Erfahrungen machen das Leben aus. Sie machen es lebenswert. Der Weg ist das Ziel. Man soll nach seinem Gewissen handeln und wird zufrieden sein, wenn es dann einmal zu Ende ist.
Verantwortungsgefühl - Eigenverantwortung und Verantwortung für andere. Was, wenn diese beiden Formen miteinander kollidieren? Kompromiß?
Nach seinem eigenen Gewissen handeln bedeutet frei zu sein. Was, wenn man das nicht immer kann?
Ich bin einsam - nicht allein. Weihnachten verbringe ich im Kreis der Familie, Silvester feier ich mit Freunden, genauso wie meinen Geburtstag kurz darauf. Ich pendle zwischen Studium und Wochenende hin und her. Jedesmal weiß ich, dass jemand nach der Fahrt nach Hause auf mich wartet. Keine Partnerin, aber Menschen die mich lieben.
Ich würde mein bisheriges Leben nicht als rasant bezeichnen. Es war wohl nie so voll Überraschungen. Es hatte bisher viele schöne Momente. Leider verlernt man, diese Momente zu genießen, sie zu schätzen, das beste daraus zu machen... Man verlernt es, wenn man sich trotz allen 'Wiedrigkeiten' nicht glücklich schätzt.
Einsamkeit inspiriert mich bisweilen zu schreiben. Manchmal genieße ich auch dieses Image eines 'Lonely Wolf', der auch gut alleine zurechtkommt. Einsamkeit kann allerdings auch lähmen. Sie veranlasst Worte dazu wie ein Kloß im Halse stecken zu bleiben. Sie vernebelt die Gedanken, bis man sich in einem unsäglichen Trott des Lebens wiederbefindet. Man steht morgens auf und geht abends wieder ins Bett - ohne dass sich etwas ändert. Nichts bessert sich, weil man nicht aktiv darauf zusteuert. Man denkt aber auch, dass sich nichts verschlechtert, was nicht stimmt. Der Geist brennt aus. Agonie... Da fehlt der Antrieb, der Wille etwas zu verändern. Da ist diese Angst vor dem Unbekannten, vor dem Neuen. Wenn man sich öffnet, kann man verletzt werden und wer sich nicht öffnet, bleibt einsam.
Alles in Allem würde ich behaupten ich bin einsam, weil ich Angst habe es nicht zu sein. Ich will aber nicht einsam sein. Sonst wäre ich vermutlich auch allein. Ich suche immer wieder den Kontakt zu meinem Umfeld. Ich tue mir sehr schwer, neue Leute kennenzulernen, bin aber symphatisch genug, mich bei den wenigen Annäherungsversuchen an andere Menschen beliebt zu machen. Deshalb bin ich nicht alleine.
Meine Einsamkeit spüre ich in Form einer Inkompatibilität. Das hört sich jetzt merkwürdig an, ist aber ganz einfach. Ich fühle mich fremd in dieser Welt. Ich kann mich zwar mit vielen Dingen identifizieren. Aber irgendwie ist das dieses ständige Pochen in meinem Schädel - "Du bist hier falsch" "Es fühlt sich nicht richtig an" "Das ist kein Leben" "Du gehörst hier nicht dazu". Es ist das Gefühl einen schlechten Traum zu träumen, während man sich allerdings jederzeit bewußt ist, dass man nicht aufwachen wird - zumindest nicht allzu schnell. Jeder Tag fühlt sich wie eine schwere Bürde an, die man glaubt nicht alleine tragen zu können. Gleichgesinnte, die man für sich als Freund nennen kann, helfen einem dabei, diese Last zu tragen - die Last ist allerdings immernoch da.
Ich hatte einmal das Gefühl, dass diese Last nicht so erdrückend war. Sie lag zwar auf meinen Schultern, belastete mich allerdings nicht. Das war, als ich eine Freundin hatte. Zwei Monate hielt die Verbindung zwischen uns und fand dann ein Ende. Während dieser Zeit fiel mir alles leicht. Ich hatte Energie für den Tag. Ich wollte etwas erleben. Ich wollte die wenige Zeit nutzen, die ich hatte. Als es vorbei war, hatte ich aus 'beruflichen' Gründen keine Zeit mir zuviele Gedanken über meinen Zustand zu machen. Verpflichtungen...
