@s2k Hallo Leidensgenosse...
Ich will dir wirklich nicht deine Hoffnung nehmen, auch kann und darf ich dir keine Ratschläge geben (ich stand in fast der gleichen Situation absolut hilflos da) - aber ich erkenne in allem was du schreibst so viele Parallelen, es ist schon fast erschreckend...
Zuallererst möchte ich darauf eingehen,daß du schreibst, sie hätte sich dir anvertraut und du hättest sie am liebsten nicht mehr gehen lassen: Als mir meine Herzensdame von ihrem Innersten erzählte (da ging es um Mißbrauch durch ihren Vater in der Kindheit, hieraus resultirend Angst vor Dunkelheit und Alleinsein) ,ich fühlte mich zunächst erschlagen von Mitgefühl und dennoch unheimlich stolz,daß sie es gerade mir erzählte und es vorher noch niemandem erzählt hatte.Für mich war diese Offenbarung damals ein Meilenstein in dieser Beziehung; Ich wollte von nun an noch mehr für sie da sein, ihr helfen.In dieser Nacht damals sprachen wir stundenlang im dunklen Zimmer sie heulte und ich tröstete sie, und ich war mir sicher daß durch diese Intimität etwas ganz besonderes zwischen uns geboren war. Spätestens seid diesem Erlebnis hätte ich ihr niemals weh tun können. Wenn du jetzt aber glaubst es hätte sich daraus etwas tolles besonderes entwickelt... so will ich dir sagen, daß genau die gleiche Frau mich ca ein halbes Jahr später nicht mehr sehen wollte, weil ihr plötzlich alles zu schnell ging. Als ich von Liebe sprach sagte sie sie müsse zuerst darüber nachdenken, als ich von Freundschaft sprach sagte sie, als ich sie zu nerven begann, "welche Freundschaft?"Du siehst unter Druck stellte sie alles vorher dagewesene in Frage , überschritt jede Grenze-ohne Not. Ich machte mich monatelang zum Affen, lies mich demütigen, rief immer und immer wieder an, schrieb Briefe, bin vorbei gefahren.Sie sagte mir sie bräuchte Zeit und sie würde anrufen, sich melden, du ahnst es schon... sie meldete sich nie, Ich hielt es anfangs vielleicht eine Woche aus und meldete mich nicht- es kam kein Anruf von ihr, dann konnte ich einen halben Monat warten, gerade so - keine Regung von ihr. Wenn ich dann doch anrief, hat sie mich anfänglich verständnisvoll, später barsch zurückgewiesen. Sie schnitt Scheibe um Scheibe von unserer Beziehung ab, lies mich am ausgestreckten Arm verhungern. Heute ist das fast 2 Jahre her, wenn ich sie manchmal sehe ( zufällig, denn ich habe es längst aufgegeben sie bewußt aufzusuchen), schaut sie mich nicht einmal mehr an, sie schaut durch mich durch. Sie hatte mir auch mal ein klärendes Gespräch versprochen - darauf warte ich bis heute - es wird niemals eines geben.Warum auch, es gibt nichts mehr zu sagen. Sie hatte nach mir mehrere Beziehungen, heute lebt sie mit einem Juniorchef in dessen Wohnung in einer Beziehung, redet von Kindern und Heirat. Was ich dir damit sagen will. Solche intime Offenbarungen - sie gehen dir nahe und du nimmst Anteil, willst helfen, fühlst dich noch enger verbunden,- aber du kannst dich niemals darauf berufen, du bist hierdurch nicht priveligiert. Ich wage sogar die Behauptung, wenn dir soetwas nahe geht, verlierst du deinen Selbstschutz ganz und gar, nach dem Motto: ein so verletzliches Wesen könnte mir niemals wehtun,- du wirst völlig schutzlos. Ein guter Freund von mir ist Psychologe, er sagte mir daß er den Eindruck hat, daß es Frauen gibt, die Männer mit diesem "Helfersyndrom" erkennen, und durch das Anvertrauen von wahren oder erfundenen Horrorgeschichten, diese Männer in eine gewisse Art von Abhängigkeit ziehen, weil sie das Gefühl haben, daß sie noch nicht genug Macht über diesen Mann haben(sei es sexuell oder interlektuell)In meinem Fall weiß ich heute, daß meine Herzensdame sich selbst wohl im innersten verabscheut, schuldig findet, und mich, der ihr unmißverständlich seine Liebe erklärt hat und das bedingungslose Zusammenhalten versprochen hat, danach plötzlich genauso Scheisse fand wie sich selbst. Diese Art von Frauen tendieren mehr zu Männern, denen sie nachlaufen können, die sie scheisse behandeln ( vielleicht wie ihr Vater in ihrer Kindheit).Männer die aber lieb und nett sind, deren sie sich sicherfühlen können, denen tun sie weh und rächen sich für Dinge die andere ihnen angtan haben, -weil diese ja wehrlos sind.Vielleicht denkst du mal darüber nach. Mehr wie deine Liebe, deine uneingeschränkte Unterstützung kannst du deiner Herzdame nicht anbieten, wenn sie es achtlos wegwirft, was bleibt dir dann? Erspare dir weiter Demütigungen, nutze die wenige Kraft die dir geblieben ist für einen Neuanfang mit einer Frau, die deiner würdig ist.
Ich wünsche dir alles Glück und viel Kraft, aber vor allem Selbsterhaltungstrieb.