Vom Seelenverwandten wegkommen?

LEDKamin

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26. Feb. 2020
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Ich hoffe jemand nimmt sich Zeit das zu lesen und mir vielleicht einen Ratschlag zu geben. Ich erzähle euch einfach mal meine Geschichte:

Im Herbst letzten Jahres wohnte ich zwecks Ausbildung für 2 Monate bei einer Freundin (500 km von meiner Heimat entfernt) in einer WG. Zu der Zeit war ich schon ca. drei Jahre in einer sehr toxischen Beziehung gewesen, aus der ich schon öfters einen Fluchtweg gesucht hatte, es aber nie hinbekommen hatte. Nun lernte ich dort ihren Mitbewohner kennen. Wir hatten von Anfang an eine super Verbindung und einfach die selben Interessen und ich konnte schnell eine positive Energie zwischen uns spüren. Ich war schon immer eine sehr loyale Person  (auch wenn meine Beziehung noch so toxisch war) und dachte zuerst nicht einmal daran, das da irgendwas anderes als eine richtig tolle Freundschaft zustande gekommen war.

Nun kam es aber so, dass ich an einem Abend auf einem Konzert versehentlich halluzinogene zu mir genommen hatte und plötzlich auf einem "Bad Trip" war. Ich wollte eigentlich bei einem Freund von mir bleiben, damit er mich beruhigen konnte, der schickte mich aber heim. Ich hatte zuerst Angst in so einem Zustand nach Hause zu gehen und brauchte Gesellschaft. So schrieb ich den Mitbewohner an, der zufällig noch wach war und nicht schlafen konnte. Dieser begleitete mich durch meinen Zustand und machte einen richtig angenehmen Trip daraus. Wir verbrachten Stunden miteinander (in denen wir eine noch innigere Verbindung aufbauten), bis ich wieder runtergekommen war. Nun kommt auch schon der Haken:

Am selben Tag noch ging er mit seiner Freundin (die beiden leben schon seit über zwei Jahren in einer offenen Beziehung) auf Wohnungssuche. Er wollte nicht mehr in dieser WG wohnen, da er nicht mehr mit meiner Freundin auskam. 3 Wochen vor meiner Abreise, war er auch schon ausgezogen.

Eine Woche danach, bekam ich von meinem Freund zuhause einen Anruf, in dem er mir gestand, fremd gegangen zu sein. Ich beschloss, diese Sache erst zu klären, wenn ich wieder zuhause bei ihm wäre, um mich auf die Ausbildung konzentrieren zu können.

In diesen zwei Wochen verdrängte ich das ganze einfach, doch als alles abgeschlossen war, kam alles auf mich eingestürzt. Einen Tag vor meiner Abreise, war mir bewusst, ich konnte nicht gehen, ohne IHN noch einmal zu sehen und ging mit ihm was trinken. Wir waren unterwegs bis zum nächsten Mittag, hatten stundenlang im Park gesessen und geredet und uns geküsst und es war einfach ein sehr romantischer Abend/Vormittag.
Dann fuhr ich zurück und machte endlich mit meinem Freund Schluss.
Ich konnte einfach nicht aufhören an den Mitbewohner zu denken und so fuhr ich einen Monat später wieder in die Stadt und verbrachte dort sehr schöne Tage mit ihm. Die Verbindung und die Gefühle wurden immer größer. Wir verliebten uns Sekunde für Sekunde mehr.

