Verlustangst Vertrauensprobleme

Leny

Neuer Benutzer
20. Juli 2013
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Hallo!

Ich habe denke ich generell arge Verlustangst. Ich weiß gar nicht wo genau das her kommt. Jedenfalls möchte ich versuchen das ein bisschen zu ändern. Konkret habe ich vor etwa 2 Monaten einen sehr netten Mann kennengelernt.

Mit ihm unternehme ich sehr viel und schlafe eigentlich mindestens 3 mal pro Woche bei ihm. Wir machen aber auch andere Sachen, wie Sport, ausgehen, Essen gehen. Alles mögliche eigentlich. Er steht morgens vor mir auf und schreibt mir dann sogar meist noch 1 Stunde später oder so, um mir einen schönen Tag zu wünschen. Er sagt mir, dass er mich gern hat und begründet auch warum. Neulich hat er mich sogar gesagt, dass er mich liebt. Allerdings hat er dann schon ein paar Bierchen getrunken. Und ich mache mir trotzdem immer Sorgen. Ich weiß nicht, wo dieses Gefühl her kommt. Er gibt mir eigentlich nicht viel Grund an ihm zu zweifeln. Ich mach mir schon Sorgen, wenn er mal nicht zurückschreibt. Was ja sicher auch Zeitgründe haben kann. Es ist jetzt allerdings nicht so, dass ich ihm nachspioniere. Ich hab es schon so weit im Griff, dass ich ihm seinen Freiraum lasse. Aber es ist eben nur mein Gefühl selber. Ich habe dauernd Angst, dass er mich jetzt doch nicht mehr mag und so weiter. Ich wäre echt über jeden Tipp dankbar. Wie ist das bei euch und wie geht ihr damit um? Oder habt ihr keine solchen Gefühle. Möglicherweise kommt es daher, dass ich mir auch immer denke, dass ich gar nicht richtig weiß, wieso er mich überhaupt mag.

 
Das Zauberwort ist Selbstbewusstsein.

Menschen mit geringen Selbstbewusstsein neigen zu Verlustangst.

 
Hi Leny

Das hört sich doch alles ganz gut an - bis auf Deine Zweifel.

Dein Zweifeln kommt vielleicht vom etwas fehlenden Selbstbewusstsein / Selbstvertrauen zustande? Etwas Zweifeln / Eifersucht ist denke ich vollkommen normal. Sobald es aber ins Spionieren / extreme Eifersucht geht, dann solltest Du dich fragen, warum das so ist (Du fragst ja bereits und machst Dir Gedanken).

Das Zweifeln an ihm ist nicht das Problem, da Du an Dir zweifelst, aber Du erkennst vielleicht das Warum noch nicht.

Macht ihr gemeinsam Sport oder auch getrennt? Evtl. bringt es schon was, wenn Du Dir ein Hobby suchst, worin Du Dich bestärkst, ohne Partner halt.

Was ich übrigens gänzlich unterbinden würde, wenn Du sowas nutzt. Dinge wie Facebook, whatsapp und wie die Kontrollmechanismen alle heissen. Ich meide solche Dinge ganz bewusst, da sie eben zu sehr abhängig machen und Dein Gegenüber komplett kontrollieren!

 
Möglicherweise kommt es daher, dass ich mir auch immer denke, dass ich gar nicht richtig weiß, wieso er mich überhaupt mag.
... und das wiederum kommt daher, dass Du Dich selber nicht magst...

Somit brauchst Du von ihm immer wieder bestätigung, ansonsten kommen Deine Zweifel.

Fang an dich so zu mögen wie Du bist. So kannst du das Ganze auch viel gelassener angehen. Ohne Druck, ohne Erwartungen, einfach nur geniessen so wie es ist.

 
Ja ich denke schon, dass es von zu wenig Selbstbewusstsein kommt. Woher das wiederum kommt weiß ich auch nicht. So verkehrt wäre ich gar nicht. Aber keine Ahnung, vermutlich eine Mischung aus schlechten Erfahrungen und meiner Persönlichkeit. Wir schreiben uns schon über whatsapp. Aber ich versuche immer bewusst nur zu schauen, wenn er mir schreibt und nicht dauernd nachzuschauen, wann er online ist. Das gelingt mir schon. Aber die Gedanken bleiben halt doch. Es geht dann wieder besser, wenn er mir etwas Nettes sagt. Aber die Zweifel kommen dann auch schnell wieder zurück. Und ich kann ja nicht erwarten, dass er mir dauernd irgendwas schreibt oder sagt. Will ich auch gar nicht verlangen. Ich sollte ihm einfach vertrauen denke ich. Er ist allerdings auch kein Kind der Traurigkeit und wenn er mal mit seinen Freunden zum sitzen kommt, dann kanns schon mal 2 Tage dauern ;) Aber er ruft mich dann sogar auch meistens an.

