Guten Abend zusammen
Ich hoffe, jemand hier kann mir einen Rat geben oder etwas Trost spenden.
Folgende Geschichte.
Vor bald drei Jahren habe ich an einer Ausstellung (Hobby) eine junge Frau (heute 20 Jahre alt) kennen gelernt, die da, wie ich, als Ausstellerin vor Ort war. Entgegen meinem sonst sehr typischen scheuen Verhalten konnte ich mit ihr praktisch von Anfang an rumalbern und Spass haben.
Nach der Ausstellung dauerte es nicht sehr lange und wir hatten uns auf Facebook gefunden. Anfangs vereinzelt und mit der Zeit immer öfters gab es Chatkontakt. An dieser Stelle sei hier gesagt, sie wohnt über 700km weit weg von mir.
An einer nächsten Ausstellung war es, als würden wir uns schon seit Ewigkeiten kennen. Wir liessen uns kaum aus den Augen, hatten viel Spass zusammen. So ging es fortan an jedem Event.
Seit Herbst vorletzten Jahres haben wir sogar begonnen, die besuchten Events aufeinander abzustimmen. Einmal ging dieser Wunsch von mir aus, ein anderes Mal von ihr.
Aus einem Spass heraus schrieb sie mir eine Liste, warum sie mich brauche - da waren über 50 Gründe drauf. Auch "klebte" sie förmlich am PC und wir schrieben uns faktisch jeden Tag. Sie wünschte sich sogar parallel dazu Briefkontakt, weil man so dem Facebook nicht alles preisgeben müsste.. Auch das haben wir praktiziert.
Nach einem Ferienaufenthalt bei mir, zusammen mit ihrer Familie, schien sie völlig verrückt nach mir zu sein. In einem Chat schrieb sie mir, sie besitze nichts von mir, kein Andenken, nichts. Wir machten aus, dass ich ihr ein Taschentuch schicke. So hätte sie etwas, das sie an mich erinnert.
An weiteren Ausstellungen und Zusammentreffen wurde geflirtet und geturtelt, was das Zeugs hält. Selbst gemeinsame Hotelzimmer (zusammen mit ihrer Schwester) wünschte sie. Man sagte uns zwei auch bald nach, ein Liebespaar zu sein. Gerüchte gingen rum - aber das war uns beiden egal.
Auch die Grussformeln in Briefen und Mails wurden immer deutlicher. Wir beide zeigten dem Anderen unmissverständlich, wie sehr wir einander vermissten und wie sehr wir uns gern haben.
Beim letzten Aufenthalt bei mir zu Hause (mein zu Hause, das sie oft und bis zu Letzt "ihr zu Hause" genannt hat) im Dezember letzten Jahres liess sie dann "rein Zufällig" (und gut Versteckt, dass es niemand aus ihrer Familie sehen konnte) ihren Lieblingsschal zurück. Als ich sie fragte, warum - sagte Sie, das sei der Ausgleich zum Taschentuch...
Im Januar kam dann der erste Hammer. In einem Brief schreibt sie mir, dass sie mir der Nähe zu mir nicht klar kommt. Es hätte bereits Situationen gegeben, bei denen ihr übel geworden ist, auf der Anreise oder beim Gedanken an meine Anwesenheit. In Restaurants oder bei ganz normalen Tätigkeiten wurde ihr offensichtlich übel. Sie wollte es verheimlichen aber sie könne das nicht länger.
Ich solle das ganze nicht falsch verstehen. Sie wolle sich dem Problem stellen und Hilfe annehmen. Jedoch würde sie - wie in der Vergangenheit schon - sich zurück ziehen. Sie hätte schon Kontakte von heute auf Morgen abgebrochen. Aber sie wolle das nicht.
Natürlich war es ein Schock für mich. Die "Warum" Frage tauchte in mir auf. Da ich ihr aber auf keinen Fall unannehmlichkeiten bereiten wollte, schraubte ich meine Gefühle auf Sparflamme zurück. Komplimente, Kosenamen, "hdl" etc. liess ich weg. Es gab keine Mails mehr und der Chat wurde zunehmends unpersönlicher.
Kurz nach dem Brief hielt der Kontakt an. Ich dachte, dass ich damit so schon leben könnte. Da sie lieber etwas Distanz wollte, habe ich sie auch gefragt, ob ich den geplanten Besuch im Januar absagen solle. Sie meinte, "Nein, ich müsse das nicht tun". Der Besuch bei ihr und ihren Eltern verlief dann auch relativ normal. Ein bisschen Distanz war spürbar aber es war fast normal.
