Unverzeihlich?

sadness74

New member
16. Apr. 2017
2
0
0
Mein Partner hat sich nach 6 Jahren von mir getrennt.

Ausschlaggebend ist die Tatsache, dass ich ihn 3x in dieser Zeit in einem Streit A....loch nannte.

Ich bedauere das zutiefst und das weiss er auch. Aber das Maß ist voll für ihn. Ich bin ein sehr

temperamentvoller Mensch und er sagt, er liebt mich auch für meine Emotionen. Aber nicht für DIESE

Art von Emotionen, verständlicherweise. Ich schreie nicht, ich schlage keine Türen, aber dieses Wort ist

mir 3x rausgerutscht in fast 6 Jahren und ich habe es sofort total bereut- aber jetzt gibt es kein verzeihen mehr

von seiner Seite. Ich leide furchtbar und mache mir von früh bis Abend Vorwürfe.Er hingegen hat bei jedem Streit

gemauert, teilweise 1 Woche nicht mehr mit mir gesprochen - darunter habe ich schrecklich gelitten.Das ist etwas,

mit dem ich überhaupt nicht leben kann - lieber mal Dampf ablassen und dann ist es wieder gut als den anderen

1 Woche durch Schweigen zu bestrafen, wie seht Ihr das?

 
Ob es dieses eine Wort war, das bei ihm zum Aus führte?

Das scheint mir nicht glaubwürdig. Könnte es sein, dass da noch viel mehr dahinter steckt? Vielleicht bei ihm?

Nun, wenn ihr in eurer Streitkultur so sehr unterscheidet, kann das eben zu diesen Problemen führen: du lässt Dampf ab, er verinnerlicht es und lässt es dich über längere Zeit spüren, dass er nicht einverstanden war. Aber egal, wie du dachverhalten hättest, es hätte auf keinen Fall gepasst. Denn hättest du auch seine Art übernommen, dann wäre das auch wieder nicht richtig gewesen.

Vielleicht ist es also besser, wenn jeder seinen eigenen Weg geht? Es sollte doch immerhin eine Balance zwischen schlechten und guten Tagen geben, die guten in der Mehrzahl. Beziehung nicht als Einwegbahn, bei der nur er auf seine Kosten kommt. Wenn das aber nur in eine Richtung funktioniert, dann funktioniert es eben auf Dauer nicht - es sei denn, zuordnest dich vollkommen seinen Wünschen unter. Wäre DAS wahre Liebe? Wenigstens von dir? Und wie sähe es auf seiner Seite aus?

Sicher ist eine Trennung nicht schön. Aus dem gewohnten herausgestossen zu sein, sich neu orientieren zu müssen, den Partner, den man noch mag (oder meint, zu mögen), nicht mehr gewohnheitsmassig an seiner Seite zu haben - das alles macht Kummer und Angst und Schmerz. Auf der andern Seite aber kannst du auch sehen, was du durch eine Trennung gewinnst. 

Wenn er also wegen diesem Wort, das du drei Mal ausgesprochen hast und jedesmal wohl angebracht war, sich von dir trennt, dann wird das wohl besser so sein. Vielleicht ist er ja tatsächlich ein A***? Aber du musst dir keine Vorwürfe machen. Bereuen ja, sich beim nächsten Partner mehr zurückhalten mit diesen Ausdrücken. Aber hier? Ist es denn nicht zu sehr auseinandergedriftet?

 
Lieber tonton,

vielen Dank für deinen guten Beitrag. Ich vermute auch, dass da wesentlich mehr dahintersteckt.

Das wiederum spricht nicht für Ehrlichkeit seinerseits.

Was mich auch völlig fertigmachte in den letzten 6 Wochen seit der Trennung, sind seine ambivalenten

Aussagen. Er macht Schluss und schreibt mir 2 Tage später, er würde mich immer lieben!

Danachh wieder Tagelanges Schweigen. Ich bin wie in einer Achterbahn...ich bin völlig erledigt und ausgelaugt.

Kann nicht mehr schlafen, nichts mehr essen.....

 
Trennung ist nicht einfach. Auch für den nicht, der die Trennung initiiert hat. Einerseits endlich die ersehnte Freiheit, aber andererseits auch das Ungewisse: Was, wenn es mit der neuen nicht klappt?

Darum doch noch die Rückversicherung mit der Ex. Da sagt man dann so schöne Sachen wie "ich liebe dich immer...", was vorher wohl nie mehr ein Thema war. Nein, die Trennung war angesagt, von Liebe ist da kaum etwas vorhanden, oder? Oder man trennt sich aus Liebe...?

Natürlich kannst du jetzt jede Sekunde deuten, was er macht, was es zu bedeuten hat, wie es mit ihm geht, ob ihr je wieder zusammen finden werdet. Und selbst, wenn er dich jetzt faustdick angelogen hätte, würdest du ihm verzeihen, damit er dich wieder nimmt. Und dann? Dann bleibt der Rest von Misstrauen, der euch schnell wieder auseinandertreiben wird. Oder meinst du, die Probleme, die ihr hattet und die zur Trennung führten, sind mit der einseitigen Affäre seinerseits behoben?

Wohl kaum. Ihr steigt in etwa wieder da ein, wo ihr ausgestiegen seid, aber zusätzlich kommen alle diese Verletzungen und Misstrauen dazu. Das scheint mir keine ideale Basis zu sein.