 
Lasst Euch Eure Freiräume. Je mehr Du ihn einengst, umso mehr wird er seine eigenen Wege gehen. ;)

 
Ja und vermutlich mag ich mich selber nicht richtig. Ich denke auch viel zu viel drüber nach was ich mache. Oder was ich sage. Keine Ahnung. Wo kommt das bloß her?





EDIT (automatische Beitragszusammenführung)





Ich enge ihn eh nicht ein. Und ich lass ihn seine Sachen machen. Mir gelingt es schon das unter Kontrolle zu behalten. Ich möchte nur meine eigenen Gedanken verändern, nicht, dass ich es dann auf lange Dauer gesehen kaputt mache.

 
Liebe Leny,

ihr kennt euch erst seit 2 Monaten. Seit wann seid ihr denn ein Paar? Oder ist es eine unverbindliche Affäre?

Zu whatsApp kann ich Dir empfehlen, dass man in den Einstellungen -> Account -> Datenschutz diese Angabe "zuletzt online" ausstellen kann. Es entspannt ungemein, weil man sich eben keine überflüssigen Gedanken macht.

Das Problem mit dem Selbstwertgefühl ist manchmal Einstellung - also Kopfsache und manchmal Übung oder beides. Glaubst Du, dass Du weniger wert seist als andere? Glaubst Du, dass Deine Meinung weniger zählen würde als die anderer Personen? Glaubst Du, dass Dein Partner besser sei als Du?

Niemand ist perfekt. Ich persönlich finde Menschen sogar langweilig, wenn sie ihre Ecken vor mir verstecken. ;)

alles Gute, pitsch

 
Er spricht schon von mir als "Freundin" aber so ganz konkret haben wir das noch nicht besprochen. Aber es ist auf jeden Fall mehr wie eine unverbindliche Affäre. Er nimmt mich mit zu Arbeitskollegen, Freunden, unternimmt Sachen mit mir. Also ich denke nicht, dass man das nur für eine unverbindliche Sexgeschichte machen würde, oder?

Ich glaube, dass es früher noch schlimmer war mit meinem Selbstwertgefühl. Ich sage nun schon meine Meinung und stimme auch keinesfalls immer Jedem zu. Aber ich zweifle halt dann trotzdem immer so ein bisschen, ob das jetzt zuviel war und so weiter. Also ich denke ich mache schon Fortschritte, aber es gelingt halt noch nicht so 100%ig.

 
Hallo Leny,

frag ihn doch mal wann "euer" Tag ist. Vielleicht hilft es Dir, wenn er es einmal ausspricht. ;) Wenn er Dich Freunden und Arbeitskollegen vorstellt, dann dürfte er damit kein Problem haben.

Wie reagierst Du denn, wenn jemand zu sehr seine Meinung vertritt? Sagst Du es demjenigen? Vertrittst Du dann Deine Meinung noch stärker? Oder ziehst Du Dich zurück und behältst im Zweifel Deine Meinung für Dich? Oder tust Du so als wenn Du die Meinung des anderen annehmen würdest nur damit Ruhe ist? Hast Du ein Problem damit, anderen Menschen eine andere Meinung zuzugestehen?

Ich wünsche Dir ruhig Blut. Immerhin kennt ihr euch erst 2 Monate. Vertrauen baut sich nach und nach auf. Selten ist es plötzlich da.

LG, pitsch

 
Kommt drauf an wie wichtig mir ein Thema ist. Und mit wem ich darüber rede, ehrlich gesagt. Je besser ich jemanden kenne, umso eher traue ich mich meine Meinung zu vertreten.

Wenn ich Leute gar nicht kenne, sage ich zwar meine Meinung, vertrete sie aber nicht lautstark und halte mich dann eher zurück.

 
Hallo Leny,

Ähnlich ticke ich auch.

Womit ich schlecht und manchmal gar nicht umgehen kann sind Menschen, die nur ihre Meinung zulassen, akzeptieren, dulden. Aber sei ehrlich, brauchst Du solche Menschen um Dich herum? Ich nicht.

Im Berufsleben kann man sich ihnen nicht immer entziehen. Im Privatleben kann ich das schon. Wer meine Meinung nicht hören will, muss mir nicht zuhören. Wer sich meiner Meinung nicht anschließen möchte, sollte mir meine Meinung genauso zugestehen wie er erwartet, dass ich seine Meinung gelten lasse.

Seit ich so auf andere Menschen zugehe, bin ich längst nicht mehr so unsicher im Umgang mit fremden Menschen.

