völlige Verwirrtheit

Nachdenkerin

Neuer Benutzer
06. Juni 2011
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Hallo an alle!

Ich hoffe, jemand hat überhaupt Lust diesen Roman zu lesen....

Eigentlich bin ich nicht der Typ dafür, Hilfe in einem Forum zu suchen, aber nun bin ich an einem Punkt gekommen, wo ich die Meinunges außenstehender gut gebrauchen kann.

Ich bin mit meinem Freund nun seit einem Jahr zusammen. Wir wohnen getrennt, sehen uns aber sehr häufig, eigentlich fast täglich. Der eine übernachtet beim anderen usw.

Es war bisher auch alles in Ordnung. Wir waren grad erst zusammen im urlaub und sind nun seit einer Woche wieder zuhause. Der Urlaub war sehr schön, es gab keine großen Probleme oder Streitereien. Nur Kleinigkeiten die dann auch wieder aus der Welt geschafft wurden. Alles in allem eine sehr harmonische Zeit. Auch nach dem Urlaub haben wir (in der einen Woche wie wir wieder da sind) die meiste zeit zusammen verbracht und alles war wie immer. Wir haben gekuschelt, hatten Sex und es machte nicht den Anschein das irgendetwas anders wäre.

Dann waren wir vor zwei Tagen auf einer Abschiedsfeier und hatten als wir wieder zuhause waren eine kleine meinungsverschiedenheit, aber nicht schlimmes. Er war aber auch angetrunken.

Und aus heiterem Himmel fragte er mich, als wir im Bett lagen, ob ich glaube das wir beide zusammen passen. Das hatte mit der meinungsverschiedenheit die wir hatten nichts zu tun und ich war total überrascht. Nun ja, er hat dann angefangen zu reden und sagte er glaubt, dass er für mich nur noch freundschaftliche Gefühle empfindet und keine partnerschaftlichen gefühle mehr.Dann sagt er wieder er weiß nicht genau was er fühlt. Er glaubt ich empfinde mehr für ihn als er für mich. Er glaubt, dass er mir nicht gerecht wird.

Ich war völlig überrumpelt. Es war ja aus heiterem Himmel und auch mitten in der Nacht nach dieser Party. Ich habe gesagt dass wir dafür eine Lösung finden müssen/sollen. Er meinte "Was willst du für eine Lösung finden?" Irgendwas sagte ich, aber nicht mitten in der nacht. Während des Gespräches liefen ihm auch Tränen über die Wangen. Ich war ziemlich ruhig und habe nicht geweint, wahrscheinlich weil ich es bis dato noch alles nicht fassen konnte.

Natürlich hab ich kaum geschlafen, und am nächsten morgen bin ich dann leise aus dem Zimmer und hab mich erst mal ausgeheult währen er noch ruhig schlief.

Ich hab ihn dann irgendwann ein paar Std. später geweckt und wir haben normal gefrühstückt, als wenn nichts wäre. Dann haben wir noch mal miteinander gesprochen, wieder machte er den Anfang.

Er sagte dass gleiche wie in der nacht zuvor. Dazu sagte er aber, dass er immer noch gerne mit mir zusammen ist, gerne mit mir spricht, gerne seine Zeit mit mir verbringt, mich gerne berührt, gerne Sex mit mir hat, gerne mit mir kuschelt und meine Nähe spürt, er es schön findet wenn cih ihn berühre.

Auch dass er gerne bei mir ist, aber auch gerne zuhause.Und er führte noch an wie er darauf kam: Im Urlaub habe ich zu ihm einmal bei einer meinungsverschiedenheit gesagt "ich fühl mich nicht wie deine Freundin sondern wie eine Mitreisende" und "Wenn du evtl. wegen dem Job umziehst, glaubst dann ernsthaft dass wir noch zusammenbleibe?"

Er sagte, diese sachen hätten ihm zum Nachdenken gebracht.

