Haushalt beteiligt (und ein Zimmer nicht nur halb aufräumt - das macht er auch gerne) und dass er nicht sofort an die Decke geht, wenn es mal in Richtung "Ich schaff das nicht, du musst dir nen halben Tag frei nehmen" geht

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo Samyeli,

ich kann dich verstehen, aber auch deinen Mann.

Er wird immer gerufen seitens des Betriebes, du schreibst aber auch das sich die anderen Beteiligten schon oftmals kein Gehalt auszahlen. Der Vater sorgt also anscheinend dafür das zumindest dein Mann sein Gehalt bekommt, dass zeigt doch Umsicht. Er macht das, obwohl er deinem Mann schon des öfteren nahe gelegt hat sich nach einer neuen Stelle umzusehen.

Ich vermute mal stark, dass Gehalt deines Mannes wird an allen Ecken u. Kanten abgeknappst. Kann nächsten Monat vielleicht schon nicht mehr möglich sein.

Von daher verstehe ich deine Existensängste genau wie die der anderen Beteiligten. Allerdings empfinde ich es dann als Wahnsinn in dieser harten Zeit Geld für eine neue Küche ausgeben zu wollen, ( vielleicht sogar mit einen neuerlichen Kredit? ). Was nützt eine neue Küche wenn evtl. schon bald der hohe Abtrag für euer Haus nicht mehr gezahlt werden kann?

Also, ich hätte Angst vor grossen Neuanschaffungen so lange die finazielle Lage nicht wesentlich entspannter ist.

Ich selber habe zwei Bekannte in meinen Kreisen die aus der Selbständigkeit ( Elternbetriebe ) ins Angestelltenverhältnis wechseln mussten u. absolut nicht damit klar kamen auf einmal selber Vorgesetze zu haben. Auch tuen sie sich immer noch sehr schwer damit sich mit ihren Kollegen auf gleicher Stufe zu sehen u. auch mal den Mund zu halten. Sie sind sehr unglücklich an ihren neuen Arbeitsplätzen ( mittlerweile sind sie dort ja schon ein paar Jahre ) u. suchen ständig Wege für eine erneute Selbständigkeit. Da ist es ihnen auch egal das sie vielleicht gerade so über die Runden kommen würden. Aber sie waren immer Juniorchefs, eigentlich schon in der Ausbildung u. können sich nur schwer unterordnen.

Übrigens, vergessen darfst du auch nicht, dein Mann wird sicherlich einen sehr gut bezahlten Job brauchen um den hohen Abtrag tilgen zu können. Alle Unkosten wie Handy, Auto usw., welche nun noch über den Betrieb laufen, habt ihr dann zusätzlich zu tragen.

Ob solch ein Job zu bekommen ist? Ich wage es zu bezweifeln.

Ich vermute eher, ihr müßt eure Gürtel die erste Zeit ganz schön eng schnallen.

Wenn ich dich richtig verstehe ist er ständig für den Betrieb auf den Beinen, am Samstag ist er mit euren Anbau beschäftig....ich verstehe nicht ganz wieso er faul ist?

Weißt du, selbständig beudetet: selbst u. ständig dabei zu sein.

Da gibt es keinen geregelten 8 Std. Tag.

Ich kann mir vorstellen, dass er unter riesen grossen Existensängsten leidet u. wirklich nicht den Kopf frei hat für eine neue Küche oder ein zweites Kind oder ähnliche für dich wichtige Planungen.

Die Zeit ist einfach nicht dafür gegeben bis auf weiteres.

Schön wäre es wenn ihr euch gegenseitig in dieser schweren Lage beistehen könntet. Einsicht u. Rücksicht aufeinander nehmen könntet, denn ganz ehrlich, es kann noch wesentlich härter für euch kommen als wie es momentan schon ist.

Nehmt euch an die Hände u. kämpft euch gemeinsam durch das Übel.

Herzlichst,

sageslaut2002!

 
Wäre es für dich eine Alternative, dass Problem mal für eine ganze Weile ganz fallen zu lassen? Ihr dreht euch beide im Kreise und findet so zu keiner anderen Sichtweise. Ihr hab dieses Thema schon endlos ausdiskutiert und kommt zu keinem neuen Schluss.

Hauptgrund wird aber eure finanzielle Situation sein. Du siehst ihn immer arbeiten und merkst aber, dass sich irgendwie nix ändern. Wie wäre es also, die finanzielle Situation zu ändern statt ihn?