Warum habe ich sie geliebt? Habe ich sie geliebt? Habe ich das Gefühl geliebt, dass sie mir gegeben hat? Habe ich das Gefühl geliebt, nicht einsam zu sein?
Im Nachhinein würde ich behaupten, dass es Letzteres war. Ich fühlte mich nicht mehr einsam. Aber wenn ich ehrlich bin, war ich es dennoch. Nur weil dort ein Mensch ist, der einen schätzt und liebt wie man ist, bedeutet das noch lange nicht, dass man sich selbst schätzt und liebt. "Du gehörst hier nicht hin" Wo gehöre ich hin? Wenn ich das Gefühl habe, an die Seite eines Menschen zu gehören (und dort auch bin), bin ich nicht mehr einsam, oder? Wenn ich an der Seite einer Person sein will, aber nicht das Gefühl habe dort hinzugehören, wird es kompliziert.
Ich hatte einmal eine lange Zeit Liebeskummer wegen eines Mädchens und darauffolgende Depressionen. Es hat sich über Jahre gezogen, bis ich wieder an eine andere Frau denken konnte - denken wollte. Das ist der springende Punkt. Ich wollte nicht an eine andere denken. Als ich es wollte, konnte ich es nicht. Ich suchte eine Möglichkeit, die Sache abzuschließen. Eigenverantwortung...
Doch sollte ich mich nach Jahren mit ihr zusammensetzen und etwas ausdiskutieren, was für sie schon lange keine Bedeutung mehr hat? Durfte ich sie, die in einer intakten Beziehung war (und immernoch ist), mit der erschütternden Wahrheit belasten, dass ich durch die Begegnung mit ihr zu einem emotionalen Krüppel geworden war? Verantwortung gegenüber anderen...
Was, wenn diese beiden Formen miteinander kollidieren?
Ich habe sie bis Heute nie darauf angesprochen.
Die letzten Jahre wollte ich nicht an sie denken, dachte nicht an sie, lernte eine andere kennen, war glücklich - auch wenn das Gefühl durch Hormone beeinflußt wurde. Es fühlte sich richtig an. Allerdings nur in dem Moment in dem es war. Objektiv war die Beziehung nicht auf Liebe gegründet - bei keinem von uns beiden. Aber sie war wichtig, aber war sie deshalb richtig? Man darf sein Leben nicht von der Gunst oder Mißgunst Anderer abhängig machen - auch nicht seine Gefühle.
Letzte Nacht hatte ich einen Traum. Das Mädchen, das Grund für meinen jahrelangen Kummer war, war dort. Ich war bei ihr. Ich liebkoste sie. Es war alles so selbstverständlich. Es war ... falsch. Ich spürte, dass ich ihr wichtig war - wichtiger als alles andere. Im selben Moemnt spürte ich Unbehagen. In mir stieg das Gefühl hoch, dass es falsch war, was hier war. Es war falsch, dass ich mit ihr zusammen war. Es war falsch, dass ich ihr soviel bedeutete. Ich wollte, dass sich die Situation ändert. Ich wollte, dass sich ihre Gefühle ändern. Aber ich wollte nicht weg von ihr. Dann wachte ich auf. Der erste Traum von ihr seit Jahren. Es hat mich völlig aus der Bahn geworfen. In diesem kurzen Moment spürte ich nichts als Trauer. Ich lag alleine in meinem Bett und spürte nichts als diese Trauer über meine Einsamkeit.
Sind meine Erfahrungen, die ich mit ihr gemacht habe, der Grund für meine Einsamkeit? Diese Erfahrungen haben mich etwas gelehrt. Es gibt Dinge, die nunmal so sind wie sie sind. Dafür muss es keinen guten Grund geben. Es gibt Dinge, die man nicht erzwingen kann. Ich hasse diese Tatsache abgrundtief.
Es gibt Tatsachen, die man akzeptieren muss. Wenn man etwas nicht ändern kann, dann muss man es akzeptieren. Große Fortschritte und Errungenschaften unserer Art kamen dadurch zustande, dass es jemanden gab, der eine scheinbare Tatsache nicht akzeptierte. Diese Menschen bezeichnet man im Allgemeinen als Genies. Menschen, die wirkliche Tatsachen nicht akzeptieren können, bezeichne ich als arme Hunde.
