Verliebtheit löst Fixierung, Klammern und Angst aus :-(

Drops

Neuer Benutzer
03. Apr. 2011
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Leider ist mir kein gescheiter Threadtitel eingefallen, und ich weiß auch nicht so genau wie ich mein Problem beschreiben soll...........

Ich versuchs einfach mal:

Eigentlich bin ich mit meinem Leben sehr zufrieden, ich habe einen Job, eine nette Wohnung, Auto, Motorrad, viele Interessen, Hobbys und einen zwar recht kleinen, aber dafür wirklich guten Freundeskreis. Ich komme leicht in Kontakt mit anderen Menschen, mache aber auch gerne was alleine, im Mai fahre ich für 2 Wochen nach Malta, alleine, und ich freu mich schon darauf. Es läuft also alles ganz gut, ich bin mit mir und meinem Leben zufrieden.

Tja, aber nur solange bis ich mich verliebe. Dann ist auf einmal alles komplett anders. Ich fixiere mich nur noch auf meinen Freund, fange an zu klammern, mein Selbstbewußtsein ist komplett weg, ich mache mich klein, passe mich an, bin eifersüchtig, alles dreht sich nur noch um ihn und alles andere interessiert mich plötzlich nicht mehr. Ich habe auf einmal extreme Verlustangst, obwohl ich doch eigentlich weiß daß ich alleine bestens klarkomme. Und ich fange an, alles was er tut auf mich zu beziehen und bis aufs kleinste Detail zu analysieren, jede Sms, Mail, jeden Anruf. Wieso ruft er so spät an? Klingt die Sms nicht etwas zu gleichgültig? Warum antwortet er nicht sofort auf meine Mail? Trifft er sich mit einer anderen? So geht das die ganze Zeit, was dann logischerweise meistens damit endet daß derjenige die Schnauze voll hat und Schluss macht. Was ich ihm dann nichtmal verübeln kann, ich weiß ganz genau daß mein Verhalten jegliche Anziehung und Attraktivität absolut zuverlässig abtötet.

Und ich bin erstmal erleichtert wenn Schluss ist, weil es endlich vorbei ist, bis dann der Liebeskummer kommt.

Ich weiß zwar was da passiert, aber ich kann irgendwie nichts dagegen machen, ich nehme mir jedesmal vor, daß das nächste Mal alles anders läuft, tut es aber nicht, weil ich wieder genau in dieses Verhaltensmuster rutsche. Das passiert aber auch wirklich nur, wenn ich verliebt bin, wenn ich mit jemandem zusammen bin den ich zwar mag, aber in den ich nicht verknallt bin läuft alles "normal" und ich verwandel mich nicht in Psycho-Drops. Aber mich einfach nicht mehr zu verlieben kann ja wohl auch keine Lösung sein, irgendwie fehlt mir dann doch was.

Hat vielleicht jemand ähnliche Erfahrungen und einen Tip für mich was ich machen könnte? Nur vom Kopf her zu wissen was da läuft nützt mir wohl nichts, es kommt nicht bei meinen Gefühlen an, deswegen wiederhole ich es wohl auch immer wieder :(

 
Hallo liebe Drops,

es tut mir leid ich kann dir leider nicht weiterhelfen. Ich kann dir nur sagen, dass es mir ganz genauso geht :-( Ich stehe gerade am Anfang einer Beziehung und habe mir fest vorgenommen, dass ich es diesmal schaffe mich nicht abhängig von ihm zu machen. Leider merke ich schon jetzt, dass meine Welt ohne ihn zusammenbrechen würde. Ich verstehe es auch nicht.

Ich finde es super, dass du so gut darüber reflektieren kannst und genau dein Problem kennst. Das muss doch eine gute Ausgangsbasis sein! Ja aber du hast recht, wenn die Gefühle kommen, dann ändert sich wieder alles.

Ich merke es schon jetzt, dass ich bei ihm wieder damit anfange. Was kann man da nur machen?? Hoffentlich hat jemand einen guten Tipp!