Die Entfernung wurde dafür immer schmerzhafter. Ich dachte sogar bereits darüber nach, in seine Stadt zu ziehen. Bloß war da immer noch seine Freundin. Mir war klar, dass er nicht einfach Schluss machen würde, sie waren ja gerade erst zusammen gezogen und ich war kilometerweit entfernt. Auch wenn er ebenso verliebt in mich war, die Logik würde siegen. Also brach ich eine Weile den Kontakt ab, hielt es aber irgendwann nicht mehr aus und schrieb ihm, über mein Leid ohne ihn. Er schlug vor sich in der Mitte zu treffen und persönlich zu reden. Das taten wir auch. Hatten erneut einen wunderschönen Tag und er fuhr am Ende des Abends sogar mit bis in meine Stadt und blieb bis am nächsten Mittag bei mir. Er sah das zuerst als ein Statement, dass er sich für mich entschieden hätte. Jedoch musste er ja wieder nach Hause, musste ja arbeiten. Dort gab es natürlich einen Streit mit seiner Freundin und ich gab ihm ein Zeit-Limit sich ganz zu entscheiden. In seine Weltansicht passt Monogamie überhaupt nicht, aber ich machte ihm klar, wenn er mich behalten wollte, müsste er sich von ihr trennen. Für mich gibt es eben nur ein ganz oder gar nicht. Er hätte natürlich gerne weiterhin oder zumindest vorübergehend uns beide gehabt, ich zog aber den Schlussstrich.

Jetzt sind seit dem Zeitpunkt fast zwei Monate vergangen und ich bin kein bisschen von ihm weggekommen. Wollte ich auch nicht. Wir sind im Guten auseinander gegangen und ich weiß, er würde immer noch jederzeit für mich da sein. Und der Hauptgrund, wieso ich nicht wegkommen will ist, dass ich die ganze Zeit über und jeden Tag mehr, gespürt habe, dass er der fehlende Teil zu meiner Seele ist. Ich hätte mir zuvor nie aus meinem Munde so eine Aussage erwartet, aber ich spüre es einfach. Und ich erfahre auch zum ersten Mal, wie sich richtige Liebe anfühlt. Ich dachte schon oft ihm Leben, ich würde jemanden lieben. Aber dieses Mal fühlt es sich richtig an. Dieses Mal bin ich mir sicher. Und jetzt soll ich einfach von ihm wegkommen, wenn ich doch weiß, dass ich nie wieder bei jemand anderem etwas so starkes und so echtes empfinden werde? Ich weiß einfach, dass er mein Seelenverwandter ist. Ich habe ihn gefunden und wieder verloren. Soll ich jetzt für immer diese Leere spüren… Ich weiß, dass ich mich nie wieder auf einen anderen Mann einlassen werden kann. Der Gedanke widert mich an. Ich habe wahre Liebe erfahren, ich kann mich doch nie wieder auf weniger als das einlassen! Soll ich einfach warten, bis er eines Tages mit ihr Schluss macht und wieder von dort weg kann (Studium)?

 
wenn ich doch weiß, dass ich nie wieder bei jemand anderem etwas so starkes und so echtes empfinden werde?
Das kannst du natürlich nicht wissen,  aber ich verstehe sehr gut, was du meinst ?.

Soll ich einfach warten, bis er eines Tages mit ihr Schluss macht und wieder von dort weg kann (Studium)?
Wie lange müsstest du warten? Und wenn sie sich nie trennen? Oder er dich dann nicht mehr will?

Und was ist dann mit seiner Abneigung gegen Monogamie? Wird es dich dann nicht mehr stören? Wer in jungen Jahren so wenig romantisch veranlagt ist, dass er offen zugibt,  ein Problem mit der Monogamie zu haben, der wird sich höchstwahrscheinlich nicht mehr in dieser Hinsicht ändern. 

Ich kann Frauen verstehen,  die sich mit der Rolle der Geliebten zufrieden geben,  weil sie zu hören bekommen,  dass die Ehefrau keine Rolle mehr spielt, nicht mehr geliebt wird. Wenn aber ein jünger Mann mehrere Frauen gleichzeitig lieben will, ist es für mich eine Art Liebe, mit der ich nichts anfangen kann.

Ich kann dir leider nicht helfen, ich wollte nur diese Gedanken loswerden und fragen, wie du das siehst..Ich wünsche dir alles gute...

 
Wie lange müsstest du warten? Und wenn sie sich nie trennen? Oder er dich dann nicht mehr will?
In ca. einem Jahr wäre er fertig. 

