Verliebt in den besten Freund und es scheint gegenseitig zu sein. Aber es gibt ein ABER.

pm32

Neuer Benutzer
19. Okt. 2011
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Hallo zusammen,

ich will mich heute auch mal ratsuchend an euch wenden, denn ich habe ein Problem und weiß mir langsam nicht mehr zu helfen. Nun versuche ich es kurz zu machen, obwohl die Geschichte, wie vermutlich alle dieser Art, ziemlich komplex ist (oder mir wenigstens zu sein scheint).

Ich bin verliebt in meinen besten Freund. Wir sind beide Single und uns wirklich nah, schon immer gewesen. Nun ist es scheinbar so, dass uns dasselbe Gefühl verbindet, aber wir unterschiedlich damit umgehen. Nachdem er es erst gar nicht zulassen wollte, hat ein stundenlanges Gespräch zwischen uns dann zum Glück doch noch bewirkt, dass er bereit war, herauszufinden, was dieses Mehr an Gefühl sein soll und wir kamen und minimal näher. Daraus resultierte, dass er einige Wochen später angab, wirklich mehr als Freundschaft für mich zu empfinden und wohl auch in mich verliebt zu sein, allerdings auf eine vorsichtige Art. Grund für diese Vorsicht sind wohl Ängste, die aus vorigen Beziehungen herrühren.

Grundsätzlich kann ich mit einer solchen Angst auch umgehen, wenn ich merke, dass der andere sich damit auseinandersetzt und einfach Zeit braucht. Aber ich habe das Gefühl, immer wieder gegen eine Wand zu prallen.

Wir sind im Kino und er ergreift meine Hand, wir halten den gesamten Film über Händchen, seine Hand wandert auf meinen Oberschenkel. Nach dem Film stehen wir eine Stunde lang eng umschlungen draußen auf dem Parkplatz. Bei jeder Gelegenheit, bei der wir alleine sind, gibt es Berührungen, die von ihm ausgehen und die ich auch als ziemlich eindeutige Berührungen interpretiere, aber er beruft sich, wenn das Thema aufkommt, eben darauf, dass wir in erster Linie Freunde sind und er mich lieb hat, mehr aber eben nicht. Ich will nicht ungeduldig sein, weiß aber nicht wirklich, wo mein Platz ist und habe langsam selbst Angst. Nämlich davor, mich zu sehr darauf einzulassen, es zu sehr zu wollen und am Ende mit gebrochenem Herz zurückzubleiben.

Dass er nicht mit mir spielt, weiß ich sicher, ich weiß auch, dass er sich sehr bemüht und dass er mittlerweile auch ganz anders mit mir umgeht. Meine Freundin, die uns nun zum ersten Mal seit dieser Veränderung zusammen erlebt hat, sagt, man merke, dass er verliebt sei und ich finde das auch. Aber wichtig ist wohl, dass er es nicht merkt oder nicht zulassen will.

Was ich von euch genau wissen will, weiß ich nicht einmal. Ich brauche irgendeinen Anhaltspunkt von Weg, den ich gehen kann, ohne mich selbst zu sehr zu verlieren. Eine Einschätzung der Sachlage vielleicht in Bezug auf das Händchenhalten und die viele körperliche Nähe zwischen zwei Menschen sowie eben ihre Bedeutung.

Ich bin etwas verzweifelt. Bitte entschuldigt meinen wirren Schreibstil.

LG,

pm

 
Ich kenne die Situation in der der Du Dich befindest sehr gut, da ich auch einen "besten" Freund habe, für den ich ein wenig mehr empfinde als zu allen übrigen Freundschaften.

Auch wir haben mal sehr intensiv über unsere Situation gesprochen und haben herausgefunden, dass wir gegenseitig für uns sehr, sehr wichtig sind, aber es bei uns nicht zu einer richtigen Beziehung reichen wird. Wobei ich sozusagen die war, die auf "vorscihtige Art verliebt" war. Bedeutet jedoch für mich, dass ich ihn nur sehr gerne habe, jedoch kein Herzklopfen.

Wir haben jedoch auch sehr viel körperlichen Kontakt, mit Händchenhalten, Kuscheln und Umarmungen, die zwischen uns normal sind und aus unserer wirklich sehr engen Freundschaft und Verbundenheit resultieren. Eine weitere Bedeutung haben unsere körperlichen Kontakte eigentlich nicht.

Wie lange seid Ihr eigentlich schon Singles?

 
Es kann Vieles dabei passieren. Es kann passen oder dann auch doch nicht. Es gibt so viele Möglichkeiten wie es Wege gibt. Du könntest dein Beziehungsbild erweitern, oder überdenken, bzw. dein bild von "Freundschaft" und mit dem abbgleichen, was Du im Herzen empfindest...

Du kannst es als zu gefährlich einstufen, und Abstand suchen.

Du kannst Dich einfach darauf einlassen, mit der Möglichkeit, verletzt zu werden.

Du kannst...

Es kommt darauf an, wozu Du Dich entscheidest... wie Du tickst. ;) Wos kribbelt in Gedanken bei dem Auswählen der Möglichkeiten, und wos in der Magengegend eher beklemmt- denn danach solltest du handeln, nach dem Was Du bist!