 
Liebe Drops,

bis zu einem gewissen Maße kennen wir dieses Analysieren sicher alle. Wir Frauen wollen sofort verstehen, zwischen den Zeilen lesen, was uns unser Partner vermitteln will. Leider ticken Männer aber anders als wir. Es gibt viel weniger versteckte Botschaften etc in ihrem Alltag. Mir hat das Mars/Venus-Buch von John Gray sehr geholfen Männer besser zu verstehen und das ganz im Allgemeinen und weniger auf eine Person bezogen. Das vielleicht als ersten Schritt, dass du die "Gegenseite" besser einzuschätzen weißt. Das kann eine kleine Hilfe auf dem Weg zu weniger klammern und Verlustängsten sein. Warum sprichst du nicht einmal mit einem Therapeuten über deine Probleme? Die Hilfe, die du dort bekommen kannst, würde dir sicher sehr weiterhelfen. Und es bedeutet nicht, dass du verrückt o.ä. bist - es heißt nur, dass du stark genug bist dir Hilfe zu holen, wo du selbst keinen Ausweg siehst. Ich finde es toll, dass du dich hier meldest und hoffe du bekommst Feedback, dass dir weiterhilft. Darüber zu sprechen ist sicher der erste Weg!

 
@ Latinagirl: Es ist wirklich nervig, das ist als wenn man mit offenen Augen in ein brennendes Haus rennt, das man vorher auch noch selber angezündet hat......

@ Lufthansa: Gray hab ich gelesen, ist leider irgendwie überhaupt nicht so mein Fall.

Mir fällt es nicht leicht darüber zu schreiben, eigentlich rede ich nicht viel über meine Gefühle. Aber nachdem meine letzte Beziehung mal wieder in die Brüche gegangen ist kann es so dann doch nicht weitergehen, ich will beim nächsten Mal echt den selben Fehler nicht nochmal machen und wieder wochenlang mit riesengroßem Liebeskummer rumhängen. Ich bin auch gerade noch dabei den letzten Liebeskummer zu verdauen und die Geschichte endgültig abzuschließen, mir wird gerade erst so richtig bewußt was da eigentlich immer abläuft, wann es anfängt und wodurch es ausgelöst wird.

Therapie ist für mich eigentlich eher die letzte Lösung falls gar nichts mehr geht, ich würd gern versuchen das erstmal selber in den Griff zu bekommen.

 
Liebe Drops,

ja so sind die Menschen verschieden :) Ich wünsche dir auf jeden Fall, dass du den für dich richtigen Weg findest!

 
liebe drops,

seit monaten bin ich hier eine stille mitleserin. dein beitrag hat nun dazu geführt, wieder einmal eine antwort an einen TE zu verfassen. warum? weil dein text eins zu eins von mir stammen könnte.

jedoch stehe ich heute - zum guten glück - an einem anderen punkt. und davon möchte ich dir erzählen, beziehungsweise dich inspirieren, den gedanken einer therapie nicht als "letzten" lösungsweg

anzuschauen, sondern als ein hilfreiches und (heutzutage) total normales hilfsmittel, um dich zu entwickeln und dich endlich einer glücklichen, normalen beziehung - ohne misstrauen, kontrolle und

verlustängste - anzunähern. ist es nicht dass, was drops sich innerlich von ganzen herzen wünscht? ich wettte so ist es - also lies mal weiter :).

auch ich kenne die von dir beschriebenen gefühle, ängste - auch ich konnte mich jederzeit gut reflektieren und habe gespürt, dass das thema nur bei mir - und nicht beim andern liegt. auch ich war stets

alleine superzufrieden, selbstbewusst und genoss mich und meinen freundeskreis. doch immer, wenn ich mich (ernsthaft) in einen mann verliebt habe und die beziehung form annahm, ging es los wie bei dir. in meinen beiden

letzten beziehungen habe ich zudem männer angezogen, welche mein "thema" zusätzlich "genährt" haben - sprich; der erste hat mich betrogen, der zweite kam nicht richtig von seiner ex los und so

war mein selbstwertgefühl, welches schon von grund auf nicht das beste war, zusätzlich im keller. das hamsterrad drehte sich und ich war es leid, mich als "opfer" zu sehen, denn das muss

niemand - auch DU nicht (leider bleiben viele lieber in der opferrolle, da es dort auch ganz schön bequem sein kann, als dass sie an sich arbeiten wollen...). ich wollte entwicklung an mir spüren - geht dir das nicht auch so? weisst du - ich konnte bücher lesen, mir ratschläge von x leuten anhören, mir zettelchen an den spiegel hängen oder auch darüber schreiben und so auf veränderung hoffen, aber das muster, welches

wirklich tief sitzt, war stets da, sobald eine beziehung begann. also habe ich eine therapie begonnen. es gibt heutzutage tolle therapie ansätze, wo es nicht mehr darum geht, nur in der kindheit rumzuwusseln, stundenlang zu analysieren etc.