Ich frag dich wie Sageslaut: MUSS eine neue Küche sein? Vor allem eine Planungsküche, die ja nicht so ganz billig sind. Gäbe es eine Alternative (zumindest bei den Schränken, weniger bei der Technik)?

Ein zweites Kind... ich denke, du weißt, dass das einfach unter den jetzigen Bedingungen utopisch ist.

Und die hohen Belastungen für´s Haus... Habt ihr schon einmal mit dem Gedanken gespielt, mit der Bank darüber zu sprechen? Oder einen günstigeren Kreditanbieter zu finden?

Ich kann deine Ängste sehr gut nachvollziehen. Zukunfts-/Existenzängste sind so ziemlich das Schlimmste, was es so gibt. Vor allem wenn noch andere Menschen dran hängen.

Aber sieh auch mal, dass ER die gleichen Ängste hat. Deswegen rotiert er wie verrückt. Deswegen reagiert er so aggressiv. Er hat Angst, nicht mehr genug Geld nach Hause zu bringen. Ihn erdrücken die Belastungen, so dass er nur noch ans Geldverdienen denkt. Und damit ist er in eine Abwärtsspirale geraten, die eigentlich dorthin führt, dass er immer mehr arbeiten wird und das für weniger Geld. Frag mich nicht, wie´s funktioniert, ist aber so.

Klärt zuerst eure finanzielle Situation. Macht Monats- und Jahrespläne, wann welche Belastung/Ausgaben anstehen. Und das möglichst detailgetreu (also auch regelmäßige Ausgaben für das Kind rein, mögen die Beträge auch noch so klein sein). Dann habt ihr eine erste Übersicht - und die bringt schon ein wesentlich sicheres Gefühl. Damit würde zumindest dein Mann erst einmal sehen, warum er überhaupt arbeitet und ob es wirklich sooo ein großer Aufwand sein muss.

 
erst mal lieben Dank für eure Antworten.

Also, was die Küche angeht, ist es so, dass wir eine neue haben müssen und die auch im Kredit drin ist. Im Moment haben wir quasi keine Küche. Durch den Anbau kommen wir auf 2 Zimmer mehr und das ist nötig, weil wir im Moment kaum Platz haben (im Haus wohnen auch noch andere). Das ist kreditmäßig alles klar und uns geht es finanziell auch nicht schlecht. Wir können den Kredit gut zurückzahlen.

Aber was ist, wenn die Firma mal nicht mehr ist? Das kann jeden Tag so sein, spätestens, wenn sein Vater nicht mehr arbeitet und der ist schon Anfang 60.

Dann ist mein mann über 40 und dann sitzen wir da - ein ganzes Gehalt weg.

Aber ihr habt recht, vielleicht sollte ich das Thema eine Weile begraben - wobei es halt schwer ist - ich versuche es ja zu vermeiden, aber wenn ich dann sowas sage wie "Ich schaffe es nicht, den und den Handwerker reinzulassen", dann kommt direkt "Ja, aber dafür kann ich mir nicht freinehmen" - Total verfahren:-(

 
Wir können den Kredit gut zurückzahlen.
Okay, DAS klingt doch schon mal absolut positiv.

Aber was ist, wenn die Firma mal nicht mehr ist? Das kann jeden Tag so sein, spätestens, wenn sein Vater nicht mehr arbeitet und der ist schon Anfang 60.Dann ist mein mann über 40 und dann sitzen wir da - ein ganzes Gehalt weg.
Sorry, wenn ich dir das jetzt so ganz "psychomäßig" schreibe, aber so darfst du einfach nicht denken. Es gibt immer wieder Chancen im Leben, von denen du jetzt noch nichts weißt. Die einfach da sind - und das meistens im richtigen Augenblick. Den Augenblick werdet ihr aber nicht sehen, so lange ihr euch im Kreise dreht. "Die Chancen kommen, wenn man sie ins Leben lässt" - irgendwo mal gelesen, aber es scheint zu stimmen.

Einfach mal ein simples Beispiel: Dein Mann muss super Kontakte haben, wenn er so viel arbeitet, d.h. viele Leute kennen. Warum soll sich daraus nicht mal eine völlig neue Chance ergeben?

Weißt du, ich hab mich mit 27 selbständig gemacht. Das ist quasi von gestern auf heute gekommen. Wenn mir damals jemand 2 Monate zuvor gesagt hätte, dass ich es schaffen werde, eine eigene Firma zu haben, hätte ich bloß gesagt: ":mauer: :mauer:" DAS war so eine Chance, die ich damals ergriffen hab - mit allen Möglichkeiten, die ich damals hatte.