Was passiert kann dir Keiner sagen.

Liebe Grüsse!

Rosenkatze

 
Hallo ihr beiden,

danke für eure Antworten!

@ MauFrau: Er ist seit etwa zwei Jahren Single, so genau kann ich das gar nicht sagen, ich selbst bin es seit etwas über einem Jahr. Unsere Freundschaft besteht seit über zehn Jahren und wir waren bisher nichts weiter als sehr eng befreundet, wie Bruder und Schwester eben. Irgendwann hat sich daran etwas verändert und wir haben auch ausführlich darüber gesprochen. Das, was wir uns an Nähe geben, geben wir in einer Freundschaft normalerweise beide nicht.

@ Rosenkatze: Eigentlich weiß ich vermutlich, was ich will: ich will, dass das zwischen uns weitergeht... Aber ich habe mittlerweile Angst davor, dass diese Zurückhaltung nicht weicht. Bisher lief es eigentlich konstant, vorsichtig, aber konstant in Richtung Beziehung. Diese Vorsicht hat ihre naheliegenden Gründe, auch natürlich diese Freundschaft, die bei einem Scheitern eines Versuchs auf dem Spiel stehen könnte. Manchmal habe ich aber das Gefühl, er will mehr tun oder sagen, lässt es dann aber sein, weil er sich nicht traut. Und wenn ich ihn darauf anspreche, sagt er, da sei eben nicht mehr an Gefühl, das diese Handlung begründet. Es ist so als würde in ihm irgendetwas klemmen, ich kann das nicht anders beschreiben.

Versteht mich bitte nicht falsch, ich will ihn nicht drängen oder überfordern, bin geduldig und richte mich nach seinem Tempo, aber ich habe phasenweise immer mal wieder Angst davor, dass ich mich zu sehr auf dieses Gefühl einlasse, das (bei mir) kontinuierlich wächst. So gesehen könnte ich das alles also nur aufgeben, wenn ich mich selbst schützen wollte. Gleichzeitig habe ich den innigen Wunsch, dass seine Angst sich mit der Zeit legt, aber ich kenne mich mit diesen Beziehungsängsten zu wenig aus, um einschätzen zu können, ob es wirklich nur Zeit ist, die er braucht und ob wir aber eigentlich auf dem richtigen Weg sind.

 
@ Maufrau:

Ich bewundere euch beide, dass ihr das so könnt. Vielleicht liegt das ja an meinen jungen 21 Jahren oder der Erziehung, aber ich könnte dir von die genannten Dinge nicht mit einer sehr sehr guten Freundin tun.

Da verschwimmt so ein wenig für mich die Grenze zwischen Beziehung und Freundschaft.

@ pm32

Ich persönlich denke, dass ihr das mal genauer besprechen sollt. Alles scheint ja nicht geklärt zu sein. Auf lange Sicht macht diese "Freundschaft" mindestens einen der Beteiligten fertig. Eigentlich ist das Ganze bei euch so eine halbgare Geschichte. Denke vorallem für dich nach, was du willst. In solch einer Situation mache ich mir persönlich immer klar was ich will. Ich frage dann, wie es für Sie aussieht und was sie dabei denkt. Wenn ich dann stärkere Gefühle für Sie habe und da ist nicht mehr drinne als Freundschaft, dann nehme ich persönlich erstmal Distanz. Ich kenne mich so weit, dass ich nicht mit meinem Schwarm befreundet bleiben kann. Es würde mir zu sehr Weh tun.

Und das musst du für dich alles abstecken.

- Kannst du mit ihm solch engen Körperkontakt haben und dabei nur befreundet bleiben?

- Wenn er nicht mehr als Freundschaft möchte, kannst du das mit deinen Gefühlen für ihn auch so hinnehmen?

- Macht dich die Freundschaft mehr Fertig als sie dir gibt?

Das sind Fragen die kannst nur du beantworten. So egoistisch das klingt aber bevor du dir seelische Narben abholst solltest du vielleicht erstmal die Distanz suchen und in dich gehen.

Vielleicht aber ist es gar nicht so schlimm für dich und du kannst gut damit leben und die Freundschaft aufrecht halten.

Ich wünsche dir dabei auf jedenfall alles gute!

PS:

Ich persönlich sage ja immer wieder, das bei solchen Intimitäten längst nicht nur Freundschaft im Spiel ist. Das ist allerdings eine persönliche Ansichtssache.

 
Hallo Dalenir,

danke dir auch für deine Meinung!

Es ist so, dass ich mir diese Fragen schon allesamt beantwortet habe und mit deinem P.S. übrigens auch absolut übereinstimme - genauso wie er. Ich würde auch nicht sagen, dass nicht alles geklärt ist, sondern es ist vermutlich eher so, dass alles beredet wurde, aber das, was er tut und das, was er sagt, passt nicht immer zusammen. Es fällt mittlerweile immer mehr Menschen auf, dass es zwischen uns eine große geistige und emotionale Nähe gibt, nicht nur meiner Freundin. Er streitet das auch seinerseits gar nicht ab, sondern sein Standpunkt ist, dass er vorsichtig in mich verliebt ist und sich auf diese Nähe und das Wachsen dieser Gefühle einlassen will. ABER... es gibt da diese Angst seinerseits, die dafür sorgt, dass dieses Gefühl sich scheinbar nur sehr langsam intensiviert, deutlich langsamer als ich das von mir und aus vorherigen Beziehungen kenne.

