vom Sachlichen zu Tiefgründigkeit - unmöglich?

Bergwelt

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19. Nov. 2013
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Für mich fühlt es sich als ein Ding der Unmöglichkeit an....

Meine Freunde sowie auch mein Partner (mich eingeschlossen) bewegen sich alle auf der Sachebene. Dort wird gross diskutiert und erzählt.

Mir genügt das aber nicht mehr. Wenn ich dann etwas tiefer, auf die emotionale Ebene möchte, wird mir jedes Mal ein Riegel vorgeschoben. Und wenn ich von mir etwas erzähle, kommt nichts zurück oder dann so ein Satz: ach ja, das hatte ich auch schon, und danach wird erzählt und erzählt...

Meinem Partner kann ich zwar sagen, was mich bewegt, aber das ist dann mehr ein Monolog und ein "Platzieren". Wirklich verstehen tut er's auch nicht.

Nur ist es bei mir aber auch so. Wenn ich bei jemandem spüre, der oder sie fragt nach und es ist ehrliches Interesse da, komme ich so ins straucheln, dass das was ich sage, nicht mehr dem entspricht was ich wirklich fühle. Vor lauter Unsicherheit und was, wie und wieviel ich sagen soll, vermassle ich's dann gewaltig.

Ich möchte diesen Austausch mit jemandem haben. Aber mit denen, die mir wichtig sind, geht das nicht. Aber wehe, mir kommt mal irgend jemand emotional näher, mache ich genauso zu.

Vielleicht ist es auch ein Widerspruch von mir, etwas zu wollen, was ich selber nicht leben kann.....

Daher meine Frage, ist das wirklich unmöglich?

 
Daher meine Frage, ist das wirklich unmöglich?


Stell Dir vor Du lernst das Schusterhandwerk. So richtig schöne Lehrlingsausbildung. Und Dein Schustermeister macht das richtig schön klassisch mit Hammer und Nägeln. Und Du machst es auch so. 20, 30, 40 Jahre lang. Das ist das was Du kannst und es ist in Leib und Seele übergegangen.

Jetzt kaufst Dir ein Buch über maschinelle Schuhherstellung. Und erzählst Deinem Meister davon, Du findest es toll plötzlich das zehnfache an Schuhen herstellen zu können. Der Meister zeigt Dir 'n Vogel. Haben wir immer schon so gemacht.

Du hast auch nur'n Buch darüber. Zwar hast Du verstanden was in dem Buch steht - aber genauso wie der Meister nie umgesetzt.

Was erwartest Du jetzt? Plötzlich maschinelle Schuhherstellung beherrschen zu können? Den Meister davon zu überzeugen?

Du wirst schon zu Jemandem gehen müssen der Schuhe maschinell fertigt. Und eine neue Lehre anfangen.

 
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Du wirst schon zu Jemandem gehen müssen
Da gibt's niemanden. Und auf eine Thera habe ich kein Bock, falls du das gemeint hast.

Ich übe in den oftmals nur kurzen Begegnungen wo sich ein Gespräch entwickelt und jeder danach wieder seinen Weg geht. Zu mehr hat's bisher nicht gereicht.

Und das passiert auch nicht wöchentlich und ist nichts, was ich selber herbeiführen könnte.

Das ich den Schritt machen muss ist mir klar, den mache ich auch und es geht gut, so lang ich zuhören kann. Ich erzähle dann schon auch etwas über mich aber ich kann nicht damit umgehen, wenn das Gegenüber einen Schritt auf mich zukommt. Vielleicht ist es schwer nachzuvollziehen. Aber das ist etwas, was ich nicht kenne und ziemlich Mühe habe, damit klarzukommen

Was erwartest Du jetzt?
Erwarten? Eigentlich nicht viel. Ich bin enttäuscht, weil es nicht weitergeht und ich jedesmal am gleichen Punkt stehe. Ich bin ja auch nicht erst gestern auf diese Idee gekommen. Da bin ich schon recht lange dran. Aber weiter als bis zum Gefühlschaos ist es noch nie gegangen. Ich komme darüber nicht hinaus.

 
Du sagst, du erwartest nicht viel. Aber eigentlich erwartest du doch, wie Berta es beschrieb, dass du das neue Handwerk jetzt, gleich, sofort meisterhaft beherrschst. Der Weg geht eben weiter, mal leichter, mal schwerer. Frustration ist da ein gutes Zeichen. 

 
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