Wie ich dann auch erfahren habe, hatte sie an der Uni, an der sie seit letztem Sommer studiert, neue Freunde gefunden. Mit einem schien sie recht intensiven Kontakt zu halten. Sie schrieb SMS am Laufmeter. Auch Briefe schrieb er ihr und mit einem Umweg nach Hause fahren tut er sie auch. Eigentlich nichts, worüber man sich Sorgen machen müsste.
Als ich wieder zu Hause war erreichten micht Nachrichten und SMS, in denen sie mir schreibt, wie sehr sie mich doch vermisst. Dass mein Duft überall in der Wohnung sei und ich doch zurück kommen sollte.
Der Kontakt wurde darauf hin immer spärlicher. Ich dachte, das sei vielleicht, wegen ihren Prüfungen. Als ich dann noch erfuhr, dass sie von einem Verehrer ein Plüschtier erhalten habe und darauf hin völlig komisch gewesen sei, war ich völlig verunsichert. Zumal der Kontakt zu ihr danach noch weniger und noch harziger wurde. Angefangene Gespräche wurden ignoriert, keine Anstupser mehr (das war bis anhin eines der lustigen Dinge, die wir im Übermass betrieben), kein Anschreiben mehr ihrerseits.
Nach dem Karneval erreicht mich ein weiterer Brief. Darin schreibt sie mir, sie leide unter einer Phobie, die es ihr verunmöglicht, Veränderungen zuzulassen. Sie hätte Angst vor der Angst etwas zu verlieren. Ich solle mal danach googeln und dann würde ich verstehen. Ich habe gegoogelt und viel verstanden.
Der schon sehr spärliche Kontakt ist nun endgültig abgebrochen. Seit Tagen ist sie zwar online, meldet sich aber überhaupt nicht mehr. Selbst meine aus Vorsicht sehr zögerlichen Versuche, ein Gespräch anzufangen, wurden völlig ignoriert. Sie liest, schreibt mir aber nix.
Obwohl ich nun von ihrem Leiden weiss und ihr das auch ehrlich abnehme und glaube, zerbricht es mir das Herz.
Ich habe mich in diese Frau verliebt, wie seit 8 Jahren in keine andere mehr. Ich hatte die letzten zwei Jahre das Gefühl, endlich die Frau gefunden zu haben, mit der ich glücklich sein könnte. Selbst die Tatsache, dass ausser Kuscheln körperlich nie etwas zwischen uns war, störte mich überhaupt nicht. Sie ist mir wichtig und alles andere ergibt sich, wenns passt.
Seit zwei Wochen leide ich nun vor mich hin. Ich habe kaum noch Hunger, keinen Antrieb, keine Freuden oder Spass mehr. Völlig verzweifelt weine ich mich fast jeden Abend in den Schlaf. Ich fühle mich einerseits betrogen und ausgenutzt, wie ich es bei anderen Frauenbekanntschaften erlebt habe, andererseits versuche ich sie zu verstehen.
In 10 Tagen werde ich sie wieder sehen, an einer Ausstellung, bei der ich mitorganisiert habe. Wir werden sogar - auf ihren Wunsch hin - im gleichen Zimmer nächtigen. Wie soll ich die Zeit bis dahin überstehen und mit Begeisterung die Ausstellung fertig organisieren? Und wie soll ich mit ihr umgehen, wenn ich sie sehe? Auf die aktuelle Situation ansprechen kann ich sie schlecht - sie würde darunter leiden. Ignorieren kann und will ich sie auch nicht - das würde mir den Spass am Event noch ganz nehmen.
Gleich eine Woche später werde ich sie wieder sehen. Wieder nächtigen wir im selben Zimmer.
Übers Jahr hinweg sind weitere Aufeinandertreffen vorprogrammiert. Aufeinandertreffen die wir gemeinsam geplant haben. Sogar solche, bei denen sie mich für die Dauer des Events zu sich nach Hause eingeladen hat (sie und nicht etwa ihre Eltern...).
Ich bin völlig verzweifelt. Zerbricht da grad der Traum der grossen Liebe für mich?
Danke fürs "Zuhören".