Solche Situationen gibt es immer mal wieder im Leben - und warum soll das bei deinem Mann nicht auch so sein?

 
Was ich an der ganzen Sache irgendwie nicht verstehe...wieso findest du es denn so schlimm, halbtags arbeiten gehen zu "müssen"? Gehört das auch nicht ein wenig zur eigenen Selbständigkeit dazu als sich wie ne Irre auf den Haushalt und das Kind allein zu fokussieren? Ich versteh auch nicht, wie du dich bei eurer momentanen Situation SO über diesen blöden Haushalt aufregst? Als ob das ne Rolle spielt, ob das Haus jeden Tag von A bis Z geputzt werden muss...

Die finanziellen Probleme mit der Firma existierten doch auch bestimmt schon vorher, wieso baut man dennoch ein Haus und bürdet sich mehrere Hunderttausend Euro Schulden auf? Weil der Banker das einem so toll verklickert hat? Und wieso ne Planungsküche von mehreren zig Tausend Euro?

Ich finde deine Art ziemlich herzlos, muss ich ganz ehrlich sagen. Du bist die Hausfrau und dein Horizont ist die Haustür und das Kind und ansonsten kannst du nur kritisieren und wunderst dich noch, warum dein Mann wütend und aggressiv ist und abblockt.

Ihr seid 1 Paar und solltet doch so eine Situation zusammen meistern können, Ehe allein heißt nicht den Traumprinzen an der Seite zu haben und dolce vita genießen können.

Klar verschließt dein Mann ein wenig die Augen vor der Realität, wenn er abblockt oder herunterspielt, sobald du auf die offensichtlichen finanziellen Probleme der Firma z.B. hinweist (gehört ja auch seinem Vater!)...daher solltet ihr unbedingt das offene Gespräch zur/ zu den Bank(en) suchen.

Doch irgendwie verstehe ich das alles nicht...einerseits gehts der Firma so schlecht, aber andererseits sagst du, ihr könnt den Kredit locker abbezahlen? Mit welchem Geld denn? Und wenn du sagst, du "musst" jetzt dann wieder arbeiten, dann liegt das ja wohl sicherlich an dem finanziellen Aspekt, oder? Weil Spaß zu machen, scheint es dir ja nicht...

 
Bisher ist jede vom Vater gesetzte Frist verstrichen (er hat ihm Fristen gesetzt, von wegen bis da und da hast nen neuen Job!), er hat 3 Bewerbungen in den letzten 5 Jahren geschrieben.
Weil er mit seinem ganzen Herzen in der Firma drin hängt. Ihr könnt auf ihn einprügeln, wie ihr wollt, wenn er es nicht selbst will, wird er kein Glück bei der Jobsuche haben. Das funktioniert nicht. Einfach weil er nicht davon überzeugt ist, dass er woanders hingehört.

Wenn der Vater mal nicht mehr arbeitet oder stirbt, geht die Firma an jemand anderen, weil sie vererbt ist
Mal gesponnen... könntest du dir vorstellen, dass der Erbe deinen Mann vielleicht als Geschäftsführer einsetzt? Du scheinst nämlich eins auszublenden: Wenn er sich sooo engagiert, hat er unwahrscheinlich viele Geschäftskontakte, die nicht mit Gold aufzuwiegen sind. Und so einer soll rausgeschmissen werden? Da glaub ich im Leben nicht dran. Da geht ja erst recht alles den Bach runter.

Im Moment ist die wirtschaftliche Lage natürlich Mist, aber ich denke, dass sich selbst bei florierender Wirtschaft nichts tut.
Auch da mache ich dir Hoffnung. Warte erst einmal ab. Viele Firmen orientieren sich zur Zeit neu. Da können ganz andere Sachen rauskommen.

Eine Firma denkt in Jahren, nicht in Monaten. ;)

 
Ich glaube, ich habe mich unklar ausgedrückt - solange wir arbeiten (ich arbeite übrigens sehr gerne und freue mich auf meinen Wiedereinstieg, im Moment leben wir von seinem Gehalt und meinem Elterngeld), können wir den Kredit gut abbezahlen und ich habe den halben Tag Zeit für mein Kind.