Angesichts dieser Beobachtungen bleibt mir eigentlich nur noch festzustellen, dass ich alles andere als ein 'Lonely Wolf' bin.
Verantwortungsgefühl - Eigenverantwortung und Verantwortung für andere. Was, wenn diese beiden Formen miteinander kollidieren? Kompromiß?
Nach seinem eigenen Gewissen handeln bedeutet frei zu sein. Was, wenn man das nicht immer kann?
Ich bin einsam - nicht allein. Weihnachten verbringe ich im Kreis der Familie, Silvester feier ich mit Freunden, genauso wie meinen Geburtstag kurz darauf. Ich pendle zwischen Studium und Wochenende hin und her. Jedesmal weiß ich, dass jemand nach der Fahrt nach Hause auf mich wartet. Keine Partnerin, aber Menschen die mich lieben.
Ich würde mein bisheriges Leben nicht als rasant bezeichnen. Es war wohl nie so voll Überraschungen. Es hatte bisher viele schöne Momente. Leider verlernt man, diese Momente zu genießen, sie zu schätzen, das beste daraus zu machen... Man verlernt es, wenn man sich trotz allen 'Wiedrigkeiten' nicht glücklich schätzt.
Einsamkeit inspiriert mich bisweilen zu schreiben. Manchmal genieße ich auch dieses Image eines 'Lonely Wolf', der auch gut alleine zurechtkommt. Einsamkeit kann allerdings auch lähmen. Sie veranlasst Worte dazu wie ein Kloß im Halse stecken zu bleiben. Sie vernebelt die Gedanken, bis man sich in einem unsäglichen Trott des Lebens wiederbefindet. Man steht morgens auf und geht abends wieder ins Bett - ohne dass sich etwas ändert. Nichts bessert sich, weil man nicht aktiv darauf zusteuert. Man denkt aber auch, dass sich nichts verschlechtert, was nicht stimmt. Der Geist brennt aus. Agonie... Da fehlt der Antrieb, der Wille etwas zu verändern. Da ist diese Angst vor dem Unbekannten, vor dem Neuen. Wenn man sich öffnet, kann man verletzt werden und wer sich nicht öffnet, bleibt einsam.
Alles in Allem würde ich behaupten ich bin einsam, weil ich Angst habe es nicht zu sein. Ich will aber nicht einsam sein. Sonst wäre ich vermutlich auch allein. Ich suche immer wieder den Kontakt zu meinem Umfeld. Ich tue mir sehr schwer, neue Leute kennenzulernen, bin aber symphatisch genug, mich bei den wenigen Annäherungsversuchen an andere Menschen beliebt zu machen. Deshalb bin ich nicht alleine.
Meine Einsamkeit spüre ich in Form einer Inkompatibilität. Das hört sich jetzt merkwürdig an, ist aber ganz einfach. Ich fühle mich fremd in dieser Welt. Ich kann mich zwar mit vielen Dingen identifizieren. Aber irgendwie ist das dieses ständige Pochen in meinem Schädel - "Du bist hier falsch" "Es fühlt sich nicht richtig an" "Das ist kein Leben" "Du gehörst hier nicht dazu". Es ist das Gefühl einen schlechten Traum zu träumen, während man sich allerdings jederzeit bewußt ist, dass man nicht aufwachen wird - zumindest nicht allzu schnell. Jeder Tag fühlt sich wie eine schwere Bürde an, die man glaubt nicht alleine tragen zu können. Gleichgesinnte, die man für sich als Freund nennen kann, helfen einem dabei, diese Last zu tragen - die Last ist allerdings immernoch da.
Ich hatte einmal das Gefühl, dass diese Last nicht so erdrückend war. Sie lag zwar auf meinen Schultern, belastete mich allerdings nicht. Das war, als ich eine Freundin hatte. Zwei Monate hielt die Verbindung zwischen uns und fand dann ein Ende. Während dieser Zeit fiel mir alles leicht. Ich hatte Energie für den Tag. Ich wollte etwas erleben. Ich wollte die wenige Zeit nutzen, die ich hatte. Als es vorbei war, hatte ich aus 'beruflichen' Gründen keine Zeit mir zuviele Gedanken über meinen Zustand zu machen. Verpflichtungen...
Warum habe ich sie geliebt? Habe ich sie geliebt? Habe ich das Gefühl geliebt, dass sie mir gegeben hat? Habe ich das Gefühl geliebt, nicht einsam zu sein?
