verzweifelt in beziehung mit kind

helpless1

Neuer Benutzer
19. März 2012
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Hallo zusammen

Ich habe mich durch zig Foren gewälzt und trotzdem habe ich das Gefühl ich muss meine Geschichte selber erzählen......

Ich 30 bin seit acht Jahren mit meiner Freundin zusammen, wir hatten gute Zeiten aber auch immer wieder Tiefs. Nun ich weiss die perfekte Beziehung gibt es nicht, es kommt darauf an wie man mit den schwierigen Zeiten umgehen kann. Unser Problem war oder ist, das wir totschweigen was dem einen nicht gefällt und immer wieder "heile Welt Stimmung" herrscht.

Wir führen meines Empfindens eher eine Wohngemeinschaft als eine Mann-Frau Beziehung. Ihr scheint dies zu reichen, ich dagegen fühle mich leider so überhaupt nicht wohl. Sie hält auch nicht viel von Erotik (ich spreche hier nicht mal sex an) ihr genügt es einfach zusammen zu sein.

Im letzten Jahr hatten wir eine grössere Krise und wie immer war es nach einem tränenreichen Gespräch wieder wie vorher "alles gut aber doch nichts anders". Sie wollte auch mal Heiraten, ich nie.... Sie wollte ein Kind, ich noch nicht; und jetzt kommt das unglaubliche; wir bekommen es! Ich habe nachgegeben und vielleicht auch gedacht es wird alles besser, sie ist glücklicher ich werde glücklich sein. Es war ein schlimmer Fehler und absolut idiotisch/egoistisch von mir so zu denken...

Das schlimmste an der Sache ist, ich habe vor ein paar Wochen doch noch alles auf den Tisch gebracht und wollte mich aussprechen bevor das Kind auf der Welt ist. Und jetzt habe ich das Gefühl das alles den Bach runter geht, ich weiss nicht mehr was ich tun soll! Ich kann ihr nicht mehr in die Augen sehen und ihr sagen dass ich sie liebe und ich frage mich immer wieder "was habe ich da bloss idiotisches getan". Ich kann sie nicht verlassen ich trage ja auch die Verantwortung für ein neues Leben.

Im gleichen Masse kann ich mir aber die Zukunft mit ihr überhaupt nicht vorstellen, ich bin ziemlich am Ende....

Sie hingegen liebt mich und es ist ihr Traum "unsere Familie". Und ich möchte sie auch nicht noch mehr verletzen (habe ich leider schon weil ich es ausgesprochen habe) und für sie da sein aber die Gefühle sind einfach da (oder eben nicht) und ich weiss nicht wie ich damit umgehen soll. Ich glaube auch nicht dass es die vieldiskutierte Angst vor Neuem Leben mit Kind ist oder hoffe einfach dass es sie ist. Ich hoffe auf ein wenig Rat, vielleicht hat jemand ja ähnliches erlebt.

 
Hmm, das ist guter Rat teuer.

Wenn du so unter dieser Situation dermassen leidest, sehe ich nur noch die Lösung der Trennung. Das was ihr habt, mag vieles sein. Eine funktionierende Beziehung ist es nicht mehr. Wenn ein Partner glücklich ist, heisst das noch lange nicht, dass es der andere auch ist.

Du kannst dich auch um das Kind kümmern, ohne mit der Mutter zusammen zu sein. Ihr wärt bei weitem nicht die einzigen!

Es wäre meiner Meinung nach noch schlimmer, nur wegen des Kindes zusammen zu bleiben, obwohl man sonst gar nicht mehr will. Das schadet der Beziehung noch mehr und damit auch wiederum dem Kind. Ein Teufelskreis...

 
Hmmm... ein wirklicher Rat kann ich dir nicht geben!

Du sagst ja selber ihr führt keine Beziehung mehr sondern mehr so aufne WG Art. Auch ein Kind wird daran nichts ändern im Gegenteil ein Kind kann für eine Beziehung auch eine Belastung sein. Wenig schlaf, nerven liegen oftmals blank wenn man da keine wirklich gut funktionierende Beziehung hat dann kann das auch böse ändern! Von daher mein Rat an dich sprich dich aus und trenn dich! Verspreche ihr aber, dass du immer für euer Kind aber auch für sie da sein wirrst!

Drück dir die Daumen, dass es so klappt wie du dir das vorstellst!

 
Sie hält auch nicht viel von Erotik (ich spreche hier nicht mal sex an) ihr genügt es einfach zusammen zu sein. <=> und jetzt kommt das unglaubliche; wir bekommen es!
Ja, das ist in der Tat unglaublich - ohne Sex ein Kind zeugen. =)

Das schlimmste an der Sache ist, ich habe vor ein paar Wochen doch noch alles auf den Tisch gebracht und wollte mich aussprechen bevor das Kind auf der Welt ist. Und jetzt habe ich das Gefühl das alles den Bach runter geht, ich weiss nicht mehr was ich tun soll!
Geht vielleicht bloß alles den Bach runter, weil du zu hohe Erwartungen an diese(s) Gespräch(e) hattest? Aufgestaute Probleme lassen sich nicht mit ein bissel reden lösen. Das ist harte Beziehungsarbeit.