Und dass er sich nicht sicher ist ob es wichtig ist ob ICH diese Person bin, mit der einen Film guckt, neben der einschläft und aufwacht, mit der er kuschelt usw. oder ob es im prinzi egal wäre, hauptsache es ist EINE Person. Er glaubt er hat oder wir haben uns einfach daran gewöhnt jemanden zu haben, aber ob es wichtig ist dass es auch diese eine Person ist, weiß er nciht oder glaubt er nciht.

Nun ist dazu noch zu sagen, dass im Vorfeld wirklich alles normal war, er hat meine Nähe gesucht, gesagt ich freu mich auf dich (und auch so gemeint, ich hab das alles hinterfragt im gespräch). Er hat keinen Abstand gesucht. Und er hat sogar vor drei Tagen noch gesagt nimm dir nächste Woche dann und dann nichts vor, ich hab eine Überraschung für dich.

Und dann kommt das. ich weiß nicht weiter. Ich kann ihn nicht verstehen.

Wir sind jetzt erstmal so verblieben es noch nicht zu beenden sondern erst mal abzuwarten. Dann hab ich noch mal besucht und gesagt ich hab viel nachgedacht und viel geweint und bin der meinung dass wir es Wert sind füreinander zu kämpfen.

Wir wollen morgen nochmal miteinander reden, vor mmeiner Überraschung, die natürlich trotzdem durchgezogen wird.

Alles in allem verhält er sich nach dem Gespräch als wenn ncihts wäre. Der gleiche Abschiedskuss wie immer, das gleiche "Hallo Schatz" in der SMS oder beim telefon, allgemein gute laune und völlig normal.

Ich versteh es alles einfavch nicht.

Vielleicht hat ja jemand Zeit und Lust seine meinug dazu zu schreiben.

Schonmal danke im Voraus.

Liebe grüße, die Nachdenkerin

 
Hallo liebe Nachdenkerin,

hmmm... eine Kröte zu schucken. Das tut mir Leid.

Solche Zweifel können natürlich mal kommen, und irgendwie nicht schlecht, dass Dein Freund die nicht mit sich selbst ausmacht, sondern mit Dir redet. Aber für Dich ist es gewiss nicht einfach..

Ein Grund könnte vielleicht sein, dass ihr Euch etwas zu häufig seht, und ihm ein gewisser Freiraum fehlt.. fast täglich ist schon eine Menge (daher scheue ich mich auch immer ein wenig vor dem Zusammenziehen, aber auch da ist es ja möglich, Freiräume zu waren). Sprich ihn doch ruhig mal gezielt darauf an, falls er damit nicht von selbst kommt. Und versucht es mit ein wenig mehr Abstand, dass jeder von Euch auch noch ein Leben neben der Beziehung hat, um für den anderen interessant zu bleiben und Euch auch mal zu vermissen - und natürlich auch für sich selbst. Was nicht genügend Luft bekommt, stirbt an gern Sauerstoffmangel..

Und es gibt noch die Überraschung, da darfst Du wirklich mal gespannt sein.

Lieben Gruß,

Mafalda

 
Hi.

Ich hoffe, jemand hat überhaupt Lust diesen Roman zu lesen....
Trotz der gegenwärtigen Tendenz, dass die Aufmerksamkeitsspanne vieler Heranwachsenden und solcher, die es werden wollen, nur bis zum nächsten Werbespot reicht, kümmern wir uns gerne um deine Kurzgeschichte.