Im Nachhinein würde ich behaupten, dass es Letzteres war. Ich fühlte mich nicht mehr einsam. Aber wenn ich ehrlich bin, war ich es dennoch. Nur weil dort ein Mensch ist, der einen schätzt und liebt wie man ist, bedeutet das noch lange nicht, dass man sich selbst schätzt und liebt. "Du gehörst hier nicht hin" Wo gehöre ich hin? Wenn ich das Gefühl habe, an die Seite eines Menschen zu gehören (und dort auch bin), bin ich nicht mehr einsam, oder? Wenn ich an der Seite einer Person sein will, aber nicht das Gefühl habe dort hinzugehören, wird es kompliziert.
Ich hatte einmal eine lange Zeit Liebeskummer wegen eines Mädchens und darauffolgende Depressionen. Es hat sich über Jahre gezogen, bis ich wieder an eine andere Frau denken konnte - denken wollte. Das ist der springende Punkt. Ich wollte nicht an eine andere denken. Als ich es wollte, konnte ich es nicht. Ich suchte eine Möglichkeit, die Sache abzuschließen. Eigenverantwortung...
Doch sollte ich mich nach Jahren mit ihr zusammensetzen und etwas ausdiskutieren, was für sie schon lange keine Bedeutung mehr hat? Durfte ich sie, die in einer intakten Beziehung war (und immernoch ist), mit der erschütternden Wahrheit belasten, dass ich durch die Begegnung mit ihr zu einem emotionalen Krüppel geworden war? Verantwortung gegenüber anderen...
Was, wenn diese beiden Formen miteinander kollidieren?
Ich habe sie bis Heute nie darauf angesprochen.
Die letzten Jahre wollte ich nicht an sie denken, dachte nicht an sie, lernte eine andere kennen, war glücklich - auch wenn das Gefühl durch Hormone beeinflußt wurde. Es fühlte sich richtig an. Allerdings nur in dem Moment in dem es war. Objektiv war die Beziehung nicht auf Liebe gegründet - bei keinem von uns beiden. Aber sie war wichtig, aber war sie deshalb richtig? Man darf sein Leben nicht von der Gunst oder Mißgunst Anderer abhängig machen - auch nicht seine Gefühle.
Letzte Nacht hatte ich einen Traum. Das Mädchen, das Grund für meinen jahrelangen Kummer war, war dort. Ich war bei ihr. Ich liebkoste sie. Es war alles so selbstverständlich. Es war ... falsch. Ich spürte, dass ich ihr wichtig war - wichtiger als alles andere. Im selben Moemnt spürte ich Unbehagen. In mir stieg das Gefühl hoch, dass es falsch war, was hier war. Es war falsch, dass ich mit ihr zusammen war. Es war falsch, dass ich ihr soviel bedeutete. Ich wollte, dass sich die Situation ändert. Ich wollte, dass sich ihre Gefühle ändern. Aber ich wollte nicht weg von ihr. Dann wachte ich auf. Der erste Traum von ihr seit Jahren. Es hat mich völlig aus der Bahn geworfen. In diesem kurzen Moment spürte ich nichts als Trauer. Ich lag alleine in meinem Bett und spürte nichts als diese Trauer über meine Einsamkeit.
Sind meine Erfahrungen, die ich mit ihr gemacht habe, der Grund für meine Einsamkeit? Diese Erfahrungen haben mich etwas gelehrt. Es gibt Dinge, die nunmal so sind wie sie sind. Dafür muss es keinen guten Grund geben. Es gibt Dinge, die man nicht erzwingen kann. Ich hasse diese Tatsache abgrundtief.
Es gibt Tatsachen, die man akzeptieren muss. Wenn man etwas nicht ändern kann, dann muss man es akzeptieren. Große Fortschritte und Errungenschaften unserer Art kamen dadurch zustande, dass es jemanden gab, der eine scheinbare Tatsache nicht akzeptierte. Diese Menschen bezeichnet man im Allgemeinen als Genies. Menschen, die wirkliche Tatsachen nicht akzeptieren können, bezeichne ich als arme Hunde.
Angesichts dieser Beobachtungen bleibt mir eigentlich nur noch festzustellen, dass ich alles andere als ein 'Lonely Wolf' bin.