Aber wenn seine Stelle wegfällt, dann sieht das alles ganz anders aus, vor allem, wenn er dann schon über 40 ist. Das Ulkige ist: Ich würde wieder ganztags arbeiten gehen, wenn er zuhause bleibt - aber das will er nicht! Er sagt "Der mann muss arbeiten gehen". Wäre mal gespannt, wie das aussieht, wenn die Firma seinem Stiefbruder gehört und er unter ihm arbeiten müsste - die hassen sich wie die Pest und der Stiefbruder würde ihn wahrscheinlich noch nicht mal übernehmen.

Unsere Bude ist leider ganz und gar nicht geputzt - hier sieht es ganz schlimm aus und ich bin überfordert, weil ich halt noch total viel koordinieren muss wegen dem Anbau - mein mann ist in der Firma und kümmert sich dann halt um nichts.

Ich störe mich halt daran, dass er sich 100% nach der Firma richtet. ALs unsere Tochter auf die Welt kam, erfuhr er, dass auch er 2 Monate Elternzeit nehmen kann. Er war in der Firma aus dem Lohn raus und da ging es der Firma besonders schlecht - also nahm er 2 Monate Elternzeit - aber nicht wegen der Kleinen, sondern wegen der Firma. Ich habe halt manchmal das gefühl, er ist mit der Firma und mit seiner Familie verheiratet, weil ich immer zugunsten derer zurückstecken muss.

Und ich möchte das nicht mehr akzeptieren, vor allem unter der Bedingung, dass es für ihn die Firma als Arbeitsplatz nur noch eine begrenzte Zahl von Jahren geben wird.

 
habe halt manchmal das gefühl, er ist mit der Firma und mit seiner Familie verheiratet, weil ich immer zugunsten derer zurückstecken muss.
Du hast nicht nur das Gefühl, es ist tatsächlich so. Ich könnte jetzt sagen, dass es eben so ist, wenn man selbständig ist, aber wiederum ist es ja nicht seine Firma.

Hast du mal mit ihm gesprochen, warum er das macht? Ich meine jetzt nicht den Spruch "Ein Mann muss arbeiten und Kohle nach Hause bringen". Dahinter steckt z.B. ein falsches persönliches Bild. Oft anerzogen. D.h. er müsste erst einmal dieses Bild, diese Meinung ändern. Und neben diesen sind es auch noch andere Dinge. Aber ich denke, du weißt, was ich damit andeuten will - nämlich das euer Problem weder in der Zukunft noch im Geld, finanzielle Lage etc. liegt sondern einzig und allein in euren Köpfen.

Keine Ahnung, was man dir da raten soll. Ich kann mir nicht so richtig vorstellen, dass ihr beide das alleine auf die Reihe bekommt. Eine Hilfe von außen, von unbeteiligten Dritten, wäre vielleicht besser. Einfach damit jemand mal eine andere Sichtweise einbringt.

Weißt du, ob eine Eheberatung diese Möglichkeit bietet?

 
Das Ulkige ist: Ich würde wieder ganztags arbeiten gehen, wenn er zuhause bleibt - aber das will er nicht! Er sagt "Der mann muss arbeiten gehen".
Ja DANN ist das doch eigentlich SEIN Problem, mit dem Du Dich nicht weiter belasten musst. Dann hab doch einfach Vertrauen, dass er das schon irgendwie schaukeln und seine Lethargie in Sachen Bewerbungen überwinden wird, wenn es denn mal drauf ankommt. Du kannst dann Teil- oder wenn unbedingt nötig, Vollzeit arbeiten. Wenn er die Geldsache zu seinem Problem machst - lass ihn doch. Gut, das sagt sich jetzt so schön dahin. Aber immerhin weißt Du, dass Du Vollzeit arbeiten könntest, wenn alle Stricke reißen.

Ich denke trotzdem, dass Du Dir haushaltsmäßig Freiräume schaffen musst, denn er scheint sehr das traditionelle Bild verinnerlicht zu haben "Frau kümmert sich KOMPLETT um den Haushalt, Mann schafft KOMPLETT die Kohle ran". Versuch, Vereinbarungen mit ihm zu treffen: Fixe Termine zum Tochter betreuen, feste Haushaltspflichten (z.B. Verantwortlichkeit für die Wäsche), festen Termin für Zweisamkeit. Ich denke, nur so kannst Du ihn dazu bewegen, Dich besser wahrzunehmen und ihn besser in den Haushalt einzubinden. Feste Termine ist besser als ewig jammern, dass er "nie was macht". Dann kannst Du was einfordern.

 
GENAU das habe ich vorgenommen und praktiziere es seit ein paar Tagen - es ist anstrengend, aber es hilft:) Danke!