Wie hat sie eigentlich darauf reagiert? Was hat sie zu deinen Probleme gesagt?

Ich kann ihr nicht mehr in die Augen sehen und ihr sagen dass ich sie liebe und ich frage mich immer wieder "was habe ich da bloss idiotisches getan". Ich kann sie nicht verlassen ich trage ja auch die Verantwortung für ein neues Leben.
Ich sehe (noch) nicht, dass du dich trennen musst.

Und ich möchte sie auch nicht noch mehr verletzen (habe ich leider schon weil ich es ausgesprochen habe)
Ich glaube auch nicht dass es die vieldiskutierte Angst vor Neuem Leben mit Kind ist oder hoffe einfach dass es sie ist. Ich hoffe auf ein wenig Rat, vielleicht hat jemand ja ähnliches erlebt.
Irgendwie scheint es, dass du - schon immer - vor den Problemen weggelaufen bist. Der Anfang war diese ewige Friede-Freude-Eierkuchen-Stimmung in eurer Beziehung. Keine Konfrontation mit den Problemen sondern totschweigen.

Jetzt geht es weiter. Was heißt, du willst sie nicht verletzen? Meinst du nicht, es verletzt sie genauso, wenn du Probleme nicht ansprichst? In gewisser Weise ist das eine Lüge, denn du bist nicht ehrlich genug, um zu sagen, was nicht stimmt.

Stellenweise klingen deine Schilderungen so, als hättet ihr jahrelang einen Eiertanz aufgeführt, um ja nicht den anderen zu verletzen und ihn mal mit der rauen Wirklichkeit und den Problemen zu konfrontieren. :eek:

 
Hallo zusammen

Erst mal vielen Dank für die Antworten. Speziell Gretel, du hast es sehr objektiv betrachtet. Wir haben in letzter Zeit viel geredet und es gab viele Tränen. Leider merke ich, dass von meiner Seite aus immer mehr hochkommt und ich im Moment nicht fähig bin einfach mal abzuschalten. Sie sagte dass sie sie sich vor den Kopf gestossen fühlt, weil ja alles in Ordnung war und ich mich ja auch auf die Zeit mit ihr und dem Kind gefreut hätte...

Auch nach zahlreichen Gesprächen mit ihren Freundinnen hat sie gesagt "alle sind geschockt". Das interessante ist das ich bei Gesprächen mit meinen Eltern und Freunden häufig die Reaktion bekam "habe ich schon gedacht". Jetzt frage ich mich ob ich tatsächlich so ein A**** bin und ihr immer etwas vorgegaukelt habe... Vielleicht werde ich am Dienstag mehr wissen, ich habe einen Termin bei einem Spezialisten. Wir möchten es mit Paarberatung versuchen und ich hoffe das dies ein wenig hilft.

Jetzt ist Osterwochenende und ich sollte mich eigentlich auf die Freien Tage freuen... Wir hatten noch eine kurze Auszeit von 4 Tagen in denen sie bei ihren Eltern war. Sie ist jetzt zurück und wir wollen es nochmal versuchen..... Ich/wir haben aber nichts geplant und ich weiss ehrlich nicht was ich mit der vielen Zeit mit ihr anfangen soll. Ich weiss man sollte jetzt viel unternehmen und die Zeit in der man noch zu zweit ist geniessen, aber ich bin jedesmal den Tränen nahe wenn ich in ihrer Nähe bin. Ich kann mich einfach nicht mehr freuen, auf gar nichts... Ich versuche hier mir das alles von der Seele zu schreiben, da ich am verzweifeln bin. Ich werde auch zusehend aggressiv (Keine Angst auf keinen Fall gegen sie!!!) schlage in Wände und sogar mich selber... Als könnte ich diese S****gedanken aus meinem Hirn rausklopfen und mich einfach auf die Zukunft freuen. Natürlich hilft es nichts....

Im Moment sitzen wir wie schon den ganzen Winter auf dem Sofa und schauen fern oder lesen. Eigentlich ist es ganz normal nur die Stimmung ist im Keller. Und sie ist so lieb zu mir, sie versucht mit mir zu reden und Händchenhalten usw. Ich hingegen lasse nichts zu "schaue durch sie hindurch" wie sie treffend sagt. Das macht mich (natürlich sie auch) fertig, es ist erst Freitag, wir können das Wochenende doch nicht so verbringen...