Ob sie sich trennen, weiß ich natürlich nicht, aber für mich sieht die Beziehung der beiden eher zweckmäßig aus. Er empfindet zwar etwas für sie, aber eben nicht auf die "für immer und ewig-art" es ist zwar momentan für beide schön, jemanden zu haben, aber nicht die große liebe. 

Wenn die Verbindung von ihm wirklich genauso empfunden wurde, dann wird sie auch wieder da sein, wenn wir uns denn wieder treffen würden. 

Und für ihn ist das mit der Monogamie auch nur so, seit er zu oft sich zu schnell in die falschen verliebt hatte...

Ich glaube, wenn er die richtige hätte, würde das kein Thema mehr sein.. 

So schätze ich ihn zumindest ein. 

 
Ich hoffe für dich, dass das alles so stimmt...

Warum hat es nochmal jetzt nicht geklappt,  ich habe jetzt nicht verstanden,  warum das in einem Jahr funktionieren soll, wenn es jetzt nicht funktioniert hat??

Ansonsten spricht nichts dagegen 1 Jahr auf die große Liebe, auf den Seelenverwandten zu warten. Ich habe sogar neulich hier geschrieben,  dass ich 40 Jahre warten würde, nur sind meine Aussichten nicht gerade rosig, mein OdB wird mich in diesem Leben garantiert nicht wollen.

In deinem Fall ist es unschädlich, ein wenig zu warten,  vielleicht verliebst du dich in der Zeit sogar in einen anderen und das Polygamie-Problem erledigt sich von selbst?

 
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ich habe jetzt nicht verstanden,  warum das in einem Jahr funktionieren soll, wenn es jetzt nicht funktioniert hat??
Weil dann sein Studium fertig wäre und somit die Umstände mit Ort und wohnen wieder ein anderes Thema wären. Momentan sind es eben die äußeren Umstände, die seine Entscheidung beeinflusst haben. Wieso jetzt Freundin und Wohnung aufgeben für jemanden, der so weit weg wohnt, mit der Ungewissheit, ob es denn auch klappen würde als feste Beziehung. Ich kann ihn da schon verstehen, dass er auf der sicheren "bequemen" Seite bleibt. 

Dennoch tut es weh, ich persönlich könnte nicht bei einem Partner bleiben, wenn ich mich in jemand anderen verliebt hätte, auch wenn es noch so kompliziert ist, sein Leben nochmal umzubauen. 

 
In deinem Fall ist es unschädlich, ein wenig zu warten,  vielleicht verliebst du dich in der Zeit sogar in einen anderen und das Polygamie-Problem erledigt sich von selbst
Werd wohl eh nicht anders können als warten

Übrigens was heißt odb? 

Tut mir leid, dass es bei dir nicht funktioniert! 

 
ich persönlich könnte nicht bei einem Partner bleiben, wenn ich mich in jemand anderen verliebt hätte, auch wenn es noch so kompliziert ist, sein Leben nochmal umzubauen. 
Wenn er mit ihr verheiratet wäre und Kinder hätte,  könnte ich es nachvollziehen. 

Wieso jetzt Freundin und Wohnung aufgeben für jemanden, der so weit weg wohnt, mit der Ungewissheit, ob es denn auch klappen würde als feste Beziehung
Wenn er sie nicht liebt...d.h. du verstehst,  dass es ihm wichtig ist, immer eine verfügbare Frau zu Hause zu haben. Es wäre ganz schlimm, ein Jahr alleine zu wohnen, bzw. Eine Fernbeziehung zu führen? Viele tun das und nennen es Glück.

Ein Umzug als Student in dem Alter ist auch keine besondere Zumutung. 

Ich habe da meine Zweifel,  ob er das Gleiche empfindet wie du.

Es ist ihm also wichtiger,  dass es bequem ist und das Bett nicht leer. Wichtiger als mit der Frau zusammen zu sein, die man liebt?

OdB Objekt der Begierde?

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Und für ihn ist das mit der Monogamie auch nur so, seit er zu oft sich zu schnell in die falschen verliebt hatte...

Ich glaube, wenn er die richtige hätte, würde das kein Thema mehr sein.. 