Hast Du schon Meinungsverschiedenheiten mit Deinem Freund gehabt? Wenn ja, wie lief es? Ist er auf Deine Meinung eingegangen?

Alles Gute, pitsch

 
Einen klaren Standpunkt zu haben, finde ich generell wichtig. Auch diesen zu vertreten vor "Fremden". Das baut vor allem das Selbstbewusstsein auf und man festigt sich in gewisser Weise. Man muss sich ja nicht unnötig fetzen...

 
Das muss ich dann halt noch besser üben. Also ich meine ich stimme jetzt auch bei Fremden nicht Allem zu. Das nicht, ich bin dann halt nur ein bisschen vorsichtiger.

Wir hatten noch keine Meinungsverschiedenheit. Also zumindest keine Wichtige. Außer unterschiedliche Filmmeinungen und so nichtige Dinge. Aber das finde ich persönlich jetzt nicht schlimm, wenn man nicht überall der gleichen Meinung ist.

Aber ich will dann auch keinen absolut überzeugen. Ich nehm es halt so hin dann.

 
Ich nehm es halt so hin dann.
Na ja. Wenn Du das bei (fast) allen Dingen machst (meine Vermutung). Wie klärst Du dann, wenn es mal wirklich Probleme gibt? Ich finde sowas immer recht einfach, einfach nix zu sagen bzw. wegzugehen anstatt sich mit dem Thema auseinanderzusetzen und auch mal Contra zu geben / und somit auch mal eine klare Meinung zu haben und auch zu zeigen / zu vertreten.

Das Problem. Auch richtig streiten will gelernt sein. Und gar nicht streiten endet oftmals, dass es am Schluss ganz dicke kommt, nämlich dann, wenn es (fast) zu spät ist!

 
Das ist ja grade auch ein Problem. Das ist mir schon bewusst. Ist halt nicht immer einfach Angewohnheiten, die man schon ewig hat auf einmal zu ändern. Mir ist es klar und ich will es ja auch versuchen. Aber ich weiß halt nicht immer wie ich das machen soll.

 
Ist verständlich. Beschäftige Dich einfach mit bestimmten Themen genauer, die Dich z.B. interessieren und so kannst Du in dem Gebiet schonmal ganz gute Deine eigene Ansicht / Meinung vertreten. Irgendwann geht sowas dann in and. Bereich über und Du lernst dann Contra zu geben und eben bei Sachen, die Dir wichtig sind auch konkret Deine Meinung zu vertreten und auf einem Standpunkt zu beharren. Es geht hierbei dann nicht zwingend um Filme zum Schluss sondern vielleicht um elementare Teile einer Beziehung. Du musst Dir vorstellen. Schwanger sein geht entweder gar nicht oder ganz. Halb geht nicht. Sowas muss man einfach lernen.

Sich ändern in jeglicher Art und Weise macht man sein Leben lang. Wenn nicht, dann ist man bereits tot. ;)

 
Hallo Leny,

mir hat es geholfen, anders heran zu gehen.

"Erlaube Dir, nicht perfekt zu sein"

Genauso kannst Du Dir erlauben, eine eigene Meinung zu haben. Ich glaube nicht daran, dass man sich streiten können muss. Allerdings ist es bei Konflikten hilfreich, wenn man eine gemeinsame Streitkultur entwickelt hat.

Dennoch... Du erlaubst anderen, dass sie eine eigene Meinung haben und auch, dass sie dafür eintreten. Also erlaube es Dir auch selbst. ;)

Freu Dich, dass der Mann, den Du erst seit 2 Monaten kennst, noch keinen Anlass für einen Streit gegeben hat. Einen sachlichen Austausch unter sich nahestehenden Personen halte ich persönlich für eine sehr schöne Grundlage einer Beziehung. Darauf lässt sich Vertrauen gut aufbauen.

Alles Gute, pitsch

 
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Na ja. Ich merke es an mir. Bin ich emotional geladen und auf 300 (nicht 180 ;) ), geht es schlichtweg nicht. Ist mein Gegenüber das auch, dann kommt bei einem Streit schlicht nix bei rum. Man ist direkt auf extremer Abwehr und kommt gar nicht dazu, dass man überhaupt einen Standpunkt bekannt gibt und vertritt.

So gesehen, muss man wie Du ja sagst eine "Streitkultur" entwickeln. Die kann aber IMHO nicht auf Emotionen aufbauen beiderseits. Heisst, irgendwo muss man sich in der Mitte treffen, erst dann geht es. Das meine ich mit "erlernen". Am besten geht das natürlich, wenn man auf einer sachlichen Eben herangehen kann. Aber wer kann das schon?