LG Schattenblau
Ich hoffe, jemand hier kann mir einen Rat geben oder etwas Trost spenden.
Folgende Geschichte.
Vor bald drei Jahren habe ich an einer Ausstellung (Hobby) eine junge Frau (heute 20 Jahre alt) kennen gelernt, die da, wie ich, als Ausstellerin vor Ort war. Entgegen meinem sonst sehr typischen scheuen Verhalten konnte ich mit ihr praktisch von Anfang an rumalbern und Spass haben.
Nach der Ausstellung dauerte es nicht sehr lange und wir hatten uns auf Facebook gefunden. Anfangs vereinzelt und mit der Zeit immer öfters gab es Chatkontakt. An dieser Stelle sei hier gesagt, sie wohnt über 700km weit weg von mir.
An einer nächsten Ausstellung war es, als würden wir uns schon seit Ewigkeiten kennen. Wir liessen uns kaum aus den Augen, hatten viel Spass zusammen. So ging es fortan an jedem Event.
Seit Herbst vorletzten Jahres haben wir sogar begonnen, die besuchten Events aufeinander abzustimmen. Einmal ging dieser Wunsch von mir aus, ein anderes Mal von ihr.
Aus einem Spass heraus schrieb sie mir eine Liste, warum sie mich brauche - da waren über 50 Gründe drauf. Auch "klebte" sie förmlich am PC und wir schrieben uns faktisch jeden Tag. Sie wünschte sich sogar parallel dazu Briefkontakt, weil man so dem Facebook nicht alles preisgeben müsste.. Auch das haben wir praktiziert.
Nach einem Ferienaufenthalt bei mir, zusammen mit ihrer Familie, schien sie völlig verrückt nach mir zu sein. In einem Chat schrieb sie mir, sie besitze nichts von mir, kein Andenken, nichts. Wir machten aus, dass ich ihr ein Taschentuch schicke. So hätte sie etwas, das sie an mich erinnert.
An weiteren Ausstellungen und Zusammentreffen wurde geflirtet und geturtelt, was das Zeugs hält. Selbst gemeinsame Hotelzimmer (zusammen mit ihrer Schwester) wünschte sie. Man sagte uns zwei auch bald nach, ein Liebespaar zu sein. Gerüchte gingen rum - aber das war uns beiden egal.
Auch die Grussformeln in Briefen und Mails wurden immer deutlicher. Wir beide zeigten dem Anderen unmissverständlich, wie sehr wir einander vermissten und wie sehr wir uns gern haben.
Beim letzten Aufenthalt bei mir zu Hause (mein zu Hause, das sie oft und bis zu Letzt "ihr zu Hause" genannt hat) im Dezember letzten Jahres liess sie dann "rein Zufällig" (und gut Versteckt, dass es niemand aus ihrer Familie sehen konnte) ihren Lieblingsschal zurück. Als ich sie fragte, warum - sagte Sie, das sei der Ausgleich zum Taschentuch...
Im Januar kam dann der erste Hammer. In einem Brief schreibt sie mir, dass sie mir der Nähe zu mir nicht klar kommt. Es hätte bereits Situationen gegeben, bei denen ihr übel geworden ist, auf der Anreise oder beim Gedanken an meine Anwesenheit. In Restaurants oder bei ganz normalen Tätigkeiten wurde ihr offensichtlich übel. Sie wollte es verheimlichen aber sie könne das nicht länger.
Ich solle das ganze nicht falsch verstehen. Sie wolle sich dem Problem stellen und Hilfe annehmen. Jedoch würde sie - wie in der Vergangenheit schon - sich zurück ziehen. Sie hätte schon Kontakte von heute auf Morgen abgebrochen. Aber sie wolle das nicht.
Natürlich war es ein Schock für mich. Die "Warum" Frage tauchte in mir auf. Da ich ihr aber auf keinen Fall unannehmlichkeiten bereiten wollte, schraubte ich meine Gefühle auf Sparflamme zurück. Komplimente, Kosenamen, "hdl" etc. liess ich weg. Es gab keine Mails mehr und der Chat wurde zunehmends unpersönlicher.
Kurz nach dem Brief hielt der Kontakt an. Ich dachte, dass ich damit so schon leben könnte. Da sie lieber etwas Distanz wollte, habe ich sie auch gefragt, ob ich den geplanten Besuch im Januar absagen solle. Sie meinte, "Nein, ich müsse das nicht tun". Der Besuch bei ihr und ihren Eltern verlief dann auch relativ normal. Ein bisschen Distanz war spürbar aber es war fast normal.