Ich bin mit meinem Freund nun seit einem Jahr zusammen. Wir wohnen getrennt, sehen uns aber sehr häufig, eigentlich fast täglich
Ein Grund könnte vielleicht sein, dass ihr Euch etwas zu häufig seht, und ihm ein gewisser Freiraum fehlt
Da bin ich anderer Meinung. Ein Jahr Beziehung ist relativ, aber da die beiden ja freiwillig aufeinander hocken, könnte man ja zunächst von inniger Liebe ausgehen. Da ist es normal, dass man sich jeden Tag sehen will. Da ist das Gerede um Freiraum fehl am Platz, weil es nicht die Ursache für dieses Problem ist. Gefühle verschwinden nicht, wenn man zu wenig Freiraum hat. Wenn jemand zu wenig Freiraum hat, kommt es zu Spannungen, zu Streit, aber nicht zum Verschwinden von Gefühlen. Wenn dem so wäre, könnte man ja ein paar völlig neue Therapiemethoden entwickeln.

Natürlich wäre es angebracht, herauszuknobeln, ab welchen Zeitpunkt das tägliche Sich-Sehen-Wollen zur Heuchelei seinerseits verkam. Gefühle verschwinden nicht von jetzt auf nachher, auch nicht, wenn die Freundin ein paar komische Kommentare im Urlaub von sich gibt. Und ja, das was ihr da jetzt führt ist eine geheuchelte Beziehung, um drei Dinge vor euch herzuschieben: Erstens sich einzugestehen, dass es keine Sinn macht, ihr euch im Prinzip gegenseitig nur die Zeit raubt, zweitens,die Trennung durchzuziehen und drittens den "Schuldigen" für das Scheitern der Beziehung zu suchen.

Da führt aber kein Weg mehr drumherum.

Eines muss man deinem Freund lassen, er hat dir immerhin die Wahrheit gesagt und das auch noch recht zeitnah. Da gehört er zu den rühmlichen Ausnahmen.

Nur sein Alltagsverhalten (deines übrigens auch) zeigt, dass er/ihr diese Tatsache so weit zu ignorieren versucht, um die unausweichliche Konsequenz auszublenden. Die Abschiedsküsse sind eine Lüge, das gemeinsame Kuscheln eine Farce, Sex aus Liebe bloßer Schwindel, weil keine Liebe dahinter steckt, sondern eine Mischung aus Gewohnheit, Mitleid und Eigennutz.

Ich versteh es alles einfach nicht.
So schwierig ist das eigentlich nicht. Er ist jetzt nur noch aus Gewohnheit mit dir zusammen und du hältst noch an deiner Vorstellung eines glücklichen Paares fest. Sein Handeln filterst du durch eben diesen "Verliebtsein"-Filter und dabei ergeben die Puzzleteile, die nicht in das Bild eines glücklichen Paares passen, natürlich keinen Sinn.

Und da er ja die Trennung nicht ausspricht, dümpelt ihr in völliger Verwirrtheit weiter vor euch hin, bis hoffentlich du statt ihm deinen Mut zusammen nimmst und den Puzzleteilen endlich einen Sinn gibst und die Konsequenzen ziehst.

 
Huu, klare Worte von House, auch wenn sie schmerzen sollten.

Mir sind aber noch so zwei Dinge aufgefallen:

"ich fühl mich nicht wie deine Freundin sondern wie eine Mitreisende"
Wie kamst Du auf diesen Gedanken und dieses Gefühl? Ich meine, aus welchem Verhalten von ihm hast Du das so gedeutet?
und

"Wenn du evtl. wegen dem Job umziehst, glaubst dann ernsthaft dass wir noch zusammenbleibe?" Er sagte, diese sachen hätten ihm zum Nachdenken gebracht.
Würden mich auch zum Nachdenken bringen, ehrlich. Wenn mein Freund mir das sagt, dann würde ich auch zweifeln. Was sollte diese Frage, ob ihr noch zusammenbleibt, wenn er wegen einem Job umzieht? Für (fast) Alles gibt es Lösungen. Vorausgesetzt man ist an solchen interessierte. Du hast das Gegenteil davon gesagt. Glaubst Du, dass wir noch zusammenbleiben heißt, ICH glaube nicht? Was für ne andere Reaktion von ihm hast Du da erwartet?

So wird das nix.