So schätze ich ihn zumindest ein. 
Sehr modern, diese Einstellung! Aber ehrlich, ich denke auch, hätte er die "richtige", wäre ihm Monogamie bestimmt sehr wichtig.

Jetzt habt ihr euch kennen und lieben gelernt, wie man so schön sagt. Es ist aber nicht gesagt das er tatsächlich so intensiv für dich empfindet wie du für ihn.  Oder? 

Die andere, ich sage mal beste Freundin+Plus, will er jetzt auch nicht so vor den Kopf stoßen. Du hast es ja bereits erwähnt, das die Umstände zur Zeit gegen Euch, Dich, sprechen. Und das vielleicht noch ein Jahr? In der Zeit bist du weit weg und die andere ist da. Schaffst du das, 1 Jahr dran zu bleiben? Das ist echt mega schwierig auf die Entfernung. Du wirst ihm Stress machen wenn er sich nicht oft genug meldet, du wirst eifersüchtig sein, weil er mit ihr seine Zeit verbringt, und vieles mehr.  Männer mögen keinen Stress. Meinst du, du schaffst es, für ihn,sagen wir mal einen "Ausgleich" für sein Studium zu sein?

 
Jetzt habt ihr euch kennen und lieben gelernt, wie man so schön sagt. Es ist aber nicht gesagt das er tatsächlich so intensiv für dich empfindet wie du für ihn.  Oder? 
Mir ist bewusst, dass es für ihn nicht genauso intensiv sein kann, wie für mich. Sonst könnten ihm die Umstände ja wirklich egal sein. Ich weiß aber, dass er trotzdem sehr in mich verliebt ist. Nur für ihn ist es leichter, nicht daran zu denken, denn er hat ja jemanden bei sich, der ihn ablenkt...

 

In der Zeit bist du weit weg und die andere ist da.
Ich habe ja den Kontakt abgebrochen, weil ich eben nicht sein "Ausgleich" oder was auch immer sein kann. Für ihn würde es natürlich so passen. Ich will mir das aus Selbstschutz nicht antun... 
Nur ist jetzt Zeit vergangen und ich bin stehen geblieben. 

Der Gedanke, dass ich meinen passenden Deckel gefunden habe, aber er einfach aus dem Spiel ist, macht mich wahnsinnig.
Wir haben uns zum falschen Zeitpunkt kennengelernt.
Wenn er wirklich meine zweite Hälfte ist, sollten wir doch irgendwie wieder zusammenfinden?
Ich will mir nicht ewig selbst weh tun, indem ich auf den richtigen Zeitpunkt warte, aber für mich macht, wie vorhin schon erwähnt, ihn gehen zu lassen bzw. mich anderen öffnen keinen Sinn mehr. 
Es scheint in meinen Augen unmöglich, jemanden zu finden, der mir so ähnlich ist und mir so viel positive Energie und Lebenslust geben kann, wie er. 
Wieso auf die Suche gehen, wenn ich ihn doch schon gefunden hab? :/ 

 
Das stimmt. Das funktioniert nicht. Du hast den Kontakt abgebrochen. Er hat sich auch nicht mehr gemeldet? Du könntest es auf anderem Wege probieren. Dran bleiben. Aber wie gesagt, dazu brauchst du Nervenstärke.

 
Wenn er wirklich meine zweite Hälfte ist, sollten wir doch irgendwie wieder zusammenfinden?
Wenn du sowas wie Vorherbestimmung meinst, die sich realisieren muss, dann ist es eine Art magisches Denken, Aberglaube,  das gibt es einfach nicht.

aber für mich macht, wie vorhin schon erwähnt, ihn gehen zu lassen bzw. mich anderen öffnen keinen Sinn mehr. 
Das kann ich nachvollziehen,  das ist genau das, was ich als Liebe bezeichne. Jetzt ist die Frage nur, ob geduldig warten, weit weg, in einer anderen Stadt, ohne jeglichen Kontakt,  wirklich der richtige Weg zum Ziel ist...