Wie ich dann auch erfahren habe, hatte sie an der Uni, an der sie seit letztem Sommer studiert, neue Freunde gefunden. Mit einem schien sie recht intensiven Kontakt zu halten. Sie schrieb SMS am Laufmeter. Auch Briefe schrieb er ihr und mit einem Umweg nach Hause fahren tut er sie auch. Eigentlich nichts, worüber man sich Sorgen machen müsste.
Als ich wieder zu Hause war erreichten micht Nachrichten und SMS, in denen sie mir schreibt, wie sehr sie mich doch vermisst. Dass mein Duft überall in der Wohnung sei und ich doch zurück kommen sollte.
Der Kontakt wurde darauf hin immer spärlicher. Ich dachte, das sei vielleicht, wegen ihren Prüfungen. Als ich dann noch erfuhr, dass sie von einem Verehrer ein Plüschtier erhalten habe und darauf hin völlig komisch gewesen sei, war ich völlig verunsichert. Zumal der Kontakt zu ihr danach noch weniger und noch harziger wurde. Angefangene Gespräche wurden ignoriert, keine Anstupser mehr (das war bis anhin eines der lustigen Dinge, die wir im Übermass betrieben), kein Anschreiben mehr ihrerseits.
Nach dem Karneval erreicht mich ein weiterer Brief. Darin schreibt sie mir, sie leide unter einer Phobie, die es ihr verunmöglicht, Veränderungen zuzulassen. Sie hätte Angst vor der Angst etwas zu verlieren. Ich solle mal danach googeln und dann würde ich verstehen. Ich habe gegoogelt und viel verstanden.
Der schon sehr spärliche Kontakt ist nun endgültig abgebrochen. Seit Tagen ist sie zwar online, meldet sich aber überhaupt nicht mehr. Selbst meine aus Vorsicht sehr zögerlichen Versuche, ein Gespräch anzufangen, wurden völlig ignoriert. Sie liest, schreibt mir aber nix.
Obwohl ich nun von ihrem Leiden weiss und ihr das auch ehrlich abnehme und glaube, zerbricht es mir das Herz.
Ich habe mich in diese Frau verliebt, wie seit 8 Jahren in keine andere mehr. Ich hatte die letzten zwei Jahre das Gefühl, endlich die Frau gefunden zu haben, mit der ich glücklich sein könnte. Selbst die Tatsache, dass ausser Kuscheln körperlich nie etwas zwischen uns war, störte mich überhaupt nicht. Sie ist mir wichtig und alles andere ergibt sich, wenns passt.
Seit zwei Wochen leide ich nun vor mich hin. Ich habe kaum noch Hunger, keinen Antrieb, keine Freuden oder Spass mehr. Völlig verzweifelt weine ich mich fast jeden Abend in den Schlaf. Ich fühle mich einerseits betrogen und ausgenutzt, wie ich es bei anderen Frauenbekanntschaften erlebt habe, andererseits versuche ich sie zu verstehen.
In 10 Tagen werde ich sie wieder sehen, an einer Ausstellung, bei der ich mitorganisiert habe. Wir werden sogar - auf ihren Wunsch hin - im gleichen Zimmer nächtigen. Wie soll ich die Zeit bis dahin überstehen und mit Begeisterung die Ausstellung fertig organisieren? Und wie soll ich mit ihr umgehen, wenn ich sie sehe? Auf die aktuelle Situation ansprechen kann ich sie schlecht - sie würde darunter leiden. Ignorieren kann und will ich sie auch nicht - das würde mir den Spass am Event noch ganz nehmen.
Gleich eine Woche später werde ich sie wieder sehen. Wieder nächtigen wir im selben Zimmer.
Übers Jahr hinweg sind weitere Aufeinandertreffen vorprogrammiert. Aufeinandertreffen die wir gemeinsam geplant haben. Sogar solche, bei denen sie mich für die Dauer des Events zu sich nach Hause eingeladen hat (sie und nicht etwa ihre Eltern...).
Ich bin völlig verzweifelt. Zerbricht da grad der Traum der grossen Liebe für mich?
Danke fürs "Zuhören".
LG Schattenblau