Vermissen kann man nur menschen oder Dinge mit denen man Gefühle verbindet. Vermissen aus Gewohnheit passt irgendwie nicht zusammen. Es gibt schon Zeiten wo der Alltag einkehrt aber wenn man jemanden vermisst sind da noch tiefe Gefühle!
Seh ich überhaupt gar nicht so.
Der Mensch ist ein Gewohnheitstier, gerade was seine sozialen Kontakte angeht.
So ziemlich alles, was plötzlich wegfällt, hinterlässt eine Lücke und wird mehr oder weniger vermisst, bis die Lücke geschlossen ist.
Mal zwei extreme Beispiele:
Wenn ich jede Woche eine Serie schaue und sie wird abgesetzt, vermisse ich es nachher, sie zu schauen. Aus purer Gewohnheit.
Auf der anderen Seite vermisse ich meine Eltern nicht, auch wenn ich sie Ewigkeiten nicht sehe, weil ich kein Gewohnheitsritual mit ihnen verbinde.
Wäre dem nicht so, würde dieses Kontakabbruch-Ding nach einer Beziehung nie funktionieren. Aber so beendet man als Verlassener eine Gewohnheit und gibt dem Leben die Möglichkeit die Lücke zu schließen und so geht es einem besser. Auch wenn man dann die Person noch "liebt", lange nachdem man sie nicht mehr vermisst.
Genauso vermisst auch der, der sich getrennt hat, seinen Ex-Partner. Aus Gewohnheit. Auch wenn da gar keine Liebe mehr ist.