sondern es gibt ansätze, wo man das hier und jetzt betrachtet und von deinen gefühlen ausgeht. das war alles vor ein paar jahren - wo stehe ich heute?

ich bin seit 8 monaten in einer glücklichen beziehung. dies bedeutet nicht, dass all diese verlustängste weg sind, bezw all das von dir erwähnte. aber ich kann damit anders umgehen und habe heute auch einen mann an meiner seite, der mich darin unterstützt. unsicherheiten werden offen behandelt, angesprochen und ausdiskutiert. und weisst du was das (für mich zum ersten mal in meinem leben) heisst? das eine sehr schöne heilung stattfinden kann und das tut sooooo verdammt guuut! das wünsche ich dir von herzen auch. alles gute für dich und viel viel kraft, für die nächste zeit.

mona lisa

 
@ Mona Lisa: danke für Deine ausführliche Antwort :) das mit den Büchern und Zetteln am Spiegel kenn ich auch.....nützt aber wirklich nichts. In welche Richtung ging denn deine Therapie? Verhaltenstherapie? Und wie lange hat das Ganze gedauert?

@ Schneewittchen: Naja, nachdem ich dieses Verhalten immer wieder habe bezweifle ich langsam daß es nur am "falschen" Partner liegt. Das spielt zwar mit Sicherheit auch eine Rolle, dabei ist dann aber auch wieder die Frage, warum verliebe ich mich überhaupt in solche Typen? Wenn alles vorbei ist und ich wieder einen klaren Kopf habe kann ich auch sehen daß es sowieso nicht gepaßt hat, mein letzter Ex ist zB. dadurch daß seine Arbeit und sein Image ihm am Wichtigesten sind, emotional nicht verfügbar und braucht mal ganz grundsätzlich weniger Nähe als ich. Es hätte also eh nicht funktioniert auf die Dauer.

Nachdem ich aber immer damit beschäftigt war mich an ihn zu klammern und anzupassen und es IHM recht zu machen habe ich total übersehen daß er auch einfach nicht das ist, was ICH eigentlich brauche.

 
Hallo Drops!

Das gleiche Problem hatte ich in meiner Ex-Beziehung auch.

Und ich habe einerseits richtig Angst, mich neu zu verlieben, weil ich mich nicht wieder so abhängig von dem anderen machen will.

Ich weiß aber nicht, wie ich dieses Verhalten abstellen soll. Bei guten Freunden bin ich viel lockerer, da macht es mir nichts, wenn ich sie einige Zeit mal nicht sehe, aber bei meinem Ex war das total extrem. Am liebsten hätte ich ihn keine Sekunde aus den Augen gelassen.

 
Bei guten Freunden hab ich das Problem auch nicht, das kommt wirklich immer nur dann wenn ich verliebt bin. Ich hab auch mal versucht meinen Freund dann eben so zu betrachten und zu behandeln als wär er "nur" ein guter Freund, klappt aber leider nicht.

Aber ich finds echt total aufbauend daß ich anscheinend nicht allein dastehe mit meinem Problem, vielen Dank für Eure Antworten! :)

 
Vielleicht hilft Erfahrungen sammeln um eine bessere und ruhigere und leichtere Liebesroutine zu entwickeln.

Woran denkst Du denn das es liegt?
Erfahrungen hab ich einige, daran kanns also nicht liegen.

Ich nehm mal an ich suche irgendwas, Sicherheit, Liebe, Unterstützung, das was ich eben von daheim nicht kenne. Wenn ich verliebt bin meine ich, das alles jetzt unbedingt und sofort zu brauchen, das wird das Wichtigste überhaupt, und damit ist natürlich Schluss mit locker und leicht.

Es kommt auch mal vor daß eine Beziehung meine Klammerei am Anfang überlebt, dann gibt sich das auch mit der Zeit und ich werde wieder "normal".....