Überhaupt ist wohl eines meiner Probleme, dass ich mir so kontrolllos vorkomme. Ich kenne das Entstehen einer Beziehung einfach anders: man findet sich gegenseitig toll, nähert sich vorsichtig an, genießt oder lehnt die Nähe ab, aber daraus ergibt sich eben ein weiterer Schritt. Entweder zieht man sich zurück oder man geht weiter nach vorne. Und dieser Gang nach vorne geht normalerweise nahtloser oder weniger ruppelig vonstatten. Immer wieder frage ich mich, weshalb er dieses oder jenes tut, wenn er doch angeblich nur vorsichtig verliebt ist? Wieso schickt er mir immer wieder über den Tag verteilt Nachrichten, gleich morgens in der Früh z. B., warum schreibt er, dass er an mich denkt? Warum sitzen wir zwei Stunden händchenhaltend und kuschelnd im Kino, wenn sein Standpunkt ist, dass ich seine beste Freundin bin und er mich lieb hat, aber "mehr eben nicht ist"?

Für mich passt das nicht so richtig zusammen und manchmal glaube ich, dass er zu sich selbst nicht ganz ehrlich ist, weil er sich andernfalls wieder mit seinen Ängsten konfrontiert sehen würde. Würde ich jetzt aber beschließen, dass das für mich alles zu gefährlich ist, dann würde ich vieles aufs Spiel setzen, das mir ungemein wichtig ist. Als wir uns kennenlernten, waren wir schon schwer verliebt ineinander, und diese Bindung zwischen uns, dieser besondere Zugang, ist nie wirklich verschwunden. Nun sind wir wieder dort, wo wir am Anfang waren, aber es läuft irgendwie schleppender und ist auch irgendwie belastet. Ich habe Angst, das alles aufzugeben und mich zurückzuziehen, weil ich befürchte, dass mir in diesem Fall die Frage nicht aus dem Kopf ginge: was, wenn er einfach nur mehr Zeit braucht? Ich merke, dass er mir mehr entgegenbringt, das ist ganz deutlich. Er scheint nur in gewisser Weise "nicht zu können", dieser nächste Schritt fällt ihm immer äußerst schwer. Bisher war auch ich die, die den jeweils nächsten Schritt gemacht hat, was ihm dann immer erst zu viel war, aber wohl doch irgendwie gefallen hat, sodass er beim nächsten Mal derjenige war, der diesen Schritt gemacht hat.

Oh, es scheint mir alles so wirr. Heute sehen wir uns wieder und einerseits freue ich mich, andererseits habe ich aber auch Angst. Ich habe Angst davor, dass es einen Rückschritt gibt, dass ich das Gefühl habe, er warte zu lang, bis er mich in den Arm nimmt oder meine Hand ergreift. Es ist schon ganz deutlich, dass das mittlerweile weit über eine Freundschaft hinausgeht, und zwar nicht nur meinerseits. Dennoch habe ich aber erlebt, dass er uns teilweise ausbremst. Und ich denke, die Hauptfrage ist demnach, wie ich es schaffen kann, ihm seine Angst zu nehmen? Indem ich sämtliche eigenen Bedürfnisse und Hoffnungen zurückstelle, mich darauf einlasse und warte?

 
Hi pm32,

Ich verstehe was du meinst. Vorallem diese Kontrolllosigkeit bringt einen um. Aber da kannst du nicht viel machen. Er scheint ja was für dich zu empfinden. Aber irgendwie habe ich den Eindruck einfach, dass er keine, entschuldige das Vulgäre, "Eier" in der Hose hat. Oder wie lange kennt ihr euch schon?

Wenn ihr euch länger kennt, sollten die Zweifel, die er hatte, geräumt oder bestätigt sein. Dementsprechend sollte er sich auch mal langsam im klaren werden, was er will. Ich finde das mehr als komisch...

Dennoch habe ich aber erlebt, dass er uns teilweise ausbremst. Und ich denke, die Hauptfrage ist demnach, wie ich es schaffen kann, ihm seine Angst zu nehmen? Indem ich sämtliche eigenen Bedürfnisse und Hoffnungen zurückstelle, mich darauf einlasse und warte?
Ich persönlich würde da nicht all zu lange warten, denn diese Angst kannst du ihm nicht nehmen. Seinen Ängsten muss er sich selber stellen.

Ich bitte und hoffe, das du deine Bedürfnisse und Hoffnungen nicht zurückstellst. Denn wer so lange rumeiert wie er, hat es einfach nicht verdient.

In der Liebe muss und darf nicht nur einer Ackern. Da gehören 2 dazu. Und momentan scheinst du ihm in der Hinsicht den Popo viel zu bequem nach zu tragen.

mfg Dalenir